Hat die Menschheit ihren Zenit überschritten?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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stern
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 17:47

Unsere Groβeltern haben ohne Gewissensbisse in Schlachthäusern millionenfach Juden, Russen, Schwule usw industriell verarbeitet. Sie haben die gröβte Untat der menschlichen Geschichte begangen.
Also, sorry, wenn Du meinst, dass DEINE Großeltern das getan haben, o.k. Darüber kann und will ich nicht urteilen. Aber MEINE großeltern haben das definitiv nicht gemacht.
Auch wenn die Antwort nicht an mich gerichtet ist: Woher weißt du ob deine Vorfahren nicht Menschen getötet haben (als Faktum nicht als Wertung gefragt)? Ich gehe sogar soweit: Vielleicht hat es im Laufe der menschlichen Geschichte relativ mehr "Tötungsdelikte"/"Kriege" gegeben als heutzutage... nur: Haben wir lückenlose Zeitdokumente, die das verifizieren könnten?
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E.T.
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 17:53

@ Tamara31. ich geb dir recht, dass früher noch viel mehr vertuscht wurde (war auch leichter) als heute. Aber ich denke, wenn ich mir nur die letzten 20 Jahre anschaue, dann kommt es mir einfach so vor, als hätte ich vor einigen Jahren doch eher nur hin und wieder von solchen Tragödien gehört, und jetzt hört man es ja andauernd, heute auch schon wieder. Und wenn man eben die letzten 20 Jahre hernimmt, da waren doch eigentlich die gleichen Voraussetzungen (Fernsehen), also war es da doch auch nicht mehr leicht möglich, solche Dinge zu vertuschen, oder?

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E.T.
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 18:07

Auch wenn die Antwort nicht an mich gerichtet ist: Woher weißt du ob deine Vorfahren nicht Menschen getötet haben (als Faktum nicht als Wertung gefragt)?
Natürlich kann ich es als Faktum nicht wissen, denn das könnte man nur wenn man 24 Stunden jeden Tag, 7 Tage in der Woche ,... das ganze Leben des betreffenden Menschen bei ihm gewesen wäre. Aber ich gehe doch davon aus, dass sie wenn sie etwas derartiges getan hätten, verurteilt worden wären, wie das so üblich ist.

Aber ich glaube nicht, dass wir uns hier in wortklauberei verzetteln sollten.

Aber ich finde es unverschämt eine ganze Generation pauschal zu Mördern zu stempeln.

E.T.

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Troja
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 18:39

E.T. hat geschrieben:Und wenn man eben die letzten 20 Jahre hernimmt, da waren doch eigentlich die gleichen Voraussetzungen (Fernsehen), also war es da doch auch nicht mehr leicht möglich, solche Dinge zu vertuschen, oder?
In den letzten 20 Jahren gab es enorme technische Entwicklungen siehe Satelliten, Internet, Handy, Fax, Digitalkamera, Kabelfernsehen, Drucktechniken etc. Das Fernsehen wurde von einem Nachrichtenmedium mit beschränkter Sendezeit zu einem rund um die Uhr Unterhaltungsmedium, das durch die Einführung von Kabel und Satellit erlaubt Programme aus der ganzen Welt zu empfangen. Der Druck unter den diversen Sendern sich von den Konkurrenten abzuheben ist dementsprechend enorm und hat auch neue Arten von Journalismus hervorgebracht.
Es sind also weder die Voraussetzungen noch das Budget, das für die Informations- und Unterhaltungsindustrie heute aufwendet wird, mit dem vor 20 Jahren zu vergleichen!
E.T. hat geschrieben:Aber ich finde es unverschämt eine ganze Generation pauschal zu Mördern zu stempeln.
Hmm, du stempelst die ganze Menscheit ab, die in ihrer Entwicklung den Zenit überschritten hat.

Troja

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stern
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 19:23

wenn ich mir nur die letzten 20 Jahre anschaue, dann kommt es mir einfach so vor, als hätte ich vor einigen Jahren doch eher nur hin und wieder von solchen Tragödien gehört, und jetzt hört man es ja andauernd, heute auch schon wieder.
Dennoch ist es schwer zu prüfen, ob sich derartige Vorfälle tatsächlich gehäuft haben. (Man könnte dazu - wenn es die gibt... weiß ich nicht - aussagefähige und repräsentative Statistiken heranziehen). Oder ob die Medienberichterstattung dazu ihren Beitrag leistet, dass es den Eindruck erweckt, so was passiert häufiger als "früher"?

