Glaubt mir! Missbrauch in der Therapie

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...

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kaja
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Beitrag So., 12.11.2023, 18:35

Misstände zu benennen, bedeutet keine Konzentration auf Negatives.

An der Stelle wäre es eher mal angebracht sich zu fragen, warum man es nicht mal aushalten kann, wenn solche Themen angesprochen werden. Die Fakten müssen nicht einseitig und positiv überdeckt werden.
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sandrin
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Beitrag So., 12.11.2023, 18:43

Wirklich ein beeindruckender junger Mann, ohne Zweifel! Trotzdem finde ich es unerträglich, an wen man geraten kann, wenn man Hilfe sucht und das selbst bei angesehenen, "gut ausgebildeten" Experten.

Das Schlimme ist halt, dass Psychotherapie einer der wenigen Formate ist, bei der keine kontrollierende dritte Instanz da ist. Meiner Meinung nach ist z. B. auch diese Supervision, die angeblich zur Qualität der Behandlungen beitragen soll, eine Farce. Auf jeden Fall taugt sie mitnichten dafür, schwarze Schafe zu enttarnen oder ungünstige bzw. gar verheerende Therapieverläufe zu verhindern.

Deine Wort, liebe Charlie, ist sehr nachvollziehbar und auch mehr als berechtigt!

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 11:23

kaja hat geschrieben: So., 12.11.2023, 18:35 Misstände zu benennen, bedeutet keine Konzentration auf Negatives.

An der Stelle wäre es eher mal angebracht sich zu fragen, warum man es nicht mal aushalten kann, wenn solche Themen angesprochen werden. Die Fakten müssen nicht einseitig und positiv überdeckt werden.
Mein Post war als UND- nicht als ODER-Verknüpfung gedacht. Therapie ist dazu da, souverän mit Missständen umgehen und herausfinden zu lernen. Und das haben Max, seine Mutter, seine Freundin und die Kameraden mit Bravour gemeistert. So vorbelastet einen 10 Jahre dauernden Prozess durchzustehen und das Stigma der Schizophrenie-Fehldiagnose loszuwerden. Wow!
Also, nix überdecken und hey, ich habe selbst eine Traumatherapie hinter mir mit allem drum und dran. Hammerhart, aber ich würde es immer wieder tun.


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kaja
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 11:38

Mir wäre wichtig sich darauf zu konzentrieren, dass diese Taten wahrgenommen werden und wie man die Missstände beheben kann.

Das ist ein typischer Reflex in diesem Forum, dass auf eine Mitteilung über sexuelle Gewalt durch Therapierende, gleich zig Kommentare folgen wie super hilfreich Therapierende waren und wieviele Leben sie gerettet haben.
Ich frage mich bis heute warum das so akzeptiert ist, denn immerhin würde wohl kaum jemand einem anderen Opfer sexueller Gewalt erklären es solle jetzt mal die postiven Aspekte sehen.

Wehe einer rüttelt am heiligen Therapeuten-Thron.

@Charlie Foxtrott Ich beziehe mich hier ausdrücklich nicht auf dein Posting, sondern äußere mich allgemein.
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Sinarellas
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 13:53

" Wehe einer rüttelt am heiligen Therapeuten-Thron. "
Da gehe ich mit, Therapeuten werden viel zu hoch gehoben, Retter in weiß eben, am Ende - wie man sieht - auch nur ein Mensch und ein pädophiler noch dazu - und die wirkliche Arbeit beginnt nach der Therapie, ohne den Therapeuten.

Ich frage mich wie man Patienten besser schützen kann, vielleicht mehr Stellen ähnlich zum Ethik-Verein, mehr anonym nutzbare Orte, wo man mal etwas erfragen kann, vielleicht auch die Pflicht (wie bei der Datenschutzerklärung), dass der Therapeut vor der Behandlung darauf explizit hinweisen muss und eine Unterschrift vom Patienten erhält, dass er informiert wurde über solche Stellen.
Supervision nutzt vor allem dem Therapeuten selbst, nämlich um Fälle zu besprechen.

"bei der keine kontrollierende dritte Instanz da ist."
Ich überlege gerade wo das im heiligen Ärzte-Land überhaupt der Fall ist? Oder meinst du damit, dass ich problemlos zu einem anderen Arzt gehen kann und mir eine Zweitmeinung holen kann?

Wäre ja auch eine Überlegung, so grundsätzlich.

Hilft dem Kind aber auch nicht, vielleicht die Pflicht, dass bei Kindern ein zweiter Mensch dabei sein müsste? irgendwie auch schwer umsetzbar und finanzierbar sowieso nicht...
..:..

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sandrin
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 14:28

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 13.11.2023, 13:53 "bei der keine kontrollierende dritte Instanz da ist."
Ich überlege gerade wo das im heiligen Ärzte-Land überhaupt der Fall ist? Oder meinst du damit, dass ich problemlos zu einem anderen Arzt gehen kann und mir eine Zweitmeinung holen kann?
Das mit der Zweitmeinung ist das eine, weil man sich bei physischen Dingen diese viel leichter einholt bzw. einholen kann. Nein, ich meine, dass Therapie einer regelmäßigen Evaluation von außen (einem Unabhängigen) braucht, damit klar rechtzeitig klar wird, wenn was schiefläuft.

