Keine Lebensfreude, kein Selbstwert, keine Fähigkeiten

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Wurstel
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Beitrag Sa., 29.06.2024, 02:16

Wurstel

blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 ok der Selbstwert
aber wie bekomme ich ein stärkeres Ego wenn ich fast nichts habe
Da müssen wir zuerst mal Deine Vergangenheit betrachten.
Wie waren Deine Eltern zu Dir? Deine Schulkollegen?
Hattest Du früher Kontakt zu Gleichaltrigen oder nicht? (Ich nicht, auf mich sind die anderen Schulkinder losgegangen wegen meiner leichten Behinderung.)
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 keine Arbeit oder Freunde, Familie,
Bitte das genauer schildern:
Was ist mit Deinen Eltern und Großeltern?
Hast Du Geschwister? Onkeln, Tanten?
Hattest Du früher Freunde, die Du später verloren hast? Und wenn ja, wieso hast Du sie verloren?
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 nichts was ich gut kann
Also, eines kannst Du gut, nämlich schreiben. Da kann man schon mal darauf aufbauen.
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 und wenn ich was kann bin ich unsicher oder andere können es besser
Die Unsicherheit ist am Anfang immer da, wenn man etwas noch nicht so gut kann. Das habe ich am Donnerstag wieder beim Singen bemerkt. Wir haben uns da an ein Lied von AC/DC gewagt, für das ich einen neuen Text geschrieben habe. Weil ich es noch nicht so gut kann, bin ich unsicher und singe daher recht leise, und dann gibt es das Problem, daß mich die anderen Musiker nicht hören. Also muß ich meine Unsicherheit bekämpfen und lauter singen, auch wenn ich am Anfang meine Einsätze nicht erwische, aber das wird schon. Was ich damit sagen will: Die Unsicherheit ist halt am Anfang da, aber sie vergeht, wenn es mal zur Routine wird. (Dann fehlt allerdings wieder der Nervenkitzel, das ist dann auch nix.)

Und es soll (zumindest angeblich) auch Leute geben, die besser singen können als ich.
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 Wie kann ich wieder an mich glauben? Ich weiß nicht woher ich Kraft nehmen soll?
Um diese Frage beantworten zu können, muß man zuerst fragen, wer oder was Dir die Kraft und den Glauben an Dich selbst genommen hat. Meistens kommt das ja von Außen. Hat es früher jemanden gegeben, der Dir gesagt hat, daß Du nichts kannst? Vielleicht Deine Eltern oder Schulkollegen?
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15Und die andere Sache: der Neid auf Menschen die Freunde haben oder Kinder
Nun, es ist jedenfalls mal gut, daß Du sagst, daß Du Neid hast. Das sagen nicht viele Menschen, obwohl es Viele gibt, die einen beneiden (und dann irgendwelche Aktionen gegen die Personen, die sie beneiden, setzen - sowas habe ich in meinem Bekanntenkreis öfters mitbekommen), aber ich glaube, die meisten bestreiten es, wenn man ihnen Neid vorwirft. Da hast Du diesen Menschen etwas voraus!
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15Das macht mich kaputt wenn ich sie glücklich sehe, mit all meinen Schmerzen und Problemen und Angst.
Das ist ein Übergangsstadium.

Sowas habe ich auch erlebt, und zwar, als die Frau, die ich "meine Freundin" nenne, damals einen Cut gemacht hat und mich nicht mehr sehen wollte. Früher hat es mir nichts ausgemacht, wenn ich ein Pärchen gesehen habe, ich habe mich damals gewundert, wieso sich diese Menschen so umarmen. Bis diese Frau mich umarmt hat, und das war so schön. Als sie dann diesen Cut gemacht hat, habe ich ihre Umarmungen vermisst, und dann konnte ich lange Zeit keine Pärchen mehr sehen - der Unterschied zu früher war, daß ich nun wußte, welche Gefühle diese Umarmungen bewirken, das war einfach schön. Allerdings ist diese Zeit, daß ich keine Pärchen sehen konnte, auch wieder vergangen, und mittlerweile macht es mir nichts mehr aus, wenn ich Pärchen sehe. (Außerdem hat diese Frau, die damals den Cut gemacht hat, sich später wieder bei mir gemeldet.)
blumenwind hat geschrieben: So., 23.06.2024, 08:15 Danke für die Antworten.
Na bitte.
Und danke im Voraus für Deine Beantwortung unserer Fragen.


