Verhaltenstherapie Ablauf und Erfahrungen

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 20:27

Hallo sternchen,

wie lange machst Du die VT denn schon? Bekommst Du keine Hausaufgaben?
Bei meiner jetzigen Therapeutin ist es so, daß wir bisher sehr viel über Alltagsprobleme geredet haben. Sie hat mir z.B. konkrete Tips gegeben, wie ich mich um mich selbst kümmere, wenn ich krank bin (bin sehr viel krank), wie ich mit meinen Chef reden kann/sollte, welche Sichtweisen man noch haben kann bei allgemeinem Frust, bei Problemen mit Leuten usw. Nach einem Mal etwas gesagt bekommen ändert sich natürlich noch nichts, aber wenn man in allen möglichen Situationen, die man bespricht, immer wieder diesselben Sachen gesagt bekommt, irgendwie schon. Steter Tropfen höhlt den Stein

Du schriebst, was Deine Therapeutin mit den 5 Steinen erklärte. Ich konnte damit etwas anfangen.
Du nicht? Warum nicht? Wo ist Dein Problem dabei?

Mit einer Trennung klarzukommen, ist keine einfache Sache. Wenn Du die Erwartung hast, ihr redet drüber und dann müßtest Du damit klarkommen, dann ist das wahrscheinlich zuviel verlangt.
Mal ein Beispiel: Meine letzte Beziehung ist schon lange her, aber ich war die ganze Zeit danach immer noch mit ihm befreundet. Seit letztem Jahr nun hat er eine neue Freundin und die Art und Weise, und wie er danach mit mir umgegangen ist, hat mir klar gemacht, welchen Stellenwert ich für ihn hatte (nämlich viel geringer, als ich dachte und als umgekehrt). Meine damalige Therapeutin meinte, ich solle doch die Chancen darin sehen, vielleicht hätte ich dadurch mehr Zeit und mehr Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen. Das war mir nicht möglich, ich sah nur die Enttäuschung (wir kennen uns nämlich schon seeeehr lange). Inzwischen, durch den Abstand dazwischen, kann ich es einigermaßen so sehen, es ist halt so, wie es ist.
Ich habe mir seit gestern Gedanken gemacht ob ich nicht eine intensivere Betreuung brauche.
Warum meinst Du das?
Einfach jemanden der mich an die Hand nimmt und mit mir das macht.
Was macht?
Also, Du hast bisher ja nicht sehr viel geschrieben, aber mein Eindruck bisher ist, daß Du einige Dinge noch nicht verstanden hast. Vielleicht muß die Therapeutin Dir die Dinge anders erklären oder so.
Und wenn Du es dann verstanden hast: "an die Hand nehmen" hört sich so passiv an. Also gehen mußt Du dann selbst.
Ich weiß ja wo meine Probleme liegen
Wo liegen sie denn?

Zur Aussage Deiner Therapeutin bzgl. Klinik: Sprich sie beim nächsten Mal halt nochmal in Ruhe darauf an.

Lemone hat geschrieben:Wenn du etwas aus der Vergangenheit abarbeiten musst, passiert das nicht in der VT
Das war bei einem früheren Therapeuten auch eher so, aber die meisten Therapeuten, incl. meiner jetzigen Therapeutin, sehen das wohl anders. Sie selbst will das sogar, weil es im Moment nicht so recht weitergeht.

Viele Grüße

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sternchen 84
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 21:08

Hallo Stöpsel.

Ich mache die VT jetzt seit August 09. Hatte bis jetzt 13 Stunden bei ihr.
Hausaufgaben bekomme ich keine direkt, sie sagt mir halt dass ich raus gehen soll, ins Fitneßstudio, spazieren, zu meinem Bruder.
Stöpsel hat geschrieben: Bei meiner jetzigen Therapeutin ist es so, daß wir bisher sehr viel über Alltagsprobleme geredet haben.
Darüber haben wir auch geredet. Zum Beispiel warum ich nicht ins Fitneßstudio gehe, da habe ich gesagt weil es mich stört dass die Leute immer so gucken. Da sagte sie mir, dass das normal ist. Ich solle mich mal beobachten was ich mache, warum ich nicht auch mal die Leute anschaue. Es ist normal dass man auf dem Laufband einfach mal die Person neben einen anschaut. Oder seinen Blick mal durch den Raum schweifen lässt.

