Therapie bei Autismus

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Sydney-b
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 12:47

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:31 Soziale Ängste sind schon vorhanden.
Allerdings eben auch die anderen genannten Probleme.
Probleme die als typisch für Autismus gelten habe ich aber nicht ( verstehe Ironie, habe Mitgefühl, habe kein Problem mit Ortswechseln etc.).
Ein Autismus Diagnostik und auch Therapie ist eben auch mit hohen Kosten verbunden.
Und ich hätte Angst, dass eine Diagnose zu negativen Konsequenzen führt z.B Meldung ans Betreuungsgericht.
Hallo Sabina,
wir kennen dich ja nicht persönlich und erleben dich dadurch auch nicht in „live“,wie du so in zwischenmenschlichen Kontakten agierst.
Natürlich muss bei dir kein Autismus vorliegen, es war nur eine Idee, ein Gedanke, der durch deinen Schreibstil ausgelöst wurde.
Du hast ja erwähnt, dass dein derzeitiger Therapeut und auch deine früheren Therapeuten Autismus bei dir ausschließen.
Und diese haben dich über Jahre regelmäßig persönlich erlebt und gesprochen.

Wenn es dir aber keine Ruhe lässt, hast du trotzdem die Möglichkeit, dich diagnostizieren zu lassen.
Die Wartezeiten sind sehr lang, aber es schadet ja nichts, dich trotzdem auf eine Warteliste setzen zu lassen.
Kosten entstehen dir dadurch nicht, die Krankenkasse bezahlt die Diagnostik, außer du gehst zu einer privaten Praxis.

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amorfati
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 12:49

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:45 Weiß allerdings nicht, ob im Falle einer Autismus Diagnose eine Betreuung angeregt wird.
Nein. Wir leben nicht mehr in Zeiten, in denen Menschen mal eben so "entmündigt" oder unter Betreuung gestellt werden.

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Sydney-b
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 12:50

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:45 Ich habe keinen Betreuer.
Weiß allerdings nicht, ob im Falle einer Autismus Diagnose eine Betreuung angeregt wird.
Ja Mitgefühl unterscheidet sich natürlich auch.
Ich habe Mitgefühl, wenn ich von Katastrophen höre oder mitbekomme, dass eine Person krank ist.
Ich kann auch verstehen, wenn jemand vor Dingen Angst hat.
Wie kommst du auf die Idee, dass durch eine Diagnose eine Betreuung angeregt wird?
Wer hat dir so was erzählt?

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candle.
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 12:50

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:45 Ich habe Mitgefühl, wenn ich von Katastrophen höre oder mitbekomme, dass eine Person krank ist.
Ja, das hat aber nichts damit zu tun, dass man sich dann um einen Menschen kümmert. Mitleid ist ja auch oft kontraproduktiv, weil es nicht hilft.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 13:20

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:31 Probleme die als typisch für Autismus gelten habe ich aber nicht ( verstehe Ironie, habe Mitgefühl, habe kein Problem mit Ortswechseln etc.).
Das steht NICHT im Widerspruch zu einer möglicherweise vorhandenen Autismus-Spektrums-Störung. Nicht umsonst ist da das Wort "Spektrum" drin, dh von keine/kaum Einschränkungen in einem Gebietbis hin zu sehr hohe Einschränkungen und dauerh aft auf Unterstützung angewiesen ist alles drin. Und die Diagnostik schaut sich viele verschiedene Bereiche an und macht sich daraus ein Bild.
Die Vorstellung, dass Empathievermögen oder Ironieverständnis oder Fähigkeit Augenkontakt zu halten eine Autismusdiagnose ausschließt, stammt aus dem letzten Jahrhundert und leider sind auch viele Therapeuten und Psychiater nicht auf dem aktuellen Stand.
Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:31 Ein Autismus Diagnostik und auch Therapie ist eben auch mit hohen Kosten verbunden.
Es geht auch auf Krankenkasse, man muss sich dann aber auch dahinterklemmen. Ja, es gibt die langen Wartezeiten, aber auch da bist du irgendwann auf Platz 1 und kommst als nächstes dran. Es gibt auch Praxen, die Diagnostik machen, aber keine Werbung dafür weil sie ohnehin überlaufen sind. Da muss man sich halt mal mit anderen Betroffenen austauschen.
Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 12:31 Und ich hätte Angst, dass eine Diagnose zu negativen Konsequenzen führt z.B Meldung ans Betreuungsgericht.
Allein wegen Autismus wird niemand unter Betreuung gestellt. Betreuung kommt dann ins Spiel, wenn Einschränkungen in der Lebensführung oder in lebenspraktischen Bereichen vorhanden sind, zb bei Finanzen, egal ob mit oder ohne Autismus. Warum hast du denn die Befürchtung, dass eine Betreuung und Spiel kommen könnte, hat man dir in der Vergangenheit damit gedroht?

