Kontrollsüchtige Schwester

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 13.12.2007, 19:18

Hm, wenn Du den Arzt Deiner Mutter fragst dann hat der Arzt eigenlich Schweigepflicht und darf über ein Gespräch mit Dir mit niemandem reden..

Du könntest den Arzt nochmal explizit darum bitten..

Ansonsten ist das was du im Moment machst ohnehin das einzige was möglich ist, ich glaube nicht daß es Möglichkeiten gibt mit Deiner Schwester normalen Umgang zu pflegen...

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Thread-EröffnerIn
icepick
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Beitrag Do., 13.12.2007, 19:56

@stern

Eine erteilte Vollmacht ist erteilt und wird nicht nachträglich hinfällig. Dazu ist eine Vollmacht ja da, eine Vertrauensperson "für den Fall der Fälle" mit Kompetenzen auszustatten. Notare sind geschult, die Geschäftsfähigkeit des vor ihm Erschienenen festzustellen. Vor einem Notar geschlossene Verträge oder Willenserklärungen sind bombensicher und vor Gericht nur in großen Ausnahmen anzweifelbar. Da besteht Rechtssicherheit. Die Vollmachten, die ich habe (bzw., die ich nicht mehr wahrnehme), habe ich seit Jahren; da war meine Mutter noch nicht dement.

Ich habe keine Ahnung, was da schwelt bei meiner Schwester. Ein Verhältnis gab es eigentlich kaum - es war von ihrer Seite - auch in Kindertagen - immer sehr distanziert, um es mal so auszudrücken. Sie ist ein paar Jahre älter und zwischen Mädchen und Jungs ist das Verhältnis wegen unterschiedlicher Interessen ja schon mal distanzierter. Und in der Pubertät sind Jungs (bzw. später bei mir und meinem Bruder Mädchen) ja auch "blöd". In der Kindheit/Jugend machen ein paar Jahre ja noch was aus - sie war halt immer "weiter". Zuletzt hat sie ihre Mitteilungen oder Fragen nie direkt, sondern immer über meine Schwester, diese an meinen Bruder weitergegeben, was zumindest meinen Bruder und mich nervte.

Da sie mit mir nie direkt kommunizierte, gab es vor dem erwähnten „Gespräch“ keine Erpressungsversuche. In diesem Fall habe ich mich angesichts der Massivität des ausgeübten Drucks kaum gewehrt, sie aber auch nicht zu sehr bestätigt, um weitere Eskalationen zu vermeiden – das wäre kontraproduktiv gewesen.

Wie wehrt man sich ansonsten schon gegen Erpressung: man wehrt sich halt. Ich versuche zunächst ruhig zu bleiben, aber irgendwann wird man selbst dann auch schärfer im Ausdruck.


@münchnerkindl

Nur hat der Arzt mir gegenüber auch eine Schweigepflicht. Meine Mutter ist ja nicht „entmündigt“, also ist er nicht berechtigt, mir einfach so Auskünfte zu erteilen.

Auf einen normalen Umgang mit meiner Schwester hoffe ich auch nicht mehr – dazu ist zuviel vorgefallen. Mir ist wichtig, dass der Krieg zu Ende geht – vielleicht reicht ja „Nichtstun“. Andererseits ist es aber auch meine Schwester – wenn es also doch eine Möglichkeit gäbe, sie zur Einsicht in ihr Verhalten zu bringen, würde ich sie wahrnehmen.

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titanicknick
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Beiträge: 8

Beitrag Do., 13.12.2007, 21:51

hallo noch mal,
ich meinte das mit dem "Übrigens, du spinnst das sagen alle ..." , natürlich überspitzt (deswegen smiley); und wollte nur mehr verdeutlichen, dass eine Diagnose über DRITTE (egal wie zufällig oder beabsichtigt sie zustande kommt) nicht viel bringt. Auch nicht in einem Expertenforum.
Natürlich ist viel vorgefallen, aber diese Ereignisse sind keine Monolithe einer ewigen Schuld! Ihr seid Menschen und macht manchmal Fehler und habt Angst.

Eine andere therapeutische also Spezialisten-Sicht ist: das Problem als Bestandteil eines Familiensystems in dem es eine "heisse Kartoffel" gibt, zu sehen. Es ist der Schmerz, den keiner haben will, und der Schwarze Peter.
Der unsägliche Streit als gemeinsames "Erbe"- von indirekt oder direkt ausgetragenen Konflikten (der vorigen Generation).
Einer bekommt immer den schwarzen Peter - und - muss ihn weitergeben.
Ein ständiger Streit über die Unfähigkeit des anderen friedfertig zu sein ist entfacht. Vor allem wenn Du beschreibst, dass das Verhältnis noch nie herzlich war. So war das bei mir auch.

Mir hat die obige Theorie geholfen, mich nicht mehr so provoziert zu fühlen.
Die Vorstellung zu wissen, wenn ich mich (bezüglich des Streits) stärker oder sogar gut fühle, dass dann das Unwohlsein (Agression) auf anderer Seite zunimmt. Und so keiner die Rüstungen abnimmt.
Mein Mittel der Wahl war dann- Schwäche zeigen. Damit hab ich als zermürbtere Seite angefangen. Wenn darin keine verdeckten Vorwürfe Ausdruck finden, wird dem gegenüber der Wind aus den Segeln genommen.

Ich weiss, dass es in bestimmten Augenblicken unmöglich erscheint.
Vielleicht gibt es aber einen ruhigeren Zeitpunkt, der das zulässt. Dann ist auch nicht gleich alles Friede, Freude, Eierkuchen gewesen. Aber eine Erleichterung war schon direkt spürbar, und nach über 2 Jahren ist es immer noch eine Annäherung, weil ich meine Schwester ja wirklich kaum kannte und sie mich auch nicht.
Das kann ich noch beitragen.

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