Kontakt zu Eltern bei kPTBS
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@candle
das mit dem Kontaktabbruch tut mir leid, stelle ich mir sehr schmerzhaft vor, das zu erleben.
Gut, dass du dich mit deinen Geschwistern verstehst.
Vielleicht kommt ja das Thema bei mir in einer weiteren Therapie dran, um auch zu lernen, damit umzugehen.
das mit dem Kontaktabbruch tut mir leid, stelle ich mir sehr schmerzhaft vor, das zu erleben.
Gut, dass du dich mit deinen Geschwistern verstehst.
Vielleicht kommt ja das Thema bei mir in einer weiteren Therapie dran, um auch zu lernen, damit umzugehen.
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Nein, ich verstehe mich nicht mit den Geschwistern.
Dazu habe ich kürzlich mal einen Thread eröffnet.
candle
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@münchnerkindl
das stimmt, ich möchte zwar vergeben können, aber ich weiß gar nicht, wie ich da heran komme.
Und ja, es macht mich sehr traurig, viele Dinge nicht erfahren zu haben. Leider wird das in meiner jetzigen Therapie nicht mehr zum Thema werden. Und wie gesagt, meine Eltern sind nicht mehr die jüngsten, ich habe Angst, dass es zu spät wird und ich mir das später irgendwann nicht verzeihen kann, zu lange gewartet zu haben.
das stimmt, ich möchte zwar vergeben können, aber ich weiß gar nicht, wie ich da heran komme.
Und ja, es macht mich sehr traurig, viele Dinge nicht erfahren zu haben. Leider wird das in meiner jetzigen Therapie nicht mehr zum Thema werden. Und wie gesagt, meine Eltern sind nicht mehr die jüngsten, ich habe Angst, dass es zu spät wird und ich mir das später irgendwann nicht verzeihen kann, zu lange gewartet zu haben.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@candle
dann habe ich es falsch aufgefasst. Das ist schade. Bei mir ist es auch so, dass sich der Kontakt durch meinen Rückzug fast eingestellt hat.
dann habe ich es falsch aufgefasst. Das ist schade. Bei mir ist es auch so, dass sich der Kontakt durch meinen Rückzug fast eingestellt hat.
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Wie gehen denn deine Geschwister mit dem Kontakt um?
candle
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Was verstehst du denn unter Vergebung? Und was erhoffst du dir davon?
Mir hat es geholfen, die Schuldgefühle aufgrund des Kontaktabbruches zu überwinden, dass ich mich von dem Gedanken verabschiedet habe, verantwortlich zu sein. Ich bin für mich verantwortlich und noch ein wenig für Menschen, die ich liebe. Ich bin nicht für das Glück Anderer verantwortlich, die mich nicht lieben.
Meinst du wirklich, dass deine Mutter dich liebt?
Weißt du, welchen emotionalen Preis deine Geschwister für mehr Kontakt zahlen?
Mir hat es geholfen, die Schuldgefühle aufgrund des Kontaktabbruches zu überwinden, dass ich mich von dem Gedanken verabschiedet habe, verantwortlich zu sein. Ich bin für mich verantwortlich und noch ein wenig für Menschen, die ich liebe. Ich bin nicht für das Glück Anderer verantwortlich, die mich nicht lieben.
Meinst du wirklich, dass deine Mutter dich liebt?
Weißt du, welchen emotionalen Preis deine Geschwister für mehr Kontakt zahlen?
Novembernacht
Ich fürchte du kannst deine Mutter nicht vor den Konsequenzen ihres eigenen Verhaltens dir gegenüber bewahren ohne dich zu unterdrücken (was dich krank macht). Deine Eßstörung zeigt das sehr eindrücklich. Deine Emotionen sind das Ergebnis ihres Verhaltens, auch dann, wenn sie es nicht böswillig getan hat, sondern aus Unvermögen. Deine Abneigung mit ihr Kontakt zu haben spiegelt einen Mangel, den deine Mutter sich nicht zu-/eingestehen kann. Du möchtest ihr mit deinen (falschen) Schuldgefühlen diese Last abnehmen, was aber so nicht funktioniert. Du leidest unter der unliebsamen Aufgabe mit deinen Gefühlen von Wut und Trauer deiner Mutter ihre abgelehnten Mängel zu spiegeln. Das ist ein unlösbares Dilemma, daß nur deine Mutter lösen könnte, wenn sie an sich arbeitet. Ich fürchte es gibt nichts, was du machen kannst, um die Beziehung zu verbessern.Und es ärgert mich, dass sie mich mit ihrer Kontaktaufnahme aus dem Gleichgewicht bringt, denn in mir beginnt dann ein Kampf, der tagelang gehen kann: ich möchte nichts mit ihr zu tun haben, aber ich sollte. Weil es mir auch leid tut, ihr weh zu tun. Ich denke nämlich schon, dass sie mein Rückzug sehr verletzt. Irgendwo tief in mir besteht eben doch eine emotionale Bindung, eine Liebe zu ihr.
