Zusammenziehen...

Liebeskummer und Liebessorgen aller Art, sowie Eifersucht und Trennungen sind die zentralen Themen in diesem Forumsbereich (Beitrags-Haltedauer: 1 Jahr).
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Tobe
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Beitrag Mi., 19.06.2024, 15:32

Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 15:08 Was vergessen wird ist, dass Kinder lieber sehen würden, dass Mama/Papa mit einem, einer neuen Partnern eine gute und respektvolle Beziehung führt. Sie wollen die Eltern glücklich und ausgeglichen sehen, weit mehr, als jeden ihrer sonstigen Wünsche erfüllt zu bekommen.
Denke ich nicht so...

Ich denke, daß die Kinder am liebsten ihre Eltern wieder als Paar sehen wollen.
Eben die glückliche "normale" Familie wieder zurück haben wollen.
Es ist nicht selten, daß dann der oder die neue Partnerin als Konkurrenz zum anderen Elternteil empfunden werden, was dann oft auch zu Streitigkeiten führen kann.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
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Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 19.06.2024, 16:36

Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 12:02 Die (echte) therapeutische Antwort darauf ist (für die gehörnte Partnerin, die sich jetzt nur zwischen einer Zukunft in einer vorgegebenen Rolle in seinem System, die ihr nicht entspricht , oder dem Verlust der ganzen Partnerschaft entscheiden kann):

Ob jemand da mit Ihnen machen kann, entscheiden Sie! Es gibt keine Regel, ob das in Ordnung ist. Sie entscheiden, ob das mit Ihnen gemacht werden kann oder nicht.
ich sehe dich hier nicht als "gehörnte" Partnerin.
Dein Partner hat seine Kinder nie verheimlicht, die sind nunmal da. Dass sich da immer mal etwas ändern kann ist einfach klar. Und selbstverständlich entscheidest du ob du das so mitmachen willst oder nicht.
Noch ist das Haus nicht verkauft, noch ist keine größere Wohnung gefunden, noch ist kein Wechselmodell etabliert.
Ob das so kommt würde ich einfach mal abwarten.
Kinder in dem Alter finden das zwar in der Theorie oft gut, in der Praxis aber nicht mehr. Zudem sind die ja nicht mehr so klein.

Allerdings ist es eher nicht so dass Kinder lieber sehen wenn Mama oder Papa eine neue (bessere) Beziehung führen.
Die wollen meist eigentlich ihre Eltern wieder vereint sehen. Zumindest erstmal.
Trotzdem hat selbstverständlich jeder Erwachsene das Recht auf eine neue Beziehung. Und ich finde man lebt den Kindern damit auch vor dass man scheitern kann, dass man eine gute Beziehung führen kann. Niemand tut einem Kind einen Gefallen wenn "wegen der Kinder" eine schlechte Beziehung aufrechterhalten wird.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 19:47

Dass die Eltern auf sich und ihre Beziehung vergessen, weil sie mit den Kindern überfordert sind und nicht checken, dass die Kinder gelegentlich Pause haben sollten, damit sie ihre Beziehung pflegen, ist einer der häufigsten Trennungsgründe.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 19:49

Tobe hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 15:32
Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 15:08 Was vergessen wird ist, dass Kinder lieber sehen würden, dass Mama/Papa mit einem, einer neuen Partnern eine gute und respektvolle Beziehung führt. Sie wollen die Eltern glücklich und ausgeglichen sehen, weit mehr, als jeden ihrer sonstigen Wünsche erfüllt zu bekommen.
Denke ich nicht so...

Ich denke, daß die Kinder am liebsten ihre Eltern wieder als Paar sehen wollen.
Eben die glückliche "normale" Familie wieder zurück haben wollen.
Es ist nicht selten, daß dann der oder die neue Partnerin als Konkurrenz zum anderen Elternteil empfunden werden, was dann oft auch zu Streitigkeiten führen kann.

L.G. Tobe

Wenn die Eltern nicht mehr miteinander konnten, wollen die Kinder nicht, dass sie zusammenbleiben und unglücklich sind. Im Nachhinein sagen vielen Kinder von Eltern, die zwanghaft zusammengeblieben sind, dass es ihnen lieber gewesen wäre, sie hätten sich getrennt und wären mit neuen Partnern glücklich geworden.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 19:52

Nico hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 15:22 O J E …….
Da hat sich aber schon sehr viel Frust angesammelt

Schön, dass du das extra herausstreichen konntest. Eine reife Leistung!

