Erfahrungen mit Cymbalta?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Alex303
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Beitrag Di., 06.04.2010, 14:57

Nina30:
Ich mache mich erst mal nur mit den Wechselwirkungen vertraut,
die Nebenwirkungen lese ich erst ein paar Wochen später, eben aus dem Grund, daß das so viel steht, daß es einen durchaus beunruhigen kann.
Ich bin eher ein Mensch, der abnimmt, wenn er Stress hat.
Mit schmeckt dann nichts.
Ich werde zwar nicht gemobbt auf der Arbeit (die meisten Kollegen und Chefs sind ganz nett), aber der Leistungsdruck ist enorm gestiegen, selbt Kollegen, die schon lange dort sind, haben Probleme, die Quote zu erfüllen... vor allem bei den Arbeitsbedingungen.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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Offy
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Beitrag Mo., 12.04.2010, 09:20

Hallo,

ich habe Cymbalta mehr als zwei Jahre lang genommen, allerdings als atypisches AD (gegen Schmerzen - 60 mg). Währenddessen habe ich nie gemerkt, dass es auch entsprechend seiner eigentlichen Bestimmung gewirkt hat. Die schlimmste Nebenwirkung war, dass ich kaum noch schlafen konnte.
Vor ca. einer Woche war ich nun soweit, das Zeug abzusetzen, weil ich mit 1,5 - 4 Stunden pro Nacht einfach nicht länger klarkomme. Jetzt kann ich zwar die ein oder andere Stunde mehr schlafen, aber gleichzeitig merke ich jetzt, wie es psychisch immer mehr bergab geht. Klar werden die Schmerzen auch wieder schlimmer, aber das ist auszuhalten.
Mal wieder frage ich mich, was denn nun das kleinere Übel ist. *seufz*
Heute weinte ich –
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Alex303
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Beitrag Mo., 12.04.2010, 23:16

@Offy:
Was heißt in Deinem Fall atypisches Antidepressivum?
Daß Du es gegen Schmerzen bekommst?
Und wenn ja, gegen welche?
Weil, bei mir hat es definitv gegen die Schmerzen geholfen, aber vielleicht hast Du "die falschen Schmerzen" dafür, also daß sie bei Dir einen anderen Ursprung haben.
Ich habe auch langsam den Verdacht, daß Cymbalta (wie Cortison) zwar schmerzhemmend, aber Infektionsfördernd ist.
Meine COPD (chronische Bronchitis) ist auf jeden Fall etwas schlimmer geworden, auch als ich das Cortison genommen hatte.

Hast Du denn mal über einen längeren Zeitraum die Dosierung verringert, statt es ganz sein zu lassen?
Bei mir reichen ca 20mg.
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Offy
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Beitrag Di., 13.04.2010, 04:09

Hallo Alex,

du sagst es. Atypisch bedeutet, dass ich es nicht wegen dem bekommen habe, wofür es entwickelt wurde, sondern, wie bei dir, gegen Schmerzen. Ich habe seit 5 Jahren Colitis und nahm das Zeug ca. 2 Jahre.

Ich glab, ich hab mich etwas verquer ausgedrückt. Noch mal zur Klarstellung: Gegen die Schmerzen hat es durchaus geholfen und meine Ärztin fragte dann irgendwann mal, ob ich auch in psychischer Hinsicht eine Verbesserung bemerke. Dem war nicht so. Vielleicht veränderte/verbesserte sich das aber auch so schleichend, dass ich es nicht wahrnehmen konnte (wollte?).
Nach dem Absetzen kann ich nun aber spüren, dass es mit meiner psychischen Verfassung bergab geht.

Ich habe die Wahl zwischen Pest und Cholera. Weniger Schmerzen und psychische Besserung gegen extreme Schlafstörungen...oder umgekehrt.

Die Dosierung verringert habe ich nicht. Blöderweise bin ich da eher so ein "ganz-oder-gar-nicht-Typ". Wenn mir etwas stinkt, geht es von 100 auf Null. Aber eigentlich hast du Recht. Ich werde das mal mit meiner Ärztin besprechen.

Danke...
Offy
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Alex303
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Beitrag Di., 13.04.2010, 08:06

Also, wie bereits oben gesagt, ich nehme es zur Korrektur des Dopamin/Seronotin-Haushalts, und der Arzt sagte mir, für viele Leute sind 30mg schon zuviel.
Knapp 30mg hatte ich am Anfang auch genommen, und dann konnte ich auch nicht schlafen.
Im Moment sind es 15/20mg, und das funktioniert ganz gut.
Das Problem ist, die Dosis wird in der Regel nach Gewicht/Alter berechnet, aber wenn man einen anderen Stoffwechsel hat, haut das nicht hin.
Wenn ich eine Flasche Bier schnell trinke, bin ich schon betrunken.
Die Leute, die ich kenne und mein Gewicht haben, müssen schon 3 trinken, um so knülle zu sein.

Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, daß Cymbalta in Deinem Fall eine so gute Wahl ist (ich habe mal nachgelesen, was Du hast).
Wenn die Depressionen nicht Dopamin/Serotoninbedingt sind, wundert es micht nicht, wenn das Medikament nicht hilft.

Hattest Du die Krankheit denn schon immer?
Ich hatte schon ein Stechen in Darm und Nieren, seit ich Kind bin.

lG,
Alex
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Offy
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Beitrag Di., 13.04.2010, 08:22

Diagnostiziert wurde die Krankheit vor 5 Jahren.
Dass es nicht hilft, würde ich jetzt rückblickend so nicht sagen. Es ist gut möglich, dass es die Entzündung verschlimmert, weswegen ich immer wieder zusätzlich Cortison nehmen musste, aber es hat zumindest dafür gesorgt, dass ich nicht in dieses tiefe, schwarze Loch falle. Am liebsten wäre mir natürlich, ich müsste es gar nicht mehr nehmen (und auch nichts anderes in dieser Richtung), nur bin ich unsicher, ob das gut geht. Schmerzmittel gibt es ja auch andere, aber da ich bereits zweimal eine Abhängigkeit entwickelt hatte, bin ich da sehr vorsichtig. Viel mehr Angst habe ich eigentlich vor meinem eigenen "Innenleben", das nach dem Absetzen jetzt wieder so richtig in Fahrt kommt.

LG Offy
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Alex303
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Beitrag Di., 13.04.2010, 14:07

Cortison auch noch?
Ja, es hilft definitv gegen Schmerzen, aber bei mir ist es tatsächlich so, daß ich zwar keinerlei Allergien habe, aber sobald ich eins von beiden einnehme, meine Schleimhäute mehr Schwierigkeiten machen als sonst.
Den Husten habe ich so auch, aber wenn ich Cortison nehme, dann kommen auch noch Stückchen raus.
Da will ich garnicht wissen, was es mit dem Darm macht.

Hm... ich denke, jede Form von Arznei gegen Schmerzen macht zumindest psychisch abhängig.
Ich kenne auch Schmerzmittel, die müde statt munter machen, vielleicht wäre das eher was für Dich.
Ist es denn sicher, daß Körper- und seelische Erkankung die gleiche Ursache haben, oder hat das eine nur zum anderen geführt?
Am liebsten wäre mir natürlich, ich müsste es gar nicht mehr nehmen (und auch nichts anderes in dieser Richtung)
Ein Diabetiker würde wahrscheinlich auch nicht sein Insulin nehmen, wenn er es müßte, aber wenn Dein Körper (natürlich nur falls es erwiesen ist) bestimmte Stoffe nicht ausreichend herstellt oder falsch verwertet, muß man sie ihm hinzufügen.

Hast Du denn schon ein paar Entspannungstechniken gelernt?
Das würde evtl das einschlafen erleichtern und die Laune aufbessern, vielleicht später ohne Medikamente oder weniger.
Als es mir sehr schlecht ging, nahm ich auch eine hohe Dosis an Antidepressiva, aber ich habe meinen Selbstschutz weiterentwickelt.
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Tinkerbell_11
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Beitrag Di., 25.05.2010, 19:07

Hallo!

Ich nehme jetzt seit 3 Wochen 2 x 60 mg Cymbalta und dazu 10 mg Cipralex. Kann mir jemand sagen, ob das jemals zu wirken anfängt? Dauert das wirklich solange, oder ist es einfach das falsche Medikament für mich?
Ich nehme die Medikamente nach einem Tramal-Entzug und ich merke einfach nichts, es macht mich total fertig!

LG
Gabi

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Alex303
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Beitrag Fr., 28.05.2010, 12:38

Das ist krass.
Bei der Dosierung hätest du allein wegen den Nebenwirkungen einiges merken müssen.
Meine Freundin hat neulich probeweise Cipralex genommen (vom Neuro verschrieben), und es ging ihr gar nicht gut.

Aber bei Tramal-Entzug wundert das wiederum nicht, weil es zur Gruppe der Opiate gehört, also starker Stoff, den Du vorher genommen hast.
Ist ungefähr so, als würde man Morphium gegen Schnaps eintauschen.

Frag' mal den Arzt, ob Du mit dem Cymbalta noch höher gehen kannst (dies wirkt eher gegen Schmerzen als das Cipralex/Citalopram), obwohl 2x60 schon eine Menge ist, und eine Überdosierung körperlich gefährlich ist.

