Indem der Therapeut mit seiner Nähe "konfrontiert". Das löst beim Pat. immer Angst aus, nicht vor dem Therapeuten, sondern vor seinen eigenen unbewussten Gefühlen. Körperlich ist es je nach Stabilität des Pat. spürbar in Unruhe, Schwitzen, Mundtrockenheit über Stuhldrang, Engegefühl, Atemnot bis hin zu Sehstörungen, Dissoziation. Letzteres darf natürlich nicht passieren, deshalb ist es gut die Nähe wieder ein wenig wegzunehmen und über "harmlosere" Dinge zu sprechen und dann erneut die therapeutische Nähe zu probieren. So lässt sich der Gesamtorganismus (Seele und Körper) allmählich trainieren - vom Prinzip ähnlich der VT, aber eben letztlich auf einer Ebene, die zum Ziel hat, auf einer tieferen, unbewussten Ebene zu arbeiten. Wenn es jedoch Pat. mit sehr großer Angst, das heißt Strukturschwäche, sind, muss man zunächst die Struktur, die Abwehr, stärken. Anderenfalls droht ein "Kollaps" oder es tut sich gar nicht, es entsteht Frustration, weil "nichts funktioniert".ziegenkind hat geschrieben: ↑Mi., 07.08.2024, 18:51 Alatan, wie trainiert man denn aus Deiner Sicht Angst in der Beziehung?
Angst, behandelbar?
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Und wie funktioniert die Konfrontation mit der Nähe?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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wäre denn eine zusätzliche Therapie für dich hilfreich mit nonverbalen Methoden. Also z.B. Kunsttherapie oder Körperarbeit / Tanztherapie und ähnliches?
Was sagt dein Therapeut dazu wenn du klar machst dass du dich zwar verstanden fühlst, dir aber "nur erzählen" nicht weiter hilft?
Körperwahrnehmung finde ich sehr hilfreich, sowas wie Focusing z.B. Leider ist es irre schwierig jemanden zu finden, der das über Kasse anbietet.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mi., 07.08.2024, 21:18 wäre denn eine zusätzliche Therapie für dich hilfreich mit nonverbalen Methoden. Also z.B. Kunsttherapie oder Körperarbeit / Tanztherapie und ähnliches?
Was sagt dein Therapeut dazu wenn du klar machst dass du dich zwar verstanden fühlst, dir aber "nur erzählen" nicht weiter hilft?
Das habe ich mir gar nicht getraut anzusprechen. Die Therapie ist auch schon vorbei, eben bin ich ohne.
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Takli, ich hatte eine Analytikerin, die mich in der sprachlosen Zeit immer ganz vorsichtig gefragt hat, wo im Körper ich was wie spüre. Das hat mir sehr geholfen. Darüber konnte ich sprechen und diese Form der Fürsorge konnte ich grad noch so ertragen.
Könntest Du Dir vorstellen, noch mal auf die Suche zu gehen und diese Dinge bei den probatorischen Gesprächen schon anzuschneiden? Ich war vor Beginn der eigentlichen Therapie immer noch ganz verhandlungsfähig. Das hat sich immer erst geändert als es richtig los ging.
Ich hab auch schon ganz früh das liegen eingestellt und auf der Couch gesessen, weil ich da meinen Bauch besser schützen konnte.
Ich hab mal Somatic Experiencing gemacht. Das ging aber für mich richtig nach hinten los, weil sich der ganze Horror immer sofort in Bauchschmerzen manifestiert hat und der Therapeut davon überfordert war.
Könntest Du Dir vorstellen, noch mal auf die Suche zu gehen und diese Dinge bei den probatorischen Gesprächen schon anzuschneiden? Ich war vor Beginn der eigentlichen Therapie immer noch ganz verhandlungsfähig. Das hat sich immer erst geändert als es richtig los ging.
Ich hab auch schon ganz früh das liegen eingestellt und auf der Couch gesessen, weil ich da meinen Bauch besser schützen konnte.
Ich hab mal Somatic Experiencing gemacht. Das ging aber für mich richtig nach hinten los, weil sich der ganze Horror immer sofort in Bauchschmerzen manifestiert hat und der Therapeut davon überfordert war.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Könntest du es eine Weile selbst bezahlen?
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit Ergotherapie verordnet zu bekommen, da kannst du dann entsprechende Therapeuten mit Zusatzqualifikationen suchen
Ich finde es auch leichter Widerstände und Abwehr in Form von Körperwahrnehmung mitzuteilen. Das erscheint mir weniger "gefährlich".ziegenkind hat geschrieben: ↑Do., 08.08.2024, 09:36 Takli, ich hatte eine Analytikerin, die mich in der sprachlosen Zeit immer ganz vorsichtig gefragt hat, wo im Körper ich was wie spüre. Das hat mir sehr geholfen. Darüber konnte ich sprechen und diese Form der Fürsorge konnte ich grad noch so ertragen.
Im Augenblick bin ich ziemlich ausgelastet weil es sehr viel Veränderungen in meinem Leben gab. Wenn sich das beruhigt hat, dann versuche ich es vielleicht nochmal mit der Suche. Zum Glück komme ich mittlerweile ganz gut allein klar. Früher war der Leidensdruck sehr viel größer. In den probatorischen Gesprächen kann ich die Erfahrungen der vergangenen Erfahrungen gut ansprechen. Da geht es mir ähnlich wie dir. Im Verlauf der Therapie wird es schwierig...ziegenkind hat geschrieben: ↑Do., 08.08.2024, 09:36 Könntest Du Dir vorstellen, noch mal auf die Suche zu gehen und diese Dinge bei den probatorischen Gesprächen schon anzuschneiden? Ich war vor Beginn der eigentlichen Therapie immer noch ganz verhandlungsfähig. Das hat sich immer erst geändert als es richtig los ging.
Schwierig, aber nicht unmöglich. Es wäre nur ärgerlich, wenn der Behandlungserfolg zu wünschen übrig läßt. Das weiß man nur leider erst danach.chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 08.08.2024, 10:30 Könntest du es eine Weile selbst bezahlen?
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit Ergotherapie verordnet zu bekommen, da kannst du dann entsprechende Therapeuten mit Zusatzqualifikationen suchen
Das hört sich interessant an mit der Ergotherapie. Was sind das für Therapeuten, die da in Frage kommen?
Mir persönlich hilft bei Angst am besten, diese anzunehmen und in mein Herz zu schließen. Und in die Angst reinzuatmen. Und gleichzeitig auch den Teil in mir anzunehmen, der die Angst loswerden will. Einfach alles bedingungslos annehmen. Manchmal frage ich mich auch vorher: "Was ist das Schlimmste, was passieren kann?" Und dann mache ich das soeben Genannte mit diesen absoluten Horrorbildern, was auch immer das dann konkret ist. Das nimmt der Angst die Macht und ich kann viel besser damit umgehen. Manchmal verschwindet sie sogar - und wenn sie zurückkommt, fange ich einfach wieder von vorne an.
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