Mein Fazit über Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 17:10

Erdbeere02 hat geschrieben: ↑Mi., 04.09.2024, 15:06
Kurzum: Man ist im Grunde selber schuld, daß es einem psychisch so schlecht geht. Soweit die Theorie. Jetzt liegt es natürlich am Therapeuten, diese Erkenntnis möglichst einfühlsam und verständnisvoll dem Klienten rüberzubringen. Oft klappt dies nicht, daher fkt. die klassische PT nicht bei jedem.
So ungefähr habe ich das doch gesagt. Und eben auch versucht darzustellen, wieso diese Annahme falsch ist. Aber ist in Ordnung, du bist wohl damit total einverstanden und siehst keine Kritikpunkte.

Wie man überhaupt so denken kann, ist mir fremd. Gewaltopfer sind doch nicht selber Schuld, wenn es ihnen auch danach schlecht geht.
Ich möchte das nochmal klarstellen: In der PT geht es darum, vor allem für sich selbst (und seine Gefühle) Verantwortung zu übernehmen, d.h. selbst Wege aus den negativen Gedanken zu finden, die zu den Beschwerden geführt haben. Meist bedeutet das tatsächlich Akzeptanz dieser (besch.) Situation, wie manche Vorredner das schon genannt haben.
Ob ich diese Vorgehensweise selbst gut finde, steht auf einem anderen Blatt. Ich hätte mir auch mal gewünscht, daß der/die Therap. mich in den Arm genommen und einfach getröstet hätte. Aber das dürfen (und wollen) sie wahrscheinlich auch nicht.

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Fragensteller98
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 17:57

Erdbeere02 hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 17:10
Erdbeere02 hat geschrieben: ↑Mi., 04.09.2024, 15:06
Kurzum: Man ist im Grunde selber schuld, daß es einem psychisch so schlecht geht. Soweit die Theorie. Jetzt liegt es natürlich am Therapeuten, diese Erkenntnis möglichst einfühlsam und verständnisvoll dem Klienten rüberzubringen. Oft klappt dies nicht, daher fkt. die klassische PT nicht bei jedem.
So ungefähr habe ich das doch gesagt. Und eben auch versucht darzustellen, wieso diese Annahme falsch ist. Aber ist in Ordnung, du bist wohl damit total einverstanden und siehst keine Kritikpunkte.

Wie man überhaupt so denken kann, ist mir fremd. Gewaltopfer sind doch nicht selber Schuld, wenn es ihnen auch danach schlecht geht.
Ich möchte das nochmal klarstellen: In der PT geht es darum, vor allem für sich selbst (und seine Gefühle) Verantwortung zu übernehmen, d.h. selbst Wege aus den negativen Gedanken zu finden, die zu den Beschwerden geführt haben. Meist bedeutet das tatsächlich Akzeptanz dieser (besch.) Situation, wie manche Vorredner das schon genannt haben.
Ob ich diese Vorgehensweise selbst gut finde, steht auf einem anderen Blatt. Ich hätte mir auch mal gewünscht, daß der/die Therap. mich in den Arm genommen und einfach getröstet hätte. Aber das dürfen (und wollen) sie wahrscheinlich auch nicht.
Ich verstehe deine Aussage, aber wir drehen uns im Kreis. Den Kindern in Gaza geht es sicherlich schlecht. Würde da Psychotherapie helfen? Wohl kaum. Psychotherapie ist einfach nur verlogen. Das ist so ein modernes Phänomen für moderne Gesellschaften, wo man herumdoktort, ohne Sinn und Verstand.

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Beitrag Mi., 04.09.2024, 18:10

Frage mich echt, welche Hilfe und Unterstützung sich der Threadersteller wünscht. Dass ihm jemand eine perfekte Welt ohne Leid zaubert oder was?

