Thera vermisst Emotionen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sinarellas
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Beitrag Do., 07.12.2023, 07:42

Das ist doch ihr Problem und nicht deines.
Sie kann Emotionen nicht lesen, versteht sie nicht, hat ein Problem und nicht du. Zieh dir den Stiefel doch einfach nicht an?

In unfassbar sehr sehr vielen Jahren ambulanter Therapie hat meine Thera nahezu ausschließlich mit einem recht gefühlsklotzigen emotionslosen Haufen Kuddelmuddel zu tun gehabt. Geweint? Das ist in den vielen Jahren sicherlich nur ein paar mal vorgekommen und dann auch sehr verdeckt. Ein Problem stellte das nicht da, sie konnte trotzdem helfen.

Was du halt lernen musst, damit sie deine nonverbale Kommunikation auch versteht: Teile dich mit.

Wie geht es Ihnen?
Knall ehrlich sein: "Also gerade fühle ich nichts, gestern abend habe ich nur geweint, heute morgen dachte ich ich muss direkt wieder ins Bett fallen, weil xyz. Mir geht es gerade nicht gut, eine 3/10, letztes Mal war es eine 1/10, daher etwas besser..."
Denkt euch was aus, was zur Kommunikation hilft.
..:..

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Shukria
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Beitrag Fr., 08.12.2023, 10:55

Also ich weine auch nach 10Jahren nicht! in der Therapiestunde und ich seh auch nicht ein meine Emotionen sichtbar auszubreiten.

Ich weiß inzwischen das es im Alltag hilfreich ist für das gegenüber wenn das was ich sage auch von den entsprechenden Emotionen begleitet wird. Das der andere das besser einordnen kann.

Wenn ich sage mir geht’s nicht gut und lächle noch ist eher die Reaktion, okay, kann ja nicht so schlimm sein. Wenn ich beim gleichen Satz aber aufgeregt bin oder berührt dann kommt eher ein: oh, dir geht’s wirklich nicht gut, brauchst du was?

Dennoch reicht es mir das Problem mit: sagen und gleichzeitig die zugehörigen Emotionen sichtbar werden zu lassen , zu besprechen in der Therapie und in Alltag zu üben.
In der Therapie kann man das machen, muss aber nicht sein. Je nachdem wie es für dich besser passt.

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Scars
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 15:50

QueenFirefly hat geschrieben: Mi., 06.12.2023, 17:15 Sie meinte auch schonmal, dass sieht man mir gar nicht an, dass ich z. B. einen stressigen Morgen hatte. Da frage ich mich halt, wie ich dann aussehen sollte? Ich gehe ja auch nicht mit einem strahlenden Grinsen rein, sondern einfach ganz normal.
Ja eben, sollst du grün leuchten oder was? Das ist ja genauso wie mit „unsichtbaren“ Krankheiten, wenn man die nicht ernst nehmen kann weil man sie nicht sieht wie ein gebrochenes Bein, dann sollte man mMn an der eigenen Informationsverarbeitung arbeiten. Ich finde es sollte reichen, wenn man sich verbalisiert, da braucht es keine „Beweise“.
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chrysokoll
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 16:09

Natürlich muss niemand Emotionen zeigen um einen Therapeuten zufrieden zu stellen und es gibt nicht die eine, richtig Art wie Emotionen aussehen.
Aber wer stets völlig distanziert von Gefühlen spricht hat vermutlich auch genau diese Distanz. Er oder sie fühl das gar nicht, ist nicht in Kontakt mit sich, mit den Gefühlen, dem Körper. Und das darf und sollte ein Therapeut durchaus ansprechen.
Wer eine schreckliche Nacht hatte, aber strahlend und fit in die Praxis hopst, der vermittelt da auch zwei ganz gegensätzliche Dinge. Und das kann durchaus Grundlage eines Problems sein.

