Therapieraum und Sitzanordnung
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Danke an die Antworten bisher. Eine Frage an die Patienten, die auf dem Boden sitzen: Seid ihr bei psychologischen Psychotherapeuten mit Standardverfahren oder sind das Heilpraktiker für Psychotherapie, Gestalttherapeuten, Körperpsychotherapeuten etc? Ich glaube nämlich, dass Letztere meist etwas achtsamer sind.
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Mal etwas off topic: Das krasseste, was ich je erlebt habe, war eine Spruchkarte über dem Schreibtisch eines Ausbildungskandidaten. Darauf stand "I fuck on the first date." (Die Ambulanz ist auf Trauma spezialisiert.) Habe dort keine Therapie angefangen und das ganze per Feedbackbogen gemeldet.
Ich habe mich in der Analyse manchmal auf den Boden gesetzt oder bin aufgestanden und durch den Raum gegangen und für den Analytiker war das völlig ok.StillesMeer hat geschrieben: ↑Do., 17.11.2022, 11:38 Seid ihr bei psychologischen Psychotherapeuten mit Standardverfahren oder sind das Heilpraktiker für Psychotherapie, Gestalttherapeuten, Körperpsychotherapeuten etc? Ich glaube nämlich, dass Letztere meist etwas achtsamer sind.
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort
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Mein Therapeut hat sich die Räume mit einer anderen Thera geteilt, ein kleiner schmaler Büroraum und dann an der Längsseite eine Glaswand mit einer Tür und dahinter war der recht große Therapieraum. Freundlich aber schlicht eingerichtet, die Sessel standen nicht konfrontativ gegenüber sondern in einem Winkel, das war angenehm.
Dann ist er umgezogen und der Therapieraum war etwas kleiner, unter dem Dach, sachlich aber ruhig eingerichtet.
Meiner Meinung nach ist die Größe des Zimmers egal, solange der Thera gut ist, das ist doch das Haupkriterium und dann sollte es ein ruhiger Raum sein, der nicht zu viel Ablenkung bietet. Mich würden auch laute und ständige Nebengeräusche stören.
Ich habe auf meiner Suche nach einem Therapeuten so manchen Raum sehen können, einige klein, andere groß, einige gemütlich und ruhig (damit meine ich nicht Lärm der von außen herinedringt) sondern einen Raum der Ruhe vermittelt. usw.
Wichtig ist aber der Thera, die Stimme, wie er oder sie auf mich eingehen, zuhören...
Auch ich finde es interessant, wie sehr die TE plötzlich die Raumgröße der anderen Thera beschäftigt.
Dann ist er umgezogen und der Therapieraum war etwas kleiner, unter dem Dach, sachlich aber ruhig eingerichtet.
Meiner Meinung nach ist die Größe des Zimmers egal, solange der Thera gut ist, das ist doch das Haupkriterium und dann sollte es ein ruhiger Raum sein, der nicht zu viel Ablenkung bietet. Mich würden auch laute und ständige Nebengeräusche stören.
Ich habe auf meiner Suche nach einem Therapeuten so manchen Raum sehen können, einige klein, andere groß, einige gemütlich und ruhig (damit meine ich nicht Lärm der von außen herinedringt) sondern einen Raum der Ruhe vermittelt. usw.
Wichtig ist aber der Thera, die Stimme, wie er oder sie auf mich eingehen, zuhören...
Auch ich finde es interessant, wie sehr die TE plötzlich die Raumgröße der anderen Thera beschäftigt.
ich hätte sicher auf dem Boden sitzen können, aber das wäre nicht meines gewesen, aber ich habe eine Reihe Stunden im hin-und-hergehen im Zimmer verbracht, das war ganz gut. (TfP)StillesMeer hat geschrieben: ↑Do., 17.11.2022, 11:38 Eine Frage an die Patienten, die auf dem Boden sitzen:
never know better than the natives. Kofi Annan
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ich habe damals bei meinem "beinharten" klassischen Analytiker den ganzen Raum genutzt.StillesMeer hat geschrieben: ↑Do., 17.11.2022, 11:38 Eine Frage an die Patienten, die auf dem Boden sitzen: Seid ihr bei psychologischen Psychotherapeuten mit Standardverfahren oder sind das Heilpraktiker für Psychotherapie, Gestalttherapeuten, Körperpsychotherapeuten etc?
Letztlich hatte ich das angefangen und durchgesetzt, dann aber mit seiner Zustimmung.
