candle. hat geschrieben: ↑Di., 27.02.2024, 21:33
chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 27.02.2024, 21:13
Aber diese tiefen, ungestillten Bedürfnisse, die Menschen mal haben die in Therapie sind, die kann ein Partner nicht auffangen und stillen finde ich.
Ich denke schon, dass diese "ungestillten Bedürfnisse" in Beziehungen auftreten, sich aber dessen nicht bewußt und das zur Therapie führt.
candel,
Du sprichst von
erwachsenen Bedürfnissen und chrysokoll von
kindlichen Bedürfnissen.
Ein Partner kann und sollte nicht die ungestillten
kindlichen Bedürfnisse der Partnerin erfüllen oder stillen. Bei so etwas kommen oft so “ungesunde“ Beziehungen zu Stande, wo der Altersunterschied manchmal mehr als eine Genartion betrifft und diese gehen dann wieder auseinander oder werden problematisch, wenn das kindliche Bedürfnis gestillt wurde und dieses “Kind(liche)“ zu einem “Erwachsenen“ herangewachsen ist.
Ein Therapeut hingegen kann (natürlich im therapeutischen Rahmen) die vorübergehende “Rolle“ eines Elternteils übernehmen und so die ungestillten kindlichen Bedürfnisse nachnähren. Dies nennt man auch Nachbeelterung (Reparenting).
candle. hat geschrieben: ↑Di., 27.02.2024, 21:33
Was mich aber brennend interessiert und eine allgemeine Frage sein darf: Warum kann man sich nicht mit der Mutter auseinandersetzen, wenn sie ja "da" ist.
Fehlende Fähigkeit und Einsicht der Mutter (Eltern) zum Beispiel.
Wenn sie keine Einsicht hat, damals einen Fehler begangen zuhaben und vielleicht auch deshalb nie an sich selber gearbeitet hat und somit auch nicht die Fähigkeit dazu entwickelt konnte, bringt dies absolut nichts.
Ich habe noch zu Lebzeiten meiner Mutter versucht ein Gespräch mit ihr zu führen. Ihr mitzuteilen, was mir gefehlt hat, was ich gebraucht hätte usw.
Das einzige was ich daraufhin bekam, waren 1000 Ausreden und Vorwürfe...
Z.B. ich hätte mich selbst als Kind zurückgezogen, selbstgewählte Isolation bis hin zum Vorwurf, ich hätte autistische Wesenszüge und vieles mehr.
Ich habe dies jedoch selber ganz anders in Erinnerung.
Meine Mutter hatte sich immer schon die Welt so zurechtgebogen das es passt, um sich keine Vorwürfe machen lassen zu können. Immer waren andere Schuld und sie hat nie Fehler gemacht. Sie hat sich immer als die perfekte Mutter dargestellt. Dabei war sie nie für mich und meine Bedürfnisse greifbar, hat mich und andere Menschen manipuliert um ihre Ziele zu verfolgen, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie hat mich sogar weiterhin Gefahren bewusst ausgeliefert und mich als Kind erpresst, nur um an ihre Ziele zu kommen. Auch hat sie ständig mein Vertrauen missbraucht. Ich dürfte auch gar keine eigenen Bedürfnisse haben.
Bis zu ihrem Tod habe ich vergeblich auf ihre Einsicht gewartet.
Heute weiß ich, ich hätte mir dies sparen können.
L.G. Tobe