Also mir leuchtet folgendes schon ein: Wenn die Nachrichten täglich 50% der Zeit von Selbstmordfällen berichten würden und meine Zeitungsquellen ebenso (vielleicht wegen der Einschaltquote/Verkaufszahlen o.ä.), dann würde sich bei mir vielleicht auch der Eindruck aufdrängen, dass die Hälfte der Menschheit suizidgefährdet ist... und das früher anders war. Will heißen: Dass häufiger berichtet wird, heißt noch nicht unbedingt, dass es auch häufiger vorgefallen ist.

Will heißen: Die Frage, was Ursache und was Wirkung ist, ist keine Wortklauberei. Sondern das muss man sich schon genauer ansehen... sonst kommt man vielleicht auf folgende Interpretationen:

Ein relativ bekanntes Beispiel (aus der Statistik) zur Interpretion von Ursächlichkeiten (besser gesagt Zusammenhängen=Korrelationen=Nonsenskorrelationen) ist folgendes:
Stimmt es eigentlich, dass Störche die Kinder bringen? Dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Zahl der Störche und der Geburtenrate beim Menschen? ...
Die Ergebnisse der Studie: In Niedersachsen sank sowohl die Anzahl der Störche als auch der Neugeborenen von 1970 bis 1985, danach blieben beide Werte etwa konstant. In Berlin, wo es praktisch keine Störche gibt, verzeichneten sie einen Anstieg außerklinischer Geburten zwischen 1990 und 2000. Wie war nun das mit null Storch zu vereinbaren? Die Forscher bezogen das Umland mit ein – und siehe da, dort wuchs die Storchenpopulation just in dem Maße, wie die Berliner Hausgeburten zunahmen. Der logische Schluss: Brandenburger Störche bringen die Babys in die Stadt.
http://www.zeit.de/2006/25/Stimmt-s_P-25_xml" target="_blank
Zur "Auflösung" siehe Link .
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stern
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 19:52

Nachtrag:
Kritik an der Auslandsberichtserstattung

Die Kritik umfaßt vor allem folgende Gesichtspunkte:

* beschränkte Präsenz der Beiträge aus der "Dritten Welt" im aktuellen Fernsehprogramm
* Auslandsberichterstattung ist im Programm als Dauerkrisenbericht etabliert
* Krieg, Katastrophen und Hunger sind die zentralen Berichtsthemen
* Kriegsursachen werden defizitär dargestellt oder unterschlagen
* Wenige positive Berichte über Eigenleistungen der Zweidrittel-Welt
* Verdeckter oder offener Rassismus ist weiterhin in den Berichten zu beobachten
* eurozentristische Perspektiven dominieren
* die positiven Eigenleistungen der "Dritten Welt" werden nur ausnahmsweise erwähnt.
http://www.friedenspaedagogik.de/themen ... erstattung" target="_blank" target="_blank

Schon 1965 hatten Marie Holmboe Ruge und Johan Galtung das Spektrum der Nachrichten, die über das Ausland verbreitet werden, untersucht.21 Dabei ergab sich:

1. Negative Ereignisse entsprechen besser dem sogenannten Frequenz-Kriterium als positive Ereignisse. Die Frequenz ist die Zeitspanne, die ein Ereignis zu seiner publizistischen Ausbreitung benötigt.
2. Je klarer und eindeutiger ein Ereignis ist, desto eher wird darüber berichtet.
3. Je mehr Ereignisse den Erwartungen des Publikums entsprechen, desto eher kann daraus eine Nachricht formuliert werden.
4. Negative Ereignisse treten im Vergleich zu positiven Ereignissen zumeist unerwartet und plötzlich ein, soweit es Ereignisse aus einem "eingeschliffenem" Erwartungshorizont betrifft.22
http://www.friedenspaedagogik.de/themen ... achrichten"
Gut, die links beziehen sich jetzt primär auf die Auslandsberichterstattung... aber die message kommt vielleicht dennoch an...
Zuletzt geändert von stern am Sa., 08.12.2007, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.
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E.T.
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 20:05

Ich wollte eigentlich einfach mal eine Diskussion anstoßen. Mein Betreff war - wie ausdrücklich von Herrn Fellner gewünscht - aussagekräftig, oder auch überspitzt. Leider kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass hier einige alles bewußt falsch verstehen und es ihnen nur darum geht recht zu haben.
Das ist für mich keine Diskussion.

