Hallo Realo,
ich finde es mehr als bedenklich, was Du so von Dir gibst.
realo2023 hat geschrieben: ↑Di., 16.05.2023, 08:53
Es legt nicht der Patient fest, was behandlungsbedürftig ist, sondern stets die Fachkraft. Der Patient kann noch so sehr aua schreien, wenn es eingebildet ist, ist es zwar ein psychisches Problem, aber behandeln lässt es sich nicht.
Gerade weil das “Aua“ des Patienten ein psychisches Problem ist, ist es ein behandlungsbedürftiges und wichtiges “Aua“ für den Patienten und somit eben auch ein Thema für die Psychotherapie. Und genau solche Themen, die den Patienten belasten gehören dort bearbeitet.
realo2023 hat geschrieben: ↑Di., 16.05.2023, 08:53
Wenn der Patient seine Probleme nicht für ein Gespräch artikulieren kann, ist er beim Therapeuten falsch, dann braucht es den Rettungswagen für die Intensivbetreuung auf einer Intensivstation.
Auch diese Aussage von Dir finde ich vollkommen daneben...
Der Therapeut kann dem Patienten helfen, seine Probleme artikulieren zu lernen, notfalls eben auch mal schriftlich. Deshalb gehört man noch lange nicht in eine intensivmedizinische Behandlung, da es eben psychische Leiden und keine körperlichen Leiden sind, die organischen Ursprung haben.
Die Notaufnahme inkl. Rettungsdienste werden sich bedanken, wenn künftig alle Patienten mit psychischen Leiden sie in Anspruch nehmen, nur weil sie Schwierigkeiten haben, ihre Probleme zu artikulieren.
realo2023 hat geschrieben: ↑Di., 16.05.2023, 08:53
Ein Therapeut der meint retten zu müssen, übersteigt seine Kompetenz, zum Retten sind die Notärzte und Sanitäter da aus dem Bereich der Intensivmedizin.
Auch ein Therapeut kann Leben retten, indem er dem Patienten hilft seine Konflikte und psychischen Probleme zu lösen, oder zumindest zu verbessern. Natürlich geht dies nur, wenn der Patient auch an sich selber arbeitet. Aber der Therapeut ist da eben derjenige, der dem Patienten dazu verhilft, dies auch tun zu können.
realo2023 hat geschrieben: ↑Di., 16.05.2023, 08:53
Ich finde es diskriminierend, meine Äußerungen als kompletten Bullshit zu bezeichnen, nur weil ich für mich weiß, wie das Heilen funktioniert.
Natürlich ist es “Bullshit“, weil Du alle in Deine eigene “Schublade“ steckst und behauptest, daß nur Dein Weg, der Dir persönlich geholfen hat, automatisch auch der richtige Weg für alle ist.
Was Du dabei aber vollkommen vergisst ist, daß die Menschen eben vollkommen individuell sind, wie auch ihre eigenen Probleme und damit auch ihr eigener richtige Weg, diese Probleme zu bewältigen.
Was glaubst Du denn, warum es so viele verschiedene therapeutische Behandlungsmöglichkeiten gibt?
Weil der eine Weg, eben nicht für alle Patienten auch der passende Weg ist.
Denke darüber mal nach, bevor Du deinen sehr verallgemeindernden “Senf“ wieder abgibst.
Meines Erachtens hat die TE sich darüber nur Gedanken gemacht, ob dieses Thema “Kriegsangst“ überhaupt einen Platz in einer eventuell anstehenden Therapie haben darf.
Ich bin jedoch der Meinung, daß alle Themen, die den Patienten eben belasten auch einen Platz in der Therapie haben dürfen und auch sollen. Egal wie “unsinnig“ dies für andere Menschen auch erscheinen mag.
Schließlich ist die Therapie auch dafür da, eben einen gesunden Umgang mit belastenden Themen zu erlernen, ggf. auch durch das Erlernen sich von belastenden Themen gesund abgrenzen zu können. Denn nicht auf alles, was auf der Welt passiert, haben wir auch den Einfluss dies ändern zu können. Manches muss man auch einfach akzeptieren lernen und sein Leben trotzdem soweit möglich erfüllt weiterleben zu können.
Nur mal ein Beispiel, um dies zu verdeutlichen...
Ich persönlich z.B. kann absolut nichts dafür, daß in Afrika oder auch woanders kleine Kinder verhungern...
Soll ich deshalb jetzt selber anfangen zu Hungern, nur um mich “solidarisch“ mit den hungernden Kindern zu verhalten?
Oder ist es nicht besser, zu erlernen es zu schätzen zu wissen, daß man Gott sei dank selber nicht hungern muss und sich trotzdem weiter ohne zu Hungern zu ernähren.
Es hilft den Kindern in Afrika auch nicht, wenn ich jetzt anfange zu Hungern. Dadurch werden diese auch nicht satt.
Da ist es doch besser und auch effektiver, in seinem näheren Umfeld zu schauen, daß es allen gut geht und dort seine möglichen Ressourcen zu investieren.
Das mag jetzt vielleicht auch etwas egoistisch klingen, aber einer alleine wird die Welt auch nicht retten können. Da ist es doch eine gute Alternative, in seinem Umfeld zu schauen, wem man da helfen oder retten kann.
L.G. Tobe