Naja, falls sich seine Perspektive nicht ändert, wirds eben noch einer von diesen verbitterten Menschen, die den ganzen Tag über die schreckliche Welt meckern. Und ich glaube, den meisten würde das zustehen und ist ja auch ok. Ist halt nur die Frage, was das auf Dauer so bringen soll.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 19:40

Fragensteller98: Den Kindern in Gaza geht es sicherlich schlecht.
Mich beeindrucken Menschen, die gelernt haben mit Krisen umzugehen, wie z.B. die Ukrainer, die nicht aus ihrem Land geflüchtet sind, sondern geblieben sind und mit täglichen Bombenangriffen leben. Oder Menschen, die über den Phlegräischen Felder leben, täglich Erderschütterungen miterleben müssen und die nicht wissen, wann der Vulkan unter ihren Füßen hochgeht, ... Sie bleiben in einer Situation, die ich persönlich verlassen würde. Aber diese Menschen haben einen Umgang mit ihrer Situation gelernt und können trotz ihres Leides lachen, sich über schöne Dinge freuen, ...
Von solchen Menschen möchte ich persönlich lernen: In einer Welt voller Leid nicht nur das Leid zu sehen, sondern auch die schönen kleinen Momente und Dinge im Leben.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Chad
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 20:50

Fragensteller98 hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 09:32 Nächste Sache - die Psychotherapieforschung. Moderne Psychotherapie stützt sich fast ausschließlich auf Wirksamkeit belegt durch Studien. Das ist auf so vielen Ebenen anfällig für Fehler und Missbrauch, da könnte man Doktorarbeiten mit füllen. Allein dass Psychotherapiepraxis und -Forschung miteinander eng verknüpft sind, ist schädlich. Man sollte das streng auseinanderhalten.
Das Problem ist nicht die Forschung an sich, sondern dass so gut wie alle Therapieformen an Frauen erprobt und auf Frauen ausgerichtet sind. Heutige Therapieformen sind daher nicht nur nutzlos bei Männern, sind sind sogar schädlich, da einem dabei auch noch unbemerkt feministische Indoktrination eingetrichtert wird. Frauen sind emotionale Wesen, die primär mit dem Bauchi "denken". Männer sind rational, logisch, faktenorierientiert, stoisch und zeigen qua ihrer Natur ungern Gefühle und sollten dies auch nicht tun. Das dümmste, was man einem Mann einreden kann, ist offen über seine Gefühle zu sprechen, wenn man nicht als betaisierter Bückling enden will. Sehr, sehr wertvolles Video zum Thema: https://youtu.be/_h9F_7cgzIo?si=M5zSG25rzn4U3ZiS

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Takli
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 21:02

Fragensteller98 hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 15:53 Im Prinzip sagst du doch damit genau das, was ich auch sage. Mein Trauma wird nicht ausreichend behandelt und gesehen, WESHALB es mir so schlecht geht. Wie du das jetzt nennst, ist mir ehrlich gesagt egal. Störung, Krankheit,....ist in Ordnung, bezeichnet mich ruhig als all das.
Störung oder Krankheit ist von mir jetzt nicht wertend gemeint. Ein Trauma verursacht starke emotionale Zustände von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Wenn das zu überwältigend ist, dann kann es passieren, daß keine Verarbeitung stattfindet. Daß du dich damit in der Therapie nicht gesehen fühlst, ist ein Behandlungsfehler. So sollte es natürlich nicht sein.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 21:26

Was würde Dir denn helfen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Beitrag Mi., 04.09.2024, 23:48

Chad hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 20:50 da einem dabei auch noch unbemerkt feministische Indoktrination eingetrichtert wird. [/url]
Was denn beispielsweise?