Wurstel

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wind of change
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Beitrag Sa., 29.06.2024, 09:39

Hallo blumenwind,
erstmal schön dass du dich hier angemeldet hast, das ist ja auch schonmal ein Schritt.
Und deinen usernamem finde ich auch schön :-)

Welche Gedanken mir kommen:
das mit dem Neid:
1.
wie auch schon viele andere hier schrieben täuscht oft der äußere Eindruck. Wenn du lachende Menschen siehst muss das noch lange nicht heissen dass diese Menschen wirklich glücklich sind. Ich habe schon öfter von Menschen gelesen/gehört, die unter anderen Menschen nur so tun als sei alles in bester Ordnung. Die sogar "heimlich" unter schlimmen Depressionen leiden. Es gibt auch diesem Spruch vom "traurigen Clown", wohl nicht ohne Grund.
Die Medien sind ja auch voll davon, wie sehr psychische Leiden zugenommen haben (wobei ich mich frage ob es früher wirklich so seltener war oder einfach nur ein Tabu. Aber es ist ja gut dass es jetzt aus der "Tabuzone" rauskommt. Auch viele Prominente und andere "Erfolgreiche" sprechen mehr und mehr darüber, auch über eigene Probleme. Und die Warteplätze auf Therapie..... sind auch oft sehr lang .... )
2.
Angenommen dass diese Menschen, die du siehst, wirklich glücklich sind, kannst du deinen Neid auch als Motivationsschub nehmen, auch dorthin zu kommen ("wenn Ihnen das zusteht dann mir auch", "das will ich auch!"). Du kannst sogar im näheren "setting" vielleicht sie näher beobachten, ihr Verhalten, ihre Einstellungen, und dann von ihnen lernen. Von anderen direkt oder indirekt lernen, das haben schon viele gemacht, auch welche, die später (auch dadurch) ziemlich erfolgreich (in mehreren Hinsichten) wurden.

Und du hast sicher auch Fähigkeiten und Begabungen, vielleicht ist dir einiges davon noch nicht so bewusst. Auch dafür hilft es, "rauszugehen" und zu probieren.
Zum Beispiel könnte dir auch eine Selbsthilfegruppe helfen. Es gibt in vielen Orten zB "Kiss" (mal googeln oder auch "Selbsthilfegruppe (deine Ortschaft)" googeln), die eine ganze Reihe von unterschiedlichen Selbsthilfegruppen anführen.
Das kann auch viel helfen, indem man merkt dass man nicht alleine ist, anderen zuhört und so auch für sich was "mitnimmt" oder auch indem man selber erzählt und erfährt, dass es auch anderen helfen kann oder indem man einfach nur Zuwendung von anderen erfährt.

Bist du in einer Selbsthilfegruppe?

Und das mit dem "andere können es besser als ich":
Bist du dir darüber bewusst, dass selbst Begabungen 'der Pflege bedürfen'? Z.B. Sportler, Musiker, oder auch so viel anderes: wenn du deine eigenen Begabungen vernachlässigst besteht eine Möglichkeit dass sie verkümmern. Wenn du die Erfolge anderer siehst, das hört sich jetzt so materiell an aber ich meine auch zwischenmenschliche, soziale, psychische Erfolge, siehst du vielleicht "die schöne Blume", aber nicht unbedingt die vorherige Arbeit die damit verbunden war und immer noch ist, die Mühen, von denen auch andere nicht verschont werden.

Und a propos Mühen und Hindernisse und auch Rückschläge: die werden wohl leider immer wieder kommen, in jedem Leben.
Und hier denke ich auch daran:

lass dich nicht entmutigen!!!

Sogar später sehr erfolgreiche Menschen wurden oft zuerst abgelehnt, wenn sie daraufhin aufgegeben hätten wären sie nie so erfolgreich geworden und hätten damit sogar andere Menschen bereichert!

