Solage hat geschrieben: ↑Do., 12.10.2023, 22:50
Also er reagierte auf mich, hat mich gespürt und ein Angebot gemacht. Natürlich nicht immer richtig und perfekt gespürt, aber eben nie gefragt, was ich von ihm brauche. So eine Frage würde MICH unter Druck bringen. Da müsste ICH mir was zusammenbasteln, was für MICH nicht echt ist. Und in meinem Fall hätte so eine Frage was Verführerisches, Grenzüberschreitendes, den Fokus auf den Therapeuten werfendes.
Das hätte ich nie so gesehen. Eher umgekehrt. Bei der Frage was brauchst du ist für mich der Fokus ausschließlich von mir auf mich gerichtet.
Mein Gegenüber kann auch nur raten was ich brauche aber wissen kann das nur ich. Ich bastel mir da auch nichts zusammen. Ich spüre in mich rein und fühle was ich grad brauche. Echter geht es gar nicht. Alles was vom Therapeuten kommt ist ja schon eine Interpretation und Deutung.
Ich zittere. Ist mir kalt? Brauch ich Eine Decke oder hol ich mir selber einen Pulli?
Aber vielleicht zittere ich auch nur weil ich grad auf was Saures gebissen habe oder an was ekliges gedacht…
Für mich ist genau das Gegenteil nämlich eine Grenzüberschreitung und Entmündigung, wenn der Therapeut denkt er nimmt was wahr und denkt er wüsste auch noch was ich brauchen könnte.
Ich mag es lieber Eigenverantwortung zu haben und selber für mich zu lernen Sorge für mich, meine Bedürfnisse zu übernehmen. Wenn Ich selber ein Gefühl dafür habe, weiß was ich brauche, was mir gut tut - dann verhindere ich damit auch Grenzüberschreitungen anderer mir gegenüber. Ich weiß dann wo meine Grenzen sind.