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stern
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 20:19

Ich glaube schon. Wenn man sich die Nachrichten so ansieht; Ein 19-jähriger Amokläufer tötet 9 Menschen, eine Mutter bringt ihre 5 Söhne um, eine andere hat 3 Kinder jeweils nach ihrer Geburt wahrscheinlich umgebracht und jahrelang versteckt, eine Mann bringt seine Ex-Partnerin um.....

Das ist doch alles nicht mehr normal, oder? Diese Häufung vor allem. Früher waren das vielleicht Ausnahmen, heute passiert das schon fast jede Woche! Da muss doch etwas in unserer Entwicklung passiert sein.
Ich will damit schlichtweg sagen, dass es problematisch ist folgenden Zusammenhang herzustellen: Weil die Medien häufiger von derart schlimmen Vorfällen berichten, müssen solchen Vorkommnissen zwangsweise häufiger passiert sein.

Kann nämlich auch sein, dass von solche Vorkommnissen deshalb häufiger berichtet wird, weil es Einschaltquoten o.ä. gibt. Doch, ich glaube durchaus, dass die Medien "pushen"... und das AUCH Einfluss hat, dass es so häufig erscheint. Die Größe dieses Anteils wäre näher zu untersuchen.

Oder willst du eher wissen, was beispielsweise einen Menschen dazu bringen kann, Amok zu laufen... oder eine Mutter dazu bringen kann, ihre Kinder umzubringen?

Oder willst du mehr in die Richtung die Diskussion anstoßen: Warum können Katastrophenberichte publicity erzeugen (vgl. auch Links oben)? Bzw. Warum berichten die Medien von solchen schrecklichen Ereignissen häufiger als [Vergleichszeitpunkt]?

Oder wird vom Menschen in einem Krisengebiet, der seine Frau im stillen Kämmerlein vergewaltigt und/oder zu Tode richtet in der gleichen Intensität berichtet... , sprich: Beziehst du dich auch auf darauf oder rein auf D/Ö/oder Europa/die ganze Welt?
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E.T.
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 20:42

@ stern: wie gesagt, ich wollte eine Diskusson führen und Gedanken austauschen, da sind ellenlange theoretische Zitate nicht wirklich sinnvoll bzw hilfreich, es geht nicht immer nur um Statistiken, auch den Begriff Wortklauberei habe ich in einem ganz anderen Zusammenhang gebraucht als du
Also mir leuchtet folgendes schon ein: Wenn die Nachrichten täglich 50% der Zeit von Selbstmordfällen berichten würden und meine Zeitungsquellen ebenso (vielleicht wegen der Einschaltquote/Verkaufszahlen o.ä.), dann würde sich bei mir vielleicht auch der Eindruck aufdrängen, dass die Hälfte der Menschheit suizidgefährdet ist... und das früher anders war. Will heißen: Dass häufiger berichtet wird, heißt noch nicht unbedingt, dass es auch häufiger vorgefallen ist.
Wie soll ich des das nun verstehen? ich lese die falschen Zeitungen und verwechsle die Realität mit dem was in den Medien berichtet wird?
Es berichten alle Medien, ob seriös oder nicht von diesen Familientragödien. Die Tatsache, dass häufiger berichtet wird, muss nicht, kann aber bedeuten, dass etwas auch häufiger passiert.

@ troja: was ich meinte, ist das es vor 20 Jahren auch schon Fernsehen gegeben hat, und da auch schon seit ein paar Jährchen auch Kabelfernsehen gab es schon, und es wurde mehr als nur ein paar Stunden am Tag berichtet, du beziehst dich auf die Anfänge des Fernsehens, das ist aber schon über 50 Jahre her, da gab es mich noch längst nicht, also habe ich mich auch bewusst nicht darüber geäußert,

man kann zwar das Budget nicht vergleichen, aber die Voraussetzungen, so wie ich sie meinte sehr wohl!! Das Internet habe ich ganz bewußt nicht erwähnt!

