Was ist mit meiner Schwester passiert?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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sister79
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 14:30

Georgine hat geschrieben: es wäre natürlich möglich, dass dein vater durch erfahrungen in der vergangenheit (durch die dinge, die mit dem opa geschahen), was das thema kindesmissbrauch angeht, eine sehr verzerrte wahrnehmung hat (vielleicht selbst opfer/täter) und dadurch traumatisiert, was dieses thema anbelangt betäubt ist und anders handelt. (das wäre möglich).
Dazu ist mir gerade noch etwas sehr wichtiges eingefallen.
Der Vater spielte das ganze ja runter. Wenn seine neue Ehefrau, die ja auch nur am rumhetzen ist, nicht gewesen wäre, hätte er seine Kinder auch nach dem Vorfall noch weiterhin zum Opa gebracht.
Glaube daher eher weniger, daß er dadurch traumatisiert ist.
Sieht eher danach aus, als ob er Recht und Unrecht nicht unterscheiden kann.
Und das kann er teilweise auch nicht. Die Erfahrung habe ich selbst gemacht.

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gompert
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 15:04

sister79 hat geschrieben: Julia lief dem Arzt hinterher und hat ihm viel erzählt. Sie hat zwar bei ihm auch nie über das gesprochen, was sie wirklich bedrückt
Viel hat sie ihm erzählt? Aber nicht was sie bedrückt? Woher willst du denn das wissen? Das ist doch Vertrauenssache zwischen Arzt und Patient....
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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sister79
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 15:28

gompert hat geschrieben:
sister79 hat geschrieben: Julia lief dem Arzt hinterher und hat ihm viel erzählt. Sie hat zwar bei ihm auch nie über das gesprochen, was sie wirklich bedrückt
Viel hat sie ihm erzählt? Aber nicht was sie bedrückt? Woher willst du denn das wissen? Das ist doch Vertrauenssache zwischen Arzt und Patient....
Weil sie das teilweise selbst erzählt hat.
Ausserdem hat mein Mann mit dem Arzt gesprochen. Wie bereits erwähnt kennen sich die Beiden sehr gut.

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murmeltier
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 16:08

Hallo sister,
sister79 hat geschrieben:Ausserdem hat mein Mann mit dem Arzt gesprochen. Wie bereits erwähnt kennen sich die Beiden sehr gut.
Ähm, räusper: Auch wenn es mit dem Thema nur bedingt zu tun hat: Das ist ja wohl völlig irrelevant, ob Dein Mann den Arzt gut kennt. Schweigepflicht bleibt Schweigepflicht und ist ja gerade dann relevant, wenn Personen sich privat kennen. Ich denke und hoffe auch, dass der Arzt Euch nicht mitgeteilt hat, wenn er mehr weiß.

Ich finde die Spekulationen hier überhaupt nicht zielführend.
Aber ich denke, dass es richtig ist, dass ihr Deiner Schwester einen sicheren Rahmen bietet, wo sie sich wohl fühlt und Du ihr Hilfe, die auf das "Hier und Jetzt" bezogen ist anbietet. Wie Du es ja gerade machst. Egal, was der Auslöser ist. Du schreibst, dass sie Suizid-Gedanken hat - vielleicht kannst Du ihr hier Hilfe im Sinne einer Klinik schmackhaft machen. Und dann ist ein Bezirkskrankenhaus mit einer Not- oder Zwangsaufnahme ja nicht die einzige Lösung. Ich denke, dass Du recht hast, wenn Du sagst, dass dann das Vertrauen zwischen Euch zerbrochen wäre.

Vielleicht könntest Du ihr, falls es ihr so schlecht geht einen geplanten Klinikaufenthalt, wo sie auch bei der Wahl der Klinik mitreden kann, schmackhaft machen.

Ihre Therapeutin hält sie nicht für suizidgefährdet? Warum traust Du der Therapeutin nicht?

Liebe Grüße
murmeltier

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Raziel
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 17:15

Servus, Sister79
Desweiteren ist es aber so, daß sich der Vater so manche Sachen leisten kann, bei denen sogar ich als 4-fache Pferdebesitzerin kapitulieren müßte. Dazu kommt auch hin und wieder der Besuch im Spielcasino.
Woher kommt das Geld?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich weiss durch meinen eigenen Vater und Bekannten, dass man sehr wohl auf grossem Fuss leben kann, obwohl man mehr oder weniger hoch verschuldet ist. Bei den Vermutungen, die du hegst, wäre es demnach keine gute Idee, von unserer Seite da näher zu spekulieren. Und wie Aditi es schon geschrieben hat, hilft das auch deiner Schwester nicht.