Bei mir persönlich war es übrigens so, daß ich mich beim Tode meines Vaters erleichtert und befreit gefühlt habe, weil diese Anstrengung die Beziehung aufrecht erhalten zu müssen von mir abfiel. Ich empfinde bis heute keine Trauer. Mein Vater war emotional sehr bedürftig und hat mich immer wieder damit unter Druck gesetzt, ohne zu merken, wie sehr er damit unsere Beziehung belastet. Für mich war der Kontakt immer ein Drahtseilakt, weil er auch schnell gekränkt war. Ich denke deine Eltern sollten eher dankbar sein, daß du versuchst die Beziehung zu ihnen, trotz der Belastung, die du empfindest, aufrechtzuerhalten.
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Ich stimme Takli und auch den anderen völlig zu: Man kann die eigene Mutter und auch sonst niemand ändern.
Was ich ändern konnte war mein Verhalten. Mir geht es sehr viel besser seit ich für mich klare Entscheidungen getroffen habe in Bezug auf den Kontakt zu meiner Mutter.
Mein Vater ist auch schon lange tot und ich bin einfach nur erleichtert darüber. Das ist sicherlich nachvollziehbar vor meinem Hintergrund, aber niemand muss trauern nur weil "man" das so tut.
Ich habe mich entschieden zu minimalem Kontakt zu meiner Mutter. Aber ICH bestimmte die Zeiten, den Zeitpunkt, die Dauer. Ich horche genau in mich hinein ob es mir gut genug dazu geht, ob ich das wirklich möchte. Ich gebe nichts von mir preis. Und ich setze bei entscheidenden Punkten klare Grenzen.
Auch ich hatte ja massive Essstörungen und meine Mutter versucht bei den kurzen Kontakten bis heute zu kontrollieren und kommentiert. Es kommt von mir eine klare Ansage: Lass das. Ich möchte das nicht.
Mit dem Zusatz, wenn sie weiter macht: Wenn du jetzt nicht aufhörst gehe ich.
Ich hab das auch schon gemacht. Ich bin aufgestanden und gegangen!
Da ging nicht etwa die Welt unter. Meine Mutter hat sehr wohl begriffen! Sie lässt manche Dinge. Nicht aus Einsicht. Sondern weil sie die Konsequenzen kennt. Die sind ihr unangenehm, das reicht mir aus.
Das ist alles nciht einfach, ich frag mich da deutlich wo ich kämpfe und was mich zu viel Kraft kostet.
Was ich ändern konnte war mein Verhalten. Mir geht es sehr viel besser seit ich für mich klare Entscheidungen getroffen habe in Bezug auf den Kontakt zu meiner Mutter.
Mein Vater ist auch schon lange tot und ich bin einfach nur erleichtert darüber. Das ist sicherlich nachvollziehbar vor meinem Hintergrund, aber niemand muss trauern nur weil "man" das so tut.
Ich habe mich entschieden zu minimalem Kontakt zu meiner Mutter. Aber ICH bestimmte die Zeiten, den Zeitpunkt, die Dauer. Ich horche genau in mich hinein ob es mir gut genug dazu geht, ob ich das wirklich möchte. Ich gebe nichts von mir preis. Und ich setze bei entscheidenden Punkten klare Grenzen.
Auch ich hatte ja massive Essstörungen und meine Mutter versucht bei den kurzen Kontakten bis heute zu kontrollieren und kommentiert. Es kommt von mir eine klare Ansage: Lass das. Ich möchte das nicht.
Mit dem Zusatz, wenn sie weiter macht: Wenn du jetzt nicht aufhörst gehe ich.
Ich hab das auch schon gemacht. Ich bin aufgestanden und gegangen!
Da ging nicht etwa die Welt unter. Meine Mutter hat sehr wohl begriffen! Sie lässt manche Dinge. Nicht aus Einsicht. Sondern weil sie die Konsequenzen kennt. Die sind ihr unangenehm, das reicht mir aus.
Das ist alles nciht einfach, ich frag mich da deutlich wo ich kämpfe und was mich zu viel Kraft kostet.