Ich habe ehrlich gesagt genug davon, mich für meine simple Meinung bzw. meine Empfindung die ich ja ganz bewußt zu Diskussion gestellt habe, zu rechtfertigen.

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 21:32

Hallo Stern, - da hat E.T. aber eine Grenze gesetzt.
Vielleicht ein Beispiel für Deinen Thread.
Und ich verstehe mal wieder gar nicht, weswegen er so sauer ist.
Ich verstehe Grenzen nicht.

Aber eigentlich wollte ich was zum Thema schreiben.
Eine neue Qualität hat das Selbstmordattentat, der Amoklauf, bei dem sich der Täter selbst richtet.
Das ist wirklich neu.
Die japanischen Harakiri-Flieger im zweiten Weltkrieg waren noch keine Selbstmordattentäter, denn sie wurden zu ihren Taten von anderen Menschen genötigt.
Kein Widerstandskämpfer im zweiten Weltkrieg war Selbstmordattentäter.
M.E. wird bei den alltäglichen Terrorattentaten viel zu wenig beleuchtet, dass es m.E. einen himmelweiten Unterschied zwischen einem Attentat und einem Selbstmordattentat gibt.
Die Psychologie zwischen Selbstmordattentäter und Mörder unterscheiden sich dramatisch.

Das nur am Rande.
Pitt

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stern
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Beitrag Fr., 07.12.2007, 22:44

Also mir leuchtet folgendes schon ein: Wenn die Nachrichten täglich 50% der Zeit von Selbstmordfällen berichten würden und meine Zeitungsquellen ebenso (vielleicht wegen der Einschaltquote/Verkaufszahlen o.ä.), dann würde sich bei mir vielleicht auch der Eindruck aufdrängen, dass die Hälfte der Menschheit suizidgefährdet ist... und das früher anders war. Will heißen: Dass häufiger berichtet wird, heißt noch nicht unbedingt, dass es auch häufiger vorgefallen ist.
Wie soll ich des das nun verstehen? ich lese die falschen Zeitungen und verwechsle die Realität mit dem was in den Medien berichtet wird?
Soll schlichtweg heißen, dass ich in Frage stellen, ob Medien die Realität 1:1 abbilden. Und ob es darüber hinaus vielleicht gar so sein kann, das Medien Realität schaffen (z.B. Nachahmerverhalten bzgl. Amokläufen)?

Und wo bleiben Geschichten in den Medien wie Mütter sich liebevoll um ihr Kind kümmern, Hochzeiten, Geburten, Liebesgeschichten, dass jemand gelacht hat, dass sich jemand am Sonnenstrahl im November erfreut hat und VIELES mehr... o.k., manche mögen das vielleicht als romantischen, verklärten Kitsch sehen... aber auch das ist Realität, die die Menschheit hervor bringt und weiter entwickelt. Vielleicht bin ich auch trotz meiner Depri (zu?) optimistisch, naiv (?), dass ich auch sowas sehe... und grds. an das Gute im Menschen glaube? Gibt es all das Schöne weniger nur weil solche Meldungen vielleicht in den Hintergrund rücken?

Und doch... wenn ich mich auf mein autogenes Training besinne, so behaupte ich sogar: Auch Gedanken können Realität schaffen, z.B. i.d.S.: Wenn ich mir vorstelle, mir geht es schlecht, dann kann sich das eines Tages psychisch und körperlich bemerkbar machen (wenn nicht gar sofort: durch Anspannung und veränderter Stimmung z.B.). Bei mir ist das zumindest so. Und wenn ich mich die ganze Zeit mit Horrorgeschichten auseinandersetze, dann nehme ich diese vielleicht als meine Realität wahr... aber ob sie das tatsächlich ist? Ja, ab hier wird es psychologisch/philosophisch. Und gerade was Amokläufe angeht, so könnte die Realität auch so aussehen:
PD Dr. med. Lothar Adler: Amok: Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Erfurt "Gewalt und Terror", 19.11.2002 (auszugsweise)... Der Vortrag ...stellt die Ergebnisse der u.W. bisher größten Untersuchung über Amok weltweit vor.

