Therapiestunde vorzeitig beendet

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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viccy
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Beitrag Di., 31.01.2023, 13:40

candle. hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 13:13
Weiß die Therapeutin denn von deinem inneren Druck?

LG candle
Nein. Sie erwähnte mal in einem anderen Zusammenhang, dass sie ein ungeduldiger Mensch sei. Ich habe ihre Reaktionen als auch die Verkürzung der Sitzung daher auf diese Eigenschaft zurückgeführt. In Verbindung mit meiner Sorge, nicht interessant zu sein und sie zu langweilen, natürlich eine ungünstiges (Gedanken-) Konstrukt.

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stern
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Beitrag Di., 31.01.2023, 13:42

Sinnvoll wäre auf jeden Fall nach der Dauer einer Sitzung zu fragen. Schon alleine, um die eigenen Themen darauf abstimmen zu können. Ist ja doof wenn es auf einmal heißt, dass nun Ende ist. Ob sie das dann passend abrechnet: Nun, das sollte zumindest so sein. Und ich meine, einen Stückelung ist in Einheiten a 10 Min. möglich. Ist nichts, was man nicht nachsehen könnte. A
Dass sie dir solche Sitzungen anbietet, spricht erstmal eher für sie, als gegen sie.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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candle.
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Beitrag Di., 31.01.2023, 13:45

viccy hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 13:40 mit meiner Sorge, nicht interessant zu sein und sie zu langweilen,
Was meinst du denn genau mit "interessant"?

candle
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viccy
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Beitrag Di., 31.01.2023, 14:01

candle. hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 13:45
Was meinst du denn genau mit "interessant"?

candle
Ich versuche es mit einem Beispiel aus der Langzeittherapie zu erklären. Ich erhalte die Aufgabe, meine Glaubenssätze aufzuschreiben. Ich lege diese in der nächsten Stunde vor. Ich merke, dass es ein wichtiges Thema für mich ist. Sie schaut es sich kurz an, wir sprechen ein paar Minuten drüber. Dann soll ich es wieder wegräumen und es geht mit einem anderen Thema weiter.
Da habe ich mich dann schon so oft gefragt: Warum springt sie nun plötzlich von einem Thema zum anderen? Kein Interesse (z.B. an meinen Glaubensssätzen)?

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candle.
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Beitrag Di., 31.01.2023, 14:07

Und du mußt nie etwas praktisch umsetzen um dem entgegen zu wirken?
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Tobe
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Beitrag Di., 31.01.2023, 14:20

Hallo Viccy,

Du kannst Dir auch von Deiner Krankenkasse eine s.g. "Patientenquittung" ausstellen lassen.
Da siehst Du dann genau, was Deine Therapeutin für diese "Quartalsstunden" abgerechnet hat.
Diese Patientenquittung zeigt leider nicht den Abrechnungsstand bis heute an, da noch nicht alle abrechnungsrelevanten Daten der Krankenkasse vorliegen.
Ich glaube die letzten 2-3 Quartalle könnten daher noch fehlen. Da dieses Prozedere dieser s.g. "Quartalsstunden" bei dir aber schon 2 Jahre läuft, dürfte mindestens 1 Jahr darauf zu sehen sein.
Diese Patientenquittung von der Krankenkasse ist kostenlos und Deine Therapeutin erfährt davon nichts.

Das Deine Therapeuten jetzt mehr abrechnet, als sie leistet bezweifel ich ein wenig.
Das eigentliche Therapiekontigent ist ja in der Regel ausgeschöpft, wenn eine "normale" Therapie beendet ist und man dennoch danach mehr oder weniger regelmäßig die Therapeutin aufsucht.
Die Abrechnungsmöglichkeiten sind in dem Fall dann sehr begrenzt für Deine Therapeutin.

Für die s.g. "Quartalsspechstunde" (EBM 35151) darf sie beispielsweise nur 6x 25 Minuten pro Jahr, also insgesamt 150 Minuten pro Jahr berechnen. Mehr bekommt sie von Deiner Krankenkasse dafür nicht bezahlt.
Es gibt da noch ein paar andere kleine EBM-Ziffern, die sie möglicherweise dann bei Überschreitung abrechnet, aber auch dies ist sehr begrenzt.