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"Da ging nicht etwa die Welt unter. Meine Mutter hat sehr wohl begriffen! Sie lässt manche Dinge. Nicht aus Einsicht. Sondern weil sie die Konsequenzen kennt. Die sind ihr unangenehm, das reicht mir aus."
dito, handhabe es genau so. Für meinen Fall, sehr zu empfehlen und ein guter Kompromiss. Kleinster gemeinsamer Nenner.
dito, handhabe es genau so. Für meinen Fall, sehr zu empfehlen und ein guter Kompromiss. Kleinster gemeinsamer Nenner.
..:..
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Darf ich euch Zwei (@chrysokoll und @Sinarellas) freundlich interessiert fragen, warum ihr das so handhabt?
Ich hatte mich anders entschieden, weil ich mich gefragt hatte, ob ich einen wildfremden Menschen mit dem Verhalten meiner Familie/ meines Vaters in meinem Leben hätte haben wollen. Das konnte ich verneinen. Einen Kontakt nur aufgrund des Umstandes, dass wir verwandt waren, war mir dann als Grund, weiteren Kontakt zu halten, zu dünn.
Ich hatte mich anders entschieden, weil ich mich gefragt hatte, ob ich einen wildfremden Menschen mit dem Verhalten meiner Familie/ meines Vaters in meinem Leben hätte haben wollen. Das konnte ich verneinen. Einen Kontakt nur aufgrund des Umstandes, dass wir verwandt waren, war mir dann als Grund, weiteren Kontakt zu halten, zu dünn.
Novembernacht
Das ist ja so ähnlich wie ich raten wollte, nämlich ähnlich, ob ich mit so jemanden befreundet sein wollte und dann würde die Antwort klar "Nein" sein.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑Fr., 22.03.2024, 16:21 Ich hatte mich anders entschieden, weil ich mich gefragt hatte, ob ich einen wildfremden Menschen mit dem Verhalten meiner Familie/ meines Vaters in meinem Leben hätte haben wollen. Das konnte ich verneinen. Einen Kontakt nur aufgrund des Umstandes, dass wir verwandt waren, war mir dann als Grund, weiteren Kontakt zu halten, zu dünn.
So auf Erpressung stehe ich ja nicht sonderlich oder das ist Augenwischerei, dass ein Elternteil sich gleich um 100% umdreht und nichts "fehlerhaftes" mehr sagt um die Beziehung zum Kind zu halten.
Beruhigend ist dann aber auch, dass die Kindheit nicht ganz so schlimm gewesen sein wird, was ja auch gut ist, wenn man den Kontakt irgendwie halten kann ohne (Selbst-) Beschädigung.
candle
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Es hat sehr lange gedauert, aber inzwischen hat meine Mutter auch akzeptiert, dass ich bestimme, wie oft ein Kontakt zustande kommt. Sie ruft nicht mehr an, kommt nicht mehr spontan vorbei, schreibt eben übers Handy, wenn ich mich lange nicht melde. Die Familienfeiern lasse ich über mich ergehen, vor allem wegen meiner Kinder und meinem Patenkind.
Ob mein Vater noch da ist oder nicht macht keinen Unterschied.
Meine Geschwister haben zwar auch so ihre Probleme bzgl. meiner Eltern, aber sie besuchen sie doch häufiger als ich. Mein Bruder wohnt neben meinen Eltern, da lässt sich das nicht verhindern. Er lässt sich heute noch von meinem Vater erniedrigen und wehrt sich nicht. Nur seine Frau kämpft dagegen an.
Mein zweiter Bruder war alkoholkrank, ist aber nun abstinent. Das zeigt mir, dass auch er einen Mangel hatte oder etwas unterdrücken musste.
Und meine Schwester war immer schon die, die gekämpft hat und sich nichts gefallen lassen hat. Sie war die Stärkere von uns.
Mit meinen Brüdern rede ich nicht über meine Eltern und auch so kaum. Meine Schwester nimmt meine Mutter in Schutz. Sie meint, sie hätte sich damals nicht für uns einsetzen können.
Ich weiß nicht, warum es gerade mir so schwer fällt, mit meiner Kindheit zurecht zu kommen. Warum gerade ich heute noch so viele Probleme dadurch habe, es mich krank gemacht hat. Und die anderen weiterhin auf heile Familie machen und dieses Schauspiel mitmachen.
