Selbsthass

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candle.
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 14:07

Alterego77 hat geschrieben: Fr., 31.05.2024, 12:22 Ich bin Unternehmer, Gründer, Entrepreneur. Habe studiert und zwei Berufe gelernt. Führe täglich 40 Mitarbeiter und bin für meine Kinder stabil, zuverlässig und auch Vorbild in jeglicher Hinsicht.
Diese Selbstdarstellung passt für mich überhaupt nicht zu so einen massiven Selbsthass.
Eher passt das zu jemanden, der sein Leben nicht so führen kann wie er möchte, weil er massiv psychisch eingeschränkt ist. Die Welt kann auch nichts dazu! Dazu kann aber was der dich so "traumatisiert" bzw. groß gezogen hat und leider wird das oftmals in die nächste Generation, deine Kinder, geschleppt.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 31.05.2024, 14:08

ziegenkind hat geschrieben: Fr., 31.05.2024, 13:44
Chrysokoll: ich wundere mich über Menschen mit SCHWEREN psychischen Beeinträchtigungen, die Kinder bekommen. Dazu gehört für mich auch jemand, der nicht 16, sondern 47 ist und bekennt, sich selber zu hassen.
nun, ich bin auch schwer psychisch beeinträchtigt.
Die richtige Diagnose bekam ich trotzdem erst in den vergangenen Jahren, da war meine Tochter schon groß.

Und ich habe sie bekommen, weil nunmal selbst sorgfältige Verhütung keine 100-prozentige Sicherheit bietet.
Ich habe sie groß gezogen, soweit ich das bis heute sehe ohne irgendwelche Beeinträchtigungen bei ihr, sie ist psychisch gesund und geht ihren erfolgreichen Weg. Darüber bin ich sehr sehr glücklich und ich empfinde solche pauschalen Aburteilungen und Verurteilungen wie von dir als echten Schlag in die Magengrube und auch als Frechheit.

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Beitrag Fr., 31.05.2024, 14:18

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 31.05.2024, 14:08 nun, ich bin auch schwer psychisch beeinträchtigt.
Die richtige Diagnose bekam ich trotzdem erst in den vergangenen Jahren, da war meine Tochter schon groß.
Das hat ja nichts mit der Diagnose zu tun. Man merkt doch selber, dass man ab einen gewissen Zeitpunkt massive Probleme hat.

Als ich Kinder wollte, war ich wirklich weit weg von der Kenntnis von psychischen Erkrankungen oder Symptomen von daher passiert es dann ...

Bedenklich finde ich es schon, wenn man sehr psychisch beschädigte User hier verfolgen kann, die dann tatsächlich Kinder bekommen und dann total überfordert sind, geschweige, dass sie Probleme mit der Herkunftsfamilie geklärt haben und die Kinder auch noch mit reinziehen.
Aber letztlich: Das gab es immer und wird es immer geben. Gut, dass es heutzutage Psychotherapie gibt.

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Beitrag Sa., 01.06.2024, 13:40

Alterego77 hat geschrieben: Do., 30.05.2024, 12:36 Es ist Selbsthass, resultierend aus einer Gesellschaft die wertet und vor allem abwertet und gleichzeitig behauptet, dass sie gut und tolerant wäre mit Regenbogenpsycho, Genderblabla, Greenwashing und Klimapropagandaweltrettungsirrsinn. Ich weiß, dass das alles nur Lüge und Heuchelei ist, weil ich es ein Leben lang am eigenen Leib zu spüren bekam und immer noch bekomme.
Verstehe es zwar nicht so zu 100%, was "die Gesellschaft" so ganz genau mit dir und deinem Leben wir du es gestaltest zu tun hat... aber scheinbar bist du mit den Strukturen in den du hineingeboren wurdest sehr unzufrieden. Hasst sie sogar.
Hass ist ja schon ein starkes Wort. Und diesen Hass, diese Wut richtest du gegen dich selbst.