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Montana
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 17:39

Nach einer schrecklichen Nacht dürfte man ein Schlafdefizit haben, was man evtl. dann auch an körperlichen Anzeichen sieht. Aber wenn es tatsächlich um Emotionen vom Vortag geht, wie und warum sollte man die denn dann in der Therapiestunde sehen? Da finde ich den Vergleich mit den unsichtbaren Krankheiten wirklich gut. Ich habe nämlich eine. Und wenn ich am Vortag starke Schmerzen hatte, dann sieht man das halt nicht. Wie denn auch, wenn sie nicht mehr da sind? Und sind sie noch da, dann muss ich etwas dagegen tun, damit ich überhaupt das Haus verlassen kann. Und wenn ein schlimmer Zustand häufig auftritt, sei es psychisch oder körperlich, dann ist die Zeit dazwischen eher eine Zeit der Erleichterung. Mich belastet also nichts, wenn ich mal einen Tag ohne Schmerzen habe, im Gegenteil. Das ist toll und man wird mir gute Laune und Unternehmungslust ansehen, weil es so ein guter Tag ist. Das ist dann ganz anders, als wenn ein Mensch die gleichen Schmerzen die ich für gewöhnlich habe, zum ersten Mal erlebt. Der wird dann auch danach eher bedrückt und belastet sein.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 17:56

ich meine das anders.
Wie gesagt, natürlich gibt es nicht DEN richtigen emotionalen Ausdruck. Aber wer sagt es geht ihm schlecht und dabei milde lächelt, der vermittelt eine wenig passende Diskrepanz.
Wer stets völlig emotionslos von seinen Gefühlen berichtet als ginge es um einen Fremden oder den Fahrplan ist vielleicht auch genau so abgetrennt und distanziert von den Gefühlen. Es lohnt sich dann da hin zu schauen.
Nicht jeder Therapeut ist ein Feind, es ist gut da in den Austausch zu kommen wenn der so eine Beobachtung mitteilt. Und klar, es kann ganz anders sein, auch dann kann man das ja klären.

Bei der TE scheint es aber schon zuzutreffen, sie ist wenig in Kontakt mit den Gefühlen, sagt selbst sie schluckt viel runter, nimmt viel einfach hin. Genau das kann ein Problem sein, und zwar eins das in die Therapie gehört.

Manche tun hier so als wäre der Therapeut der Feind den das ja alles nix angeht. Das bringt da vermutlich nicht so viel wenn man mit dieser Haltung in die Therapie geht. Und ja klar, wenn man nicht anders kann dann ist es erstmal so. Und auch dann gehört es in die Therapie und nicht abgetan mit "ja pf, was geht das den an"

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Montana
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 18:10

Wenn man von den Gefühlen berichtet, die man HATTE, dann hat man sie doch in dem Augenblick gerade nicht. Ich sehe da nicht, wieso man die sehen sollte. Sehen kann man, welche Gefühle ich in einem Augenblick habe. Nehmen wir als Beispiel einen Trauerfall. Ich muss mir nicht beim Therapeuten die Augen ausweinen, damit er glauben kann, dass ich das während der Beerdigung getan habe. Ich würde im Gegenteil sogar Kraft aufwenden um das in der Therapie nicht zu tun, weil ich sonst nicht davon erzählen könnte. Nicht umsonst werden Patienten, die sich nicht von ihren Gefühlen distanzieren können, Techniken dafür vermittelt. Und ich könnte sogar bei einer Erzählung über die Beerdigung zwischendurch auch lächeln, weil ich währenddessen an eine berührende Begebenheit denke, die trotz aller Trauer wundervoll war (und ich denke da an ein konkretes Beispiel, während ich das schreibe). Dieses Lächeln gehört dann in die Ist-Zeit, und war während der Beerdigung vielleicht gar nicht da, entstand durch die nachträgliche Betrachtung. Das ist überhaupt kein Indiz dafür, dass man nicht im Kontakt mit seinen Gefühlen sei.
Zuletzt geändert von Montana am Sa., 09.12.2023, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 18:13

Montana, ich denke wir reden da aneinander vorbei.
Und wir sind ja nicht bei Gericht bzw. in einer Therapie ist man nicht im Verhör, Indizien für irgendwas braucht es da sowieso nicht.