Bist du oft draussen?
Was magst du gerne?
Vielleicht Tiere?
Vielleicht kannst du jemandem anbieten, seinen Hund auszuführen (wenn du keinen Ansprechpartner hast vielleicht durch Zettelaushang im Supermarkt....)?
Wenn du soziale Ängste hast brauchst du insofern nicht sooo viel zu reden (da du ja meistens nur mit dem Tier zu tun hast), aber du kommst trotzdem raus, hast das Tier um dich rum was sich freut, triffst vielleicht auch zwischendurch andere Menschen mit denen du Konversation üben kannst.

Abschießend noch:
Ich weiss dass es oft unheimlich schwer sein kann, in die Gänge zu kommen, sei es aus Angst, vorherigen Frusterlebnissen, .....
(Vielleicht ist das gerade ein großes Problem für dich?)

Dich selber für dieses oder jenes zu verurteilen bringt dich nicht weiter, in Gegenteil, damit machst du dich selber nur fertig und liegst noch weiter am Boden. Vielleicht kannst du dich selber an die Hand nehmen und dich "ausführen". Verlass dich nicht selber (innerlich) denn du bist die Person die am meisten mit dir zu tun hat !

Du hast hier schon viele Antworten gekriegt, selbstverständlich ist es deine eigene Entscheidung ob oder/und auf was du näher eingehen willst, aber ich glaube, viele sind auch interessiert, deinen weiteren "Werdegang" oder auch deine weiteren Gedanken/ein Feedback zu erfahren.

LG
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
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Wurstel
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Beitrag Sa., 29.06.2024, 14:20

Wurstel

wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39 wie auch schon viele andere hier schrieben täuscht oft der äußere Eindruck. Wenn du lachende Menschen siehst muss das noch lange nicht heissen dass diese Menschen wirklich glücklich sind. Ich habe schon öfter von Menschen gelesen/gehört, die unter anderen Menschen nur so tun als sei alles in bester Ordnung. Die sogar "heimlich" unter schlimmen Depressionen leiden. Es gibt auch diesem Spruch vom "traurigen Clown", wohl nicht ohne Grund.

wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39 Die Medien sind ja auch voll davon, wie sehr psychische Leiden zugenommen haben (wobei ich mich frage ob es früher wirklich so seltener war oder einfach nur ein Tabu.
Sicher hat es früher auch schon Depressionen gegeben, aber es wurde nicht darüber gesprochen - so gab es in meiner Nachbarschaft in den frühen 1980ern zwei Selbstmorde und in den 1970ern auch einen SEHR merkwürdigen Todesfall (Vergiftung mit E 605, das in einer Weinflasche war).
wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39Aber es ist ja gut dass es jetzt aus der "Tabuzone" rauskommt. Auch viele Prominente und andere "Erfolgreiche" sprechen mehr und mehr darüber, auch über eigene Probleme.
Mein Vater bezeichnete Psychotherapeuten als Irrenärzte. Das war auch der Grund, warum er nicht wollte, daß ich zu einem Psychotherapeuten gehe.
wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39Und die Warteplätze auf Therapie..... sind auch oft sehr lang .... )
Weil es viel zuwenig Psychotherapeuten gibt, und die haben meistens keine Termine mehr für Neukunden frei. (In den 1980ern und 1990ern gab es in meiner Gegend noch gar keine Therapeuten, daher fuhr ich da immer nach Wien und später nach Schwechat zu meinem ersten Therapeuten, bis mein Vater meine Therapie gewaltsam abbrach.)
wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39 Bist du oft draussen?
Was magst du gerne?
Vielleicht Tiere?
Vielleicht kannst du jemandem anbieten, seinen Hund auszuführen (wenn du keinen Ansprechpartner hast vielleicht durch Zettelaushang im Supermarkt....)?
Wenn du soziale Ängste hast brauchst du insofern nicht sooo viel zu reden (da du ja meistens nur mit dem Tier zu tun hast), aber du kommst trotzdem raus, hast das Tier um dich rum was sich freut, triffst vielleicht auch zwischendurch andere Menschen mit denen du Konversation üben kannst.
Unser Gitarrist bräuchte eh einen Hundesitter, wenn wir proben, dann müßte er seinen Hund nicht immer zu unserer Probe mitbringen. Das wäre vielleicht eine Gelegenheit. (Es ist aber in Wien.)
wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39 Du hast hier schon viele Antworten gekriegt, selbstverständlich ist es deine eigene Entscheidung ob oder/und auf was du näher eingehen willst, aber ich glaube, viele sind auch interessiert, deinen weiteren "Werdegang" oder auch deine weiteren Gedanken/ein Feedback zu erfahren.
Genau.