Ich saß auf dem Boden, hinter der Couch, auf der Couch, im Sessel den ich verrücken durfte, ich ging durch den Raum etc.
Das wäre jetzt beim Traumatherapeuten (und davor der Therapeutin) alles sowieso möglich, ich mag da aber jetzt nicht mehr auf dem Boden sitzen, könnte aber.
Wir nutzen bei Bedarf den Raum, stehen auf etc.
Er hätte auch Decken da, auch falls es kalt ist oder ich mich sonst einwickeln möchte, Kissen, Stressbälle etc.
Ich war auch schon zu Erstgesprächen bei Therapeuten wo ich wusste: In so einem Raum kann ich nicht. Will ich nicht.
Wirklich schräg was ich da alles gesehen habe. Von wirklich schmuddelig und abgewetzt über hellhörig (nebenan plärrte die Ehefrau die Kinder an) bis zu sehr merkwürdig oder man sollte die Schuhe ausziehen etc.
Es muss schon irgendwie passen mit dem Raum. Aber an der Größe würde ich mich jetzt nicht stören
Ich bin sicher, dass ich auf dem Boden sitzen dürfte, wenn ich es wollte. Auch aufstehen wäre ok. Der Therapeut ist einige Male aufgestanden und hat sich woanders im Raum niedergelassen.
Ich war mal zum Erstgespräch wo, da musste ich die Schuhe ausziehen und im Raum lag eine Matratze auf dem Boden. Stühle gab es auch. Die Matratze war sicherlich nur ein Angebot für Leute, die auf dem Boden sitzen möchten, aber für mich ging das gar nicht. Da sprangen mich gleich Assoziationen aus einem früheren Leben an. Und ohne Schuhe war eine schnelle Flucht auch nicht möglich. Zu meinem Sicherheitsbedürfnis passt es einfach nicht, wenn ich nicht jederzeit sofort gehen kann. Wäre die Therapeutin total toll gewesen, ok, dann hätte ich vielleicht überlegt, ob ich mich damit arrangieren kann. Die war aber extrem blöd und damit hatte sich das erledigt.
Ich war mal zum Erstgespräch wo, da musste ich die Schuhe ausziehen und im Raum lag eine Matratze auf dem Boden. Stühle gab es auch. Die Matratze war sicherlich nur ein Angebot für Leute, die auf dem Boden sitzen möchten, aber für mich ging das gar nicht. Da sprangen mich gleich Assoziationen aus einem früheren Leben an. Und ohne Schuhe war eine schnelle Flucht auch nicht möglich. Zu meinem Sicherheitsbedürfnis passt es einfach nicht, wenn ich nicht jederzeit sofort gehen kann. Wäre die Therapeutin total toll gewesen, ok, dann hätte ich vielleicht überlegt, ob ich mich damit arrangieren kann. Die war aber extrem blöd und damit hatte sich das erledigt.
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ich war auch mal zum Erstgespräch bei einer Therapeutin, da sollte man die Schuhe ausziehen.
Ich finde das entwürdigend, wenn man auf Socken rumlaufen MUSS
Zudem war da so ein Korb mit selbstgestrickten Socken, da sollte man sich ein Paar überziehen. Ich bin sonst nicht so "extrig", aber ich finde es irgendwie eklig Socken überzuziehen die schon zig andere fremde Leute anhatten. Sowas mag ich nicht
Ich finde das entwürdigend, wenn man auf Socken rumlaufen MUSS
Zudem war da so ein Korb mit selbstgestrickten Socken, da sollte man sich ein Paar überziehen. Ich bin sonst nicht so "extrig", aber ich finde es irgendwie eklig Socken überzuziehen die schon zig andere fremde Leute anhatten. Sowas mag ich nicht
Meine ist Analytikerin und psychologische Psychotherapeutin.StillesMeer hat geschrieben: ↑Do., 17.11.2022, 11:38 Eine Frage an die Patienten, die auf dem Boden sitzen: Seid ihr bei psychologischen Psychotherapeuten mit Standardverfahren oder sind das Heilpraktiker für Psychotherapie, Gestalttherapeuten, Körperpsychotherapeuten etc? Ich glaube nämlich, dass Letztere meist etwas achtsamer sind.
Bei der Verhaltenstherapeutin bei der ich vorher war (auch psych. Psychotherapeutin) saß ich auch teilweise auf dem Boden.
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Hm, wenn du dich schon in dem Raum nicht wohlfühlst und die Stühle unbequem findest, warum bist du da dann in Therapie gegangen. Unbequeme Stühle wären für mich ein echtes Ausschlusskritium.