Wirklich zu viel abrechnen, außerhalb der eigentlichen Therapie, ist da kaum möglich.
Es wird eher wahrscheinlich sein, daß sie bei Dir mehr "Leistung" erbringt, als sie abrechnen kann.

Ich würde an Deiner Stelle auch eher das Gespräch mit ihr suchen. Nicht um ihr einen evtl. Abrechnungsbetrug vorzuwerfen, sondern um für Dich Klarheit zu bekommen. Damit Du auch von dem Gefühl befreit werden kannst, das dies an Dir liegt, oder sie mangelndes Interesse an Dir und Deine Probleme hat.

Was das teils verkürzte Vorgehen während Deiner Langzeit-Therapie angeht...
Es macht für den Patienten wenig Sinn, beispielsweise in den letzten 10 Minuten (der 50 Minuten-Sitzung) noch ein neues Thema zu eröffnen, weil dies dann mittendrin und ggf. in einer sehr ungünstigen Situation abgebrochen werden muss, weil der nächste Patient schon wartet.
Die Therapeuten haben ihren Kalender meist stündlich durchterminiert, so daß es da fast unmöglich ist, diese Zeiten dann an eine Stunde als Verlängerung wieder dranzuhängen.
Wenn dies natürlich ständig passiert, würde ich natürlich auch erwarten, daß diese dann zusammengekommenen Stunden, an das übliche Gesamtkontigent angehangen werden.
Aber vielleicht hat sie dies ja auch getan?
Weißt Du denn, wieviele "normale" Stunden Du bei ihr während der Langzeittherapie bekommen hast?

L.G. Tobe
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chrysokoll
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Beitrag Di., 31.01.2023, 16:28

viccy hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 14:01 Da habe ich mich dann schon so oft gefragt: Warum springt sie nun plötzlich von einem Thema zum anderen? Kein Interesse (z.B. an meinen Glaubensssätzen)?
Du hast DICH das gefragt, diese Frage aber nie der Therapeutin gestellt? Warum?
Du hast nie gesagt: Stopp. Das ist mir wichtig. Ich möchte da dran arbeiten?
Das könnte man ja auch vorab per mail machen oder einen Brief schreiben und den z.B. mitbringen und vorlesen oder ihr geben wenn man es nicht schafft das zu sagen.

Du gehst da also ca. alle acht Wochen hin, sie ist respektlos, verkürzt die Stunden, telefoniert.
Hm. Was soll das noch bringen?
Ich würde an deiner Stelle tatsächlich überlegen was die Alternativen sein könnten. Ob du sie noch brauchst oder z.B. doch eine neue Therapie. Vielleicht auch in Gruppe oder in einer Beratungsstelle. Das was du beschreibst klingt nicht sehr sinnvoll, eher so nach Gedümpel. Das klingt traurig und ist auch schade. Du kannst natürlich nur selber beantworten was es dir so noch bringt

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Solage
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:05

Die Psychotherapeutische Sprechstunde kann bis zu 150 Minuten im Quartal in Anspruch genommen werden und die darauffolgenden 3 Quartale im Krankheitsfall.

Auszug Kassenärztliche Bundesvereinigung:

Abrechnungsbestimmung

je vollendete 25 Minuten

Die Gebührenordnungsposition 35151 ist im Krankheitsfall höchstens 6-mal und bei Versicherten bis zum vollendeten 21. Lebensjahr und bei Versicherten mit Vorliegen einer Intelligenzstörung (ICD-10-GM: F70-F79) höchstens 10-mal im Krankheitsfall berechnungsfähig.
Die Gebührenordnungsposition 35151 kann bei Versicherten bis zum vollendeten 21. Lebensjahr und bei Versicherten mit Vorliegen einer Intelligenzstörung (ICD-10-GM: F70-F79) im Krankheitsfall bis zu 4-mal auch mit relevanten Bezugspersonen ohne Anwesenheit des Versicherten stattfinden

https://www.kbv.de/tools/ebm/html/35151 ... 24128.html


Der Krankheitsfall ist definiert in § 21 Abs. 1 Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä) und umfasst das aktuelle sowie die drei nachfolgenden Kalendervierteljahre, die der Berechnung der krankheitsfallbezogenen Gebührenordnungsposition folgen.

https://www.kbv.de/tools/ebm/html/3.2_1 ... 49376.html

Ich hatte über einen längeren Zeitraum jeden Monat eine Quartalsstunde über 50 Minuten.
Für diese Stunden bekommen die Therapeuten aber weniger Geld.

