Traut ihr euch alles in der Therapie zu sagen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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F43_1
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Beitrag So., 17.08.2008, 19:10

Die Frage stellt sich doch in meinen Augen nicht.

Die Motivation ist das entscheidende Element. Warum so und nicht anders? Hier wäre ein Ansatz der Veränderung/Aufklärung in einer PT gegeben.
Immer Mensch bleiben!

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Eleftheria
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 14:06

@ Ivi,

ich hatte am anfang der therapie den zwang alles sagen zu müssen und hab es auch gemacht. was nach einigen stunden zu einer massiven gereiztheit geführt hat, die ich mir, wie so oft, nicht erklären konnte und da ging es auch zufällig um meine sexualität.
ich dachte diese wut käme von "draußen", wußte allerdings nicht woher, bis meine therapeutin mich fragte ob ich die stunden davor etwas erzählt hätte, was mir doch nicht so recht gewesen sei zu erzählen. mir war nicht klar was sie meinte. es hat nochmal eine stunde gebraucht um einzusehen, dass ich keine grenzen setze und alles erzählen wollte um besonders "fleißig", "interessant", "kooperativ" zu sein. du siehst es geht auch in die andere richtung.
seit kurzem hab ich das problem alle unangenehmen themen als "zu persönlich" nicht anzusprechen, was sie mir mittlerweile auch schon mitgeteilt hat. das thema sexualität wurde übrigens als tabuthema abklassifiziert und ich kann mich dem kaum noch nähern in der therapie, außer sie geht in urlaub, von wegen "türklinkensyndrom".
ich habe gemerkt das es in der therapie am besten ist alles zu sagen was einem ein- bzw. auch auffällt bzgl. der therapiesituation. dann weiß der therapeut auch immer ein bißchen mehr in welchem dilemma man gerade steckt, nicht nur die probleme betreffend die aus dem alltag sind sondern auch die, die in der therapie selbst auftreten.

liebe Grüße
die Freiheit

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Ivi
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 15:35

Eleftheria hat geschrieben:@ Ivi,

i
ich habe gemerkt das es in der therapie am besten ist alles zu sagen was einem ein- bzw. auch auffällt bzgl. der therapiesituation. dann weiß der therapeut auch immer ein bißchen mehr in welchem dilemma man gerade steckt, nicht nur die probleme betreffend die aus dem alltag sind sondern auch die, die in der therapie selbst auftreten.

liebe Grüße
die Freiheit
Meinst du damit, dass man z.B. sagt, "Es gibt etwas, was mich beschäftigt, was ich mich aber nich traue zu sagen"?

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Eleftheria
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Beiträge: 8

Beitrag Mo., 18.08.2008, 15:51

@ Ivi,

ja so ungefähr. ich fange dann immer an zu beschreiben, was ich gerade für ein gefühl habe. zum beispiel, dass ich einen druck fühle oder verärgert bin. meist äußert sich dieses ich will was sagen, traue mich aber nicht, nicht so offensichtlich, aber wenn es offensichtlich ist, sag ich das auch.
manchmal kommt man dann drauf, was für ein gefühl (Angst, Scham, Schmerz etc.) einen davon abhält darüber zu reden, ohne das man es auch wirklich gleich sagen muss. dieses "umschreiben" wird mir oft so mühsam, dass ich es dann eh erzähle . aber es hilft schon mal es zu umschreiben und nicht gleich voll mit dem kopf durch die wand, wenn man ein ungutes gefühl hat.

ich hoffe, ich konnte weiterhelfen
die Freiheit grüßt

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klapsenkind
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 16:09

ich sage in der therapie so ziemlich alles. ich hab eine therapeutin der ich vertraue, und die ich gut finde. ich hab in der therapie (aber stationär und bei anderen therapeuten) auch schon gelogen, was mir zwar eine schnellere entlassung gebracht hat, aber sonst auch nicht viel.