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Montana
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 18:51

Aber hier geht es doch darum, dass es angeblich eine Diskrepanz zwischen den Gefühlen und dem Ausdruck geben soll. Ob dem so ist, das kann nur die Person selbst beantworten. Siehe das Beispiel mit den Schmerzen. Wenn man unterstellt, die Person müsse ängstlich und besorgt und bedrückt sein, und sie ist das nicht, dann denken manche Menschen, es würde der Kontakt zu den eigenen Gefühlen fehlen, während andere mit ähnlichen Erfahrungen sagen würden: ja, ist bei mir auch so, wenn ich einen schmerzfreien Tag habe, dann bin ich froh und erleichtert. Den Unterschied macht der Kontext. Und selbst wenn der Kontext bekannt ist, kann sich nicht jeder hineinversetzen. Menschen sind manchmal schnell dabei mit einem Urteil, welche Gefühle ein anderer haben müsse, und mit der Unterstellung, da sei etwas falsch. Das gilt auch für Therapeuten. Für die womöglich sogar besonders, weil manche das per se allen Patienten unterstellen.

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Scars
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 20:47

Ich persönlich verstehe halt gar nicht wie man Gefühle ausdrücken beziehungsweise darstellen soll anders als mit Worten, damit man sie einem äußerlich ansehen könnte. Klar, Tränen wenn man traurig ist aber man kann ja auch sehr traurig sein ohne zu weinen. Oder sehr wütend ohne jemanden zusammen zu schlagen. Ich habe da ein Beispiel von mir im Kopf, wo mir in einer suizidalen Krise auch gesagt wurde, dass man mir das nicht ansehen würde. Da war ich sowas von in Kontakt mit meinen Gefühlen aber ansehen konnte man es mir trotzdem nicht. Deswegen meine überspitzte Formulierung mit dem grün leuchten. Weil wie sollen Gefühle denn allgemein äußerlich aussehen?

Das wäre für mich auch die Frage an die Therapeutin, wie der emotionale Ausdruck ihrer Meinung nach aussehen und was er dann auch bezwecken soll. Auf gar keinen Fall hat das irgendwas mit Versagen von QueenFireFly zu tun! Im Kontakt mit anderen Menschen scheint das ja bisher auch kein Problem gewesen zu sein, oder?

Unbewusst passiert der Ausdruck ja sowieso durch Körpersprache/Mimik oder in den Augen in feinen Signalen, auf die man gar keinen Einfluss hat. Ich bin super schlecht darin Menschen „zu lesen“ aber selbst ich habe eigentlich immer eine Vorstellung davon, wie jemand gerade drauf ist. So richtig verstecken kann man sich doch eigentlich nie. Deswegen finde ich das einfach komisch.
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Montana
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 21:21

Würde man Gefühle "darstellen", dann würde das gar nicht echt wirken. Eigentlich sind es genau die feinen Signale die man nicht bewusst beeinflussen kann. Ich frage meinen Therapeuten manchmal, woran er etwas erkennt. Und dann kommen Antworten wie zum Beispiel, dass bestimmte Bereiche meines Gesichtes die Farbe gewechselt haben. Was ich in dem Moment selbst nicht sehen und schon gar nicht kontrollieren kann. Ich selbst erkenne viel in der Stimme eines Menschen.

Was man wahrnimmt beim Gegenüber ist aber auch sehr unterschiedlich. Tendenziell kann man sagen, dass diejenigen das besonders gut können, die es lange und intensiv trainiert haben. Und das sind NICHT die Therapeuten, sondern es sind Klienten mit einem familiären Hintergrund, der das erforderlich gemacht hat.