Bei Amok konnten wir erstmals weltweit für Deutschland in der Dekade 1980-90 eine Einjahresprävalenz [Häufigkeit] von 0,03 bei Männern und 0,002 bei Frauen wahrscheinlich machen. In der Dekade 1990-2001, so zeigen unseren neuesten Ergebnisse, hat sich die Häufigkeit etwa halbiert: Amok wird eher noch seltener, als er es ohnehin schon war. Damit sind sensationsträchtige Meinungen faktisch falsch, die gern höhere Häufigkeiten vermuten. ... , wenn vieles dafür spricht, dass Amok eine Tat ist, die in allen Kulturen zu allen Zeiten - wenngleich Gott sei Dank extrem selten - auftritt, so haben es alle die schwer, die die jeweiligen psychosozialen Verhältnisse global dafür verantwortlich machen möchten. Es haben auch die schwer, die psychische Krankheit allein dafür verantwortlich machen ... Dies ist meine Botschaft - ließen sich all die behandeln, die aus psychischen Gründen Behandlung benötigen, gäbe es sehr viel weniger Leid und nebenbei: Kaum noch Amokläufer. ...Amok und viele angrenzenden Taten wären nicht länger eine Geisel der Menschheit, wenn die Menschen ihr seelisches Befinden ebenso ernst nähmen, wie ihr körperliches.
Quelle (mit sehr differenziertem Blick): http://www.db-thueringen.de/servlets/De ... adler.html Für mich ist auch folgender Beitrag aufschlussreich: http://www1.polizei-nrw.de/lka/stepone/ ... ktaten.pdf" target="_blank
Sorry, dass ich ein Zitat bringe, wenngleich das vielleicht in der Tat grenzüberschreitend sein kann *), aber es dient letztlich mehr oder weniger nur meine These, dass die Häufigkeit
Das ist doch alles nicht mehr normal, oder? Diese Häufung vor allem. Früher waren das vielleicht Ausnahmen, heute passiert das schon fast jede Woche!
Die Tatsache, dass häufiger berichtet wird, muss nicht, kann aber bedeuten, dass etwas auch häufiger passiert.
vielleicht doch nocht sooo häufiger geworden ist, was insbes. Amok angeht. Für andere Schreckensmeldungen müsste man das genauer ansehen. Warum man die Häufigkeit z.B. anders wahrnehmen kann (aber nicht muss): Siehe oben und meine vorhergehenden Postings.

*) Ich nehme es jedoch gleichzeitig so wahr, dass Meinungen die nicht ins Bild der Threaderöffnerin passen, von ihr nicht erwünscht sind und abgewehrt werden.

Ich klinke mich aus... nicht deswegen... sondern weil mir meine Zeit zu kostbar ist... und ich mir jetzt eine angenehmere Realtität schaffen werde
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Troja
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Beitrag So., 09.12.2007, 00:28

E.T. hat geschrieben:Ich habe ehrlich gesagt genug davon, mich für meine simple Meinung bzw. meine Empfindung die ich ja ganz bewußt zu Diskussion gestellt habe, zu rechtfertigen.
Wie stellst du dir eine Diskussion vor?
Du hast Fakten hergenommen, diese subjektiv interpretiert und deine Interpretation als Tatsache dargestellt. Unterschiedliche User haben dir zu deiner Interpretation ihre Meinung mitgeteilt und ihre Gedanken durch Fakten belegt, um verständlich zu machen, wo deine Interpretation nicht stimmig ist. stern hat sich sogar die Mühe gemacht zu erklären, wie falsche Korrekationen und Verknüpfungen funktionieren und wie sie in der Berichterstattung der Medien hergestellt werden.

Du scheinst es aber vorzuziehen Realitäten auszublenden, wenn sie nicht in dein Bild passen wie du das im Beispiel mit den Voraussetzungen des Fernsehens machst.
Wie soll unter diesen Bedingungen eine Diskussion über ein Thema ablaufen?

Troja


Nachtrag: in der Frankfurter Rundscxhau gibt es heute einen Artikel zu diesem Thema "Weniger Kindstötungen - Die Kriminalstatistik widerspricht einem verbreiteten Gefühl", der aufzeigt, dass die Anzahl der Kindstötungen seit 1999 rückläufig ist.