Mit Diagnose (egal ob Autismus oder anderes) und je nachdem welche Einschränkungen du im Alltag hast (auch im Bereich Soziales) könntest du zb auch einen Antrag auf Feststellung eines GdB und darauf aufbauend auf Gleichstellung stellen. Damit könnte das Jobcenter dich zb nicht so schnell abbügeln wenn es um deine berufliche Integration geht.

Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn du dich mal in einer Teilhabe-Beratungsstelle informierst, was alles möglich wäre und worauf du auch einen Anspruch hättest, beruflich aber auch an weiteren Unterstützungsangeboten. Beratungsstellen gibt es in den meisten Städten. Infos unter www.teilhabeberatung.de
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sabina 2
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 15:05

Bei der Teilhabe-Beratungsstelle habe ich mich schon erkundigt.
Die haben mich dann an die Rehaabteilung des Arbeitsamtes verwiesen.
Dort teilte man mir mit, dass das Jobcenter eine Eingliederung oder ähnliches bezahlen müsste.
Das Jobcenter weigert sich allerdings eine Eingliederung oder ähnliches zu bezahlen.
Ich wäre angeblich nicht stabil genug.

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candle.
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 15:11

Ja genau, nicht stabil genug. Da bekomme ich einen Hals. Lasse dich nicht abwimmeln!

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 17:12

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 15:05 Ich wäre angeblich nicht stabil genug.
wie schätzt du das denn selbst ein? Siehst du dich als stabil genug für so eine Maßnahme, möchtest du an Maßnahmen teil nehmen?
Was müsste passieren damit du stabiler wirst?

Du kannst natürlich Einpruch einlegen, am besten auch mit Unterstützung. Aber das hat nur Sinn wenn es für dich überhaupt machbar ist an einer Eingliederung teilzunehmen. Womöglich benötigst du davor erst andere Schritte.

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Sabina 2
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 18:00

Grundsätzlich würde ich mich schon als stabil sehen.
Kommt aber natürlich auch auf die Maßnahme an ( auch ob ich teilnehmen möchte).
Es kommt eben vor allem darauf an welche Erwartungen erfüllt werden müssen.
Was mir genau helfen würde stabiler zu werden ist schwer zu sagen.

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candle.
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 18:18

Was ist denn passiert, dass du nicht mehr arbeiten konntest? Vielleicht führt dich die Frage auf die Spur was passiert ist?

Ich meine ja, dass du mal schriebst, dass du dich im Kundenkontakt ganz wohl gefühlt hast.

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Sabina 2
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 18:39

Ja Kunden und Patientenkontakt ist für mich auch einfacher als Kontakt zu Kollegen.

-Ich habe eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin angefangen.
Diese musste ich dann allerdings abbrechen, weil die Gruppenleitung mit mir nicht zufrieden war ( ich würde nicht auf die Bedürfnisse der Bewohner missachten).

- Dann habe ich eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin gemacht. Dieser Beruf war allerdings körperlich und auch
psychisch zu schwer für mich ( war allerdings auch nur eine Notlösung).

- Dann habe ich eine Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement gemacht. Der theoretische Teil war für mich kein
Problem. Der praktische Teil allerdings schon. Es endete dann damit, dass Unterlagen ( Ordner verschwunden waren)
und ich den Betrieb vorzeitig verlassen musste.

- Dann habe ich noch kurzzeitig in einem Übersetzungsbüro gearbeitet. Allerdings war man auch nicht zufrieden
( Einarbeitung dauerte zu lang etc.). Ich muss aber dazu sagen, dass davor bereits einige Mitarbeiterinnen während der
Probezeit gekündigt wurden.

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candle.
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 18:52

Ja und was würdest du gerne machen, wenn du wählen könntest?

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Sabina 2
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 19:27

Das sind die Bereiche die mich interessieren würden
- Reisen/Tourismus
- Andere Länder/andere Kulturen
- Medizin/Gesundheit
- Pädagogik
- Sozialwissenschaften
- Gesellschaftswissenschaften
- Kulturwissenschaften
- Sekretariat

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candle.
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 19:50

Das ist doch eine Menge! Und wenn du mal Bewerbungen rausschickst?

candle
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Sydney-b
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Beitrag Sa., 21.12.2024, 19:52

Sabina 2 hat geschrieben: Sa., 21.12.2024, 19:27 Das sind die Bereiche die mich interessieren würden
- Reisen/Tourismus
- Andere Länder/andere Kulturen
- Medizin/Gesundheit
- Pädagogik
- Sozialwissenschaften
- Gesellschaftswissenschaften
- Kulturwissenschaften
- Sekretariat
Wage es doch noch einmal.
Du kannst eine Ausbildung zur Reisekauffrau absolvieren.
Jetzt bist du einige Jahre älter und hast mehr Lebenserfahrung.
Vielleicht wäre so was in der Art das richtige für dich?

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