Das mit den Steinen hat sie schon sehr schön veranschaulicht, aber ich kann es nicht verinnerlichen. Ich kann mich nicht annehmen und weiß nicht wie ich das lernen soll? Muss ich mir jetzt jeden Tag sagen dass ich kein schlechter Mensch bin? Ich fühle mich dabei aber nicht richtig, eher so wie als ob ich mich belügen würde. Das sitzt schon so tief in mir drin. Dadurch dass mich immer wieder Leute abgelehnt haben, daher denke ich dass es einfach so sein muss.
Wir hatten dann das Thema, dass einige Leute Heidi Klum als die schönste Frau der Welt ansehen, aber es gibt genauso Leute die das nicht so sehe. Da habe ich gesagt, dass aber die Mehrheit der Leute sie als schön findet und darum ist es so. Da sagte sie mir, dass nicht die Mehrheit entscheidet was richtig oder falsch ist. Mir wurde halt mal von einer Therapeutin gesagt "Wenn 1 zu dir sagt du bist ein Pferd stimmt das nicht, wenn 5 zu dir sagen du bist ein Pferd, dann solltest du dir Gedanken darüber machen und wenn 10 Leute sagen du bist ein Pferd dann ist es so". Daher denke ich, wenn mich so und soviel Leute abgelehnt haben dann bin ich ein schlechter Mensch.
Stöpsel hat geschrieben:Mit einer Trennung klarzukommen, ist keine einfache Sache. Wenn Du die Erwartung hast, ihr redet drüber und dann müßtest Du damit klarkommen, dann ist das wahrscheinlich zuviel verlangt.
Ja, vermutlich verlange ich das. Bei mir ist da irgendwie etwas kaputt, ich kann das Leben nicht so annehmen wie es ist. Es ist normal dass sich Leute trennen, aber eben für mich nicht. Ich komme mit den Gedanken nicht klar dass er mich abgelehnt hat. Und das nach 4 Jahren. Jetzt hat er eine neue und mit der klappt es, aber mit mir nicht. Ich suche auch nicht die Schuld bei ihm, sondern ICH bin das Problem. Ich habe das Gefühl nichts mehr wert zu sein. Wo wir noch zusammen waren habe ich ihn auch immer gefragt ob er mich liebt. Ich habe immer die Bestätigung gesucht, aber selbst wenn er es mir gesagt hat habe ich es nicht geglaubt und immer weiter gebohrt. Genauso jetzt, ich habe ihn immer gefragt was ich ihm jetzt noch wert bin, warum er noch eine Freundschaft mit mir haben will, was ich ihm jetzt noch bringe. Er sagte mir dass ich ein lieber, netter Mensch bin und ich ihm als Person noch sehr viel bedeute. Das konnte ich nicht so stehen lassen und hab immer weiter gefragt und das Ende vom Lied ist, dass er jetzt den Kontakt komplett abgebrochen hat. Ich habe es nur noch schlimmer gemacht.
Ich kann auch nicht in die Zukunft blicken, weil ich nicht wieder eine Beziehung eingehen will, ich will das nicht wieder durchmachen, nicht wieder verletzt werden. Alle Männer wollen mich nur verletzten, da vertraut man wieder einem und dann verlässt er einen wieder.
Stöpsel hat geschrieben:Und wenn Du es dann verstanden hast: "an die Hand nehmen" hört sich so passiv an. Also gehen mußt Du dann selbst.
Zum Beispiel das mit dem Fitneßstudio, sie sagt ich soll da hin gehen, ich schaffe es aber eben nicht. Sie gibt mir Tips, aber ich kann sie nicht umsetzten. Daher denke ich brauche ich eine intensivere Betreuung, die mit mir eben so Sachen umsetzt. In einer Klinik hat man seinen Tagesplan und man muss die Sachen machen, man hat immer einen Therapeuten dabei. So meinte ich das.