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stern
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Beitrag So., 09.12.2007, 01:22

Nachtrag: in der Frankfurter Rundscxhau gibt es heute einen Artikel zu diesem Thema "Weniger Kindstötungen - Die Kriminalstatistik widerspricht einem verbreiteten Gefühl", der aufzeigt, dass die Anzahl der Kindstötungen seit 1999 rückläufig ist.
Und btw.: auch bereits vor 1999 waren bereits rückläufige Tendenzen zu verzeichnen:
Kindstötung

Jährlich sterben ca. 50 Kinder (vgl. UNICEF 2003) an den Folgen von Kindesmisshandlung und/oder Kindesvernachlässigung. Die Tendenz von Kindstötungen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich abnehmend (Halbierung der jährlichen Fallzahlen seit 1980; Polizeiliche Kriminalstatistik – Todesursachenstatistik).
http://www.buendnis-fuer-kinder.de/info ... n-kindern/" target="_blank
EDIT1: Einschränkend möchte ich noch hinzufügen, dass man Kindesmisshandlungen/-tötungen auch global betrachten könnte. In Bezug auf die absolute Höhe der Delikte ergäbe sich dann wohl ein anderes Bild (=höhere Absolutwerte). Ich meine jedoch mal gelesen zu haben, dass unter den OECD-Staaten/Industrienationen D Vorbildfunktion einnimmt, was Zahl dieser Delikte angeht. Dass natürlich jede Kindstötung/-misshandlung eine zuviel ist, sind wir uns vermutlich alle einig.

EDIT2: Ich finde es persönlich durchaus wichtig nach Zeiträumen und Orten zu unterscheiden, denn ansonsten kommt man vielleicht bereits aufgrund dieser Pauschalierung zu dem Ergebnis, dass "die Menschheit früher 'besser' bzw. 'gesünder' *) war" ohne das faktisch überprüfen zu können.

*) 'gesünder' deswegen, weil ich durchaus davon ausgehe, dass psychische Faktoren (neben sozialen) eine nicht unerhebliche Rolle bei Kindesmisshandlungen und -tötungen spielen.


Und warum ich manche Aussagen relativieren wollte, liegt schlichtweg daran: Es kann halt eine Gratwanderung sein, einerseits "Not" zu sehen und sich gleichzeitig nicht zu sehr von ihr einholen zu lassen (z.B. zu übersehen, dass es auch postive Entwicklungen gibt **), die btw. auch genauer anzusehen wären, wenn man zum Schluss kommen wollte, ob die Menschheit ihren Zenit überschritten hat).

**) Und die Gefahr besteht z.B. bei Gemeinplätzen à la "früher war alles besser".
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Beitrag So., 09.12.2007, 16:42

Eigentlich wollte ich hier nach meiner letzten Antwort diese "Diskussion" für mich beenden.

Nun habe ich gesehen, dass doch noch einige Vorwürfe gegen mich gebracht werden, die ich so nicht im Raum stehen lassen möchte.
Du hast Fakten hergenommen, diese subjektiv interpretiert und deine Interpretation als Tatsache dargestellt.
Genau das habe ich NICHT getan, ich habe mein persönliches Gefühl ausgedrückt und hier zur Diskussion gestellt, unter anderem auch deshalb weil ich eben andere Meinungen hören wollte. Es mag sein, dass ich überrascht war, dass alle Kommentare meinem Gefühl widersprochen haben, aber ich habe mich damit auseinandergesetzt und versucht aus meiner Sicht zu antworten.

Dass ich nicht sofort gesagt habe "Ach ja ich liege falsch, ihr habt recht", nehmt ihr mir wohl übel, DAS wäre aber eine Diskussion gewesen. Und ob man am Ende die selbe Meinung hat oder nicht, ist nicht wichtig. Aber wie ich hier schon früher angemerkt habe, geht es Euch offensichtlich leider nur darum recht zu haben.

