murmeltier hat geschrieben:Hallo sister,
Ähm, räusper: Auch wenn es mit dem Thema nur bedingt zu tun hat: Das ist ja wohl völlig irrelevant, ob Dein Mann den Arzt gut kennt. Schweigepflicht bleibt Schweigepflicht und ist ja gerade dann relevant, wenn Personen sich privat kennen. Ich denke und hoffe auch, dass der Arzt Euch nicht mitgeteilt hat, wenn er mehr weiß.
Ja, das ist Ansichtssache. Im Normalfall hätte er ja auch nichts gesagt.
Aber J. ist im Moment nicht fähig, Entscheidungen selbst zu treffen. Und da diese Suizidgedanken nunmal da sind, haben sich mein Mann und der Arzt vor allem in medizinischer Sicht ausgetauscht.
Meine Schwester ist minderjährig.
Ich finde die Spekulationen hier überhaupt nicht zielführend.
Aber ich denke, dass es richtig ist, dass ihr Deiner Schwester einen sicheren Rahmen bietet, wo sie sich wohl fühlt und Du ihr Hilfe, die auf das "Hier und Jetzt" bezogen ist anbietet. Wie Du es ja gerade machst. Egal, was der Auslöser ist. Du schreibst, dass sie Suizid-Gedanken hat - vielleicht kannst Du ihr hier Hilfe im Sinne einer Klinik schmackhaft machen. Und dann ist ein Bezirkskrankenhaus mit einer Not- oder Zwangsaufnahme ja nicht die einzige Lösung. Ich denke, dass Du recht hast, wenn Du sagst, dass dann das Vertrauen zwischen Euch zerbrochen wäre.
Vielleicht könntest Du ihr, falls es ihr so schlecht geht einen geplanten Klinikaufenthalt, wo sie auch bei der Wahl der Klinik mitreden kann, schmackhaft machen.
Wäre schön, glaube ich aber kaum.
Ihre Therapeutin hält sie nicht für suizidgefährdet? Warum traust Du der Therapeutin nicht?
Tja, gute Frage. Weil es die erste ist, die sagt, sie wäre nicht gefärdet.
Immerhin hat sie schon mal angesetzt und wollte sich die Pulsadern aufschneiden und die Arbeitskollegen haben sie gerade noch erwischt.
Liebe Grüße
murmeltier
Raziel hat geschrieben:
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich weiss durch meinen eigenen Vater und Bekannten, dass man sehr wohl auf grossem Fuss leben kann, obwohl man mehr oder weniger hoch verschuldet ist. Bei den Vermutungen, die du hegst, wäre es demnach keine gute Idee, von unserer Seite da näher zu spekulieren. Und wie Aditi es schon geschrieben hat, hilft das auch deiner Schwester nicht.
Das weiß ich. Aber in unserer Situation können wir natürlich nicht etwas einfach so ausschließen, nur weil es unwahrscheinlich klingt. Geben tuts schließlich alles.
Ich schliesse mich da den bisherigen Tips an. Helft ihr, ein normales Leben führen zu können und haltet sie von ihrem Vater fern, ohne Antworten zu erwarten oder zu verlangen. Wenn sie darüber sprechen will, wird sie das von sich aus schon tun.
Sehe ich auch so. Der erste Bann wurde heute schon gebrochen. Sie hat mir bereits anvertraut, daß sie von ihrem Vater geschlagen wurde, während die andere Schwester immer bevorzugt wurde. Hab ihr auch versprechen müssen, daß ich unserer Mutter nichts davon erzähle.
Da fällt mir übrigens was ein: was ist denn mit der anderen Schwester, die noch bei ihrem Vater ist?
Die wird fleißig aufgehetzt. Man merkt, daß es ihr nicht gut geht. Aber sie läßt niemanden an sich ran. Für M. hat immer nur der Vater recht und die anderen lügen alle.
Zum Vater sei noch gesagt, daß er nur noch diese eine Tochter und seine Ehefrau hat.
Mit dem Rest seiner Familie (Bruder, Schwester, Söhne, Onkeln, ...) hat er keinen Kontakt mehr.
Wenn wir M. darauf ansprechen, was sie darüber denkt, dann heißt es trotzdem immer, die anderen wären Schuld. Dem Papa trifft keine Schuld, wenn alle anderen spinnen.
Die andere Schwester hat er also vollends im Griff.