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karlei007
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 19:53

Ich kann die Frage eindeutig mit nein beantworten, aus mehreren Gründen:
  • Ich hatte immer Schwierigkeiten, die therapierelevanten Dinge herauszufiltern und demnach auch anzusprechen, d. h.
  • ...ich habe es wohl auch vermieden, für mich schwierige/unangenehme Dinge zu thematisieren.
  • Manche Themen sind auch für Therapeuten schwierig zu besprechen, und ich hatte immer Angst einen solchen "wunden Punkt" des Therapeuten zu erwischen und
  • ...dadurch auf Ablehnung und Unverständnis (damit verbunden auch Enttäuschung) zu stoßen.
  • Durch absolute Offenheit in der Therapie verstärkt sich die Asymetrie in der therapeutischen Beziehung, und damit habe ich ohnehin schon Probleme (Angst, verlassen zu werden etc.).
  • Wann immer ich mich in Beziehungen (und Therapien) so gezeigt habe wie ich bin, wurde ich fallengelassen.
  • Das Reden über meine Ängste und Befürchtungen hat mich in einer Therapie nie dahin gebracht, diese Angst zu überwinden, Vertrauen zu entwickeln und letztlich eine positive Erfahrung zu machen.
Ach, hübsch, wenn man alles weiß und doch nichts dran ändert

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Ivi
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 20:06

karlei007 hat geschrieben:

[*]...dadurch auf Ablehnung und Unverständnis (damit verbunden auch Enttäuschung) zu stoßen.

[*]Durch absolute Offenheit in der Therapie verstärkt sich die Asymetrie in der therapeutischen Beziehung, und damit habe ich ohnehin schon Probleme (Angst, verlassen zu werden etc.).

[*]Wann immer ich mich in Beziehungen (und Therapien) so gezeigt habe wie ich bin, wurde ich fallengelassen.

Das hast du gut geschrieben, genau so ist es bei mir auch!

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elisa
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Beitrag Di., 19.08.2008, 14:43

Kommt Zeit, kommt Vertrauen.
Kommt Vertrauen, kommt Thema.
Lass dir Zeit

elisa

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iontop
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Beitrag Sa., 17.01.2009, 15:17

hi an alle,

ich hoff meine frage passt auch in diesen thread. würd euch gern mein problem mit dem "alles erzählen" schildern:

ich mach seit einiger zeit therapie, es läuft gut, ist noch schwierig mich zu öffnen aber ich fühl mich eigentlich wohl.

mein problem ist nun, dass ich nicht weiß, wieviel ich meinem thera von meinen problemen (vor allem von bereits vergangenen) erzählen soll. ich hab ihm meine momentane situation schon ziemlich gut geschildert, es gibt aber noch einen Aspekt bzw. eine Sache, die er nicht weiß, von der ich aber glaube, sie schon ziemlich gut überwunden zu haben bzw. grad dabei bin das zu tun. Das alles ohne Hilfe, hab mich da irgendwie selbst rausgeholt bzw. bin eben grad dabei und es funktioniert ganz gut. hatte damit allerdings jahrelang (in der pubertät vor allem) zu kämpfen. Ich will mit dem thera aber irgendwie nicht über diese Sache reden, hptsl. weil ich mich sehr schäme und weil ich das gefühl, das auch allein zu schaffen. ich hab echt panik davor, darüber reden zu müssen, es ist einfach extrem intim, finde ich.

was meint ihr dazu, muss man unbedingt alles erzählen - ich tu mir sowieso schon schwer genug einige "überbleibsel" der Sache zu erzählen, die ich aber fast sagen muss, oder kann man mit manchen dingen auch einfach selbst fertig werden, wenns gut klappt?

ich hoff, ihr versteht in etwa was ich meine.

lg,
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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metropolis
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Beitrag Sa., 17.01.2009, 19:53

hallo iontop,

natürlich bist du nicht gezwungen, deinem Therapeuten alles zu erzählen und du hast auch ein recht auf deine Geheimnisse, so zumindest meine Meinung.

Ich habe da auch so einige Dinge, die ich lange nicht erzählen wollte oder aus Scham nicht erzählen konnte. Und ich habe noch immer ein paar Dinge, die ich für mich behalten habe. M.E. sagt dir dein Gefühl, wann die richtige Zeit ist, das Geheimnis rauszulassen. Irgendwann wird es rauswollen. Vielleicht bist du noch nicht dazu bereit. Ich würde mir da auch keinen Druck machen.
Ich habe jetzt zwei Jahre gebraucht, bis ich mich dazu bereit fühle, ihm auch noch meine letzten Geheimnisse anzuvertrauen. Und ich habe dabei auch stark auf mein Gefühl gehört.