Viccy, du hast das Gefühl , dass deine Therapeutin kein Interesse an dir und deinen Themen hat und du findest dich auch selbst nicht interessant genug. Wenn das das Ergebnis einer abgeschlossenen Therapie ist, dann ist dort Entscheidendes vielleicht nicht bearbeitet worden. Eben für dich einzustehen, dich zu positionieren usw. ?

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Solage
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:16

In der Langzeittherapie stehen dir 50 Minuten zu. In meiner Bewilligung der Krankenkasse stand: Mindestdauer 50 Minuten.
Wenn du selbst die Stunde früher beenden möchtest, ist das deine Sache. Wenn du die 50 Minuten auch immer wieder mit Schweigen füllen möchtest auch. Daraus kann sich auch ein interessantes Thema entwickeln.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:20

viccy hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 13:40 Nein. Sie erwähnte mal in einem anderen Zusammenhang, dass sie ein ungeduldiger Mensch sei. Ich habe ihre Reaktionen als auch die Verkürzung der Sitzung daher auf diese Eigenschaft zurückgeführt.
Hm, auf solche Selbsteinschätzungen gebe ich erst mal nicht unbedingt viel.
viccy hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 13:40 In Verbindung mit meiner Sorge, nicht interessant zu sein und sie zu langweilen, natürlich eine ungünstiges (Gedanken-) Konstrukt.
Und seit wann können bezahlt arbeitende Menschen jede Arbeit die sie irgendwie nicht interessant finden, aber für die sie eben Kohle kassieren einfach beenden und nicht fertigmachen? Oder hat sie bei der Krankenkasse dann nur 2/3 des Honorars eingefordert, weil sie ja auch nur 2/3 der Arbeit verrichtet hat?

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Tobe
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:21

Krankheitsfall sind 4 Quartale, bzw. 1 Jahr.
Die Ziffer 35151 (je 25 Minuten) ist für diesen gesamten Zeitraum nur 6 mal berechnungsfähig.
Also 150 Minuten gesamt pro Jahr.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
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chrysokoll
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:26

also meines Wissens nach und auch so vermittelt vom Therapeuten: 6 x 25 Minuten pro Quartal !
Das sind drei Stunden im Quartal. Nicht im Jahr !

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Solage
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:31

Es sind 3 Stunden im Quartal.

Der Krankheitsfall sind 4 Quartale, wobei in jedem Quartal die 150 Minuten abgerechnet werden dürfen. Danach gibt es evtl. einen neuen Krankheitsfall, in welchem wiederum abgerechnet werden darf.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:37

viccy hat geschrieben: Di., 31.01.2023, 14:01 Ich erhalte die Aufgabe, meine Glaubenssätze aufzuschreiben. Ich lege diese in der nächsten Stunde vor. Ich merke, dass es ein wichtiges Thema für mich ist. Sie schaut es sich kurz an, wir sprechen ein paar Minuten drüber. Dann soll ich es wieder wegräumen und es geht mit einem anderen Thema weiter.
Genau das habe ich mal in der Rehaklinik erlebt: Gehe voller Hoffnung mit meinen ausgearbeiteten Hausaufgaben hin, sie wirft einen kurzen Blick darauf, sagt: "Ja, damit haben Sie ja wirklich ein Problem." Und schickt mich wieder weg, um beim nächsten Mal genau die Fragen beantworten zu sollen, die ich schon ausgearbeitet hatte.
Damals war ich zu schüchtern. Heute würde ich sagen "Stopp! Das Anliegen ist mir wichtig." Und wenn sie nicht will, jemand neuen suchen.

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Tobe
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Beitrag Di., 31.01.2023, 17:39

Zitat aus https://www.kbv.de/tools/ebm/html/35151 ... 24128.html
"Anmerkung

Die Gebührenordnungsposition 35151 ist im Krankheitsfall höchstens 6-mal und bei Versicherten bis zum vollendeten 21. Lebensjahr und bei Versicherten mit Vorliegen einer Intelligenzstörung (ICD-10-GM: F70-F79) höchstens 10-mal im Krankheitsfall berechnungsfähig."
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