Auch ich habe diesen Artikel der Frankfurter Rundschau gelesen. Leider bezieht sich diese Statistik aber nicht konkret auf die Art von Kindstötungen, die ich meinte (in der Familie) (jetzt "höre" ich schon wieder, sie verweigert die Realität), aber ich nehme zur Kenntnis, dass diese Statistik keine Zunahme zeigt.

Dennoch, auch wenn ich mich jetzt wieder auf das Thema einlasse, was ich eigentlich nicht mehr wollte, glaubt ihr wirklich, dass vor 15 oder 20 Jahren über diese Tragödien NICHTS berichtet worden wäre oder ist?? Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, btw. ich weiß auch wie Medien funktionieren, also ich bin da auch nicht ganz naiv. Es ist aber trotzdem MEIN Empfinden!!

speziell an Stern: du schreibst, dass du unter Depris leidest, gerade du solltest also eigentlich verstehen, dass man in manchen nicht so guten Momenten eben vielleicht selektiv wahrnimmt, nicht nur in bezug auf die Medien.

siehe auch meine frühere Message
Ich hätte auch kein Problem, wenn ich nach dieser Diskussion eine andere Sichtweise haben könnte. Dass meine doch eher pessimistisch ist, liegt vielleicht auch an meiner momentanen Situation und auch Unzufriedenheit mit vielen Dingen. Deswegen kann es durchaus sein, dass ich einen Tunnelblick habe, und viele Aspekte gar nicht sehe.
Es hätte mich gefreut, wenn ich eine etwas positivere Sichtweise hätte erlangen können. Leider ist das nicht der Fall. Dabei hättet ihr doch einen Beitrag leisten können, meine Meinung zu ändern, aber auf eure Art und Weise funktioniert das nicht! So konnte ich mich kaum mit dem Thema an sich beschäftigen, sondern musste persönliche Angriffe abwehren.

Ich frage mich schon woran es liegt, dass ihr immer nur auf gewisse Teile meiner Nachrichten eingeht, wie ich finde, die, die euch nicht passen und für die ihr mich angreifen könnt.

Wenn Ihr nur jemanden sucht, an dem ihr eure Wut oder Unzufriedenheit oder was auch immer auslassen könnt, und diesen Eindruck habe ich leider, dann will das jedenfalls nicht ich sein. Ich glaube auch, dass dafür ein Psychotherapieforum nicht wirklich der richtige Ort ist.

Ich habe auch schon darauf hingewiesen, dass mein Titel wohl etwas überzogen war, aber ganz bewußt provokativ gewählt war, aber auch das wird hier einfach überlesen.
Hallo Stern, - da hat E.T. aber eine Grenze gesetzt.
Vielleicht ein Beispiel für Deinen Thread.
Und ich verstehe mal wieder gar nicht, weswegen er so sauer ist.
Ich verstehe Grenzen nicht.
Abgesehen davon, dass wir alle Grenzen setzen müssen, und viele gerade damit Schwierigkeiten haben: Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen Zitate, sinnvollerweise sollten die aber eher kurz und prägnant sein,sonst stören sie den Lesefluss, teilweise lenken sie auch ab.

So, das wollte ich Euch noch sagen. Denkt doch mal darüber nach. Diese Diskussion findet damit aus meiner Sicht ein Ende!

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stern
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Beitrag So., 09.12.2007, 18:13

Also, jetzt mal halb lang... jedenfalls merke ich, dass ich bald tatsächlich selbst grummelig werde (obwohl ich weiß, dass ich es nicht persönlich nehmen zu brauche):
E.T. hat geschrieben:Nun habe ich gesehen, dass doch noch einige Vorwürfe gegen mich gebracht werden, die ich so nicht im Raum stehen lassen möchte.
Troja hat geschrieben:Du hast Fakten hergenommen, diese subjektiv interpretiert und deine Interpretation als Tatsache dargestellt.
Genau das habe ich NICHT getan, ich habe mein persönliches Gefühl ausgedrückt...
Ich muss da schon auch einräumen: Solche Aussagen sehe ich nicht als Gefühlsausdruck:
Wenn man sich die Nachrichten so ansieht; (...)
Das ist doch alles nicht mehr normal, oder? Diese Häufung vor allem. Früher waren das vielleicht Ausnahmen, heute passiert das schon fast jede Woche! Da muss doch etwas in unserer Entwicklung passiert sein.
Ich habe in meinen Beiträgen im Wesentlichen zur Häufung Stellung bezogen... und ich habe sogar offen gelegt, warum ich so vorgegangen bin:

Nämlich in anderen Worten: Negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit... und wenn ich durch eine Tunnelblick-Perspektive negative Aufmerksamkeit erzeuge und wahrnehme, dann tut mir das nicht zwingend gut. Und darum ging es mir, bitte bei Bedarf nachlesen - was in der Tat recht "vorsichtig" formuliert ist/war... vielleicht zu vorsichtig als dass es "positive Aufmerksamkeit" bei jemand zu erzeugen vermag .

