Kann Therapie nicht vergessen

[traeumend]

Ich mag ihn da halt nicht schlecht machen, da es zum einem ja einfach meine verdrehte Wahrnehmung sein kann und zum anderen möchte ich niemandem schaden.

Wenn dich die Geschichte belastet, gehört sie doch zu deinen aktuellen Problemen dazu. Und wenn es verdrehte Wahrnehmung sein sollte, wäre es doch interessant, zu klären, warum du es so wahrgenommen hast, oder? Dann passieren solche Wahrnehmungen ja vielleicht auch nicht nur in der Therapie sondern auch anderswo.

Es ist deine Therapie und du musst natürlich selbst entscheiden, aber ich persönlich würde es ansprechen. Die neue Thera unterliegt ja sowieso der Schweigepflicht, da ist der 'Schaden' den du glaubst, ihm zuzufügen, eher gering.

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[Tatsaechlichmaja]

Ich mag ihn da halt nicht schlecht machen, da es zum einem ja einfach meine verdrehte Wahrnehmung sein kann und zum anderen möchte ich niemandem schaden.

Wenn dich die Geschichte belastet, gehört sie doch zu deinen aktuellen Problemen dazu. .......

Tatsächlich ist es normalerweise auch schon mal ne verdrehte Wahrnehmung. Da wo ich glaube, dass Menschen sich nicht für mich interessieren, da interessieren sie sich für mich. Meistens kann ich das dann hinterher gar nicht glauben. Haben sie doch in meinen Augen klar desinteressierte Signale gesendet. Ebenso ist es auch schon passiert, dass ich mir sicher war, dass sich drein gegenüber für mich interessiert und es war dann eher nicht so.
Aber jetzt zum Beispiel im Fall meines Theras habe ich an manchen Tagen (nicht immer!) sehr auf seine Körpersprache geachtet und da war halt sehr viel Unbehagen. Was meistens gegenteilig zum Gesagten war. Und ich hab schon im Laufe meines Lebens versucht dieses Körpersprache-Ding auszublenden und mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Ob das nun besser ist, sei mal dahingestellt.

Frage mich nur, wie man herausfinden will, ob meine Wahrnehmung falsch war. Es ist ja für einen Dritten schwer zu beurteilen, weil er nicht dabei war. Außer seine Mails, die teilweise unterirdisch waren. Vermutlich hätte ich das alles eher mit ihm besprechen müssen.

[candle.]

Du schriebst doch, dass er in Ausbildung ist. Vielleicht kann er das nicht besser? Vielleicht schafft er diese Ausbildung auch nicht.

candle

[traeumend]

Aber jetzt zum Beispiel im Fall meines Theras [...]
Frage mich nur, wie man herausfinden will, ob meine Wahrnehmung falsch war. Es ist ja für einen Dritten schwer zu beurteilen, weil er nicht dabei war. Außer seine Mails, die teilweise unterirdisch waren. Vermutlich hätte ich das alles eher mit ihm besprechen müssen.

Die Antwort auf diese Frage ist aber vielleicht auch gar nicht das Allerwichtigste. Wichtig ist doch vor allem, aufzuarbeiten, wie du es empfunden hast und auch inwiefern deine Therapie unter Umständen darunter gelitten hat (und was du demzufolge noch zu bearbeiten hast).
Außerdem könntest du auch die Frage zu klären versuchen, aus welchen Gründen du im Alltag zu bestimmten (Fehl-?)interpretationen neigst. Denn das scheint ja so zu sein, dass du das tust, von dem, was du jetzt geschrieben hast.
Das wären doch beides Fragen, deren Antworten dir in deinem Leben vielleicht weiterhelfen könnten - ganz unabhängig davon, was im Kopf deines Theras nun vorgegangen oder nicht vorgegangen ist.

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[Tatsaechlichmaja]

Du schriebst doch, dass er in Ausbildung ist. Vielleicht kann er das nicht besser? Vielleicht schafft er diese Ausbildung auch nicht.

candle

Zumindest fachlich wirkte er auf mich sehr kompetent. Ich hatte von Tag 1 an ein gutes Gefühl. Was sich dann mit der Zeit zwar änderte, aber nie auf der fachlichen Ebene. Aber ich weiß natürlich nicht, wie es bei anderen Patienten ist und wie viele er überhaupt schon hatte.

[candle.]

aber nie auf der fachlichen Ebene.

Aha, dann hat sich seine Person als Mensch für dich verkehrt?

[Tatsaechlichmaja]

Aber jetzt zum Beispiel im Fall meines Theras [...]
Frage mich nur, wie man herausfinden will, ob meine Wahrnehmung falsch war. Es ist ja für einen Dritten schwer zu beurteilen, weil er nicht dabei war. Außer seine Mails, die teilweise unterirdisch waren. Vermutlich hätte ich das alles eher mit ihm besprechen müssen.

Die Antwort auf diese Frage ist aber vielleicht auch gar nicht das Allerwichtigste. Wichtig ist doch vor allem, aufzuarbeiten, wie du es empfunden hast und auch inwiefern deine Therapie unter Umständen darunter gelitten hat (und was du demzufolge noch zu bearbeiten hast).
Außerdem könntest du auch die Frage zu klären versuchen, aus welchen Gründen du im Alltag zu bestimmten (Fehl-?)interpretationen neigst. Denn das scheint ja so zu sein, dass du das tust, von dem, was du jetzt geschrieben hast.
Das wären doch beides Fragen, deren Antworten dir in deinem Leben vielleicht weiterhelfen könnten - ganz unabhängig davon, was im Kopf deines Theras nun vorgegangen oder nicht vorgegangen ist.

