Was sind Sonstige Persönlichkeitsstörungen
Diese schlechten Erfahrungen in Therapien oder überhaupt, belasten einen wirklich sehr.
Ich habe reflektiert. Bei mir kam das dadurch, dass ich nach außen stark auftrete, zuweilen auch aggressiv (Verteidigungshaltung). Dementsprechend wurde ich behandelt. Eigentlich bin ich aber sehr verletzlich und kränkbar.
Meine erste Therapeutin hat die Persönlichkeitsstörung erst nach längerer Zeit diagnostiziert, da ich sehr gut "gesund" spielen konnte und erst im Übertragungs-Geschehen durchdrehte.
Ich hatte im Laufe der Jahre verschiedene Diagnosen und habe mich auch verändert, indem ich mein Ausagieren zumindest reflektieren kann, wenn auch oft nicht verhindern. Borderline PS, Ängstlich-vermeidende PS, Dependente PS mit komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung.
Vielen Grüße
reddie
Ich habe reflektiert. Bei mir kam das dadurch, dass ich nach außen stark auftrete, zuweilen auch aggressiv (Verteidigungshaltung). Dementsprechend wurde ich behandelt. Eigentlich bin ich aber sehr verletzlich und kränkbar.
Meine erste Therapeutin hat die Persönlichkeitsstörung erst nach längerer Zeit diagnostiziert, da ich sehr gut "gesund" spielen konnte und erst im Übertragungs-Geschehen durchdrehte.
Ich hatte im Laufe der Jahre verschiedene Diagnosen und habe mich auch verändert, indem ich mein Ausagieren zumindest reflektieren kann, wenn auch oft nicht verhindern. Borderline PS, Ängstlich-vermeidende PS, Dependente PS mit komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung.
Vielen Grüße
reddie
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Reddie, da hast du ja ein enormes Paket zu schleppen.
Von Päckchen und tragen kann man da nicht mehr sprechen.
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Eure Erklärungen ergeben für mich total Sinn. Krass, dass Diagnosen mit dem Patienten nicht besprochen werden. Was mich stört ist, dass
a) Menschen mit ungünstigen "Aufwuchsbedingungen" (Patchwork, psych. kranke Eltern etc.) prädestiniert für eine PS-Diagnose sind. Dabei sind nicht alle o.a. parentifizierte Kinder, mensch kann an solchen Erfahrungen auch wachsen.
b) Es können ja auch Ereignisse aus der jüngeren Zeit sein, die für entsprechende, nun nicht mehr passende Verhaltensweisen, sorgen, nicht unbedingt frühe Schädigungen. Bspw. wenn ein Polizist/Lehrer/Sozialarbeiter aus dem Problemviertel ins Goldstaubviertel wechselt oder umgekehrt. Oder jemand aus einem mobbendem Team in ein kollegiales und plötzlich ist die vermeintliche PS wie weggeblasen.
c) Dass bei all dem jüngere Schadereignisse hinten runterfallen. Wenn gerade jemand ermordert wurde, ist mir egal, ob ich in einer vollständigen Familie aufgewachsen bin. Stellt Euch vor, jemand kommt mit einem Bericht im verschlossenen Umschlag zum Nachbehandler und dort steht "Verdacht auf paranoide PS". Ob dem wohl noch geglaubt wird, wenn er von einer Gewalterfahrung erzählt? Wirklich erlebt.
(Wobei ich nicht völlig in Abrede stellen möchte, dass mich schräge frühe Erlebnisse bis zu einem gewissen Grad geprägt haben und es nicht verkehrt wäre, daran zu arbeiten. So klingt es auch nicht stigmatisierend.)
a) Menschen mit ungünstigen "Aufwuchsbedingungen" (Patchwork, psych. kranke Eltern etc.) prädestiniert für eine PS-Diagnose sind. Dabei sind nicht alle o.a. parentifizierte Kinder, mensch kann an solchen Erfahrungen auch wachsen.
b) Es können ja auch Ereignisse aus der jüngeren Zeit sein, die für entsprechende, nun nicht mehr passende Verhaltensweisen, sorgen, nicht unbedingt frühe Schädigungen. Bspw. wenn ein Polizist/Lehrer/Sozialarbeiter aus dem Problemviertel ins Goldstaubviertel wechselt oder umgekehrt. Oder jemand aus einem mobbendem Team in ein kollegiales und plötzlich ist die vermeintliche PS wie weggeblasen.
c) Dass bei all dem jüngere Schadereignisse hinten runterfallen. Wenn gerade jemand ermordert wurde, ist mir egal, ob ich in einer vollständigen Familie aufgewachsen bin. Stellt Euch vor, jemand kommt mit einem Bericht im verschlossenen Umschlag zum Nachbehandler und dort steht "Verdacht auf paranoide PS". Ob dem wohl noch geglaubt wird, wenn er von einer Gewalterfahrung erzählt? Wirklich erlebt.