Wurstel

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Beitrag Sa., 29.06.2024, 14:55

Wurstel hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 14:20 Wurstel

wind of change hat geschrieben: Sa., 29.06.2024, 09:39 wie auch schon viele andere hier schrieben täuscht oft der äußere Eindruck. Wenn du lachende Menschen siehst muss das noch lange nicht heissen dass diese Menschen wirklich glücklich sind. Ich habe schon öfter von Menschen gelesen/gehört, die unter anderen Menschen nur so tun als sei alles in bester Ordnung. Die sogar "heimlich" unter schlimmen Depressionen leiden. Es gibt auch diesem Spruch vom "traurigen Clown", wohl nicht ohne Grund.

Das Lied ist wirklich sehr treffend 👍
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
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blumenwind
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Beitrag So., 30.06.2024, 09:38

Es ist die Anzahl der Probleme. Jede/r hat Probleme, JA, aber ich habe einfach in jedem Lebensbereich massive Einschränkungen, so dass mir die anderen Bereiche die auch kaputt sind, nicht die Kraft geben um den noch schlimmeren Bereich abzudecken oder zu kompensieren.

Natürlich kann der Arbeiter-Familienvater mit 2 Kindern auch Depressionen haben. Natürlich kann der psychisch Gesunde auch im Rollstuhl sitzen. Und der sonst so perfekte junge Mann hat Übergewicht. Die hübsche Frau wird dauernd angeflirtet, aber wurde vergewaltigt. JA JA wir alle haben immer mal Probleme aber ich behaupte dass das Grundgerüst doch bei den allerleisten stabil ist, oder es oft nur Phasen sind, wo mal etwas nicht klappt. Oder mal eine Krankheit kommt die wieder geht. Oder das perfekte Leben 99% Leben wird für 2 Jahre zerstört weil der Vater stirbt, trotzdem ist das Setting drumherum perfekt.

Was ihr schreibt tut mir weh. Dieses wir alle haben unser Päckchen nervt mich. Darf ich das so sagen? Natürlich stimmt es, aber wieso trage ich in jeder Lebenslage das große Päckchen Ballast mit?

Wenn sonst alles ok wäre, und dann käme die Arbeitslosigkeit, wird das kompensiert. Wenn der Hund stirbt aber ich habe 2 Kinder wird das kompensiert. to be continued.........

ABER: Ich bin seit vielen, vielen Jahren körperlich behindert. Habe 8 chronische Krankheiten, mein Geld geht für private Fahrer drauf um zu Ärzten zu kommen, das Haus muss verkauft werden, ich habe 20 Termine im Monat, nur Unterschungen, nehme 11 oder 12 Tabletten am Tag. Dann noch die Psyche. Darauf geh ich nicht genauer ein, mehrfache Störungen, Phobien, Panikattacken.
Da ist aber auch niemand mehr aus der Familie. Alle tot. Ein Cousin ist noch da. Der ist mega berühmt im Umkreis, schert sich nicht um mich. Ich habe keinen Beruf, die Rente reicht nicht. Sozial unterste Schublade. Selbstwert fehlt weil durch Psychopharmaka fast 50kg Übergewicht. Freunde kann ich nicht halten, sind alle weg, ich hänge ja nur weinend mit Schmerzen rum.
Niemand macht mir Komplimente, sexuelle Kontakte sowieso nicht, ich ertrage es nicht dass täglich schöne Menschen am Haus vorbei laufen, oder abends gemeinsam gegrillt wird. Dazu ist Nachbars Auto groß, der Rasen grün, kleine Floskel, sorry. Habe keine Gechwister, keine eigenen Kinder.
Daher der Satz selbst wenn ich 1 Bereich ändern könnte, wären es noch 9 andere schlimm. Deswegen bitte hört auf zu sagen och komm schon andere haben es auch nicht leicht. Klar, aber wieso denn gleich so schwer dran sein? Ich geb auf, vegetiere vor mich hin, hinzu kommen viele Tabletten, Nebenwirkungen, irgendwann lieg ich alleine und tot im Haus und niemand merkt es.

