Sich nicht öffnen können

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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dieSteffi
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Beitrag Sa., 09.09.2023, 21:24

Ich weiß auch nicht genau, warum das mit dem Sprechen so schwer ist. Das Schamgefühl ist schon sehr sehr groß. Und ich durfte früher nie über was reden, deswegen ist das jetzt wahrscheinlich auch so schwer. Und ich habe große Angst davor, dass ich danach anders wahrgenommen werde (beschmutzt oder so). In meinem Kopf ist einfach ein großes Durcheinander.

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dieSteffi
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Beitrag Sa., 09.09.2023, 21:29

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 09.09.2023, 21:20 Es ist ganz wichtig sowas zu überprüfen!
Also gibt es irgendwelche Anhaltspunkte dafür dass die Therapeutin denkt das wäre nicht so schlimm? Hat sie irgendwas mal in der Richtung gesagt, oder hat man irgendwelche "Indizien" dass sie so denken
Nein die gibt es nicht. Es ist glaube ich ehr der Gedanke in meinem Kopf, ist das wirklich schlimm gewesen? bilde ich es mir nur ein ? es gibt auch noch schlimmere Dinge … usw

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 09.09.2023, 21:40

es ist schon mal gut wenn es diese Anhaltspunkte nicht gibt und dir das auch klar ist.
Mit genau diesen Gedanken kannst du an die Therapeutin heran treten. Ihr genau das sagen

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dieSteffi
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Beitrag Sa., 09.09.2023, 21:46

Vielen lieben Dank für die lieben Antworten

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alatan
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Beitrag So., 10.09.2023, 04:14

dieSteffi hat geschrieben: Sa., 09.09.2023, 13:19 Ich bekomme morgens Sertralin 150 mg , das ist eins der zwei zugelassenen Medikamente, die bei PTBS eingesetzt werden. Mittags Opipramol 100mg, abends Quetiapin 150 mg ret. , Mirtazapin 45 mg und bei Bedarf Zopiclon
Um Himmels willen. Damit schädigst du nicht nur massiv deinen Organismus, sondern blockierst dich psychisch dermaßen, dass keine sinnvolle PT stattfinden kann. Übrigens: Wenn ein Medikament gegen etwas "zugelassen" ist, heisst das keineswegs, dass es dagegen wirksam ist. Psychische Erfahrungen sind nur durch PT überwindbar.

Sieht im Übrigens nach negativer Gegenübertragung des Verschreibers aus, natürlich unbewusst. Wer hilflos ist oder unterschwellig aggressiv, greift zu "drastischen" Maßnahmen (und wiederholt damit Täteragieren).

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dieSteffi
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Beitrag So., 10.09.2023, 07:04

alatan hat geschrieben: So., 10.09.2023, 04:14
dieSteffi hat geschrieben: Sa., 09.09.2023, 13:19 Ich bekomme morgens Sertralin 150 mg , das ist eins der zwei zugelassenen Medikamente, die bei PTBS eingesetzt werden. Mittags Opipramol 100mg, abends Quetiapin 150 mg ret. , Mirtazapin 45 mg und bei Bedarf Zopiclon

Sieht im Übrigens nach negativer Gegenübertragung des Verschreibers aus, natürlich unbewusst. Wer hilflos ist oder unterschwellig aggressiv, greift zu "drastischen" Maßnahmen (und wiederholt damit Täteragieren).
Entschuldigung, ich verstehe nicht was du damit sagen möchtest..

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alatan
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Beitrag So., 10.09.2023, 07:51

dieSteffi hat geschrieben: So., 10.09.2023, 07:04 Entschuldigung, ich verstehe nicht was du damit sagen möchtest..
Behandler, insbesondere Ärzte, agieren ihre Gegenübertragung unbewusst in Handlungen aus, z. B. durch übermaßige Medikation, in Kliniken auch durch noch invasivere Maßnahmen. Sie möchten den Pat. nicht bewusst schädigen, tun es aber durch schädigende Maßnahmen, weil sie ihr eigenes Unbewusstes nicht kennen bzw. ignorieren. Und evtl. bieten die Pat. unbewusst etwas an, was die Behandler dazu, z. B. das Bedürfnis, erneut geschädigt zu werden, wie es schon in der frühen Zeit geschah. Natürlich will kein Pat. erneut geschädigt werden, es geschieht aber so lange, wie die frühen Beschädigungen nicht psychotherapeutisch bearbeitet sind.

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dieSteffi
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Beitrag So., 10.09.2023, 08:31

Tut mir Leid, aber da muss ich wirklich wiedersprechen. Wie gesagt, das war ein sehr langer Prozess und mir ging es sehr schlecht. Ohne die Medikamente ging gar nichts mehr und wir haben unterschiedliche Medikamente und Dosen ausprobiert . Ohne diese Medikamente wäre ich vielleicht nicht mehr hier, der Leidensdruck war sehr hoch und jetzt habe ich mich erst einmal aus dem sehr tiefen Loch ein kleines Stück heraus geholt, sodass ich aufgrund der Medikamenteneinstellung erst terapiefähig bin und nun an einigen Sachen arbeiten möchte.

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Montana
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Beitrag So., 10.09.2023, 09:27

Es stimmt aber schon, dass du ungewöhnlich viele Medikamente bekommst und sowas wie Zopiclon gibt man normalerweise gar nicht, weil es andere Möglichkeiten gibt, die weniger schädlich sind. Du bist ja noch jung und es muss ein Weg offengehalten werden, von dem Zeug auch wieder weg zu kommen. Meine Oma mit über 90, bei der war das nicht wichtig, Hauptsache schlafen können. Das sieht bei dir aber völlig anders aus. Und gerade, wenn du inzwischen viel besser dran bist, könnte man da was umstellen. Wie oft hast du denn "Bedarf"? Liegt das nur im Schrank und gibt dir Sicherheit dadurch, dass es da ist? Oder nimmst du das regelmäßig?


kaja
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Beitrag So., 10.09.2023, 09:36

Also erst einmal, lass dir nicht von Menschen aus dem Internet in deine medikamentöse Behandlung reinreden. Sowas klärt man mit Fachpersonal und nicht mit einem Haufen Laien.