(Wobei ich nicht völlig in Abrede stellen möchte, dass mich schräge frühe Erlebnisse bis zu einem gewissen Grad geprägt haben und es nicht verkehrt wäre, daran zu arbeiten. So klingt es auch nicht stigmatisierend.)
Warum stört dich das? Die frühe Beschädigung ist eine wesentliche Bedingung für eine PS, d. h. ohne eine solche ist eine PS praktisch nicht möglich.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Di., 31.01.2023, 18:02 Was mich stört ist, dass
a) Menschen mit ungünstigen "Aufwuchsbedingungen" (Patchwork, psych. kranke Eltern etc.) prädestiniert für eine PS-Diagnose sind.
Weshalb sollte das nicht geglaubt werden? Wenn dem so sein sollte, würde der "Behandler" nicht taugen. Eine geschriebene Diagnose sollte nie "geglaubt" werden, sondern es sollte sich ein eigener Eindruck (durch Untersuchung) geschaffen werden.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Di., 31.01.2023, 18:02 Stellt Euch vor, jemand kommt mit einem Bericht im verschlossenen Umschlag zum Nachbehandler und dort steht "Verdacht auf paranoide PS". Ob dem wohl noch geglaubt wird, wenn er von einer Gewalterfahrung erzählt?
Das PS auch in der Fachwelt oft sehr negativ betrachtet werden als eine Art "Bösartigkeit", ist leider Realität. Dabei sind es genauso Störungen wie Depression, Angst, Psychose. Zu erklären ist das vermutlich damit, dass Therapeuten ihre eigene problematischen Anteile unbewusst in diesen Menschen in massiverer Form wiedererkennen und damit - wenn sie selbst nicht therapeutisch durchgearbeitet sind - damit schwer umgehen können und dann gegenüber dem Pat. ins destruktive Agieren kommen.
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Notwendig, aber nicht hinreichend, wie die Mathematiker sagen.
Weshalb sollte das nicht geglaubt werden?Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Di., 31.01.2023, 18:02 Stellt Euch vor, jemand kommt mit einem Bericht im verschlossenen Umschlag zum Nachbehandler und dort steht "Verdacht auf paranoide PS". Ob dem wohl noch geglaubt wird, wenn er von einer Gewalterfahrung erzählt?
Na, weil dieser vorstigmatisierte Patient angeblich wegen seiner Kindheit nur zu empfindlich ist. Selbst erlebt. Da brennt einem ein jüngeres Schadereignis unter den Nägeln und ich soll die ganze Zeit über meine angeblich so schlimme Mutter reden.
Treffende Erklärung, habe ich wahrscheinlich sehr schmerzhaft erlebt und musste so aufgerissen neu auf die Suche gehen. Zum Glück erfolgreich.alatan hat geschrieben: ↑Mi., 01.02.2023, 06:56 Das PS auch in der Fachwelt oft sehr negativ betrachtet werden als eine Art "Bösartigkeit", ist leider Realität. ... Zu erklären ist das vermutlich damit, dass Therapeuten ihre eigene problematischen Anteile unbewusst in diesen Menschen in massiverer Form wiedererkennen und damit - wenn sie selbst nicht therapeutisch durchgearbeitet sind - damit schwer umgehen können und dann gegenüber dem Pat. ins destruktive Agieren kommen.
Naja, die Eltern sind ja immer Kern der Probleme.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 01.02.2023, 11:27 und ich soll die ganze Zeit über meine angeblich so schlimme Mutter reden.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Wie jetzt, jemand der mit den besten Eltern der Welt aufgewachsen ist und dann kriegstraumatisiert aus einem Auslandseinsatz zurückkommt oder einen Terroranschlag überlebt hat oder oder oder, dessen Kern der Probleme sind die Eltern? Welche Stahlgewittererziehung soll der denn genießen, damit ihm das nichts ausmacht?
Oder ne Nummer kleiner Mobbing, schwere Erkrankung, Schicksalsschlag... wirft einen nicht um, wenn die Eltern alles richtig gemacht haben?
Bist du das oder sind das Beispiele?
Aber zur PTBS gibt es wohl Untersuchungen, dass Traumatisierte "vorbelastet" waren... das hat etwas mit Resilienz zu tun... aber das ist ein ganz weites Feld und ich kein Experte.
candle
Richtig macht kein Mensch der Welt etwas.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 01.02.2023, 11:48 wenn die Eltern alles richtig gemacht haben?