Wisst ihr das traurige ist: Ich bin nicht dumm, blöd, assi, faul oder ranzig, ich war zumindest mal ein Liebling der Massen, top Schüler, hochbegabt. Beliebt, schlank, sexy, mutig. Dann kam die Sozialphobie. Der Rückzug und dann die körperliche Schmerzen, viele Operationen, viel peinliches dabei, Urologisch, Proktologisch. Das ist auch schwer zu handeln. Immer Komplikationen.

Ihr müsst nicht mehr antworten, ich weiß dass ich anstrengend bin, Freunde und familie sind weg. Von Dingen die mir draußen Angst machen fange ich erst garnicht an. Würde ins Thema Islamisierung gehen, will nicht wieder als rechts abgestempelt werden. Jetzt wird eh niemand mehr antworten. Habe Angst um Leib und Wohl. dazu kommt Angst vor Dämonen. Da habe ich einen tollen text woanders gefunden, den ich so für mich 1:1 übernehmen will, ist geklaut aber schildert mein Problem genau, vielleicht sagt da jemand später noch was zu, fühle mich verfolgt.

Schönen Sonntag, aber bitte relativiert nichts künstlich positiv, wenn es da nix gibt. Danke soweit, ihr seid lieb.

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Wurstel
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Beitrag So., 30.06.2024, 10:56

Wurstel


1.) Behalte Dir Dein Haus, verkaufe es nicht.
Grund: Im eigenen Haus zu wohnen ist viel billiger als die teure Miete einer Wohnung.

2.) Fahrten zu Ärzten durch Rotes Kreuz.
Das zahlt dann die Krankenkasse. Damit ersparst Du Dir einen Fahrer bzw. ein Taxi.

3.) Im Krankenhaus mal KOMPLETT durchchecken lassen.
Damit Du weißt, was genau alles los ist. Oft beeinflussen mehrere Krankheiten sich gegenseitig. Da nützt es wenig, nur eine Sache behandeln zu lassen. Abchecken auch wegen der Schmerzen, denn die beeinträchtigen einen schon sehr stark.

4.) Hilfe über den psychosozialen Dienst.
Die können Dir weitere Anlaufstellen nennen.

5.) Überlegung, ob Pflegedienste in Anspruch genommen werden können.
Hierzu Kontakt mit der Pensionsversicherungsanstalt aufnehmen bezüglich der Frage, ob die Kosten übernommen werden.

Wie schaut es bei Dir mit Einkaufen und Kochen aus?

Ein weiterer Themenschwerpunkt wäre:
Ich glaube, daß jeder Mensch irgendeinen Lebensinhalt braucht. Also irgendetwas, womit man sich beschäftigt, was einen interessiert. Was hast Du denn für Interessensgebiete? Liest Du Dir oft auf Wikipedia Artikel durch? Was für Musik hörst Du gerne? Möchtest Du persönlichen Kontakt zu anderen Leuten haben oder eher nur schriftlich (also in Diskussionsforen wie diesem hier)? Wie ist der Kontakt zu Deinen Nachbarn?


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Nico
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Beitrag So., 30.06.2024, 11:24

Ich finde es beachtenswert wie du es schaffst nur ja nix positives zu erwähnen.
DAS muss man auch erst einmal zusammenbringen.
Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass du deine Negativliste noch nicht mal richtig begonnen hast, oder?

