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Di., 16.04.2024, 21:08
Es macht halt auch relativ wenig Sinn, wenn ein Therapeut das anlasslos einfach mal so fragt. Dann gibt es hier nämlich schnell solche Themen: "Mein Therapeut hat mich gefragt, ob ich suizidal bin, warum macht er das? Wirke ich etwa so? Jetzt geht es mir schlechter als vorher." Usw. Ob man in so einem Moment, völlig überrumpelt von der Frage, überhaupt eine sinnvolle Antwort geben könnte, ist auch noch spannend. Viele würden schon aus Selbstschutz pauschal nein sagen, aus Angst vor einer Zwangseinweisung. Dabei wird jemand, der tatsächlich ganz akut suizidal ist, eher weniger gerade eine neue Therapie beginnen. Dies setzt nämlich voraus, dass man Hoffnung und Pläne für die Zukunft hat. Dass es einem zwischenzeitlich auch sehr schlecht gehen kann, ja, ist normal. Ist auch bei körperlichen Erkrankungen normal. Aber deswegen muss man nicht gleich alle Hoffnung verloren haben, dass sich das auch wieder ändern kann. Sich schlecht fühlen ist ganz und gar nicht gleichbedeutend mit suizidal sein.