Hoffnungsvoll oder vielleicht doch hoffnungslos...

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Elektra
Forums-Insider
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weiblich/female, 31
Beiträge: 337

Beitrag Mi., 24.12.2008, 09:56

Dir geht's richtig mies... tut mir wirklich so leid... ich kann Deinen Konflikt wirklich nachvollziehen, glaub mir, ich saß an meinen Geburtstagen heulend immer heulend zuhause, weil der Ex es nicht mal für notwendig hielt, anzurufen, alles hatte Priorität, nur nichts, was mir wichtig war... Die Drogenkumpels waren immer wichtig...

Lass Dir das nicht antun!
Hopefull118 hat geschrieben:Du hättest ja einfach aufstehen können und gehen...
Ja, und zwar für immer. Jetzt folgen harte Worte, aber die müssen sein... wenn ich das lese, dann lese ich, dass Du ihm gar nicht wichtig bist. Sei Dir selbst was wert! Schieß ihn in den Wind, wenn's sein muss, heute, an Weihnachten und lass Dich nachher von Deiner Familie oder Freunden auffangen. Denn wenn Du Dich nicht entscheidest, Dir das Fest selbst zu versauen, wird er es tun.

Fühl Dich gedrückt
Elektra
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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rotezora
Helferlein
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weiblich/female, 27
Beiträge: 94

Beitrag Fr., 16.01.2009, 22:19

hallo!!

deine geschichte hört sich sehr traurig an. traurig in erster linie, weil es dir so schlecht dabei geht. ich kann sehr gut mitfühlen, was du da durchmachst.
mein freund ist auch heroinabhängig, er ist 25 und nimmt das zeug schon seit einigen jahren. momentan ist er in therapie, gezwungenermaßen. es wird auch noch sehr lange zeit dauern, bis er wieder draußen sein wird.
aber ich sehe das positiv. wenigstens weiß ich jetzt, dass es ihm "gut" geht.

es tut mir so leid, dass du so wenig hoffnung für euch hast.
ich selber glaube auch öfter nicht daran, dass mein freund es schaffen wird. aber bis jetzt geht es mir und ihm zumindest dem umständen entsprechend gut, und ich bin noch lange nicht so weit zu verzweifeln.

denn das wird wohl früh genug kommen, wenn es denn wirklich soweit sein sollte, u er wenn er draußen ist, wieder mit dem heroin oder anderen drogen anfangen sollte.

ich habe lange zeit jemanden gesucht, der in einer ähnlichen lage ist wie ich, um mich mit diesem menschen auszutauschen. deswegen bin ich auch sehr froh, diese forum gefunden zu haben.

es ist doch nochmal viel schwieriger, wenn man niemanden in der gleichen lage hat. freunde stehen einem zwar mehr oder weniger bei, aber keienr kann sich so richtig vorstellen, wie es ist zu hoffen und zu hoffen und zu hoffen u doch so wenig selbst tun zu können.

das leben ist ein hund...

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Honigkuchen
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 19.01.2009, 11:37

hallo meine liebe! fühl dich gedrückt und getröstet von mir!

ich sag gleich als erstes, ich hab mit heroin oder generell drogen gar keine erfahrung.
ich möchte dich nur fragen, wie du ihn kennengelernt hast? es klingt blöd, aber hast du es am anfang nicht gemerkt? was macht er, ist er berufstätig? (vl. steht es hier ja auch irgendwo, hab jetzt aber nicht alles gelesen) wo nimmt er das geld her für seine sucht? wie lange ist er schon süchtig?
wenn du sagst, er döst weg, kriegt nichts mehr mit (oder wie die szene in dem restaurant wo ihr essen wart) wie hältst du das aus?
ich verstehe dich wenn du ihn nicht im stich lassen möchtest. aber ich denke ganz ehrlich, das du dagegen nicht wirklich eine chance macht! was ich über heroin gelesen habe, ist es mit abstand die schlimmste droge von der kaum wer wegkommt.
auch wenn er dir viel bedeutet, aber er kann dir nicht viel geben! findest du nicht?