Ok. Ja, da du diese Strukturen bis an dein Lebensende nicht ändern kannst, wirst du auch bis dahin immer weiter wütend sein können, dich selbst hassen können...

Ich denke, wie ich das so lese, hast du auch nicht vor daran zu arbeiten dich innerlich abzugrenzen,dein Leben aktiv zu gestalten in diesen Strukturen etc. pp. damit du etwas von dieser Wut diesem Selbsthass loswirst. Ich denke, deshalb wirst du dir selbst eben da auch nicht raushelfen können. (und jemand anders kann das sowieso nicht)

Du möchtest dich stellvertretend immer weiter bestrafen für da was nach deiner Meinung in der Vergangenheit falsch gelaufen ist und in der Gegenwart falsch läuft. Auch eine Art ein Leben zu leben. Meins wärs nicht. Und auch kein gutes Vorbild für deine Kinder, finde ich - so ein Lifestyle.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Alterego77
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 07:57

Ich habe lange darüber nachgedacht was Du geschrieben hast. Ich kann nicht sicher sagen, ob Autismus bei mir ein Thema sein könnte, was aber sicher stimmt, ist, dass ich mich nirgendwo dazugehörig fühlen kann/will. Ich lebe nach meinen eigenen Regeln und gestalte meine eigene Welt, soweit es mir gelingt. Ich habe mich noch nie einer Gruppe angeschlossen oder dort integriert. Im Gegenteil, ich habe stets eigene Gruppen begründet in der ich versucht habe die Welt nach meiner Vorstellung zu gestalten. Du hast Recht, die Welt da draußen stößt mich ab. Ich suche nach tiefen, wertvollen, ehrlichen, starken Verbindungen, gepaart mit meinen stark ausgeprägten Werten. Ich erkenne in vielem und auf multiblen Ebenen eine enorme Komplexität und Dynamik. Z.B. auf sozialer, politischer, philosophischer und gesellschaftlicher Ebene. Ich bin ein Beobachter und Analyst. Auf rationaler Ebene. Habe extrem feinfühlige Antennen für Veränderungen und Situationen. Kann die Realität oft extrapolieren und somit häufig Situationen kommen "sehen". Im kleinen Rahmen, wie im großen. Überhaupt ist das viele Sehen oft eines der größten Probleme die ich habe. Ich habe oft das Gefühl, ich kann Menschen lesen und sehe sie nackt. Aber auch Situationen in unterschiedlichem Kontext. Ich fühle menschliche Verbindungen nicht so wie die breite Masse, weiß aber was tiefe Verbundenheit, Liebe und Loyalität bedeutet. Besonders im Bezug auf meine Kinder und meine Frau. Und trotzdem verstehe ich nicht, was ich bei oft unbekannten Menschen sehe, weil mir die emotionale Komponente dazu fehlt, bzw. widerstrebt, mich darauf einzulassen. Klingt das autistisch? Ich sehe die Welt und den Alltag oft mit anderen Augen als mein Umfeld. Nein eigentlich immer. Sehe Dinge, die kaum einer bemerkt, erkenne Strukturen, die viele übersehen. Nein, ich bin auf keiner Eben des Lebens ein Teil von irgendwas. Meine Frau kann das nicht wirklich verstehen. Ich erwarte es aber auch nicht von ihr. Habe früher versucht Menschen in meine Welt zu ziehen und ihnen zu zeigen was ich sehe. Es hat ihnen meistens Angst gemacht, teilweise verstört und zugleich fasziniert. Es geht über die "normale" Wahrnehmung hinaus und es waren auch oft bewusssteinerweiternde Substanzen bei Ihnen im Spiel, um überhaupt einen Hauch einer Ahnung zu erhaschen. Es gibt die Sorte Menschen, die mich aufgrund meiner "Fähigkeit" oder auch "Bürde" respektieren, achten, manchmal sogar bewundern und den größeren Teil, der nicht ansatzweise versteht was in mir vorgeht und eher abgeschreckt ist. Ich finde das gut, denn es beruht oft auf Gegenseitigkeit. Klingt das authistisch?
Ja, ich habe einen großen Hass und eine Wut auf diese Welt. Ich fühle mich hier fremd, allein. Das menschlich Verhalten ließt sich glasklar und bleibt mir trotzdem suspekt. Ich bin kein Teil davon und werde es nie werden. Manchmal hasse ich es. Hasse mich dafür, dass ich so bin. Manchmal bin aber auch nur müde, depressiv und dem ganzen überdrüssig. Mein Hirn feuert permanent Neuronen und ist niemals ruhig. Ständig analysiert, bewertet, kategorisiert und formt es Modelle, das zu verstehen, was um mich rum passiert. Gleichzeitig erarbeitet mein Kopf auch permanent Lösungen. Selbstverständlich Schlaf... Da ist es oft sogar noch schlimmer, weil mein Unterbewusstsein offen mit mir spricht, mir Dinge zeigt, mir den Spiegel vorhält, die Vergangenheit reflektiert, die Zukunft zeigt.. Es ist anstrengend. Ich habe meine Antidepressiva abgesetzt. Vor einer Woche. Mein Kopf ist jetzt noch lauter. Aber ich will klar sehen. Ich halte das nur aus, weil ich 6 Mal die Woche Sport treibe. Dazu kommt ja noch der Alltag mit vier Kinder und als Unternehmer in verdammt schwierigen Zeiten. Aber ich will es so. Ich werde wohl erst aufgeben, wenn sich da draußen die Welt biegt, bis sie für mich passt. Klingt irre. Ich weiß. Aber ich werde mich niemals anpassen. Nicht in diesem Leben. Halte von mir was Du willst. Es ist alles wesentlich komplexer.