Meine Probleme liegen in meiner Kindheit. Meine Eltern haben eine Zeit lang getrennt gelebt. Bin nicht erwachsen geworden. Habe nie gelernt Verantwortung für mich zu übernehmen. Habe Angst Auto zu fahren, was ja eigentlich auch ein Zeichen für Selbstständigkeit ist. In den Augen meines Vaters bin ich noch sein kleines Mädchen und so behandelt er mich auch. Ich werde immer klein gehalten, ich kann das nicht, ich kann jenes nicht, ich darf dies nicht tun und jenes nicht.
Ich lebe nicht mein eigenes Leben, sonder ich lege es anderen in die Hände. So auch in meinen Beziehungen, darum habe ich so Probleme jetzt alleine zu sein. Ich habe mein Leben nach dem Partner ausgerichtet, er ist dafür verantwortlich wie ich mich fühle. Ich habe mich immer von ihm abhängig gemacht.

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 22:42

Hallo sternchen,

also erstmal sind 13 Stunden ja schon mal nix. Da KANN gar nicht soviel passieren.

Und dann werden manche Dinge in der Therapie zukünftig bestimmt besser laufen, das wird sich sicher noch ergeben. Deine Therapeutin kennt Dich ja noch kaum und weiß nich nicht so, was Dir weiterhilft. Also von daher warte einfach mal ab.
Das mit den Steinen hat sie schon sehr schön veranschaulicht, aber ich kann es nicht verinnerlichen. Ich kann mich nicht annehmen und weiß nicht wie ich das lernen soll?
Mit einer Trennung klarzukommen, ist keine einfache Sache. Wenn Du die Erwartung hast, ihr redet drüber und dann müßtest Du damit klarkommen, dann ist das wahrscheinlich zuviel verlangt.
Ja, vermutlich verlange ich das.
Wenn so eine schnelle Entwicklung und Umsetzung möglich wäre, dann würde jede Therapie max. 30 Stunden dauern und die Therapeuten wären ratz-fatz arbeitslos und alle Menschen glücklich.
Nun ja, ein Blick ins Forum zeigt Dir, daß das nicht der Fall ist.
Ein bißchen Geduld mußt Du schon haben.
Mir wurde halt mal von einer Therapeutin gesagt "Wenn 1 zu dir sagt du bist ein Pferd stimmt das nicht, wenn 5 zu dir sagen du bist ein Pferd, dann solltest du dir Gedanken darüber machen und wenn 10 Leute sagen du bist ein Pferd dann ist es so".
Wie krass ist das denn?
Daher denke ich, wenn mich so und soviel Leute abgelehnt haben dann bin ich ein schlechter Mensch.
"Daher"= wegen der Aussage dieser Therapeutin?
Eine Aussage, wo Du selbst weißt, daß sie Quatsch ist?
Ich kann auch nicht in die Zukunft blicken, weil ich nicht wieder eine Beziehung eingehen will, ich will das nicht wieder durchmachen, nicht wieder verletzt werden. Alle Männer wollen mich nur verletzten
Ich weiß nicht, welche Art Verletzung Du meinst, was er gemacht hat.
Aber Du hast die Erfahrung mit einer Beziehung gemacht, daraus kannst Du nicht auf alle schlußfolgern.
Und außerdem hast Du doch selbst geschrieben, daß Du ihn mit Deiner Nachfragerei dazu gebracht hast, den Kontakt abzubrechen. Und wenn Du selbst Einfluß darauf hast, wie Menschen mit Dir umgehen, hast Du auch Einfluß drauf, daß neue Menschen anders mit Dir umgehen.
Sie gibt mir Tips, aber ich kann sie nicht umsetzten. Daher denke ich brauche ich eine intensivere Betreuung, die mit mir eben so Sachen umsetzt.
Na, vielleicht findet sie auch noch passendere Tips. Und es gibt ja auch Verhaltenstherapeuten, die bei so konkreten Problemen rausgehen, Konfrontationsübungen und so, vielleicht macht sie das ja auch? Aber auch da muß die BEreitschaft dazu erstmal von einem selber da sein, ist in der Klinik auch nicht anders. Hast Du die?
In einer Klinik hat man seinen Tagesplan und man muss die Sachen machen, man hat immer einen Therapeuten dabei.
Einen Therapeuten, der einen an die Hand nimmt = die Verantwortung abnimmt.
Wie soll ein Therapeut Dir helfen, zu lernen, Verantwortung zu übernehmen, wenn er sie Dir abnimmt?
Habe nie gelernt Verantwortung für mich zu übernehmen.
Na ja, war halt in der Vergangenheit so, aber kann man ja lernen, daß es in der Zukunft anders ist. Aber da muß man eben JETZT damit anfangen und das auch wollen.