Ich schliesse mich da den bisherigen Tips an. Helft ihr, ein normales Leben führen zu können und haltet sie von ihrem Vater fern, ohne Antworten zu erwarten oder zu verlangen. Wenn sie darüber sprechen will, wird sie das von sich aus schon tun.

Da fällt mir übrigens was ein: was ist denn mit der anderen Schwester, die noch bei ihrem Vater ist?
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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sister79
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 19:50

murmeltier hat geschrieben:Hallo sister,
Ähm, räusper: Auch wenn es mit dem Thema nur bedingt zu tun hat: Das ist ja wohl völlig irrelevant, ob Dein Mann den Arzt gut kennt. Schweigepflicht bleibt Schweigepflicht und ist ja gerade dann relevant, wenn Personen sich privat kennen. Ich denke und hoffe auch, dass der Arzt Euch nicht mitgeteilt hat, wenn er mehr weiß.
Ja, das ist Ansichtssache. Im Normalfall hätte er ja auch nichts gesagt.
Aber J. ist im Moment nicht fähig, Entscheidungen selbst zu treffen. Und da diese Suizidgedanken nunmal da sind, haben sich mein Mann und der Arzt vor allem in medizinischer Sicht ausgetauscht.
Meine Schwester ist minderjährig.

Ich finde die Spekulationen hier überhaupt nicht zielführend.
Aber ich denke, dass es richtig ist, dass ihr Deiner Schwester einen sicheren Rahmen bietet, wo sie sich wohl fühlt und Du ihr Hilfe, die auf das "Hier und Jetzt" bezogen ist anbietet. Wie Du es ja gerade machst. Egal, was der Auslöser ist. Du schreibst, dass sie Suizid-Gedanken hat - vielleicht kannst Du ihr hier Hilfe im Sinne einer Klinik schmackhaft machen. Und dann ist ein Bezirkskrankenhaus mit einer Not- oder Zwangsaufnahme ja nicht die einzige Lösung. Ich denke, dass Du recht hast, wenn Du sagst, dass dann das Vertrauen zwischen Euch zerbrochen wäre.

Vielleicht könntest Du ihr, falls es ihr so schlecht geht einen geplanten Klinikaufenthalt, wo sie auch bei der Wahl der Klinik mitreden kann, schmackhaft machen.
Wäre schön, glaube ich aber kaum.

Ihre Therapeutin hält sie nicht für suizidgefährdet? Warum traust Du der Therapeutin nicht?
Tja, gute Frage. Weil es die erste ist, die sagt, sie wäre nicht gefärdet.
Immerhin hat sie schon mal angesetzt und wollte sich die Pulsadern aufschneiden und die Arbeitskollegen haben sie gerade noch erwischt.

Liebe Grüße
murmeltier
Raziel hat geschrieben: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich weiss durch meinen eigenen Vater und Bekannten, dass man sehr wohl auf grossem Fuss leben kann, obwohl man mehr oder weniger hoch verschuldet ist. Bei den Vermutungen, die du hegst, wäre es demnach keine gute Idee, von unserer Seite da näher zu spekulieren. Und wie Aditi es schon geschrieben hat, hilft das auch deiner Schwester nicht.
Das weiß ich. Aber in unserer Situation können wir natürlich nicht etwas einfach so ausschließen, nur weil es unwahrscheinlich klingt. Geben tuts schließlich alles.

Ich schliesse mich da den bisherigen Tips an. Helft ihr, ein normales Leben führen zu können und haltet sie von ihrem Vater fern, ohne Antworten zu erwarten oder zu verlangen. Wenn sie darüber sprechen will, wird sie das von sich aus schon tun.
Sehe ich auch so. Der erste Bann wurde heute schon gebrochen. Sie hat mir bereits anvertraut, daß sie von ihrem Vater geschlagen wurde, während die andere Schwester immer bevorzugt wurde. Hab ihr auch versprechen müssen, daß ich unserer Mutter nichts davon erzähle.

Da fällt mir übrigens was ein: was ist denn mit der anderen Schwester, die noch bei ihrem Vater ist?
Die wird fleißig aufgehetzt. Man merkt, daß es ihr nicht gut geht. Aber sie läßt niemanden an sich ran. Für M. hat immer nur der Vater recht und die anderen lügen alle.
Zum Vater sei noch gesagt, daß er nur noch diese eine Tochter und seine Ehefrau hat.
Mit dem Rest seiner Familie (Bruder, Schwester, Söhne, Onkeln, ...) hat er keinen Kontakt mehr.
Wenn wir M. darauf ansprechen, was sie darüber denkt, dann heißt es trotzdem immer, die anderen wären Schuld. Dem Papa trifft keine Schuld, wenn alle anderen spinnen.
Die andere Schwester hat er also vollends im Griff.