Chad hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 20:50 zeigen qua ihrer Natur ungern Gefühle u
Also wie sehr man Zugang zu seinen Gefühle hat, ist Erziehungssache.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:11

~~~ hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 18:10 Frage mich echt, welche Hilfe und Unterstützung sich der Threadersteller wünscht. Dass ihm jemand eine perfekte Welt ohne Leid zaubert oder was?

Naja, falls sich seine Perspektive nicht ändert, wirds eben noch einer von diesen verbitterten Menschen, die den ganzen Tag über die schreckliche Welt meckern. Und ich glaube, den meisten würde das zustehen und ist ja auch ok. Ist halt nur die Frage, was das auf Dauer so bringen soll.
Ich bin ziemlich verbittert.
Ich habe mir eine Psychotherapie gewünscht, die mir hilft. Die gibt es leider nicht für Männer, die in der Kindheit von einem anderen Mann vergewaltigt wurden.
Ich bin verbittert darüber, dass es kein psychotherapeutisches Angebot für "diese Fälle", für mich, gibt. Und ebenfalls schlimm finde ich, dass es von Seite der Psychotherapie nicht klar kommuniziert wird. Im Gegenteil, im ZI Mannheim zum Beispiel waren sie ganz überzeugt von ihrer Konfrontationstherapie.

Mir geht es besser mit der Erkenntnis, dass Psychotherapie verlogen und für mich nicht hilfreich ist. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass nicht nur vergewaltigten Mädchen und Frauen geholfen wird, sondern auch Jungen und Männern. Wir werden nicht einmal gesehen. Das ist es, was ich mir wünschen würde. Dass das wenigstens mal in der Psychotherapie gesehen wird.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:17

Ja, du wirkst in der Tat sehr verbittert! Und es tut mir leid dass du keine Hilfe erfahren hast.
Das ZI Mannheim ist höchst umstritten. Aber das bedeutet nicht dass das die einzige Möglichkeit wäre und es ist schlicht falsch dass es keine Hilfe für Männer gibt.

Ich war eine Weile bei einem Mann in Therapie, ausgebildeter Verhaltens- und Traumatherapeut. Der hatte so einige (männliche!) Patienten mit entsprechender Vorgeschichte. Warum sollte es das nicht geben? Und ja, leider muss man Therapie aktiv suchen, das wird einem nicht auf dem Tablett präsentiert.

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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:21

chrysokoll hat geschrieben: Do., 05.09.2024, 12:17 Ja, du wirkst in der Tat sehr verbittert! Und es tut mir leid dass du keine Hilfe erfahren hast.
Das ZI Mannheim ist höchst umstritten. Aber das bedeutet nicht dass das die einzige Möglichkeit wäre und es ist schlicht falsch dass es keine Hilfe für Männer gibt.

Ich war eine Weile bei einem Mann in Therapie, ausgebildeter Verhaltens- und Traumatherapeut. Der hatte so einige (männliche!) Patienten mit entsprechender Vorgeschichte. Warum sollte es das nicht geben? Und ja, leider muss man Therapie aktiv suchen, das wird einem nicht auf dem Tablett präsentiert.
Erzähl keinen Mist! Ich war bei mehreren Therapeuten und keiner hat mir je von einem anderen Patienten berichtet, der vergewaltigt wurde als Junge. Nicht einer, ich habe sogar danach gefragt.

Am ZI waren wir in der Abteilung ca. 40 Personen, davon ca. 5-6 Jungs/Männer. Die anderen Männer konnten entweder nicht darüber sprechen oder hatten ganz andere Baustellen. Da war keiner, der gesagt hat, dass er vergewaltigt wurde.

DU sagst, es ist falsch, dass es keine Hilfe gibt. Wenn du so etwas sagst, dann solltest du das belegen können, sonst ist das wieder die klassische Verlogenheit. Also gut, ich bin offen, ich möchte Hilfe. Wo gibt es die, bei wem? Ich warte.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:25

Auf dein Gepampe und deine Unterstellungen ich würde Mist reden habe ich schlicht keine Lust.

Es gibt qualifizierte Traumatherapeuten. Männliche. Musst du suchen. Fertig.
Ob da jemand von anderen Patienten berichtet ist völlig egal.

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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:28

chrysokoll hat geschrieben: Do., 05.09.2024, 12:25 Auf dein Gepampe und deine Unterstellungen ich würde Mist reden habe ich schlicht keine Lust.

Es gibt qualifizierte Traumatherapeuten. Männliche. Musst du suchen. Fertig.
Ob da jemand von anderen Patienten berichtet ist völlig egal.