Ich freue mich über weitere "absolute bumper-sticker-Weisheiten" von Nico. Die Welt kann so einfach sein.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 19:55

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 16:36 Und ich finde man lebt den Kindern damit auch vor dass man scheitern kann, dass man eine gute Beziehung führen kann. Niemand tut einem Kind einen Gefallen wenn "wegen der Kinder" eine schlechte Beziehung aufrechterhalten wird.
Genau so ist es.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 20:14

Nico hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 15:22 O J E …….
Da hat sich aber schon sehr viel Frust angesammelt

Gehört Blaming zu den AGB's hier? Interessant.

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Beitrag Mi., 19.06.2024, 20:38

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 16:36
Noch ist das Haus nicht verkauft, noch ist keine größere Wohnung gefunden, noch ist kein Wechselmodell etabliert.
Ob das so kommt würde ich einfach mal abwarten.
Kinder in dem Alter finden das zwar in der Theorie oft gut, in der Praxis aber nicht mehr. Zudem sind die ja nicht mehr so klein.
Dass Kinder da sind war mir klar und ich habe mich bewusst darauf eingelassen.
Was ich nicht wusste war, dass er nicht mit mir als seiner Partnerin sprechen wird, sondern mich mit Beschlüssen konfrontieren wird, die er bereits mit anderen inkl. der Ex-Frau getroffen hat.

Diesbezüglich habe ich mich eine Zeit lang gefragt, ob das "richtig" oder "in Ordnung" ist. Es gibt darauf keine Antwort, das hat mich Therapie gelehrt. Man entscheidet selbst, ob das mit einem gemacht werden kann. Es ist beinhart, weil es heißt im Umkehrschluss, wenn du so wenig Selbstwertgefühl hast, dass man alles mit dir machen kann, dann ist das Verhalten von demjenigen, der es tut, nicht "falsch".

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 19.06.2024, 20:40

Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 14:55 Alles realistisch. Deshalb eignen sich als hinzukommende Partner auch Menschen mit geringem Selbstwertgefühl am besten.
Die haben kein starkes Netzwerk, geben dem Vater/der Mutter mit den Kindern die Priorität in ihrem Leben und richten sich ganz nach ihnen, und verlangen zusätzlich nichts im Gegenzug, stellen sich hinten an und meinen sie hätten Glück gehabt, wenn ihnen ein Brocken, der übrig geblieben ist, zugeworfen wird. Wagen sie Kritik, siegt immer das Kinder-Argument.
Also siehst du dich als Mensch mit geringem Selbstwertgefühl?
Und vermutest, dass dein Partner dich nur „genommen“ hat, weil er dadurch mit dir leichtes Spiel hat und du dich stets unterordnen wirst?

Ist das denn tatsächlich so?

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 19.06.2024, 20:47

Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 20:38
Dass Kinder da sind war mir klar und ich habe mich bewusst darauf eingelassen.
Was ich nicht wusste war, dass er nicht mit mir als seiner Partnerin sprechen wird, sondern mich mit Beschlüssen konfrontieren wird, die er bereits mit anderen inkl. der Ex-Frau getroffen hat.

Diesbezüglich habe ich mich eine Zeit lang gefragt, ob das "richtig" oder "in Ordnung" ist. Es gibt darauf keine Antwort, das hat mich Therapie gelehrt. Man entscheidet selbst, ob das mit einem gemacht werden kann. Es ist beinhart, weil es heißt im Umkehrschluss, wenn du so wenig Selbstwertgefühl hast, dass man alles mit dir machen kann, dann ist das Verhalten von demjenigen, der es tut, nicht "falsch".
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du zu dem Ergebnis kommst, dass man mit einer Person - die wenig Selbstwertgefühl hat - machen kann, was man will und dieses Verhalten von demjenigen, der es tut, NICHT falsch sein sollte…

Diesen Umkehrschluss würde ich niemals ziehen.

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Nico
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Beitrag Do., 20.06.2024, 06:51

Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 20:14 Gehört Blaming zu den AGB's hier? Interessant.
Der Sinn dieses Forums ist unter anderem, dass User zu einer Thematik ihre eigene Erfahrung und Sicht der Dinge einbringen.