Also liegt es im Bereich des Möglichen, dass hier einfach die Therapeutin eingeschränkte Fähigkeiten hat. Vielleicht sucht sie nach auffälligen Zeichen und übersieht die vielen, vielen kleinen.

Menschen in einer suizidalen Krise erreichen manchmal einen Punkt, wo sie nach außen ganz besonders ruhig und normal wirken. Nämlich dann, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben. Natürlich sieht man das von außen nicht. Ich möchte mal gern wissen, wie man denn aussehen "soll", wenn man in einer solchen Krise ist. Da sind doch massig Vorurteile in den Köpfen der Leute. Wer ernsthafte Pläne hat, also wirklich, der wird das gerade NICHT jedem auf die Nase binden und sich auch sonst nicht in auffälliger Weise verhalten, um womöglich von anderen gehindert zu werden.

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candle.
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 22:00

Ich habe als Jugendliche geübt eine starre Maske zu tragen, so dass man mir nichts ansehen kann im Gesicht.

Und das hatte ich ja schon angebracht: Manche schminken sich ja auch bis an die Haarwurzeln, da wird man Stress oder Angst manchmal auch nicht ablesen können. Man sieht dann eben gut aus.

Mir kann man das im Gesicht schon ansehen, weil ich mich gar nicht schminke. :anonym:

Es gibt also so viele Möglichkeiten von einem bewußten Verbergen bis zu einem unbewußten Verbergen. Und "krank" sein ist ja auch relativ? Wurde da von einem Schnupfen oder einer Krebserkrankung gesprochen? Wissen wir alle nicht. Und DAS finde ich schade, wenn da Informationen fehlen und wieder im Nebel gestochert wird.
Aber die TE wird das für sich schon wissen, denke ich.

Dennoch wundert es mich, dass hier User auf GAR KEINE Fakten urteilen.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 22:21

Was soll denn dieses Rumreiten darauf, dass die Therapeutin angeblich der Klientin reindrückt, was sie zu fühlen habe oder wie sie das auszudrücken habe? :kopfschuettel:
Ich kann das nirgendwo erkennen.
Ich sehe erstmal nur eine Therapeutin, die der Klientin spiegelt, dass es da eine Inkongruenz gibt zwischen dem was sie (die Klientin) erzählt und dem, was emotional bei ihr (der Therapeutin) ankommt. Das finde ich erstmal völlig legitim und auch keine Grenzüberschreitung oder auch kein Anzeichen von therapeutischer Unfähigkeit.
Nirgendwo wird gesagt: So muss das aussehen, wenn du traurig bist, oder so musst du dich benehmen, wenn du verzweifelt bist. Oder du musst mit deinen Gefühlen buchstäblich hausieren gehen und zur Dramaqueen werden. Das ist alles eure eigene Interpretation die ihr da hineinlest.
chrysokoll hat geschrieben: Sa., 09.12.2023, 17:56 Wer stets völlig emotionslos von seinen Gefühlen berichtet als ginge es um einen Fremden oder den Fahrplan ist vielleicht auch genau so abgetrennt und distanziert von den Gefühlen. Es lohnt sich dann da hin zu schauen.
Nicht jeder Therapeut ist ein Feind, es ist gut da in den Austausch zu kommen wenn der so eine Beobachtung mitteilt. Und klar, es kann ganz anders sein, auch dann kann man das ja klären.
Danke, chryskoll, das bringt es auf den Punkt.
Abgekoppelt sein vom eigenen Gefühlsleben *kann* ein Faktor sein, der zu vielen Problemen beiträgt, mit denen Menschen in Therapie kommen von Depressionen über Ängste über Zwänge usw. - ob das wirklich so ist, sollte natürlich dann auch weiter gemeinsam erforscht werden. Aber es ist eine völlig legitime Sache, sowas innerhalb einer Therapie mal anzusprechen und abzuklopfen. Die Therapeutin hat einen Hinweis gegeben und lediglich etwas benannt, was ihr aufgefallen ist. Das ist weder eine Ab/Bewertung, noch steht sie mit der Peitsche da und fordert Emotionalität ein oder versucht da eine "Norm" durchzudrücken. Ich sehe das einfach als Einladung, um darüber in den Austausch zu kommen, wenn es sich ergibt. Und nicht immer ergibt es sich, dass ein Gespräch darüber zustande kommt. Weshalb auch immer. Und auch das ist völlig ok.