Also, meiner MEinung nach sind Deine Probleme keine Probleme der Therapieform. Die Dinge ändern sich wie gesagt nicht von jetzt auf gleich. Manche Dinge wie das mit der Verantwortung muß man halt erstmal verstehen (das dauert schon), verinnerlichen (dauert auch) und öfters mal versuchen, umzusetzen, bevor es dann einigermaßen klappt.
Kann natürlich sein, daß ein Klinikaufenthalt effektiver ist (ob der Deinen Vorstellungen entspricht, ist nochmal eine andere Sache, aber er kann ja auch auf andere Art helfen). Sprich Deine Therapeutin halt nochmal drauf an. Entscheiden mußt am Schluß aber eh Du alleine.

Viele Grüße

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sternchen 84
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 23:33

Wenn so eine schnelle Entwicklung und Umsetzung möglich wäre, dann würde jede Therapie max. 30 Stunden dauern und die Therapeuten wären ratz-fatz arbeitslos und alle Menschen glücklich.
Ich dachte VT ist eine Kurzzeittherapie. Wie viele Stunden kann man denn da bekommen? Sie sage auch beim Vorgespräch dass man mit 25 Stunden die Leute wieder "hinbiegt".

Das mit dem Pferd habe ich aber so angenommen. Ich denke schon, dass wenn viele Leute sowas sagen auch was dran ist. Wenn 20 Leute sagen ich bin hässlich, dann ist das so.
Ich weiß nicht, welche Art Verletzung Du meinst, was er gemacht hat.
Man fängt an einem Menschen zu vertrauen, geht mit ihm eine Verbindung ein, erzählt ihm alles, man investiert in ihn und dann wird man verlassen. Und das immer und immer wieder. Er war ja nicht der erste der mich verlassen hat. Man richtet quasi ein Leben mit ihm ein und dann wird es zerstört. Das ganze Leben wird zerstört. Und ich habe darauf nicht mal einen Einfluss wenn sich einer gegen mich entscheidet.
Aber auch da muß die BEreitschaft dazu erstmal von einem selber da sein, ist in der Klinik auch nicht anders. Hast Du die?
Meinst du dass ich einfach nicht bereit bin mich zu ändern? Aber was ist dann? Was soll ich dann tun? Dann sehe ich wirklich nur den einzigen Ausweg mit dem Suizid. Weil so kann es ja nicht weiter gehen.
Also, meiner MEinung nach sind Deine Probleme keine Probleme der Therapieform.
Wie meinst du das? Was wäre dann deiner Meinung nach besser?

Wegen der Klinik werde ich nochmal mit ihr sprechen.

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today
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 00:25

Wenn 20 Leute sagen ich bin hässlich, dann ist das so.
Pass aber auf, wer die zwanzig Leute sind. 20 aus dem Fussballstadion sind anders drauf als 20 aus einer Modellagentur.
Und ich habe darauf nicht mal einen Einfluss wenn sich einer gegen mich entscheidet.
Du hast aber die Entscheidung, das als eine Entscheidung gegen dich zu empfinden.
Das ganze Leben wird zerstört.
Was ist das "ganze" Leben?
Und wieso gibt es darin nicht einen klitzekleinen Teil, der nur dir selbst gehört, ergo nur von dir selbst zerstört werden kann?
Dann sehe ich wirklich nur den einzigen Ausweg mit dem Suizid.
Du schreibst, du legst dein Leben in die Hände von anderen.
Willst du meins in die Hände gelegt haben?
Und wenn nicht, werde ich mich umbringen .... so als einzigen Ausweg, weil du mein Leben nicht haben wolltest.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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hungryheart
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 10:20