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Thread-EröffnerIn
Hopefull118
sporadischer Gast
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weiblich/female, 25
Beiträge: 10

Beitrag Sa., 24.01.2009, 10:21

Hallo ihr...
ich hatte mit Heroin und irgendwelchen anderen Drogen bis ich meinen Freund kennengelernt habe auch überhaupt keine Erfahrung klar wie jeder wußte das ich es Menschen gibt, die Drogen konsumieren doch habe ich es nicht gewusst und vielleicht auch nicht sehen wollen wie viele Menschen da draußen zu irgendwelchen Drogen, sei es Hasch, Grass, Ecstasy, Koks oder Heroin, greifen.
Als ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin, wußte ich von nichts, ja ich wusste das er im Gefängnis gesessen ist und zu der Zeit als wir uns kennengelernt haben gerade "Freigänger" war. Am Anfang war auch das für mich ein Schock, doch ich bin ein Mensch der auf sein Herz hört und für mich war das kein Thema. Ich verurteile niemand wegen irgendwelchen Dingen, die gewesen sind.
Er war oder ist für mich der tollste Mensch mit einem wundervollen Charakter: Er ist liebevoll, sensibel, charmant, aufmerksam und das ist natürlich noch nicht das Ende. Ich habe in meinem Leben noch nie einen Menschen kennengelernt, der so ist wie er und er hat mich aus meiner inneren Einsamkeit, meiner Verbitterheit und meiner Traurigkeit mit der ich zwei Jahre durch das Leben gelaufen bin herausgeholt.
Ich hatte mir nach meiner letzten Beziehung vorgenommen mich nie wieder zu verlieben und doch war es für mich die berühmte Liebe auf den ersten und auch auf den zweiten Blick.
Am Anfang unserer Beziehung hat er keine Drogen genommen. Er hat mir auch nach und nach von seiner Vergangenheit erzählt, klar ich wollte natürlich wissen wie er ist, wie es dazu kam und ja was er für ein Mensch ist... ganz normal eigentlich...
Nach einer gewissen Zeit hatte er seinen Sommerurlaub und das war dann wohl der Punkt an dem der starke innere Wille, die Finger von dem Zeugs zu lassen gebröckelt ist. Ich kann es nicht nachvollziehen, das möchte ich hier auch nochmal betonen aber ich glaube ein Mensch der nie in Kontakt mit derartigen Drogen gekommen ist kann das nicht nachvollziehen auch wenn ich es jeden Tag aufs Neue versuche.
Ja zu dem Zeitpunkt hatte er wohl einfach Zeit unvernünftig zu sein, ich weiß auch nicht wie ich das ausdrücken soll, man trifft wohl alte Kontakte von früher, man sagt wohl mit Sicherheit dreimal nein, wenn jemand einem etwas anbietet doch beim vierten mal denkt man sich wahrscheinlich ach komm einmal ist keinmal es schadet mir schon nicht und ich will den Kick spüren....
Und dann wurde aus dem einen halt zweimal und die Geschichte nahm ihren Lauf...
Ich wurde hier gefragt, ob ich es nicht gemerkt habe, ich glaube vielleicht will man es am Anfang nicht merken und wahrhaben. Sagen wir es so zu der Zeit haben wir uns täglich gesehen und es waren natürlich auch Freunde ab und an von ihm da. Für mich waren diese im Moment die größere Gefahr, weil ich nicht ahnen konnte, wie tief er schon wieder am abrutschen ist.
Ich erinnere mich noch sehr gut ich habe ihm damals einen Brief geschrieben, denn ich eben gerade noch mal gelesen habe, es ist schon fast lächerlich wie blind ich damals war, aber auch das kann ich nur mit meinem Wissen von heute sagen.
Wenn man in eine Beziehung eintritt, weiß man nie was passiert, und das macht es ja auch aus man lässt sich auf ein Leben gemeinsam mit einem anderen Menschen ein.
Ich möchte keine Sekunde die ich mit ihm verbracht habe vermissen, ich liebe diesen Menschen auch wenn wir zurzeit eine sehr sehr schwere Phase haben.
Ja damals habe ich ihm von meinen Ängsten und Vermutungen geschrieben auch das ich die Vermutung habe, das er Drogen nimmt ja und dann wurde mir nach und nach alles offenbart. Natürlich nicht immer von sich aus ich musste auch oft Sachen herausfinden und ihn dann direkt darauf ansprechen, man entwickelt sehr feine Antennen und spürt auch oft wenn da was ist, was einem nicht gefallen könnte.
Es sind einfach sehr viele Probleme, die sich hierdurch und natürlich auch durch mich, entwickelt haben. Ich bin so verdammt misstrauisch, oft voll Angst vor dem was mich wieder erwartet. Es gibt so viele Beispiele, bei denen ich so verdammt verzweifelt und am Ende war. Auch ich mache es ihm nicht leicht durch meine momentane Unzufriedenheit, ständige Eifersucht, Motzerei und oft berechtigte aber genauso auch unberechtigte Anschuldigungen.
Momentan ist er im Methadonprogramm, doch auch das muss ab und an gespritzt werden. Es ist traurig diesen Satz hier so hinzuschreiben und es treibt mir die Tränen in die Augen, aber so ist die Realität nun mal.
Er döst weg, er kriegt nichts mit und er redet wirres Zeugs. Ganz ehrlich ich weiß auch nicht wie ich das ertrage, es tut so verdammt weh das ich am besten momentan nicht darüber nachdenke.
Aber am schlimmsten sind für mich Unehrlichkeit und Unzuverlässigkeit. Ich ertrage es nicht angelogen zu werden und genauso wenig wenn er diese unzuverlässige Art an den Tag legt, das macht mich genauso fertig bzw. trifft eben genau meinen wunden Punkt.
Ohje jetzt schreibe ich hier halbe Romane...