Ehrlich gesagt staune ich auch darüber, wie schnell man hier die Schubladen öffnet und der Therapeutin etwas zuschreibt was ich nirgends herauslesen kann, und wovon man sich vor allem selbst auf den Schlips getreten fühlt.

PS letzten Beitrag noch nicht gelesen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Montana
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Beitrag Sa., 09.12.2023, 22:53

Hier schreibt keiner der Therapeutin etwas zu, sondern es werden bloß Möglichkeiten genannt. Die sind nichts weiter als eine Einladung, auch in diese Richtungen zu denken.

Ich störe mich übrigens am Wort "abklopfen". Ich finde nicht, dass ein Therapeut Dinge abklopfen muss, denn ein Klient ist kein Teppich. Auch wenn Themen mit dem Hintergedanken, es könne diagnostisch relevant sein, untersucht werden sollten/könnten/müssten, ist das etwas, was mit dem Klienten etwas macht, und daher rechtfertigen die Ziele nicht die Mittel. Ich persönlich sehe darin sehr wohl eine Wertung, denn ihre Wertung ist ja der Grund, warum sie es anspricht. Würde mein Therapeut darauf zu sprechen kommen, dass ich bisher in jeder Therapiestunde eine blaue Jeans getragen habe, dann würde ich das auch so auffassen, dass daran etwas nicht in Ordnung ist, denn ansonsten wäre es einfach nichts, was man ansprechen würde. Wozu eine Einladung aussprechen, sich über Jeans auszutauschen?

Ich hatte übrigens mal einen Therapeuten, der hat mehrfach angemerkt, es sei aber komisch, dass ich mit ihm nicht über Sex sprechen würde. Da erlaube ich mir auch, das unangemessen zu finden, ganz unabhängig davon, dass sein Interesse sicherlich rein fachlicher Natur war und bestimmt viele Klienten sexuelle Probleme haben.

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candle.
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Beitrag So., 10.12.2023, 01:22

Montana hat geschrieben: Sa., 09.12.2023, 22:53 Ich störe mich übrigens am Wort "abklopfen". Ich finde nicht, dass ein Therapeut Dinge abklopfen muss, denn ein Klient ist kein Teppich.
Mensch Montana, übersetzt du dir das wirklich so Wort für Wort? Und wenn man nun schreiben würde "Diagnostik machen", wäre das anders?

und daher rechtfertigen die Ziele nicht die Mittel.
Was sind denn die Ziele? Ich habe jetzt nichts dazu gelesen.
Ich persönlich sehe darin sehr wohl eine Wertung, denn ihre Wertung ist ja der Grund, warum sie es anspricht. Würde mein Therapeut darauf zu sprechen kommen, dass ich bisher in jeder Therapiestunde eine blaue Jeans getragen habe, dann würde ich das auch so auffassen, dass daran etwas nicht in Ordnung ist, denn ansonsten wäre es einfach nichts, was man ansprechen würde.
Du kannst doch nicht Emotionen mit einer Hose vergleichen?
es sei aber komisch, dass ich mit ihm nicht über Sex sprechen würde.
Auch wieder eine ganz andere "Nummer". Und wenn man nicht gerade beim Sexualtherapeuten ist, dann finde ich DAS tatsächlich drüber, was du denn wieder NORMAL findest.

Da kannst du sehen wie unterschiedlich das gesehen werden kann.

Alles macht immer etwas mit dem Klienten, die Frage ist wie der Klient damit umgehen kann und der Therapeut darauf eingeht. (Vorausgesetzt ein Klient ist offen dafür.)

candle
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