Es gab übrigens vor einigen Jahren mal den Plan, dass die Patienten regelmäßig Fragen beantworten müssen, wie die Therapie läuft. Da haben sich dann die PAler hefitg mit dem Argument gewehrt, das sei ein Eingriff in die therapeutische Beziehung.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 16:32

sandrin hat geschrieben: Mo., 13.11.2023, 14:28 Es gab übrigens vor einigen Jahren mal den Plan, dass die Patienten regelmäßig Fragen beantworten müssen, wie die Therapie läuft. Da haben sich dann die PAler hefitg mit dem Argument gewehrt, das sei ein Eingriff in die therapeutische Beziehung.
Das musste ich auch. Daraufhin wurde ich angebrüllt, dass wir es ja sein lassen können, wenn es nicht hilft. Oder dass ich keinen Behandlungswillen hätte. Wegen der Drohung habe ich sogar die Antworten geschönt, aber nicht gut genug. Subjektiv "besser" und score schlechter, tja, was ist denn da los?
Zu diesem Zeitpunkt wurde ich gerade monatelang auf einem aufgerissenen Thema sitzengelassen. Konnte also gar nicht bessergehen. Ähnlich wie bei der Schizophreniediagnose von Max ist dann meist der Patient Schuld.
In der Reha kam im Entlassungstest die gleiche Punktzahl raus wie bei der Eingangsdiagnostik. Laut Bericht eine "leichte Verbesserung". Tja, Einbildung ist auch ne Bildung.

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sandrin
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 17:30

War das eine ambulante Therapie?

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 17:46

sandrin hat geschrieben: Mo., 13.11.2023, 17:30 War das eine ambulante Therapie?
Abschnitt 1) ja, Ambulanz (darum vllt. auch der Erfolgsdruck des Theras)
Reha: stationär = 2. Abschnitt

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sandrin
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Beitrag Mo., 13.11.2023, 17:59

In Kliniken ist das nämlich schon üblich, was damit zu tun hat, dass die natürlich ein Qualitätsmanagement haben, mit dem sie werben. War im ersten Fall (Ambulanz, also nicht Praxis) vermutlich auch so.

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stern
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Beitrag Di., 14.11.2023, 06:15

Man kann halt in niemands Kopf sehen.
Ich würd mich noch nicht einmal festlegen können, ob solche Taten unter PT häufiget sind als unter z.B somatischen Ärzten.
Von einer Klinik hier hörte ich mal gerüchteweise, dass ein Anästhesist, der eingestellt wurde, evtl. pädophil sei. Wie dem auch sei. Von angeklagten Gynäkologen, Anästhesisten bzw. so. Ärzten liest man immer mal wieder. Eine Freilundin berichtete z.B. von einem Gyn in ihrer Nähe mit Filmausstattung. Ging auch durch die Presse.
Kaum nachvollziehbar, was solche Menschen bewegt, aber Gestörtheit macht offensichtlich auch vor solchen Berufsgruppen nicht halt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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sandrin
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Beitrag Di., 14.11.2023, 14:24

Ne, da hast du recht, das zieht sich durch alle Gesellschafts- und Berufsgruppen. Umso wichtiger, dass man wachsam bleibt und ein ungutes Gefühl nicht ignoriert.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 14.11.2023, 15:15

sandrin hat geschrieben: Mo., 13.11.2023, 17:59 In Kliniken ist das nämlich schon üblich, was damit zu tun hat, dass die natürlich ein Qualitätsmanagement haben, mit dem sie werben. War im ersten Fall (Ambulanz, also nicht Praxis) vermutlich auch so.
Geht nur leider nach hinten los, wenn der Patient angebrüllt oder rausgeworfen wird bzw. mangelnde Mitarbeit unterstellt bekommt, wenn die Tests nicht gut genug ausfallen. Oder genötigt wird, die Befragung zu schönen, weil sonst der Abschlussbericht vermasselt wird. Und der Thera kriegt wahrscheinlich was auf die Mütze und gibt den Erfolgsdruck an den Patienten weiter.
Ich hatte mich (90er) mal über ne Thera beschwert, die abwertende Bemerkungen über sex. Gewalt gemacht hat ("selber Schuld, wenn er es geschafft hat, müssen Sie es gewollt haben..") Die Frau wurde später Frauenbeauftragte in einem Berufsgremium...

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sandrin
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Beitrag Di., 14.11.2023, 15:53

Ja, das sind eben auch stark hierarchische Strukturen, die in solchen Kliniken wirken. Ärzte/Therapeuten geben das dann oft an die Patienten weiter. Wirklich schlimm!


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kaja
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Beitrag Di., 14.11.2023, 19:27

Und genau deshalb finde ich es so wichtig, da kritisch zu sein und Therapierenden keine übergeordnete Position zuzuschreiben.

In diesem Bereich werden so viele Warnsignale mit der Krankheit der Kunden begründet, das sollte sich nicht ohne neutrale Kontrolle abspielen.

Auch sollte die berufliche Eignung vorab genauer geprüft werden. Ich möchte auch nicht von einem blinden Chirurgen operiert werden.
Grundsätzlich bin ich gegen den Einsatz von Menschen mit psychischer Störung in diesem Bereich.
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