Liebe Grüße
Hope

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Honigkuchen
sporadischer Gast
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weiblich/female, 23
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 26.01.2009, 09:37

Liebe Hope,

hat mich gefreut das du geantwortet hast.

Ich kann dich schon verstehen. Du liebst deinen Freund und könntest ihn nicht im Stich lassen. Du machst wegen ihm eine Menge durch.. Ich kann nur erahnen, wie weh es tun muss den eigenen Freund so, in diesem Zustand, zu sehen.
Aber weiß er eigentlich, was du wegen ihm durchmachst? Weiß er, was er an dir hat? Es klingt blöd das zu fragen, aber "bedankt" er sich dafür, was du alles für ihn tust?
Wenn du sagst, dass du ihm zur Zeit das Leben schwer machst mit deinem Misstrauen und Eifersucht etc., bitte gib dir nicht die Schuld daran. Das kommt ja nicht von irgendwoher, du machst dir doch nur Sorgen um ihn, und ich hoffe er kann das rational sehen und ist dir deswegen nicht böse.
Ich finde dein Verhalten bewundernswert, du bist sehr stark und ich hoffe, dass diese Zeit keine Wunden/Narben bei dir, bei deinem Charakter, und in eurer Beziehung hinterlässt.
Oft sagt man, wenn man ganz am Boden ist, kann es nur noch bergauf gehen - und hinter jeder Gewitterwolke ist noch immer der Sonnenschein. Das hoffe ich sehr für dich/euch. Ich befürchte nur, dass es jetzt mit seinem Methadonprogramm eventuell nur eine Zeit lang gut geht, und es dann wieder anfängt. Hast du davor Angst? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht, wie es in Zukunft aussehen könnte? Ich befürchte, dass eine (lebens)lange Beziehung mit einem Süchtigen nicht wirklich gut gehen kann. Du wirst immer Misstrauen haben - und Misstrauen killt alles (egal in welcher Form). Ich glaube dir, dass dein Freund für dich der tollste Mensch auf der Welt ist und das ihr euch liebt. Aber man sagt auch: Manchmal reicht "nur" Liebe nicht aus. Es spielen auch die Umstände eine sehr große Rolle, nicht nur der Charakter und die Liebe an sich. Denn so, seid IHR als Paar doch nicht glücklich?

Was sagen eigentlich deine Eltern/Familie/Freunde zu der ganzen Sache, bzw. wieviele wissen überhaupt davon?

Was soll ich noch sagen? Du musst selbst entscheiden, ob du diese Schmerzen ertragen kannst und willst, oder nicht. Ich weiß, du möchtest ihn auf keinen Fall verlieren. Aber du musst auch an dich denken, und das du dich damit nicht kaputt machst.

Liebe Grüße

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Politox
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Beiträge: 26

Beitrag Di., 27.01.2009, 23:51

Hey Hope... ich schreibe demnächst mal ein wenig mehr dazu. Jetzt nur kurz weil ich nicht soviel Zeit hab.
Die Geschichte ist nicht schön. Glaub mir ich weiss wie du dich fühlst, und du fragst dich woher du die Kraft nehmen sollst. Der Knackpunkt an der Sache ist der, dass du deinem Freund gar keine richtigen Vorwürfe machen kannst, denn die Droge Heroin, oder Opoioide allgemein, sind unheimlich stark, und der eigene Wille, sei er noch so stark, reichtnicht aus.
Deine Liebe, und hier wirds jetzt schwer, deine Liebe ist es was er braucht. Zu wissen dass ein Mensch da ist der zu einem hält und der, egal wie, mit einem zusammen da durch geht.