Aber zur PTBS gibt es wohl Untersuchungen, dass Traumatisierte "vorbelastet" waren... das hat etwas mit Resilienz zu tun... aber das ist ein ganz weites Feld und ich kein Experte.
Da hast du doch etwas Schönes geschrieben!aber alltagstauglich
candle
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Genau das ist der Punkt, wo ich anderer Meinung bin, auch Resilienz hat Grenzen und auf die Spitze getrieben würde das ja bedeuten, wir brauchen uns nicht mehr darum kümmern, die Welt gerechter und friedlicher zu machen. Wer bei Folter einknickt, ist nicht etwa nicht resilient genug, sondern einfach menschlich. Sorry, musste in der DDR-Schule genug Heldengeschichten von den so widerstandsfähigen Kämpfern für die gute Sache lesen. Die DDR-Forstwirtschaft wollte rauchresiliente Bäume züchten anstatt den Qualm abzustellen.
Das oben sind Beispiele, eines davon trifft, verfremdet, auf mich zu.
Zumindest empfinde ich dich immer ab einem gewissen Punkt chaotisch wo du dann alles in einen Topf wirfst. Was helfen dir denn Fallbeispiele von anderen Kathastrophen? Es macht vielleicht Sinn enger bei dir zu bleiben?
Zumindest ist für dich immer alles extrem.... überdramatisiert.
candle
Dass du auch immer so Extrembeispiele herauszauberst?Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mi., 01.02.2023, 12:11 Wer bei Folter einknickt, ist nicht etwa nicht resilient genug, sondern einfach menschlich.
Zumindest ist für dich immer alles extrem.... überdramatisiert.
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Was heißt das?Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Mo., 30.01.2023, 20:30
Geht nicht, gab ja "interaktionelle Probleme".
Und deshalb gibt sie dir da keine Auskunft weder schriftlich noch mündlich?
Naja, wenn du sie da nicht direkt fragst, dann wirst du es halt nie wissen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Was das heisst? Damit habe ich die Foris vor ca. 1 Jahr genervt (Danke fürs Geduld haben): vor allem mangelnde Absprachefähigkeit. Ich möchte gern über ein bestimmtes Thema reden, er sagt, jetzt nicht, sondern später. Ich halte mich an sein Redeverbot, er brüllt mich an, weil ich angeblich nicht darüber reden will. Ich weise ihm nach, wann ich versucht habe, das Thema aufzubringen. Er wird aggressiv, weil ich angeblich erwarte, dass er sich alles merken muss. Ich äußere Verständnis, dass er sich nicht alles merken kann, vor allem, weil er so oft krank war und keine Kontinuität in der Behandlung drin ist. Er flippt aus und schmeisst mich raus.
So was nennt man "interaktionelle Schwierigkeiten". Und so jemanden soll ich anrufen? Ich kann mit Cholerikern nicht umgehen, auch aus biographischen Gründen. Und gerade bei sex. Gewalt ist Redeverbot ein gewaltiger Trigger.
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Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Di., 31.01.2023, 18:02 c) Dass bei all dem jüngere Schadereignisse hinten runterfallen. Wenn gerade jemand ermordert wurde, ist mir egal, ob ich in einer vollständigen Familie aufgewachsen bin. Stellt Euch vor, jemand kommt mit einem Bericht im verschlossenen Umschlag zum Nachbehandler und dort steht "Verdacht auf paranoide PS". Ob dem wohl noch geglaubt wird, wenn er von einer Gewalterfahrung erzählt? Wirklich erlebt.
(Wobei ich nicht völlig in Abrede stellen möchte, dass mich schräge frühe Erlebnisse bis zu einem gewissen Grad geprägt haben und es nicht verkehrt wäre, daran zu arbeiten. So klingt es auch nicht stigmatisierend.)
Also eine Persönlichkeitsstörung muss man zwingend schon als Kind entwickeln. Das ist eine Entwicklungsstörung.
Wenn du später durch ein Traumaereignis Symptome entwickelst ist das keine Persönlichkeitsstörung sondern eine posttraumatische Belastungsstörung. Der Klassiker da ist ja Soldat der aus dem Krieg/Einsatz kommt und dann Wutanfälle, Ängste, Selbstwertprobleme etc hat die vorher nicht da waren.
>>Naja, die Eltern sind ja immer Kern der Probleme.<<
War das ernst gemeint?
:-?
Grüße, habt es schön.
S.
War das ernst gemeint?
:-?
Grüße, habt es schön.
S.
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...das ist schon sehr verallgemeinert, dass die Eltern immer "Kern des Problems" sind. Das mag oft so sein. Aber pauschal das mal hier rauszuhauen, das find ich schon etwas zu pauschal.
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