Jetzt frage ich mich nur noch aus welcher Motivation heraus du hier schreibst……..
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag So., 30.06.2024, 12:43

Wenn es nichts positives gibt, kann man nichts positives aufschreiben. Die meisten Menschen haben ein zufriedenes Leben wo mal etwas nicht klappt, oder müssen mal eine Krise überstehen. Mein Leben ist nur schlimm. In allen Lebenslagen. Es gibt nichts für was ich lebe. Da wartet niemand auf mich. Wie gesagt selbst wenn ich 1 Problem löse und Geld hätte, wäre ich noch allein. Oder krank. Oder behindert. Habe keine Menschen mehr um mich, eine Person zurzeit. Ich komme nicht richtig raus. Tabletten lähmen mich. Ich hasse diese Kommentare von Leuten, die nur mal hin und wieder ein Problem haben oder nur mal einen Schmerz, aber sonst läuft alles. Nenne mir irgendeine Lebenslage, sie stimmt bei mir nicht. habe alles verloren, habe nichts mehr. Komme da nicht raus und werde ärmer. Täglich nur Tabletten um es durchzuhalten. Für was noch? Dann der Neid auf Menschen denen es so viel besser geht. Die alles geschenkt bekommen haben. Reiche Eltern, Glück haben gesund zu sein, deren familie noch lebt, die gut aussehen und daher Freunde haben, in den urlaub können oder einfach nur ne Arbeit haben. Wie gesagt kommt alle erstmal in meine Situation und erlebt den Horror jahrelang was ich durchmachen muss. Nennt mir mal was positives im Leben. Kinder? Geld? Familie? Aussehen? Freunde? Beruf? Glück? Gesundheit? Wenn eine Säule kaputt wäre, oder 2, okay, bekomme ich hin, aber es ist alles am Ende. Bringt nix mehr hier zu schreiben.

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Nico
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Beitrag So., 30.06.2024, 12:50

Ja was hast du denn geglaubt, was es dir bringt hier zu schreiben?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag So., 30.06.2024, 13:00

blumenwind hat geschrieben: So., 30.06.2024, 12:43 . Bringt nix mehr hier zu schreiben.
Naja, du schiebst die Verantwortung für dein Leben tendeziell auf andere. Ich habe nichts relativiert. Natürlich geht es dir schlecht und es ist schlimm. Wenn du dich einfach nur aussprechen und nicht verändern willst, gibt es auch diverse Beratungsstellen - kirchliche, Telefonseelsorge. Ich denke, darum geht es dir gerade. Verständnis, Anteilnahme aber du möchtest nichts ändern. Auch ok.

Du schiebst die Verantwortung für dich selbst weit weg von dir selbst. Vielleicht überfordert dich diese Verantwortung gerade auch, wegen den vielen Baustellen. Ok. Aber da gäbe es auch Hilfsangebote.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Beitrag So., 30.06.2024, 13:03

Nico, ich bin nicht davon ausgegangen dass man hier auf solche ketzerischen Triggerauslöser wie dich trifft, die sich hier selbst feiern ohne jemals in so einer Situation gewesen zu sein. Du hättest dir schon lange was angetan und hättest es nicht so lange wie ich durchgehalten. Von daher weise ich dich jetzt in deine Grenzen, dass du deine Ego Scheiße woanders abziehen sollst aber nicht in meinem ernten Thread. Hau ab wenn du unfähig bist zu helfen obwohl es dir so gut geht.

@ ~~~ natürlich überfordert mich die Situation, sie würde auch dich und alle anderen überfordern. Nichts stimmt, alles geht schief, es gibt keine Hoffnung und daher wäre es doch völlig unangebracht da nicht in Sorge zu sein. :kopfschuettel:

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Nico
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Beitrag So., 30.06.2024, 13:24

Woher willst du wissen wie es mir geht?
Unfähig zu helfen?
Womit könnte man dir denn deiner Meinung nach helfen?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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candle.
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Beitrag So., 30.06.2024, 13:40

Hallo blumenwind!

