Verdacht auf DIS

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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crumple zone
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Beitrag Mi., 03.12.2008, 10:54

naja, also ich merke schon deutlich, dass da noch andere sind. nur will ichs halt nicht immer glauben, dass ich das nicht irgendwie doch selbst "mache". wenn der kontakt gut ist kommen gespräche zustande. (wenn es das ist, was du wissen wolltest mit "was machst du damit".) wie gehts dir mittlerweile mit dem verdacht?

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limmy
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Beitrag Mi., 03.12.2008, 15:37

Ich merke ein weinendes Kind und es gibt Stimmen, die mich beschimpfen...

Aber ich bin nicht zu mehreren hier in meinem Körper. ich bin ich - oder?

Und reden oder ein Gespräch haben, geht nicht.
Das ist immer eher ein Monolog.
Das Kind weint und sagt aua und ich sag nichts.

Hast du das Gefühl, du hast nie einen Einfluss auf das, was geschieht?

So viele Fragen
limmy

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crumple zone
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Beitrag Mi., 03.12.2008, 16:54

Ich kann auch nicht immer sagen, dass jetzt mehrere Leute in meinem Körper sind. Meistens würde ich sagen: die sind in meinem Kopf, nirgends sonst. Nur manchmal, da ist es schon anders. Da spüre ich z.B. jemanden in meinem Bauch etc. Bah, wie gruselig

Kannst du das Kind vielleicht trösten wenn es weint? So einen Einfluss kann ich dann nämlich schon manchmal haben. Also ich kann es nicht kontrollieren, ob jetzt jemand anfängt rumzubrüllen oder anfängt zu weinen oder oder, aber Antwort geben und so versuchen, Einfluss zu nehmen, das kann ich schon. Es klappt nur nicht immer, dass sich die Kleinen trösten lassen z.B.

Ja, du bist du. Das kann dir keiner nehmen!

frag ruhig. Irgendwie hilft mir das auch, das Chaos ein bisschen zu lichten.

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limmy
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Beitrag Mi., 03.12.2008, 21:28

hey!

was ich wirklich sehr fremd finde, ist das, wenn andere Multiple wie Kinder reden oder schreiben: "halo ich ben matina und sibn jare alt..."

Ich kann das nicht glauben, dass es wirklich so ist, so "rauskommt"...
Ich hab mich jedenfalls unter Kontrolle.
Und wirklich sorry an alle, die es betreffen könnte: Ich finde das nicht glaubhaft.
Ich mein, ich bin auch manchmal sehr kindisch und ich habe auch kindliche Gefühle, aber so hatte ich das nie.
Heißt das jetzt, dass ich keine Dis habe oder sind die anderen einfach exaltiert???

kopfkratz---

limmy

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Beitrag Do., 04.12.2008, 18:11

hi!

also ich fand das auch immer sehr sehr befremdlich, kinderstimmen zu lesen. mittlerweile kann ich es einfach viel besser nachvollziehen. ich würde aber nicht sagen, dass es bedingung für dis ist, dass sich ein kind von dir hier mal zu wort meldet ich hab gerne alle unter kontrolle, nicht nur mich vielleicht ist es bei dir ähnlich?

hattest du zwischenzeitlich eigentlich wieder therapie?


Zerrissene
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Beitrag Sa., 06.12.2008, 16:03

Halo limmy,

ich habe heute mit meinem Therapeuten gesprochen. Er meinte, dass er
auch schon Verdachtsdiagnosen ausgesprochen habe. Dies ist besonders anfangs der Therapie möglich.

Ich war selber überrascht und muss jetzt erst mal in Ruhe darüber nachdenken. Vielleicht habe ich auch falsch draufgeguckt und dachte mehr an die Menschen, die durch Verdachtsdiagnosen tragisches Leid hinnehmen mußten.

Viele Grüße

Zerrissene

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limmy
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Beitrag Mo., 08.12.2008, 14:27

Danke, Zerissene fürs Fragen.
Naja, ich bin jetzt ein Jahr bei der Therapeutin...das heißt, ein wenig kennt sie mich schon.

Therapie habe ich zur Zeit nicht, weil ich es nicht schaffe - arbeitsmäßig.

Erst im neuen Jahr wieder.
Ich hoffe, dass ich sie dann fragen kann, was es genau damit auf sich hat.

Viele Grüße
limmy

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limmy
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Beitrag Sa., 28.02.2009, 11:26

Hallo alle,

Ich schaff es nicht, sie zu fragen, was ich jetzt für eine Diagnose habe.
Allerdings haben wir neulich darüber geredet, dass ich abgespaltene "Teile" habe.
Ich verbiete mir, darüber nachzudenken (weil ich glaube, es wird dann schlimmer).
Aber es sind schon einige - ich merk es also natürlich, aber versuche es, abzuschneiden.

