VT an sich gestaltet sich erst so "richtig" v.a. durch die gemachte Ausbildung, die individuellen Behandlungsschwerpunkte und letztlich die Persönlichkeit des jeweiligen Therapeuten. Von daher geh ich davon aus, dass es "die" VT genauso wenig gibt wie "die" TfP oder "die" Analyse. Es gibt halt Richtlinien, an die sich Theras halten und mit denen man als Klient rechnen kann.
Hat deine Therapeutin denn eine Diagnostik mit dir gemacht und in den probatorischen Stunden dich aufgeklärt über ihre Arbeitsweise, ihre Schwerpunkte, was sie von dir erwartet in den paar Stunden und v.a. was du von ihr erwarten kannst und darfst? Das gehört nämlich eigentlich zu ihren Pflichten (wie die Aufklärung vor einem Eingriff z.B.), aber viele schenken sich das , grade bei Kurzzeittherapien.
Hast du ihr das alles gesagt, was du hier in Klammern geschrieben hast? Ihr Rückmeldung gegeben und auch mal "aktiv" danach gefragt, wie sie dir dabei helfen kann, da klarer zu bekommen, was du noch nicht erkennen/spüren etc. kannst?Aufbruch hat geschrieben:Die Maßnahmen, die sie mir im Laufe der Zeit vorgeschlagen hat, waren
- soziale Kontakte reaktivieren (habe ich gemacht)
- meine Bedürfnisse äußern (die kenne ich selbst nicht so gut)
- Entspannungsübungen machen (schaffe im Moment nur Atemübungen)
- Dinge tun, die mir gut tun (schwierig, wenn mir die Anspannung im Wege steht)
An sich setzt die VT schon da an, dass man nicht groß ergründet, was an alten Verletzungen seinem Verhalten zugrunde liegt. VT setzt "umgekehrt" an : Ändere dein Verhalten, dann ziehen die Gefühle mit und die Konflikte kriegt man aufgelöst.
Bei Ängsten oder Depressionen z.B. kann das gut klappen.
Mit Betonung auf "kann".
Ich bin aber auch der Meinung, nach nur 12 Stunden werden aber wohl die wenigsten Klienten mit deutlichen Verbesserungen der Symptome dastehen können.
Es ist deine erste Therapie, von daher muss sie als Therapeutin damit rechnen, dass dir viele Dinge erstmal richtig bewusst werden, du Konflikte und "Phänomene" erstmal richtig "am eigenen Leib" mitbekommst und dir Lichter aufgehen darüber, dass es da noch "Tieferes" in dir gibt, das der "schnellen Besserung" im Wege steht. Bis dahin, dass einem etwas Unerwartetes und Heftiges um die Ohren fliegt und man in Krisen kommt.
Wenn sie da nichts Besseres dir anbieten kann als Schulterzucken und Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneteren Therapeuten, dann würde ich an deiner Stelle genau dieses Angebot von ihr in Anspruch nehmen und mich erneut auf die Suche machen.
Deine Verliebtheitsgefühle wirst du kaum "ablegen" können (Meiner Treu, da braucht sie wohl ne Fortbildung...! ), weil das mit ihr als Person erfahrungsgemäß wenig zu tun haben dürfte.
Das wird sich wohl auch bei einem anderen Thera wieder so einstellen, denk ich mal. Und kann "gutes Arbeitsmaterial" in einer Therapie sein.
Und je nachdem, welche Prioritäten du jetzt für dich setzen wirst, kannst du ja bei der Suche nach einem/einer Thera das in den probatorischen Stunden schon ansprechen und klären.
Ob VT, TfP oder Analyse : Da würde ich in Frage kommende Theras jeder Richtung in der Probatorik "ausfragen", wie sie auf deine Wünsche und Vorstellungen von Unterstützung und Hilfestellung eingehen und was sie dir da anbieten können.
TfP und Analyse geben darüber hinaus ja auch noch mehr probatorische Stunden zum Beschnuppern, so dass du dich nicht gleich festlegen musst mit einer Therapie.
Ich drück dir die Daumen, dass du eine/n passende/n Thera für dich findest, auch wenn das zur Zeit eine echt mühselige Angelegenheit ist!