Und ich sehe bei dir nun mal viel Frust und Krampf, beides sollte in einer relativ neuen Beziehung nicht in diesem Ausmaß vorhanden sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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anonym2024
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Beitrag Do., 20.06.2024, 08:27

Sydney-b hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 20:47
Leserin2024 hat geschrieben: Mi., 19.06.2024, 20:38
Diesbezüglich habe ich mich eine Zeit lang gefragt, ob das "richtig" oder "in Ordnung" ist. Es gibt darauf keine Antwort, das hat mich Therapie gelehrt. Man entscheidet selbst, ob das mit einem gemacht werden kann. Es ist beinhart, weil es heißt im Umkehrschluss, wenn du so wenig Selbstwertgefühl hast, dass man alles mit dir machen kann, dann ist das Verhalten von demjenigen, der es tut, nicht "falsch".
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du zu dem Ergebnis kommst, dass man mit einer Person - die wenig Selbstwertgefühl hat - machen kann, was man will und dieses Verhalten von demjenigen, der es tut, NICHT falsch sein sollte…

Diesen Umkehrschluss würde ich niemals ziehen.

Dass ein Schluss einen Umkehrschluss hat, ist simple Logik.
Aber ja, vielleicht ist er falsch. Welchen Umkehrschluss würdest du ziehen, wenn es kein "richtig/falsch" in der Frage gibt, wie dich jemand behandelt, sondern wenn nur du selbst bestimmst, was jemand mit dir machen kann?

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Danica
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Beitrag Do., 20.06.2024, 08:52

Ich denke, das Problem ist hier nicht, dass das Wohl der Kinder klarer Weise die oberste Priorität hat, sondern wie der Partner mit der Situation umgeht, wenn ich das richtig verstanden habe.

Den Partner nicht in die Lebensplanungen einzubeziehen und stattdessen vor vollendete Tatsachen zu stellen, wie im vorliegenden Fall, wäre für mich auch Grund für tiefgreifende Zweifel an der Partnerschaft.

Ich kann deine Überlegungen sehr gut nachvollziehen, Leserin. Auf jeden Fall würde ich das alles meinem Partner gegenüber thematisieren. Je nach Verlauf des Gesprächs würde ich ihm entweder die Möglichkeit geben, es in Zukunft anders zu machen oder aber sofort die Reißleine ziehen.

Bisher sieht sein Verhalten für mich auch nach "friss oder stirb" aus. Vielleicht hat er die Trennung und alles drum und dran noch nicht weit genug verarbeitet, vielleicht hat er den Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen, vielleicht belastet ihn etwas anderes - solange er nicht mit dir darüber sprechen kann oder will und stattdessen einsame Entscheidungen trifft, die auch dein Leben betreffen, sehe ich da für eine harmonische Partnerschaft wenig Hoffnung, vor allem, weil es, wie ja schon richtig geschrieben wurde, aufgrund der Situation mit den Kindern und der neuen Partnerschaft eines Elternteils ohnehin nicht einfach werden wird.

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anonym2024
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Beitrag Do., 20.06.2024, 10:50

Der Aspekt des schlechten Gewissens ist sehr wichtig.
Ich habe das immer mit berücksichtigt, um Verständnis für ihn haben zu können. Die Kinder waren 10 und 13 als er auszog. Beide Eltern wollten nicht vor den Kindern streiten. Aus Sicht der Kinder zog Ihr Vater also erstmal aus (ließ sie "zurück", das ist nunmal das Gefühl dabei) und ein anderer Mann zog ein. Er hat den Kindern erst über 1 Jahr später gesagt, dass die Mutter eine heimliche Affäre und diese abgestritten hatte, bis er sie ihr mittels Detektiv nachweisen konnte. Er hatte lange Hemmungen, ihnen so etwas über „ihre Mutter“ zu verraten. Da sie aber sogar Ehegattenunterhalt bei der Scheidung durchboxen wollte, ist es ihm irgendwann zu viel geworden und er hat die Kinder eingeweiht, also ihnen klar gemacht, dass er keine andere Wahl hatte, sie aber nie verlassen wollte. Ja, es muss ein furchtbarer Schmerz für ihn gewesen sein, da ihm seine Kinder so wichtig sind, sie nicht mehr täglich beim Aufwachsen begleiten zu können, nur mehr jedes 2. Wochenende mit ihnen zu haben (abgesehen von Urlauben). Natürlich kam daher das betonte Verwöhnen in dieser Zeit, ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen, nur für sie da sein usw. Immer gegen die imaginäre Mutter zu arbeiten, die sie gegen ihn beeinflussen könnte usw. Mir ist klar, dass das extrem belastend ist.