Und warum spielt jetzt das Geschlecht der Therapeuten eine Rolle? Ich denke, männliche Therapeuten machen eine Therapie eher schwieriger, so jedenfalls meine Erfahrung.

Abgesehen davon HABE ich eine Traumatherapie bei einer Therapeutin gemacht, die zwar weniger konfrontativ als beim ZI war, für mich aber nicht passend war. UND ich habe die TRAUMA Therapie beim ZI gemacht. Lass mich raten, ich muss weitersuchen? Immer weiter, schön den Therapeuten und der Kasse hinterherlaufen? Damit man sich am Ende beim Amtsarzt anhören muss, warum man psychisch instabil sei? Ahahahhaa.

Das ist doch genau dieses perfide System - es wird verkackt und verkackt aber niemand kümmert sich um das, was schief läuft. Geil.


ziegenkind
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Beitrag Do., 05.09.2024, 13:07

Noch einmal die Frage: Was genau wäre für Dich passend? Du scheinst ja sehr gut zu wissen, was für Dich nicht passend war.

Ich kenne aus meiner mehr als 10 Jahre zurück liegenden Klinik-Zeit drei Männer, die als Kind vergewaltigt wurden. Mit einem habe ich noch Kontakt. Dem geht es durch Therapie besser, deutlich besser als Dir.

Vielleicht liegt es an Dir und daran, dass Du sehr, sehr tief in der traumatischen Wut steckst, dass andere sich Dir gegenüber mit Ihren verletzlichen Seiten nicht öffnen mögen? Ein Therapeut DARF mit Dir nicht über die Geschichten von anderen sprechen.

Kümmerst Du Dich um das, was bei Dir schief läuft? Es ist nicht schön, es ist nicht gerecht, aber es ist Realität: Du bist der einzige - der mit Anstößen von außen - ändern kann, wie es Dir geht. Niemand kann das, was geschehen ist, ungeschehen machen. Du kannst "nur" ändern, wie viel Macht das heute über Dich hat. Und nur ist sehr, sehr viel in dem Fall.

Deshalb noch einmal: Was brauchst Du von außen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.09.2024, 18:10

ziegenkind hat geschrieben: Do., 05.09.2024, 13:07 Noch einmal die Frage: Was genau wäre für Dich passend? Du scheinst ja sehr gut zu wissen, was für Dich nicht passend war.

Ich kenne aus meiner mehr als 10 Jahre zurück liegenden Klinik-Zeit drei Männer, die als Kind vergewaltigt wurden. Mit einem habe ich noch Kontakt. Dem geht es durch Therapie besser, deutlich besser als Dir.

Vielleicht liegt es an Dir und daran, dass Du sehr, sehr tief in der traumatischen Wut steckst, dass andere sich Dir gegenüber mit Ihren verletzlichen Seiten nicht öffnen mögen? Ein Therapeut DARF mit Dir nicht über die Geschichten von anderen sprechen.

Kümmerst Du Dich um das, was bei Dir schief läuft? Es ist nicht schön, es ist nicht gerecht, aber es ist Realität: Du bist der einzige - der mit Anstößen von außen - ändern kann, wie es Dir geht. Niemand kann das, was geschehen ist, ungeschehen machen. Du kannst "nur" ändern, wie viel Macht das heute über Dich hat. Und nur ist sehr, sehr viel in dem Fall.

Deshalb noch einmal: Was brauchst Du von außen?
Ich bin einfach voller Hass und Wut. Du sagst, dass es diesem Mann deutlich besser geht. Was heißt das? Mich würde das tatsächlich interessieren, er interessiert mich, seine Geschichte. Ich bin an Austausch interessiert - ich möchte mir aber nicht von Möchtegern-Experten (Psychotherapeuten) anhören, was ich zu verändern habe.

Ich habe Selbsthilfegruppen besucht - Katastrophe. Psychotherapie - Katastrophe. Ich habe den Täter angezeigt - unbefriedigend. Du sagst, dass bei mir etwas schief läuft. Was läuft denn bei mir schief? Ich habe einen Job, eine Wohnung, ich studiere relativ erfolgreich, ich bin einigermaßen sportlich. Ich habe einige wenige Sozialkontakte. Was läuft denn so schief? Dass ich voller Hass bin? Was ist das denn für eine Herangehensweise? Wenn ich dich schlage, empfindest du dann Wut? Läuft dann etwas bei dir schief oder bei mir?

Ich möchte einen Umgang für mich mit dem Geschehenem finden. Du fragst mich, was ich von außen brauche - Zuhörer, Verständnis, Bekräftigung, Gleichgesinnte, Erfahrungsgenossen. Ausgleich. Gerechtigkeit. Menschen. Seid mal menschlich, denk ich mir oft. Seid einfach mal Menschen. Ich brauche keine Ämter, an die ich mich wenden kann. Ich brauche face to face energie, ich brauche Menschen, die willig sind, mir etwas von sich zu geben.

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