Da solltest du dich auf keinen Fall verunsichern lassen.

Was das eigentliche Thema betrifft; hat mein damaliger Therapeut mal zu mir gesagt "Es muss nicht alles ausgesprochen werden um zu heilen".
Natürlich kann man das machen und dazu ist teilweise viel Überwindung erforderlich. Sowas kann befreiend sein, aber ich denke man sollte von dem Gedanken wegkommen, dass unbedingt alles ausgesprochen werden muss um eine Besserung zu erzielen.
After all this time ? Always.

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Kirchenmaus
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Beitrag So., 10.09.2023, 09:45

Hallo dieSteffi,

natürlich solltest du die Medikation mit deiner Ärztin abstimmen, keine Frage. Aber ich bin auch sehr erschrocken, als ich deine "Liste" gesehen habe. Und ich finde, es kann ein Gewinn für dich sein, von der Erfahrung anderer zu profitieren.

Ich habe in meiner über 15-jährigen Geschichte mit Psychopharmaka auch so ziemlich alles ausprobiert, deshalb weiß ich aus eigener Erfahrung, wie etwas wirkt. Quetiapin und Mirtazapin in Kombi sind schon der totale Hammer, und dann noch Zopiclon obendrauf … Wirst du denn danach jemals wieder wach?
Bitte hab da ein Auge drauf, denn der Entzug von Zopiclon war nicht ohne.

Deine Ängste bezüglich Therapie sind m. E. ziemlich normal. Die Vorgehensweise, sich dem auf der Metaebene anzunähern, hat mir auch sehr geholfen.

Alles Gute!
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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dieSteffi
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Beitrag So., 10.09.2023, 10:17

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Nochmal zu den Medikamenten, ich weiß das ich momentan wirklich viele Medikamente nehmen und das das auch nicht gut ist und ich das dauerhaft auch nicht möchte. Aber ihr könnt mir wirklich glauben, dass es mir sehr sehr sehr schlecht ging und ich überhaupt gar nicht mehr zur Ruhe kam. Da war es erst einmal ganz wichtig runter gefahren zu werden, um einigermaßen überleben zu können. Ich war ja in den letzten 1,5 Jahren auch insgesamt 9 Monate (3 Klinikaufenthalte) in einer psychosomatischen Klinik , weil es so schlimm war und das mit 3 Kindern zu Hause. Da könnt ihr euch hoffentlich vorstellen, dass ich sowas nicht einfach so mache, sondern aufgrund meines kritischen Zustands. Die Medikamente habe ich auch in der Klinik so bekommen. Ich bin jetzt seit 6 Wochen aus der Klinik und habe mir dann langsam, in meinem Tempo das Zopiclon abgewöhnt bzw bin ich dabei. Ich habe zum Beispiel die letzten 2 Wochen keine Zopiclon genommen, gestern Abend kam ich aber gar nicht zur Ruhe, dann habe ich mir ein halbe Tablette genommen, dies werde ich aber die nächsten Tage wieder nicht mehr machen. Es ist wirklich nur noch für den Notfall und ich bin da auch schon gut von runter.

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dieSteffi
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Beitrag So., 10.09.2023, 10:21

Meine Ärztin sagt auch, wenn man ein Bein gebrochen hat und nur eine Krücke zum gehen bekommt, mit dieser einen Krücke aber nur hinfällt, bekommt man dann eine zweite Krücke, damit kann man dann erst einmal besser laufen, aber dauerhaft wird man die Krücken ja nicht brauchen, wenn der Bruch gut verheilt ist. So sehe ich das auch mit den Medikamenten. Natürlich will ich die nicht dauerhaft nehmen, aber alles zur seiner Zeit

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dieSteffi
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Beitrag So., 10.09.2023, 10:24

kaja hat geschrieben: So., 10.09.2023, 09:36 Was das eigentliche Thema betrifft; hat mein damaliger Therapeut mal zu mir gesagt "Es muss nicht alles ausgesprochen werden um zu heilen".
Natürlich kann man das machen und dazu ist teilweise viel Überwindung erforderlich. Sowas kann befreiend sein, aber ich denke man sollte von dem Gedanken wegkommen, dass unbedingt alles ausgesprochen werden muss um eine Besserung zu erzielen.
Danke für die nette Antwort. Ich denke auch, dass nicht alles ausgesprochen werden muss. Mein Problem ist nur, dass ich irgendwie gar nicht so richtig sprechen kann.

Ich mache mir jetzt nochmal Gedanken, wie ich das am besten bei meinem nächsten Termin ansprechen kann.

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Louna
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Beitrag So., 10.09.2023, 10:52

Ich schreibe sehr viel auf für mich.
Und ich habe schon oft etwas geschriebenes in der Therapie einfach nur vorgelesen oder es der Therapeutin zum Lesen gegeben. Wenn ich Manches gar nicht aussprechen kann habe ich dort Sternchen hin gemacht, so bin ich immer auf der sicheren Seite. Ich muss nichts tun was ich nicht will oder kann.

Ich konnte jahrelang in den Therapien noch nicht einmal "Guten Tag" sagen und bin schweigend da gesessen. Wenn es nicht geht, geht es nicht.
Bitte nimm den Druck raus. Du musst garnichts!

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