Allerdings war einer der Kritikpunkte, den die Ex-Frau geäußert hat, bevor es zur Trennung kam, der: Er hätte den Kindern immer zu viel Priorität gegeben. Und das ist interessant, weil die Priorisierung offenbar nicht nur hinzukommenden Partnerinnen nach der Scheidung betrifft, sondern auch die Mutter der Kinder in aufrechter Ehe betroffen hat. Er meinte mal zu mir, man müsse es doch verstehen, dass "bis die Kinder 18 sind, das Leben anders ist". Diese allgemeine Aussage lässt viel Interpretationsspielraum zu. Worauf muss man 18 Jahre lang verzichten? Welche Bedürfnisse müssen 18 Jahre lang hintangestellt werden? Grundbedürfnisse der Zuwendung und des Respeks können (und sollen) nicht 18 Jahre lang ignoriert werden, denn sie sind der GRUND für eine Beziehung.
Ich greife mir auf den Kopf wenn jemand behauptet, Kinder müssten "Priorität" haben. Seiner Verantwortung inkl. Zuwendung, Aufmerksamkeit und allem nachzukommen ist das eine, aber Kinder dürfen NIE grundlegend die/den Partner/in aus ihrer Rolle als wichtigste Person für den/die anderen Partner verdrängen. Passiert das, wird die Familie dysfunktional und scheitert, immer. Weil einfach die grundlegende Struktur verletzt wird. Es schadet den Kindern, wenn die Eltern/Partner nicht als funktionierendes Team ganz oben (in der gedanklichen Pyramide) "Hand in Hand" stehen und agieren.
Gesellschaftlich hat sich in den letzten Jahrzehnten stark der Schwachsinn des child-worshippings verbreitet. Da halten sich alle für moralisch ach so hochstehend, wenn die Beziehungen dann aber scheitern, kapieren sie nicht, warum.

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anonym2024
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Beitrag Do., 20.06.2024, 10:56

Er hatte dann nach dem Auszug aus der Ehe-Wohnung vor mir eine Freundin (Mitte 20, er 54), die nach einem dreiviertel Jahr die Beziehung beendet hat, weil zu viele potentielle Beziehungs-Zeiten aufgrund des Vorrangs der Kinder draufgingen. Das wäre ein Beispiel für stabilen Selbstwert. Sie hat einfach gesagt "nicht mit mir", und nicht lange zugewartet. Die Ex-Frau hat die Ehe erst nach 13 Jahren dem Ende zugeführt und ist nun wohl eine der Frauen, die den Mann für diese lange Zeit "bluten" lassen wollen, ohne ihren eigenen Anteil daran einzusehen.

Bei wenig Selbstwertgefühl denkt man, es steht einem nicht zu, mehr zu erwarten. Dann kommen viele Rationalisierungsgründe dazu, allen voran das Kinder-Argument.


Ein Detail das mich z.B. immer beschäftigt hat, war, dass mich seine Kinder oft nicht grüßten. Übernachteten wir in dem Ferienhaus und ich sagte "guten Morgen", kam nichts zurück. Ich kann mir vorstellen, dass Kinder allgemein vorsichtig werden, der Vater hat wieder eine neue Freundin, sie können nicht wissen, wie lange "die da sein wird", da wollen sie sich emotional schützen. Aber nicht einmal grüßen? Er hatte null Verständnis für meine Bedenken. Das seien ja Kinder, oder ich hätte es wohl überhört, ich sei die Erwachsene und es wäre meine Aufgabe, auf sie zuzugehen, nicht umgekehrt usw. Er sah mir dabei zu, wie ich immer wieder grübelte und mich schlecht dadurch fühlte. Nach 1 1/2 Jahren sagte er mir, er hätte seinen Kindern (früher einmal) gesagt, sie müssen Erwachsene nicht grüßen, wenn sie das nicht wollen. Er hat mich die ganze Zeit damit alleine gelassen. Die Rolle einer hinzukommenden Partnerin zu verstehen, hat er sich nie bemüht. Dass ich zu ihnen als intakte Familie dazustoße und alleine bin, und seinen Beistand bräuchte. Er fertigte mich immer nur damit ab, dass ich da drüber stehen müsste, oder eben (das Totschlagargument wenn gar nichts mehr geht), dass ich das nur deswegen nicht verstehe, weil ich keine Kinder habe.
Was ich ihm aber leider "voraus" habe, da auch meine Eltern sich getrennt haben, ist, dass es zu der Situation kommen kann, dass ein neuer Partner auftaucht. Man muss nicht autoritäre Erziehung verteidigen, bestimmt nicht, aber den Freund der Mutter als Erwachsenen nicht zurückzugrüßen, wäre mir nie eingefallen.

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