Du könntest aber auch versuchen, hier mal von deinem Problem, das du selbst geregelt hast, zu berichten und schaust wie es dir mit deiner Offenheit geht. Vielleicht mindert das deine Angst oder dein Schamgefühl.

Mich würde es zumindest interessieren, um was für ein Problem es sich handelt. Und du bist ja anonym. Also warum nicht.

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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iontop
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Beitrag Sa., 17.01.2009, 20:57

ich weiss nicht ... aber ich will nicht mal hier schreiben, worum es geht. Kann dir aber eine pn schicken, wenn du willst. ich denk auch, dass das vertrauen immer größer werden wird, aber ich bin im moment noch in so einer phase, wo ich gut dastehen möchte vor dem thera und nicht irgendwie krank oder schwer geschädigt rüberkommen will ... ich weiss, das ist doof, aber das ist irgendwie so ein persönlichkeitsprofil von mir - immer schön perfekt und möglicht angepasst sein.

ein bisschen was muss ich aber sowieso bald mal sagen, da es die jetzige situation beeinflusst... aber alles?! ich weiss nicht, aber ich denk, er sieht mich dann irgendie mit anderen augen.

hmm... ich weiß echt nicht, wie ich mich verhalten soll
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag Sa., 17.01.2009, 23:34

...ich kann im moment nur "bedingt" mitreden, da ich gerade erst 2 sitzungen bei einer therapeutin hatte. bei ihr werde ich jetzt aber tatsächlich eine therapie beginnen.

ich denke auch, das es nicht viel bringen würde, wichtige punkte zu verbergen.

ich muß aber dazu auch sagen, dass ich dieses problem bisher ganz und gar nicht hatte...in diesen 2 sitzungen sprudelte förmlich alles mögliche aus mir heraus. zwar waren mir einige dinge im nachhinein peinlich, und ich hatte angst, sie könnte an meiner glaubhaftigkeit zweifeln, weil ich ziemlich heftige tatsachen sowie vermutungen geäußert habe ( es bedarf nur recht wenig anstoß ihrerseits...)- und das gleich so früh - doch ich denke im grunde habe ich mich richtig verhalten.
wichtige kernpunkte sind klar. und jetzt kann es richtig losgehen...
Eleftheria hat geschrieben:ich hatte am anfang der therapie den zwang alles sagen zu müssen und hab es auch gemacht(...)
dass ich keine grenzen setze und alles erzählen wollte um besonders "fleißig", "interessant", "kooperativ" zu sein. du siehst es geht auch in die andere richtung.
...ganz genau so gehts es mir...und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich vorsichtiger werde und gehemmter. ich kam schon zur zweiten stunde und habe mich kurz entschuldigt, weil ich das gefühl hatte sie einfach "zugelabert" zu haben ohne punkt und komma.(auch wenn es wichtige dinge waren". ich habe auch völlig unkonkret und ausschweifend auf ihre fragen geantwortet.
iontop hat geschrieben:ich weiss nicht ... aber ich will nicht mal hier schreiben, worum es geht.
...wovor hast du in diesem anonymen kreis angst, hm? ( ich meine, ich nehme das absolut ernst, soll jetzt nicht provakant verstanden werden
du bist hier doch völlig geschützt. keiner kennt dich. schämst du dich vor dir selbst, oder was ist es? ich verstehe, dass du dich schämst es einem menschen aus fleisch und blut zu sagen, aber hier...ich denke es hilft, wenn du versuchst das zu hinterfragen...
iontop hat geschrieben:ein bisschen was muss ich aber sowieso bald mal sagen, da es die jetzige situation beeinflusst... aber alles?!
...wer sagt denn, dass es gleich ALLES sein muß...kleine häppchen, das fällt vielleicht leichter

Jedenfalls wünsche ich dir alles gute!!!
-kalt-
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iontop
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Beitrag So., 18.01.2009, 00:00

warum hab ich angst hier zu schreiben?