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Georgine
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 20:47

daß sie von ihrem Vater geschlagen wurde, während die andere Schwester immer bevorzugt wurde.
schlimm genug.
mit missbrauch hat das allerdings noch nichts zu tun und ihr dachtet ja auch, dass beide schwestern davon betroffen waren...

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sister79
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Beitrag Di., 04.11.2008, 22:54

Georgine hat geschrieben:
daß sie von ihrem Vater geschlagen wurde, während die andere Schwester immer bevorzugt wurde.
schlimm genug.
mit missbrauch hat das allerdings noch nichts zu tun und ihr dachtet ja auch, dass beide schwestern davon betroffen waren...
Ich hoffe ja wirklich, daß es "nur" das war. Für mich ist das allerdings erst der Anfang.
Da kommt mit Sicherheit noch mehr zum Vorschein.
Vorerst bin ich froh, daß sich nicht doch das andere bestätigt hat. Und hoffentlich wird es das auch nicht.

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Hope67
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Beitrag Di., 04.11.2008, 23:39

Ich habe mir das jetzt hier alles durchgelesen und komme für mich letztendlich doch auf den Gedanken, das die arme J. vielleicht DOCH in eine stationäre Klinik aufgenommen werden sollte. Auch wenn sie es zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall möchte wird dieser Weg wohl die einzige Möglichkeit sein, aus dieser düsteren Familienwolke flüchten zu können.
Sie braucht (das ist MEINE Meinung - also bitte nicht böse sein ) unbedingte Ruhe vor diesem Hin- und Her von Vorwürfen und alten Wunden die in Eurer Familie stark vorhanden und wohl auch noch sehr akut zu sein scheinen.
Und beim Verarbeiten des Missbrauchs den sie leider erfahren musste benötigt sie ebenfalls professionelle und erfahrene Hilfe. Durch regelmässige Besuche und liebevolle Anteilnahme könnt Ihr ihr ein sicheres Netz bieten.
Ich kann positiv berichten, das ich mich nach etwa einer Woche in der Klinik mental eingefunden und dann (unter Gleichgesinnten) eine Insel der Ruhe und Geborgenheit vor genau SO einem Familiendrama nebst Missbrauch gefunden hatte. Erklärt ihr das es nichts peinliches ist und ihr sie sehr lieb habt und das das jetzt eben erstmal der Weg ist.
Wie gesagt .... das ist nur meine Meinung und kein Grund zum Böse werden

LG Hope67

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sister79
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 09:03

Hope67 hat geschrieben:Ich habe mir das jetzt hier alles durchgelesen und komme für mich letztendlich doch auf den Gedanken, das die arme J. vielleicht DOCH in eine stationäre Klinik aufgenommen werden sollte. Auch wenn sie es zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall möchte wird dieser Weg wohl die einzige Möglichkeit sein, aus dieser düsteren Familienwolke flüchten zu können.
Sie braucht (das ist MEINE Meinung - also bitte nicht böse sein ) unbedingte Ruhe vor diesem Hin- und Her von Vorwürfen und alten Wunden die in Eurer Familie stark vorhanden und wohl auch noch sehr akut zu sein scheinen.
Und beim Verarbeiten des Missbrauchs den sie leider erfahren musste benötigt sie ebenfalls professionelle und erfahrene Hilfe. Durch regelmässige Besuche und liebevolle Anteilnahme könnt Ihr ihr ein sicheres Netz bieten.
Ich kann positiv berichten, das ich mich nach etwa einer Woche in der Klinik mental eingefunden und dann (unter Gleichgesinnten) eine Insel der Ruhe und Geborgenheit vor genau SO einem Familiendrama nebst Missbrauch gefunden hatte. Erklärt ihr das es nichts peinliches ist und ihr sie sehr lieb habt und das das jetzt eben erstmal der Weg ist.
Wie gesagt .... das ist nur meine Meinung und kein Grund zum Böse werden

LG Hope67
Warum sollte ich deshalb böse werden? Es ist Deine Meinung, die ich akzeptiere und die, mit Sicherheit, das Beste sein wird.
Derzeit sträubt sich eben meine Mutter noch dagegen, weil es eben J. auf keinen Fall will.
Sie ist auch in den letzten Tagen offener und glücklicher geworden. Wir hoffen, daß das so bleibt.
Jedenfalls haben wir uns mit meiner Mutter darauf geeinigt, daß bei der nächsten geringsten Kleinigkeit eine Einweisung erfolgen wird.
Der Kontakt zum Vater wurde jetzt unterbunden. Sollte er auf ihrem Handy anrufen, landet er bei mir Ruft er am Festnetz an, ist meine Mutter da.
Heute muß J. wieder zum Psychologen und ich fahre mit.

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Hope67
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 18:03

Hallo sister...

das hört sich doch schon sehr gut an

Hope

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