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Beitrag Mi., 12.06.2024, 09:44

Alterego77 hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 07:57 Es geht über die "normale" Wahrnehmung hinaus und es waren auch oft bewusssteinerweiternde Substanzen bei Ihnen im Spiel,
Aha. Das wundert mich nun nicht.

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Alterego77
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:27

@candle Was genau wundert Dich nicht? Das Menschen auf Psyllozibin geschafft haben, einen Zugang zu meiner Welt zu gewinnen? Ich selbst bin abstinent von allem. Ich nehme keine Drogen, falls Du das denkst. Kann nicht mal an einem Joint ziehen, ohne Angstzustände zu bekommen... Trinke hin und wieder gerne was um den Kopf abzuschalten. Zwei Gläser Wein, oder zwei Bier... Aber da sich das auch mit dem Sport nicht verträgt eher mal am Wochenende. Daher noch mal die Frage: Was wundert Dich?

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Beitrag Mi., 12.06.2024, 12:10

Alterego77 hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 11:27 @candle Was genau wundert Dich nicht?
Nein, dass andere Menschen es nicht schaffen zu berühren.

Wie schaffst du es ein guter Arbeitgeber zu sein?

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Alterego77
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 14:52

Hallo Candel. Den ersten Satz habe ich nicht ganz verstanden. Was genau meinst Du mit: "Nein, dass andere Menschen es nicht schaffen zu berühren." Mich? Oder ich sie?
Ich schaffe es problemlos Arbeitgeber zu sein. Ich habe viele und loayle Mitarbeiter, weil ich fair, ehrlich aber auch direkt bin. Ein Unternehmen und seine Abläufe zu formen, zu strukturieren und zu führen liegt vollkommen in meiner Natur.
Schaffe ich hier ja meine eigen Welt, mit meinen Werten und Prinzipien, die in die Firmenkultur integriert ist. Meine Mitarbeiter wissen es zu schätzen. Soviel ist sicher.
Ich schaffe es ja auch Vater von vier Kindern zu sein. Engagiert, interessiert und man möchte es nicht glauben, einfühlsam. Wenn auch der zweite Job deutlich schwerer ist als der erste!

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