Ich kenne deine Situation ganz gut, weil ich auch etliche Jahre so gelebt habe. Immer wieder im Monat rechnen, ob ich mir die Busfahrten zum Psychologen leisten kann bzw. ich habe ganz streng gerechnet um das zu schaffen und mußte dann auf andere Dinge verzichten, wobei ich eh ja schon verzichten mußte. Sozial wird es dann auch schwierig, weil man kaum mal einen Kaffee trinken kann mit jemanden...
Und anderen fremden Leuten wollte ich nicht zur Last fallen. Sonst hatte ich auch quasi niemanden, keine Familie, keine Freunde in der Nähe und somit merkte ich auch wer überhaupt für einen "da" ist. Das war dann mein Ex Mann damals.
blumenwind hat geschrieben: So., 30.06.2024, 13:03 Du hättest dir schon lange was angetan und hättest es nicht so lange wie ich durchgehalten.
Darf ich fragen warum du solange "durchgehalten" hast? Irgendwas muß dich ja doch am Leben halten und diesen kleinen positiven Punkt würde ich am Schopfe packen. Es ist wirklich nicht leicht, aber du kannst es sicher schaffen dir dein Leben angenehmer zu gestalten.
Nichts stimmt, alles geht schief,
Damit wir dir vielleicht doch helfen können, wenn du es überhaupt willst, könntest du etwas konkreter werden?! Manchmal kann man hier doch konkrete Hilfe bekommen.

Problematisch sehe ich deine Eifersucht, die dir massiv im Weg steht. Und wenn deine Altersangabe stimmt, dann ist im Leben alles noch offen wie Partnerschaft und Kinder, was ja durchaus auch mit chronischen Erkrankungen gehen kann.

Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Beitrag So., 30.06.2024, 14:58

blumenwind hat geschrieben: So., 30.06.2024, 13:03

@ ~~~ natürlich überfordert mich die Situation, sie würde auch dich und alle anderen überfordern. Nichts stimmt, alles geht schief, es gibt keine Hoffnung und daher wäre es doch völlig unangebracht da nicht in Sorge zu sein. :kopfschuettel:
Ja, natürlich ist es vollkommen angebracht in Sorge zu sein, sich schlecht zu fühlen etc. pp. Für eine Zeitlang völlig ok.
Nur frage ich mich halt, was das bringt, wenn du das jetzt jahrelang so machst und nichts anderes, anstatt versuchst für dich was zu verbessern in dem Rahmen in dem es eben geht. Aber es ist dein Leben.
Wenn du aufgeben willst, kann dich niemand daran hindern. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du es schaffst, etwas in deinem Leben zu verbessern.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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blumenwind
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Beitrag So., 30.06.2024, 16:39

Nico hat geschrieben: So., 30.06.2024, 13:24 Woher willst du wissen wie es mir geht?
Unfähig zu helfen?
Womit könnte man dir denn deiner Meinung nach helfen?
Erfahrung. So Leute wie du die gerne aggressiv trollen, wissen meist nicht wie sich der gegenüber fühlt und was man schon alles mitgemacht hat. Psychologen können mir seit 20 jahren nicht helfen, woher soll ich es also wissen? Halt dich raus, du bist ein Derailer, das bringt mir einfach nix, genieße dein sorgenfreies Leben.

@ ~~~
ich mache 20 Jahre Selbsthilfegruppen, soziale Trainings und mehrere verschiedene Thgerapien. Dazu circa 4-5 Arzttermine die Woche weil ich schwerbehindert bin und chronisch krank. Ich war in den letzten Jahrn mehr beim Arzt und hab mehr mit mir machen lassen, als vielleicht du oder 3 anderte zusammen im ganzen Leben. Daher finde ich saumäßig frech zu bezapten ich hätte nichts vesucht. ich bin am Ende, gerade weil ich seit 20 jahren dabei bin und allerhand Dinge probiert habe, selbst im Ausland. Von dutzenden tabletten fange ich erst garnicht an. Ich sehe keine Hoffnung mehr dass jetzt noch jemand kommt und die Lösung hat. Obwohl ich mehr gekämpft habe im Leben als 4 schwere pakete von anderen menschen. Nur hat nie was geholfen. Deswegen gebe ich die Hoffnung auf. Ich lasse mich nicht beleidigen oder was unterstellen, nicht von Leuten die keine Ahnung haben. Anscheinend hat es keinen Sinn mehr und ich kann nicht mehr gerettet werden. Schade, nicht jeder kann Glück im Leben haben.

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