sternchen 84 hat geschrieben: Sie gibt mir Tips, aber ich kann sie nicht umsetzten.
hi sternchen,
weshalb setzt du denn die tips nicht um?
du sagst, du kannst nicht. aber was genau heißt das? was hindert dich genau, einen konkreten tio umzusetzen.
sternchen 84 hat geschrieben:Daher denke ich brauche ich eine intensivere Betreuung, die mit mir eben so Sachen umsetzt. In einer Klinik hat man seinen Tagesplan und man muss die Sachen machen, man hat immer einen Therapeuten dabei. So meinte ich das.
in einer klinik hat man auch nicht immer einen therapeuten dabei.
ganz schnell bekommt man da auch einfach tips (bzw. es werden mit dir strategien erarbeitet), die du auch dort umsetzen musst/solltest.

wenn dein problem ist, dass du vieles vermeidest und dich schwer tust, verantwortung zu übernehmen, dann wirst du auch in einer klinik genau das üben müssen.

lieber gruß
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hungryheart
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 11:00

sternchen 84 hat geschrieben:
Meinst du dass ich einfach nicht bereit bin mich zu ändern? Aber was ist dann? Was soll ich dann tun? Dann sehe ich wirklich nur den einzigen Ausweg mit dem Suizid. Weil so kann es ja nicht weiter gehen..

suizid wäre ein weg .
ein anderer wäre, sich zu entscheiden, etwas zu tun, etwas zu verändern.

um mal bei dem beispiel fitness-studio zu bleiben.

rein technisch spricht ja nichts dagegen, hinzugehen. du bist nicht gelähmt, kannst sprechen und sehen und wirst auch genug geld haben, um den eintritt zu bezahlen.
es geht darum, dass es dir unangenehm ist, hinzugehen. es macht vielleicht sogar angst.
und die willst du vermeiden und nicht spüren.
deshalb entscheidest du dich, nicht hinzugehen.
es ist nicht so, dass du, rein physisch gesehen, nicht kannst. es ist deine entscheidung.

wenn man etwas verändern will, ist das aber unvermeidbar, auch unangenehme gefühle auszuhalten (und das ist zwar sehr schwierig, aber es geht und das ist der preis für veränderung!).
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 14:37

Hallo Hungryheart,
weshalb setzt du denn die tips nicht um?
du sagst, du kannst nicht. aber was genau heißt das? was hindert dich genau, einen konkreten tio umzusetzen.
Dieses sich auf raffen um etwas zu tun ist so schwer. Ich soll spazieren gehen, aber ich habe keine Lust dazu. Es macht auch keinen Spaß alleine. Ich habe auch Angst wenn ich eben ins Fitneß gehe dass die anderen Leute so doof gucken.
Oder die Wohnung aaufzuräumen, ich habe keine Lust. Wenn ich Abwasche dann fühle ich mich auch schnell überfordert. Das wird mir dann schnell zu viel.
suizid wäre ein weg .
ein anderer wäre, sich zu entscheiden, etwas zu tun, etwas zu verändern.
Dann fehlt mir wohl dass das ich mich nicht entscheide.
Vielleicht habe ich Angst vor Veränderungen.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Ich habe mein Verhalten schon seit so langer Zeit.
Ich will ja was verändern, aber eben dieses sich aufraffen und etwas tun fällt mir so schwer. Ich habe Angst dass es nicht klappt wenn ich was neues versuche. Wenn ich wieder enttäuscht werde. Darum denke ich bleibe ich lieber so wie ich bin, dann kann mich nichts enttäuschen.