Ich bin gerade in einer ähnlichen Lage, nur mit vertauschten Rollen. Also ich bin der "Fixer". Ich hänge nicht an der Nadel, aber ich habe dafür eine ganze Latte an Drogenproblemen, von THC über Alkohol zu Benzos und Amphetaminen zu Halluzinogen... ach verdammt die Liste ist endlos (siehe Nickname....). Und meine Freundin hat mit Drogen nichts zu tun. Sie raucht noch nicht einmal oder trinkt zu besonderen Anlässen Alkohol ^^
Ich werde im Sommer eine Therapie anfangen und vorher natürlich eine Entgiftung machen.
Die Liebe meiner Freundin ist es was mir die Kraft gibt das durchzustehen. Es ist so verdammt hart, aber die einzige Hoffnung die ein Süchtiger hat, ist die Liebe.

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rotezora
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weiblich/female, 27
Beiträge: 94

Beitrag Mi., 04.03.2009, 01:05

@ politox

zu deiner aussage: "aber die einzige Hoffnung die ein Süchtiger hat, ist die Liebe."

klingt romantisch, ABER ist das nicht etwas viel verantwotung , die dem nicht konsumierenden partner da auferlegt wird?

mein freund ist selbst heroinabhängig und ich unterstütze ihn wo es geht. aber ich möchte nicht die bürde auferlegt bekommen, SEINE EINZIGE HOFFNUNG zu sein. er muss es schließlich für sich selbst tun. die alte leier eben!
ich weiß du meinst das nicht böse, aber ich empfinde es als fehler, dass jemand, der in der beziehung zu einem süchtigen leidet, weil er ihm helfen will und selbst überbelastet ist, denkt, er sei die einzige hoffung für den partner. welch riesige belastung ist das! zu denken "wenn ich nicht wäre, wäre er hoffnunglos" oder " ich MUSS stark für ihn sein, IMMER!"
viel zu viel verantwortung für einen menschen.

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Thread-EröffnerIn
Hopefull118
sporadischer Gast
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weiblich/female, 25
Beiträge: 10

Beitrag So., 27.02.2011, 17:31

Hallo allen zusammen,

es gab viele Aufs und Abs und momentan entwickelt alles immer mehr zu einem Alptraum. Wenn ich ehrlich bin bin ich wirklich am Ende... Es ist so verdammt viel passiert, was ich auch irgendwann hier aufschreiben werde.
Hier eine Kurzzusammenfassung: Letztes Jahr im März ist er auf Entgiftung gegangen, zwei Wochen später ein Anruf das er mich nicht mehr liebt und das es mit uns vorbei ist. Ja für mich war die Welt zu Ende...
Ich bin daran fast zerbrochen. Er kam zurück von Entgiftung ist aus unserer Wohnung ausgezogen und hat mich behandelt wie ein Stück scheiße. Eine Woche später ist er mit so einer billigen Schlampe die er auf Entgiftung kennengelernt hat zusammengezogen und wieder rückfällig geworden. Naja mit dieser Person war es vier Wochen später dann auch wieder vorbei....
Wir haben uns wieder angenähert und zu diesem Zeitpunkt hat er noch gearbeitet, hatte sich einigermassen im Griff.
Dann ist er auf Entgiftung und die hat er dann abgebrochen seine Arbeit verloren und seitdem erkenne ich ihn immer weniger bzw. wird es immer schlimmer.
Er trinkt sehr viel Alkohol, nimmt Benzos, mind. 20 ml Pola (eher mehr), ab und zu Planum und Atosil.
Ich erkenne ihn nicht wieder.
Anfang dieses Jahres waren wir im Urlaub da hab ich ihn von allem runtergeholt. Nur noch 6ml Pola und ein bisschen Alkohol. Und ich dachte nach den drei Wochen kann er wieder klarer denken und wird sich auch hier wo wir leben im Griff haben.
aber jetzt 5 Wochen später ist alles schlimmer als zuvor, er hat sich nicht mehr unter Kontrolle, er ist auch nicht mehr zurechnungsfähig wenn er so dicht ist . Ich sterbe täglich auf der Arbeit tausend Tode und weiß einfach nicht mehr was ich noch tun soll.
Ich habe mich selber kaum noch unter Kontrolle weil ich einfach am Ende mit meinen Nerven bin.
Ich versteh nicht wieso er sich so kaputt machen kann
Es zerbricht mir mein Herz...
Lg Hope

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leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2003

Beitrag So., 27.02.2011, 18:58

Was du tun kannst:
Die Beine in die Hand nehmen. Schleunigst.

Ihm kannst du nicht helfen. Das kann nur er selbst.

Viel Kraft!!