Siehe hier.
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celine
sporadischer Gast
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Beitrag So., 13.06.2010, 15:56

wollte mich auch kurz zu Cymbalta äußern. Ich nehme es seit Januar diesen Jahres nachdem ich zuvor mit Opipramol behandelt wurde. Dieses brachte aber keine Besserung. Im Januar lies ich mich in eine Klinik einweisen (wg. Depressionen u. Suizidgedanken), dort wurde mir dann Cymbalta verabreicht. Zu erst 30mg, später dann auf 60mg erhöht. Dazu bekam ich Decentan (habe ich aber vor kurzem abgesetzt). Gegen die Schlafprobleme nehme ich abends 50mg Promethazin. Auf die Wirkung von Cymbalta habe ich fast 6-8 Wochen gewartet. Die Suizidgedanken wurden auch immer schlimmer, deshalb gab man mir in der Klinik kurzzeitig Tavor. Nach 8 Wochen Klinikaufenthalt ging es mir schon viel besser. Ich werde das Cymbalta wohl über einen ziemlich langen Zeitraum nehmen müssen, da ich seit meinem 19. Lj. unter Depressionen leide. Ich habe keine NW festgestellt. Vertrage das Medi. ganz gut. Habe zwar zwischenzeitlich noch mal depressive Phasen, aber die gehen vorüber.
Wünsche Euch alles Gute
celine

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Alex303
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 08:58

Schon interessant, daß es bei einigen Leuten bis zu zwei Monate dauert, bis es wirkt.
Bei mir ging es recht schnell.
Liegt wohl am Stoffwechsel.
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strikerman
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 24.11.2010, 09:09

Hallo!

Ich nehme seit ca. 2 Monaten Cymbalta (60 mg, Hartkapseln jeweils am Morgen). Ich muss sagen, dass es mir sehr weitergeholfen hat, da ich eine hypochondrische Depression hatte und mich viele körperlichen Symptome für die es aber keine medizinische Erklärung gab, mich psychisch sehr belastet haben. Cymbalta hat mir da wirklich sehr geholfen, kann jetzt mein Leben wieder sehr gut meistern und hab keinerlei Probleme mehr. Mein Neurologe meinte ich soll die Medikamente trotzdem vorsichtshalber ein halbes Jahr weiternehmen um keinen Rückfall zu erleiden. Nachdem es mir in den ersten 3 Wochen nach der Einnahme besser ging, hab ich Cymbalta leider zu vorschnell alleine abgesetzt und dann ging es mir in den Folgetagen sehr schlecht. Hatte sehr starke Angstzustände und depressive Verstimmungen. Hab Cymbalta daraufhin wieder eingenommen und mir ging es danach wieder besser. Werde es sicher nicht mehr ohne die Anweisung von meinem Arzt absetzen.

Nebenwirkungen sind bei mir kaum spürbar. Einzig dass ich etwas häufiger müde bin und kaum mehr durchschlafe, sondern in Abschnitten zu jeweils 2-3 Stunden und anschließender Wachheit von etwa 10 Minuten. Nachtschweiß ist bei mir ebenfalls gelegentlich der Fall, was ich früher ebenfalls nicht hatte. Ansonsten keinerlei Nebenwirkungen.
Nehme auch noch 2,5 mg Zyprexa wo es auch keine Probleme gibt bez. Wechselwirkungen.

Beste Grüße
strikerman


Gast
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2008

Beitrag Mi., 24.11.2010, 09:17

Auch ich hatte mal Cymbalta bekommen aufgrund von Schmerzsymptomatik

Mir hat es nur Nebenwirkungen gebracht. Insbesondere Schlafprobleme. Dadurch Aggressionen. Usw.

Lyrica hat mir besser geholfen (insbesondere auch gegen Schmerz), aber ich bin binnen kurzer Zeit aufgequollen wie bei Cortison

Rosenrot

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bonny12367
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 68

Beitrag Mi., 24.11.2010, 11:23

Hallo,

ich nehme nun auch wieder nach einigen Monaten aussetzen Cymbalta 60 mg. Für mich ist Cymbalta das best wirkende Antidepressivum. Habe bis jetzt alle SSRI + SNRI, Elonril, Edronax und noch einige andere mehr durch.

LG Bonny

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Isaac
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Beiträge: 233

Beitrag Mi., 24.11.2010, 11:33

Ich hab auch ca ein jahr cymbalta genommen, die wirkung war im gegensatz zu anderen medikamenten wirklich ok. allerdings waren die nebenwirkungen bei mir, das es zu erektionsstörungen kam (damit hätt ich noch leben können) aber auch der augendruck hat sehr stark zugenommen, und somit hab ich abgesetzt
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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