Und daher wäre dir dankbar, wenn du nochmals klar stellen könntest, wo ich dir etwas "vorgeworfen" habe. Ich mach' mir diesen Vorwurf jedenfalls nicht. Und in diesem Zusammenhang
Dass ich nicht sofort gesagt habe "Ach ja ich liege falsch, ihr habt recht", nehmt ihr mir wohl übel,...
Aber wie ich hier schon früher angemerkt habe, geht es Euch offensichtlich leider nur darum recht zu haben.
speziell an Stern: ... Ich frage mich schon woran es liegt, dass ihr immer nur auf gewisse Teile meiner Nachrichten eingeht, wie ich finde, die, die euch nicht passen und für die ihr mich angreifen könnt.

Wenn Ihr nur jemanden sucht, an dem ihr eure Wut oder Unzufriedenheit oder was auch immer auslassen könnt, und diesen Eindruck habe ich leider, dann ...
fällt mir dazu ein: Schade, wenn du das so sehen magst... oder vielleicht nicht anders sehen kannst... ich weiß es nicht. Mehr als sogar einmal in Fettschrift+Unterstreichung den Ichbotschaft-Charakter hervorzuheben, kann ich nicht.

Zu deiner Frage, warum ich spezielle Aspekte aufgreife: Weil das Thema "Entwicklung der Menschheit" schlichtweg für mich sooo komplex ist, dass ich nur auf Teilaspekte eingehen kann... die ich dann aber (möglichst nach zeitlichen, räumlichen und sachlichen Gesichtspunkten) differenzierter beleuchte, um aus besagtem Grund Pausalisierungen zu vermeiden. Und
Leider bezieht sich diese Statistik aber nicht konkret auf die Art von Kindstötungen, die ich meinte (in der Familie)
mehr als "goldene Brücken" durch Rückfragen, worauf du konkret hinaus willst, kann ich nicht legen. Ansonsten:
Dabei hättet ihr doch einen Beitrag leisten können, meine Meinung zu ändern
Nö... das liegt nämlich nicht in meinem Einflussbereich. Ich kann niemands (vielleicht sogar) Weltbild (?) gerade rücken... und es ist auch nicht meine Aufgabe. Sondern es war bestenfalls "guter Wille", einen Input aus meiner Perspektive zu geben.
du schreibst, dass du unter Depris leidest, gerade du solltest also eigentlich verstehen, dass man in manchen nicht so guten Momenten eben vielleicht selektiv wahrnimmt, nicht nur in bezug auf die Medien.
Und mehr als auf diese selektive Wahrnehmung (mehrmals in anderen Worten!) à la
ich hat geschrieben:Warum man die Häufigkeit z.B. anders wahrnehmen kann (aber nicht muss): Siehe oben und meine vorhergehenden Postings.
einzugehen, kann ich auch nicht. Denn im Zweifel kann ich nichts dafür, was der Empfänger aus dem macht, was der Sender absenden will.
So, das wollte ich Euch noch sagen. Denkt doch mal darüber nach.
Ich versuche es zu vermeiden (ganz gelingt mir das leider jedoch nicht)... denn ich sehe keine Veranlassung dazu..., sondern ich bringe mich dadurch bestenfalls in eine Stimmung die mir nicht gut tut.

Und um "die Schwere" aus meinem Beitrag und meiner Stimmung wieder etwas herauszunehmen:
http://home.vrweb.de/~was/x/frueher.pdf
*g* Ein (nicht bierernst zu nehmender) Artikel, denn ich mal über einen Verteiler zugeschickt bekommen habe... also ich konnte darüber lachen .
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