Sie hat mir - auf meine Bitte hin - die Erlaubnis gegeben, mich damit auseinanderzusetzen,
meinte aber, ich selbst müsse mir das erlauben.

Und manchmal sagt sie so Sachen, wie "wer vorne ist" bzw, dass sie die Teile kennenlernen will.
Benutzt man solches Vokabular auch bei anderen Krankheiten/Störungen?
(Das ist nicht "innere Kind"-Arbeit, das ist anders.)

unsichere Grüße
limmy


Zerrissene
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Beitrag So., 01.03.2009, 17:01

Hi limmy,

[quote="limmy"]

Und manchmal sagt sie so Sachen, wie "wer vorne ist" bzw, dass sie die Teile kennenlernen will.
Benutzt man solches Vokabular auch bei anderen Krankheiten/Störungen?
(Das ist nicht "innere Kind"-Arbeit, das ist anders.)

[quote]

Welche Krankheiten, Störungen sollten das denn sein?

Dass du verunsichert bist, ist voll verständlich, war ich anfangs bei meiner Therapie auch. Auf einmal wurde ich mit einem Bundestag verglichen, oder die Worte: "In mir sind spanische Wände, hinter denen andere Teile von mir stehen und zugucken bzw. zuhören".

Und das mit dem: "Wer vorne ist"..., scheint sehr geläufig zu sein...

Mittlerweile sehe ich vieles gelassener, immerhin mache ich jetzt schon 7 Jahre Traumatherapie.

Und gestern habe ich meinen Thera-Termin geschwänzt, mir geht es einfach zu gut, als dass ich mich mit inneren Teilen von mir herumplage, die eh gerade nicht präsent sind. Die Zeiten, wo ich gut drauf bin, will ich genießen. In der Therapie werde ich nur wieder daran erinnert nicht allein zu sein bzw. passiert das ganz automatisch, dass sich andere melden.

Außerdem steht EMDR an, ein Anlass, sich vor der Therapie zu drücken.

Immer, wenn es ans Eingemachte geht, trete ich den Rückzug an.

Ich grüße dich

eine gerade nicht Zerrissene

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limmy
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Beitrag So., 01.03.2009, 23:09

Schön, dass du zur Zeit nicht zerrissen bist!

Meinst du, das sind dann Ausdrücke für abgespaltene Anteile (DDNOS,DIS)?

Ich weiss, eigentlich ist es ja egal, wie es heisst...aber mir nicht.

Viele Grüße
limmy, die grad sehr zerrissen ist...


Zerrissene
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 07:54

Guten Morgen limmy,

ja, so ist es. Dies spricht für DIS/DDNOS.

Aber war es bei dir nicht so, dass deine Thera erst mal Kontakt zu den anderen Anteilen von dir aufnehmen muss?

Du mußt bereit sein, dafür. Und hast du Vertrauen zu ihr?

Bei mir hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mich "schutzlos" machte, d.h. ich hatte gar keinen Einfluss darauf, war selber von mir überrascht.
In der Kennenlernphase kam mir eine Therapiestunde vor, wie, als würde ich ins Kino gehen und mir einen neuen Film von mir anschauen, wie, als wäre ich in einer anderen Zeit. Dies hatte nichts mit mir, und erst gar nichts mit meinem Leben zu tun. Ständig das Gefühl von sich selber überraschen zu lassen, weil alles so fremd war, alles so neu.
Kam mir vor, als würde ich in eine andere Welt eintauchen, die mit meiniger nichts zu tun hatte.
Der Therapieraum schien zu dieser anderen Welt zu gehören. Ging ich dann raus, aus diesem Raum, verließ ich diese andere Welt und ich fühlte mich wieder "normal".

Das grenzt wirklich an Wahnsinn und kein normaler Mensch kann sich vorstellen was da in der Therapie passiert (von den Bildern, Erinnerungen ganz zu schweigen...).

Und auch hier im Forum gibt es Leute, sogar angehende Psychologen, die mit unserer Störung nicht umgehen können. Solchen Leuten muss ich wirklich nicht erklären, dass es bei mir Anteile gibt, die den Missbrauch erlebt haben, aber andererseits auch Anteile, die gesund geblieben sind, weil sie nicht missbraucht wurden. Gerade die letzteren sind sehr stark und unternehmen alles, dass es nicht wahr ist. Sie haben Kontakt zu ihrem Vater aufgenommen, sie können auch seine Hand berühren... Andere von mir fliehen sogar vor meinem Therapeuten, wenn sie nach vorne kommen, weil da auf einmal ein fremder Mann vor ihnen sitzt, der ihnen was antun will...

Und natürlich sind wir verrückt, weil so unterschiedlich drauf. Zeig mir den Menschen, der auf der einen Seite Anteile hat, die ein ganz normales Sexleben führen, auf der anderen Seite aus betroffenen Anteilen besteht, die sich nicht berühren lassen können, die keinen Mann in ihre Nähe lassen, weil sie sich so ekeln und sogar kotzen würden...