ich schäm mich wirklich vor mir selbst... das ist alles einfach so beschämend, echt schlimm. außerdem will ich nicht, dass mich mein thera hier entdecken könnte, ich weiss, das ist eher unwahrscheinlich aber trotzdem... das wäre mir sehr unangenehm!

ich hab in meinen ersten sitzungen eigentlich auch recht viel geredet, aber irgendwie hab ich das alles ziemlich statisch und kontrolliert abgerasselt... dass es mal gefühle in mir ausgelöst hätte, kam nicht vor. das ist ja das problem, die ganze dinge (die die auch der thera schon weiß) belasten mich sehr, aber ich kann das emotional nicht wirklich ausdrücken... weinen bspw. geht überhaupt nicht (auch nicht wenn ich alleine bin) -ich wünsch mir eh irgendwann mal das ganze zu fühlen und alles rauslassen zu können, am liebsten sogar IN der therapie, da ich sowas nicht kenne, vor einem anderen menschen tiefere gefühle zu zeigen (weinen). andererseits hab ich aber auch panik davor!

die eine sache, von der thera (noch?) nichts weiß, könnt ich aber glaub ich, nicht einfach so erzählen, ich würd da kein wort herausbringen, weil ich mich so schämen würd und was dann passiert weiß ich nicht, wahrscheinlich würd ich dann komplett verstummen und dicht machen...

ich bin in der therapie noch in einer phase, wo ich es nicht wirklich zulassen kann, die schwache zu sein, die da sitzt und soviele probleme hat, ich schauspiele in den stunden schon noch und überspiel sehr viel.

das alles ist einfach sch***** ich brauch wahrscheinlich einfach einen echt sehr einfühlsamen und behutsamen thera! ob er das ist, kann ich noch nicht wirklich sagen. ich hab eigentlich schon ein recht gutes gefühl, aber ich hab angst, dass er so einen gefühlsausbruch oder eine gefühlsregung nicht ernst genug nimmt und nicht versteht wie schwer das jetzt für mich ist und was für ein enormer schritt das wäre. in so einer situation wäre dann jede noch so kleine "falsche" geste oder "falsches" wort eine katastrophe für mich.
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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heissundkalt
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Beitrag So., 18.01.2009, 01:20

(...)aber irgendwie hab ich das alles ziemlich statisch und kontrolliert abgerasselt... dass es mal gefühle in mir ausgelöst hätte, kam nicht vor. das ist ja das problem, die ganze dinge (die die auch der thera schon weiß) belasten mich sehr, aber ich kann das emotional nicht wirklich ausdrücken...
...das geht mir ganz genau so. und ich glaube auch, ich werde noch eine zeit lang dafür brauchen. es geht aber nicht darum, ob man sofort "fühlt", sondern dass man es überhaupt ersteinmal "sagt" bzw versucht sich zu öffnen.

weinen bspw. geht überhaupt nicht
...ich glaube du verlangst zu viel von dir solange du denkst "ich muß weinen, ich muß fühlen" wird nichts passieren - zwar kann ich da nicht aus langer therapieerfahrung berichten, aber ich kenne das von mir im allgemeinen -oft will ich weinen, weil ich weiß, dass es unheimlich befreit, aber es will keine träne kommen. nur der druck ist weiterhin da, und kein ventil.
ich glaube, ich kann das auch nicht abstellen - am liebsten wäre es mir, ich hätte sofort bei der ersten sitzunge geweint. mometnan komme ich mir auch total fühllos vor...
ich wünsch mir eh irgendwann mal das ganze zu fühlen und alles rauslassen zu können, am liebsten sogar IN der therapie,
man kann das gefühl nicht erzwingen - versuche nichts zu erwarten - und es wird kommen!klar ist das schwer, aber nur so funktioniert es. daher ist es wichtig, dass du anfängst deine kernprobleme wenigstens anzudeuten - dann wird dir sicher eine brücke gebaut von dem thera
die eine sache, von der thera (noch?) nichts weiß, könnt ich aber glaub ich, nicht einfach so erzählen, ich würd da kein wort herausbringen, weil ich mich so schämen würd und was dann passiert weiß ich nicht, wahrscheinlich würd ich dann komplett verstummen und dicht machen...