@Zauberlehrling
Ich glaube Vergebung würde für mich bedeuten, dass mir zwar bewusst ist, dass das Verhalten meiner Eltern falsch, verletzend und schädigend für mich war, ich aber darüber stehen kann, es abhaken und nach vorne blicken kann. Nicht immer wieder in der Vergangenheit festhänge. Es mich nicht mehr erdrückt. Und dass ich jetzt nicht die große emotionale Bindung aufbaue zu meinen Eltern, das wäre auch gar nicht möglich, aber "neutral" mit ihnen umgehen kann. Ich erhoffe mir, dass ich die Kontrolle über die schlechten Gefühle bekommen kann, nicht andersherum. Schwer zu beschreiben.
Ich denke, dass mich meine Mutter schon auf eine gewisse Art und Weise liebt. Aber sicher bin ich mir nicht. Ich habe nie ein Signal oder Zeichen diesbzgl. von ihr bekommen. Vielleicht braucht sie mich auch einfach nur, damit es ihr selbst gut geht. Oder sie will eine Vorzeigetochter haben. Sie brauchte schon immer eine Familie ohne Konflikte. Alles musste schön überdeckt werden.
@Takli
Ja, spiegeln beschreibt es ganz gut. Im Prinzip gehe ich teilweise so mit ihr um, wie sie mit mir umgegangen ist als Kind.
Ob mein Vater noch da ist oder nicht macht keinen Unterschied.
Meine Geschwister haben zwar auch so ihre Probleme bzgl. meiner Eltern, aber sie besuchen sie doch häufiger als ich. Mein Bruder wohnt neben meinen Eltern, da lässt sich das nicht verhindern. Er lässt sich heute noch von meinem Vater erniedrigen und wehrt sich nicht. Nur seine Frau kämpft dagegen an.
Mein zweiter Bruder war alkoholkrank, ist aber nun abstinent. Das zeigt mir, dass auch er einen Mangel hatte oder etwas unterdrücken musste.
Und meine Schwester war immer schon die, die gekämpft hat und sich nichts gefallen lassen hat. Sie war die Stärkere von uns.
Mit meinen Brüdern rede ich nicht über meine Eltern und auch so kaum. Meine Schwester nimmt meine Mutter in Schutz. Sie meint, sie hätte sich damals nicht für uns einsetzen können.
Ich weiß nicht, warum es gerade mir so schwer fällt, mit meiner Kindheit zurecht zu kommen. Warum gerade ich heute noch so viele Probleme dadurch habe, es mich krank gemacht hat. Und die anderen weiterhin auf heile Familie machen und dieses Schauspiel mitmachen.
@Zauberlehrling
Ich glaube Vergebung würde für mich bedeuten, dass mir zwar bewusst ist, dass das Verhalten meiner Eltern falsch, verletzend und schädigend für mich war, ich aber darüber stehen kann, es abhaken und nach vorne blicken kann. Nicht immer wieder in der Vergangenheit festhänge. Es mich nicht mehr erdrückt. Und dass ich jetzt nicht die große emotionale Bindung aufbaue zu meinen Eltern, das wäre auch gar nicht möglich, aber "neutral" mit ihnen umgehen kann. Ich erhoffe mir, dass ich die Kontrolle über die schlechten Gefühle bekommen kann, nicht andersherum. Schwer zu beschreiben.
Ich denke, dass mich meine Mutter schon auf eine gewisse Art und Weise liebt. Aber sicher bin ich mir nicht. Ich habe nie ein Signal oder Zeichen diesbzgl. von ihr bekommen. Vielleicht braucht sie mich auch einfach nur, damit es ihr selbst gut geht. Oder sie will eine Vorzeigetochter haben. Sie brauchte schon immer eine Familie ohne Konflikte. Alles musste schön überdeckt werden.
@Takli
Ja, spiegeln beschreibt es ganz gut. Im Prinzip gehe ich teilweise so mit ihr um, wie sie mit mir umgegangen ist als Kind.
Kann sie das auch begründen?Libellenflügel hat geschrieben: ↑Fr., 22.03.2024, 20:45 Meine Schwester nimmt meine Mutter in Schutz. Sie meint, sie hätte sich damals nicht für uns einsetzen können.
Das ist wirklich eine sehr einfache Sicht der Dinge von deiner Schwester.
candle
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Vielen Dank für deine Erklärung, Libellenflügel. Vielleicht gibt es ja auch einen anderen Weg, um deine Ziele zu erreichen?
Vergebung wird ja gern bemüht, um "Heilung" in welcher Form auch immer zu erlangen. Da muss wohl jeder für sich prüfen, ob es auch für ihn selbst gilt. Ich tendiere ja ein wenig in die Richtung, dass diese Variante von entsprechenden Eltern in die Welt gesetzt wurde... Aber Genaues weiß ich natürlich auch nicht .