Jein. Nicht unbedingt. Aber vielleicht würde es bei mir nicht so einen negativen Touch hinterlassen. Irgendwie bleibt da halt jetzt vieles für mich so negativ hängen und es fühlt sich wieder wie „wieder ein Mensch der mich vermutlich einfach nicht leiden kann“ an. Und das schmerzt.

[Tatsaechlichmaja]

aber nie auf der fachlichen Ebene.

Aha, dann hat sich seine Person als Mensch für dich verkehrt?

Sorry nein. Mit fachlich meinte ich inhaltlich fachlich. Sein Wissen. Was sich für mich verändert hat oder stets ein Wechsel war, war sein Verhalten. Anfangs wirkte er in allem sehr souverän. Später war gerade das Auftreten/verhalten sehr wechselhaft.

[candle.]

Nur es ist vorbei! Entweder beschwert du dich oder du läßt es so.

Ich kann nämlich nichts schließen. Vielleicht hast du deine Gefühle auf ihn übertragen?

[BluePoint]

Irgendwie bleibt da halt jetzt vieles für mich so negativ hängen und es fühlt sich wieder wie „wieder ein Mensch der mich vermutlich einfach nicht leiden kann“ an. Und das schmerzt.

Ich würde sagen hier liegt der Knackpunkt.

[Tatsaechlichmaja]

Irgendwie bleibt da halt jetzt vieles für mich so negativ hängen und es fühlt sich wieder wie „wieder ein Mensch der mich vermutlich einfach nicht leiden kann“ an. Und das schmerzt.

Ich würde sagen hier liegt der Knackpunkt.

Was genau meinst du damit? Das es ein Problem von mir ist?

Ist es theoretisch auch. Es ist vermutlich durch die Beziehung zu meiner Mutter in der Kindheit entstanden. Als sein „Abbruch“ kam, bin ich echt tief gefallen. Erst ging es mir noch 1-2 Wochen ganz gut und dann musste ich mich zwei Wochen krankmelden. Ich bin nachts aufgewacht und habe sofort geweint. Ich hatte sofort den Gedanken, dass mein Thera mir doch eigentlich gar nichts glaubt, mich nicht ernst nimmt und auch nicht leiden kann. Ich habe zwei Wochen meine Gedanken nicht stoppen können und war wie gesagt nur am weinen. Als hätte jemand eine Kiste aufgemacht, die lange in der Ecke stand. Nach zwei Wochen war sie Gottseidank wieder weg und der Gedanke, dass er mich nicht Ernstnimmt triggert mich aktuell nicht. Aber diese zwei Wochen waren der pure Wahnsinn. Ich war kurz davor in eine Klinik zu gehen, weil ich mit diesem Schmerz nicht klargekommen bin.

[Sydney-b]

Aber jetzt zum Beispiel im Fall meines Theras habe ich an manchen Tagen (nicht immer!) sehr auf seine Körpersprache geachtet und da war halt sehr viel Unbehagen. Was meistens gegenteilig zum Gesagten war. Und ich hab schon im Laufe meines Lebens versucht dieses Körpersprache-Ding auszublenden und mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Ob das nun besser ist, sei mal dahingestellt.

Er war ja noch in Ausbildung.
Therapeuten lernen dort, ihre Klienten zu spiegeln.
Vielleicht hat er dich einfach zu sehr (unauthentisch) gespiegelt?
So, dass es bei dir Unbehagen ausgelöst hat?

Wäre eine Möglichkeit.

Eine andere wäre, dass du tatsächlich sehr viel Unbehagen ausgestrahlt hast und er dieses Gefühl dir gespiegelt hat.

Was denkst du darüber?

[Tatsaechlichmaja]

.......
Was den Blickkontakt angeht passt es. Ich hab idR zur Seite geschaut und das hat er auch getan. Gerade in den letzten Sitzungen hat er mich gar nicht angesehen. Jedoch wüsste ich nicht ob’s sonst passt. Ich saß idR immer gleich. Beine überschlagen, gerade zu ihm und Hände in den Schoß gelegt - mit Schutz vorm Bauch. Ich saß eigentlich immer gleich.
Er hat sich alle 2 Minuten umgesetzt. Mal zugewandt, mal sehr weggedreht. Beine immer in eine komplett andere Richtung. Arme verschränkt. Und Blickkontakt hat er nicht wirklich gehalten. Eigentlich hat er sich ständig irgendwo beruhigt (kratzen etc.). Vielleicht wirke ich aber auch anders als ich denke und er hat es gespiegelt. Zumindest was den Blickkontakt angeht würde es passen. Ich hatte mich immer schon gewundert wieso er mir nicht in die Augen schaut, weil er ja schließlich Therapeut ist.

[Scars]

Ich war mal bei einem jungen Therapeuten, dem hingen die Jeans in den Kniekehlen und man konnte die ausgewählte Unterwäsche bewundern. Fand ich persönlich unangemessen für einen Therapeuten. Vielleicht war dein Therapeut auch so ein „cooler Typ“ mit seinem aufgeknöpftem Hemd. Es gibt ja auch talentiertere und weniger talentiertere Therapeuten, als Berufsanfänger macht man wahrscheinlich mehr Fehler als später und muss sich selbst in der Rolle noch finden.

[montagne]

Von einem narzißtischen Mann zum nächsten, weil man komplementäre Bedürfnisse hat. Kann ja sein, wäre nichts ungewöhnliches.

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