...es scheint dich doch sehr zu quälen, dass du darüber nicht reden kannst. ich glaube also eher, dass es, wenn es einmal draußen ist, eine riiiiesige befreiung sein wird. das ist doch eine tonnenschwere last, so ein geheimnis.

ich bin in der therapie noch in einer phase, wo ich es nicht wirklich zulassen kann, die schwache zu sein,
...etwas von sich preiszugeben, etwas so privates, etwas, das vielleicht kein anderer weiß, was man selbst lieber vergessen möchte - das ist nicht schwach, das zeugt von einer großen STÄRKE und ganz viel MUT!! ich will das ja auch alles nicht runterspielen - natürlich ist das kein einfacher schritt. aber er wird wohl irgendwann getan werden müssen - denn wie soll dir sonst geholfen werden? schließlich handelt es sich anscheinend um einen wunden punkt. und irgendwann wirst du auch soweit sein. hab geduld mit dir selbst - glaub mir, ich weiß, wie schwer das ist. aber es lohnt sich dadurchzugehen.

aber ich hab angst, dass er so einen gefühlsausbruch oder eine gefühlsregung nicht ernst genug nimmt und nicht versteht wie schwer das jetzt für mich ist und was für ein enormer schritt das wäre. in so einer situation wäre dann jede noch so kleine "falsche" geste oder "falsches" wort eine katastrophe für mich.
...hey! das ist ein therapeut! er wird dich ernstnehmen, wenn er kein scharlatan ist! und natürlich wird ermerken, was es für ein enormer schritt für dich ist! vertraust du ihm oder nicht?

es liegt bei dir.
vielleicht hilft dir der gedanke - DU hast in dem punkt die fäden in der hand, DU bestimmst, wann du was erzählen willst.
weißt du, du erinnerst mich an ein bild, das ich manchmal von mir selbst habe - ich fühle mich oft wie ein spatz, der sich nicht auf die liebe ausgestreckte menschenhand zu flattern traut, um dort die brotkrumeln zu finden, er hüpft immer näher heran bis erschließlich am ziel ist, um zu merken, dass alle seine ängste unbegründet waren.
Alles Gute!!
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

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iontop
Helferlein
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Beitrag So., 18.01.2009, 13:47

ja du hast recht mit dem was du schreibst... das macht mir schon mut irgendwie. danke.
ich bin nicht die einzige, die solche gefühle hat, das ist mir klar, umso besser, dass es hier einen platz gibt, mit gleichgesinnten sprechen zu können
hey! das ist ein therapeut! er wird dich ernstnehmen, wenn er kein scharlatan ist! und natürlich wird ermerken, was es für ein enormer schritt für dich ist! vertraust du ihm oder nicht?
ich denk schon, dass ich ihm vertrauen könnte... dafür ist es einfach noch zu früh wahrscheinlich. hab ja noch nicht lange therapie. mir ist einfach extrem wichtig, dass er merkt, wie schwer das alles ist... ich hab immer so angst, dass mein vertrauen nicht genug ernst genommen wird (wurde da immer enttäuscht). ich will, dass er weiß, was für eine große sache das jetzt ist (wenn ich gefühle zeig), wie sehr ich mich schäme, dass es noch niemals vor einem anderen menschen passiert ist usw. usw. - wenn er das vorher nicht weiß, könnt ich glaub ich nicht vor ihm weinen... ich weiß, das klingt alles komisch, aber ich hoff ihr versteht mich ein bisschen. ich muss mich immer irgendwie vorher absichern.


ich fühle mich oft wie ein spatz, der sich nicht auf die liebe ausgestreckte menschenhand zu flattern traut, um dort die brotkrumeln zu finden, er hüpft immer näher heran bis erschließlich am ziel ist, um zu merken, dass alle seine ängste unbegründet waren.
das ist ein gutes bild, nur bin ich halt sehr oft enttäuscht worden als ich dann in dieser menschenhand war... diese menschenhand muss sich jetzte eben sehr anstrengen, damit ich es nochmal mach und zu den brotkrümeln flattere. dann tatsächlich nicht enttäuscht zu werden, ist sicherlich ein tolles gefühl!

lg
Omnia vincit amor.
-Vergil-

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