Damals in der Klinik konnte ich nicht mal im gemeinsamen Speiseraum mein Essen zu mir nehmen, weil dort auch Männer saßen. Ich, die andererseits da draußen (außerhalb der Klinik) nicht nur einen Mann hatte...

Ich bin zwar jetzt vom Thema abgekommen, aber das ist unsere Realität.

Und wer mit uns nicht umgehen kann, sollte sich stillschweigend zurückziehen, als uns mit Unglaube zu begegnen.

Zerrissene

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limmy
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 10:29

Danke, Zerissene für dein ausführlich Antwort.

Ja, ich kenne das auch - Es gibt Teile, die wollen und Teile die wollen nicht. Teile , die sich verstecken, sich wehren, protestieren, weinen und das alles parallel...

Ich habe zu meiner Thera großes Vertrauen. Sie ist sehr vorsichtig (und ich sehr empfindlich und misstrauisch )....
Ich weiss fast nichts aus meiner Kindheit und habe auch größere Lücken in der Jugend.
Wir fangen eben auch grad erst mit der "Teilearbeit" an...das macht unsicher.

Hast du denn das vor der Therapie gemerkt?

Ich denke aber oft, dass ich es schlimmer mache als es ist...

blöd irgendwie....

Viele Grüße von limmy


Zerrissene
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 11:30

Ich habe es schon als kleines Kind gemerkt. Aber nicht in dem Umfang.
Ich ordnete meine Teile in "Gute Seele" und "Böse Seele" ein.

Die böse Seele kam über mich und ich konnte nicht eingeifen und nur hilflos zugucken, wenn sie alles, was mir lieb war, kaputt machte.

Auch sehnte ich mich schon als ganz kleines Kind nach dem Tod. Andererseits war so viel Energie für die Schule da.

Doch, jetzt fällt es mir wieder ein. Es gab dieses scheue, schüchterne, sich schämende Kind, was kaum sprechen konnte, andererseits ein Mädchen, dass sich in der Aula auf die Tribüne stellte und vor unzählig vielen Lehrern und Schülern vorsang und Gedichte aufsagte.

Da war ein Mädchen, dass sich in die dunkle Ecke setzte, um sich zu verstecken und ja nicht aufzufallen, dann ein Mädchen, das Gruppenratsvorsitzende war, später sogar stellvertretende Freundschaftsratsvorsitzende der Schule.

Habe jetzt keine Zeit mehr weiterzuschreiben. Muss zur Arbeit.

Bis später...

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limmy
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 20:47

ooops...was du schreibst, könnte von mir sein.
Einerseits grosse Klappe, andrerseits das ganze Gegenteil.

Hast du mit deinem Thera offen über die Diagnose gesprochen?
Und hast du das dann auch verstanden und begriffen?
Was hast du in den zwei Jahren "Sperre" gemacht...?

Viele Grüße
limmy


Zerrissene
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 21:16

Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen. Unter dem Vorwand, bei ihm EMDR machen zu wollen, habe ich mir einen Termin besorgt. Da wußte ich nämlich bereits, dass er sich auf dem Gebiet der DIS/DDNOS sehr gut auskennt (Er war weit und breit der einzige Thera, der Multiple in seiner Klinik behandelte). Jetzt ist er privat niedergelassen. Damals rechnete er mich über die Institutsambulanz der entsprechenden Klinik ab (Er war Chefarzt dieser Klinik). Damals habe ich schon längst gefühlt Viele zu sein und ich wollte die Diagnose von einem Spezialisten bestätigt haben. Ich glaube von "irgendeinem" Therapeuten hätte ich die ausgesprochene Diagnose nicht akzeptiert. Ich wollte Klarheit und kein Wischiwaschi. Und ich hatte mir damals vorgenommen ihm zu glauben, denn ich spreche sehr schnell die Kompetenz eines Theras ab. Bei ihm war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht spinnt, schließlich hat er in unserer Gegend einen sehr guten Ruf und er arbeitet mit Michaela Huber eng zusammen. Sie hat sogar an dieser Klinik Vorträge gehalten und für die entprechende Weiterbildung für die behandelnden Ärzte, Schwestern und Ergo-Theras gesorgt. Jetzt ist die Klinik privatisiert worden und die Traumaambulanz gibt es nicht mehr. Auch nicht mehr die entsprechenden Leute, die sich auf dem Gebiet der DIS/DDNOS gut auskennen. Ist schon schlimm, denn mit dem neuen Chefarzt werden andere Behandlungsziele verfolgt. Wir sind wohl auch zu kostenintensiv, wenn ich an die vielen Therapiestunden denke.

Ich wünsch dir eine gute Nacht.

Zerrissene

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