Hallo momo_will_leben,
eigenltich kann ich hope nur recht geben - am besten ignorieren
Mich kannst du ignorieren, aber die Realität wirst du dadurch nicht ändern. Die Realität ist nun mal so, dass es auch möglich ist, dass Menschen Bilder für Erinnerungen halten. Das ist die Erfahrung, die Gutachter, Polizei, Gerichte, ... zur Zeit in Deutschland im gehäuften Maß machen müssen.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Behauptung, von Hope, man könne sich das nicht einreden, nicht stimmt. Gutachter, Gerichte usw. machen andere Erfahrungen.
Das hat nichts mit "in den Dreck ziehen" von Missbrauchsopfern zu tun. Im Gegenteil. Ich habe auch Missbrauchserfahrungen machen müssen, allerdings im Jugendalter. Und ich habe auch die Erfahrung machen müssen, dass mir nicht geglaubt wurde. Umso mehr liegt mir heute daran, dass nicht leichtfertig jedem, der Bilder sieht, gesagt wird "Glaub an deine Erinnerungen, Zweifel sind normal, ...". Bilder sind nicht gleich Erinnerungen. Ich kann mir auch vorstellen, ich wäre in Afrika, im Dschungel gewesen. Doch nur, weil ich diese Bilder sehe, heißt das nicht, dass diese Realität sind und ich wirklich in Afrika war.
Jeden, den man heute leichtfertig auffordert, die Bilder, die er sieht, für Erinnerungen zu halten, kann morgen einer von denen sein, bei denen sich herausstellt, dass es Bilder waren und keine Erinnerungen. Ich möchte nicht, dass solche Fälle die Glaubwürdigkeit der Missbrauchsopfer noch mehr zerstören, als sie ohnehin schon durch solche Fälle zerstörrt wurde.
Was ich an solchen Threads schlimm finde ist: Ich entnehme deinem Posting, das auch du Missbrauchserfahrungen machen musstest. Ich gehe mal davon aus, dass du möchstest, dass man dir glaubt. Und trotzdem regst du dich darüber auf, dass ich darauf hinweise, dass Bilder sehen nicht immer gleich Realität ist. Wäre es dir lieber, ich mache das so wie du, und sage jedem, "klar sind das Erinnerungen, glaub daran", ... und eines Tages erkennt derjenige dann, dass es in Wahrheit Bilder und keine Erinnerungen waren? Hilft das Missbrauchsopfern dabei, dass man ihnen mehr glaubt?
Die Threaderöffnerin schreibt ganz klar, dass sie einen Missbrauch
vermutet. Sie erinnert sich nicht, sie vermutet. Deshalb verstehe ich nicht, warum sie hier aufgefordert wird, an einen Missbrauch zu glauben, ihre Erinnerungen (die gar nicht da sind) als wahr und Zweifel als normal anzusehen usw.
Ihr könnt mich beschimpfen, so lange ihr wollt. Mir ist es wichtig, dass die Glaubwürdigkeit der Missbrauchsopfer wieder hergestellt wird. Somit werde ich auch weiterhin in Threads einschreiten, in denen Behauptungen geäußert werden, die der Realität widersprechen, die dem widersprechen, was Gutachter, Gerichte, Polizei usw. derzeit erleben müssen.
Nur weil man sich selber etwas nicht vorstellen kann, heißt das nicht, dass es sowas nicht gibt. Nur weil man sich selber nicht vorstellen kann, dass man sich einen Missbrauch auch selber einreden kann, heißt das noch lange nicht, dass sowas möglich ist.
(Mein Einwand bezog sich auf Hopes Behauptung, das noch zur Anmerkung, nicht auf die Threaderöffnerin).
Gruß
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.