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Beitrag Sa., 09.01.2010, 14:42

sternchen 84 hat geschrieben: Vielleicht habe ich Angst vor Veränderungen.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Ich habe mein Verhalten schon seit so langer Zeit.
Ich will ja was verändern, aber eben dieses sich aufraffen und etwas tun fällt mir so schwer.
hi sternchen,

veränderungen machen immer eine heidenangst. das ist ganz normal, da bist du nicht alleine.

sternchen 84 hat geschrieben:Ich habe Angst dass es nicht klappt wenn ich was neues versuche. Wenn ich wieder enttäuscht werde. Darum denke ich bleibe ich lieber so wie ich bin, dann kann mich nichts enttäuschen.

das ist doch eine superwichtige erkenntnis und m.e. auch der schlüssel zur lösung....:
du hast angst vor enttäuschung.
was könnte dir denn helfen, mit dieser angst und mit eventuellen enttäuschungen (denn die erlebt leider jeder mensch immer wieder mal) besser umzugehen?

lg
hh
Zuletzt geändert von hungryheart am Sa., 09.01.2010, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 14:50

Eben da muss ich mein Denken verändern.
Wenn ich enttäuscht werde muss ich mir wohl sagen, dass es einfach so ist, dass es das Leben ist. Vielleicht darf ich bei einer Enttäuschung nicht alles auf mich beziehen, dass ich dadurch ein schlechter Mensch bin.
Dann kommen auch wieder diese Gedanken wie "hab ichs doch gesagt dass es nicht klappt", "hätte ich es doch lieber gleich gelassen"

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hungryheart
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 15:02

sternchen 84 hat geschrieben: Wenn ich enttäuscht werde muss ich mir wohl sagen, dass es einfach so ist, dass es das Leben ist. Vielleicht darf ich bei einer Enttäuschung nicht alles auf mich beziehen, dass ich dadurch ein schlechter Mensch bin.

ein schlechter mensch bist du gewiss nicht, wenn mal was schief läuft....
(was ist denn die definition von "schlechter mensch"? bestimmt nicht, dass er nicht auto fährt und angst hat ins fitness studio zu gehen )


jedes menschenkind macht sooo unglaublich viele fehler, es läuft bei jedem so unglaublich viel schief....und enttäuschungen sind leider auch häufig.
ich glaube, es kommt darauf an, sich davon nicht so aus der bahn werfen zu lassen und trotzdem sein leben zu leben.
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today
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 18:56

ich glaube, es kommt darauf an, sich davon nicht so aus der bahn werfen zu lassen und trotzdem sein leben zu leben.
Ich glaube, es kommt darauf an, festzustellen, dass man nur ein Leben hat.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Beitrag Sa., 09.01.2010, 19:15

sternchen 84 hat geschrieben:Sie sage auch beim Vorgespräch dass man mit 25 Stunden die Leute wieder "hinbiegt".
Wenn ernsthaftere Probleme vorliegen ist so eine Aussage unseriös. Das klappt evtl bei einer Spinnen- oder Hundephobie, die man mit etwas Verhaltenstraining in den Griff bekommen kann.

Für lebenslang aufgebaute, tiefsitzende Probleme, wie zB einen fundamentalen Mangel an Selbstwertgefühl kann das nicht funktionieren.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 09.01.2010, 19:26

sternchen 84 hat geschrieben: Daher denke ich, wenn mich so und soviel Leute abgelehnt haben dann bin ich ein schlechter Mensch..
Ne. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß viele Leute unsichere Menschen ablehnen. Nämlich weil ich unsichere Menschen in sozialen Situationen ungeschickt anstellen und daher die Umgebung keine guten Eindruck von ihnen hat, sie für langweilig oder komisch hält und deshalb nix mit ihnen zu tun haben will.

Das Problem ist, daß sich das nur durch Übung und Erfolgserlebnisse bessert. Also brauchst du eine soziale Umgebung, wo auch jemand mit, sagen wir mal, ein paar seltsamen Marotten, wie zB Ängstlichkeit so wie er ist angenommen und akzeptiert wird. Damit du in deinem Sozialverhalten sicherer wirst.


Beatriz
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 25.02.2012, 22:34

Hallo,

ich werde bald eine Verhaltenstherapie machen und möchte deswegen gerne wissen:

Wie lange dauert diese Therapie im Durchschnitt?

Wie wird die erste Therapiestunde ungefähr ablaufen bzw. mit welchen Fragen kann ich rechnen?

Wie gehen die Therapeuten da so vor? Ist es ein bisschen mit einer Gesprächstherapie zu vergleichen, oder ganz anders?

Das wars erstmal. Ich hoffe jemand hat damit Erfahrungen gemacht, die er mir mitteilen kann.

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