Ich glaube schon, dass zumindest deine Brüder auch einen sehr hohen Preis zahlen für den Kontakt zu den Eltern. Das empfinde ich als sehr traurig.
Vergebung wird ja gern bemüht, um "Heilung" in welcher Form auch immer zu erlangen. Da muss wohl jeder für sich prüfen, ob es auch für ihn selbst gilt. Ich tendiere ja ein wenig in die Richtung, dass diese Variante von entsprechenden Eltern in die Welt gesetzt wurde... Aber Genaues weiß ich natürlich auch nicht .
Ich glaube schon, dass zumindest deine Brüder auch einen sehr hohen Preis zahlen für den Kontakt zu den Eltern. Das empfinde ich als sehr traurig.
Novembernacht
Vielleicht geht es gar nicht so sehr darum den Eltern zu vergeben. Vergebung ist sowieso so ein überfrachtetes Wort. Als würde man den Eltern Absolution geben und sie dadurch von einer Schuld reinwaschen. Das Wort hat für mich immer so einen unangenehmen kirchlichen Beigeschmack.
Vielleicht geht es eher um annehmen. Die eigene Geschichte annehmen und sich selbst verzeihen, dass es so beschissen gelaufen ist. Und - auch wenn man nicht für die Vergangenheit verantwortlich ist - doch die volle Verantwortung für die Folgen im hier und jetzt zu übernehmen ohne Schuldzuweisung.
Und wie dann konkret der Kontakt zu den Eltern gestaltet wird, kann aus meiner Sicht sehr individuell aussehen. Es gibt ja viel Spielraum zwischen enger Bindung und totalem Kontaktabbruch. Es hängt für mich auch sehr davon ab, wie sich die Eltern inzwischen weiter entwickelt haben.
Für mich war es beispielsweise sehr wichtig, dass meine Eltern wenigstens zu einem gewissen Grad nachvollziehen konnten, dass das was sie in der Vergangenheit gemacht haben nicht richtig war und mir massiv geschadet hat, auch wenn es von ihrer Seite nicht böswillig war. Dadurch war für mich immerhin ein distanzierter Kontakt möglich.
Gerade stehe ich aber selbst vor dem Problem, dass ich nicht weiß, ob ich mir die ganzen Jahre etwas vorgemacht habe. Ob es vielleicht doch in Richtung Kontaktabbruch oder zumindest Kontaktvermeidung gehen wird. Ich kann vielleicht Entscheidungen in der Vergangenheit akzeptieren und verzeihen, aber wenn sie heute noch einmal bewusst getroffen werden und das obwohl es inzwischen auch von offizieller Seite eine klare Stellungnahme für die Unrechtmäßigkeit damals gibt, dann geht das klar über meine Grenzen.
Vielleicht geht es eher um annehmen. Die eigene Geschichte annehmen und sich selbst verzeihen, dass es so beschissen gelaufen ist. Und - auch wenn man nicht für die Vergangenheit verantwortlich ist - doch die volle Verantwortung für die Folgen im hier und jetzt zu übernehmen ohne Schuldzuweisung.
Und wie dann konkret der Kontakt zu den Eltern gestaltet wird, kann aus meiner Sicht sehr individuell aussehen. Es gibt ja viel Spielraum zwischen enger Bindung und totalem Kontaktabbruch. Es hängt für mich auch sehr davon ab, wie sich die Eltern inzwischen weiter entwickelt haben.
Für mich war es beispielsweise sehr wichtig, dass meine Eltern wenigstens zu einem gewissen Grad nachvollziehen konnten, dass das was sie in der Vergangenheit gemacht haben nicht richtig war und mir massiv geschadet hat, auch wenn es von ihrer Seite nicht böswillig war. Dadurch war für mich immerhin ein distanzierter Kontakt möglich.
Gerade stehe ich aber selbst vor dem Problem, dass ich nicht weiß, ob ich mir die ganzen Jahre etwas vorgemacht habe. Ob es vielleicht doch in Richtung Kontaktabbruch oder zumindest Kontaktvermeidung gehen wird. Ich kann vielleicht Entscheidungen in der Vergangenheit akzeptieren und verzeihen, aber wenn sie heute noch einmal bewusst getroffen werden und das obwohl es inzwischen auch von offizieller Seite eine klare Stellungnahme für die Unrechtmäßigkeit damals gibt, dann geht das klar über meine Grenzen.
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