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Kampfgrunz
Helferlein
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weiblich/female, 30
Beiträge: 121

Beitrag So., 27.02.2011, 23:12

Hopefull118 hat geschrieben:Ich sterbe täglich auf der Arbeit tausend Tode und weiß einfach nicht mehr was ich noch tun soll.
Ich habe mich selber kaum noch unter Kontrolle weil ich einfach am Ende mit meinen Nerven bin.
Ich versteh nicht wieso er sich so kaputt machen kann
Es zerbricht mir mein Herz...
Lg Hope


oje, das kann ich sehr gut nachfühlen.

Zumindest für den Moment kannst Du nichts tun, im Gegenteil. Jegliche Hilfe Deinerseits verlängert sein Leiden, weil es ihn daran hindert so tief unten anzukommen, dass er sich selber wieder aufrafft und was tut, bzw. so weit abstürzt, dass er z.B. im Gefängnis oder sonst wo landet (was auch eine Hilfe sein kann, so traurig es auch ist). Es ist eine schwierige Sache - einerseits wäre Hilfe angebracht, dass er nicht weiter abrutscht, die sollte aber nicht von Dir kommen weil Du da zu sehr in der Geschichte drin steckst und schon so viel mitgemacht hast, dass Du jetzt wirklich auf Dich schauen musst. andererseits muss er schon ein gewisses Maß an Eigenmotivation haben - zum Drogen besorgen wird er Dich ja komsicherweise auch nicht brauchen, oder, also solltest Du auch sonst keine Verantwortung übernehmen.
an Deiner Stelle würde ich es wahrscheinlich auch nicht zusammen bringen ihn ganz fallen zu lassen, aber soviel ist sicher, Du solltest Dich keinesfalls in seine Sucht so involvieren lassen, dass Du, wie Du hier schreibst "ihn von allem runter holst" - das bringt so nichts, er gehört in professionelle Betreuung. Dass er dann zu irgendeiner anderen dummen Tussi wandert (wahrscheinlich gings da nur um die Drogen!), ist auch quasi vorprogrammiert.
Eine räumliche Trennung ist unbedingt notwendig, solltest Du jetzt wieder mit ihm zusammen wohnen, wenn ihm danach ist und er halbwegs nüchtern ist, kannst Du Dich ja mit ihm treffen um NORMALE Dinge mit ihm zu unternehmen, aber lass Dich nicht in diesen Sucht-Sch.... reinziehen
Dein erster Beitrag stammt aus dem Jahre 2008 d.h. Du steckst da ohnehin schon tief drinnen, geändert hat sich offenbar trotz Deinem Zutun nichts zum Positiven für ihn, das sollte Dir Grund genug sein mal Dein eigenes Verhalten unter die Lupe zu nehmen, mach eine 180 Grad Wendung, denn, dass hier nichts Gutes rauskommt wurde Dir offenbar schon oft genug bewiesen.

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Otherwise
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 26
Beiträge: 670

Beitrag Fr., 04.03.2011, 09:29

Hey Hope,

ich habe dir bereits eine PN geschickt, mit einer Einladung für einen Angehörigen Workshop sozusagen...

Was ich hier noch sagen möchte:
Ich habe vor 5 Jahren genauso gedacht wie du. Ich dachte, ich könnte ihm helfen, da rausziehen, ihn runterholen wie du schön schreibst. Aber man kann als Angehöriger einfach nichts tun. Ich weiß wie ohnmächtig man sich fühlt, wenn man liest das man nichts tun kann - ich weiß das wirklich aus eigener schmerzvoller Erfahrung.

Ich kann dir wirklich nur raten Kampfgrunz's Beitrag ernst zu nehmen, dich räumlich zu trennen und wieder auf dich zu schauen. Du selbst kommst in all den Beiträgen überhaupt nicht vor - es geht nur um Ihn und ich schätze mal so läuft auch euer Leben. Das kann für dich nicht gut enden, wenn du dich selbst total vernachlässigst. Was hast DU von dieser Beziehung außer Schmerz? Liebst du ihn eigtl noch oder ist es das Verantwortungsbewusstsein, dass dich hält? Halte dir vor Augen, dass du dich selbst gerade zerstören lässt -für nichts und wieder nichts. Stattdessen könntest du einen Mann an deiner Seite haben, der auf dich schaut, der dich in den Arm nimmt wenn es dir schlecht geht, der alles für dich tut ... Das tut er sicher nicht - weil er nur eines im Kopf hat ;((.
Was hält dich bei ihm?

Als Angehörige eines Süchtigen muss man eine sehr dicke Haut haben um das psychisch unbeschadet zu überstehen. Dein Beitrag klingt eher so, als hättest du momentan gar keine Haut. Hast du einen Therapeuten oder ähnliches, der DICH in dieser schweren Zeit unterstützt?

Bitte nimm dich wieder wichtiger ...

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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