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Furchtbar.Charlie Foxtrott hat geschrieben: ↑Do., 17.11.2022, 12:06 Mal etwas off topic: Das krasseste, was ich je erlebt habe, war eine Spruchkarte über dem Schreibtisch eines Ausbildungskandidaten. Darauf stand "I fuck on the first date." (Die Ambulanz ist auf Trauma spezialisiert.) Habe dort keine Therapie angefangen und das ganze per Feedbackbogen gemeldet.
Wie mutig von dir, dies zu melden.
Es liest sich für mich so, als wenn jemand Menschen gar nicht wirklich ernst nimmt. In einem therapeutischen Beruf ein NoGo und menschenverachtend. Selbst bei einem Berufsanfänger geht das gar nicht. Den gleichen Stellenwert hätten für mich Lehramtsanwärter, die Michael Winterhoffs These, dass unsere Kinder Tyrannen sind, vertreten. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ein Seminarleiter während des Referendariats (2007) zu uns sagte: „Wenn hier jemand sitzen sollte, der dieses Buch gelesen hat und dem Autor zustimmt, den bitte ich sofort zu gehen, denn dieser Inhalt ist kindeswohlgefährdend.“ (Als wie wahr sich dies sehr viele, viele Jahre später herausstellen sollte, wissen wir heute alle…).
Ich kann durchaus verstehen, dass du dich in so einem Raum nicht wohlfühlst. Aber ich hätte mich dort vermutlich von Anfang an nicht wohlgefühlt. Du bist ja nun schon ein Jahr dort. Wie war es für dich, bevor du gesehen hast, dass es auch anders sein kann?
Ich bin aber prinzipiell der Meinung, dass die Umgebung in der man sich aufhält viel mit einem macht. Sprich, wenn das Ambiente nicht passt, kann ich mich auch nicht wohfühlen. Und wenn ich mich nicht wohlfühle, dann spiegelt sich das in meinem Verhalten wieder, etc.
Andersrum muss ich Vorrednern Recht geben, dass der schönste Raum nicht gleichzeitig bedeutet, dass deswegen alles Rund läuft. Der/die Thera bleibt nun mal Hauptfaktor in dieser Situation.
Meine Thera hat ihren Therapieraum in ihrem Haus. Das hatten auch alle anderen Theras, bei denen ich war. Bei der aktuellen ist es so, dass sie im EG arbeitet und im OG wohnt (so vermute ich zumindest). Der Therapieraum ist groß, entspricht also einem großen, einladenden Wohnzimmer. Mit großem Tisch und vielen Stühlen drum herum. Ein Schreibtisch in der Ecke, Pflanzen, Regalen mit Büchern, Stehlampen, Bildern und einem großen Fenster in den Garten. Der Platz für die Therapie ist in einer Nische. Dort stehen zwei Sofas zur Verfügung. Als Klient schaut man somit in den großen Raum, ist aber durch die Nische trotzdem geschützt. Die Thera sitzt mir auf einem gemütlichen Stuhl gegenüber, was mich auch manchmal ganz schön stresst bzgl. Blickkontakt. Zwischen uns steht ein Glastisch und eine Decke liegt auch immer bereit. Im Großen und Ganzen also wie ein gemütliches Wohnzimmer. Für mich ist dieser Raum bisher der einladenste von allen Theras, bei denen ich war. Bei den letzten Theras waren auch Familienangehörige im Haus. Die jugendlichen Kinder sind mir hin und wieder über den Weg gelaufen, das fand ich etwas befremdlich. Die aktuelle Thera hat keine Kinder mehr im Haus.
Was ich auch total einladend finde ist, dass zu dieser Zeit fast immer eine Kerze brennt. Sitzen, stehen, gehen dürfte ich sicher auch wo ich wollte. Habe ich bei ihr aber noch nicht probiert. Bei der ersten Thera saß ich auch oft am Boden.
Und Schuhe ausziehen wird hier eigentlich fast immer erwünscht. Vorallem wenn es draußen nass ist. Das war für mich aber noch nie ein Problem. Ich finde es sogar angenehmer, wenn ich meine Füße dann auf dem Sofa auch mal hochlegen kann etc.
Lg Betti
Ich bin aber prinzipiell der Meinung, dass die Umgebung in der man sich aufhält viel mit einem macht. Sprich, wenn das Ambiente nicht passt, kann ich mich auch nicht wohfühlen. Und wenn ich mich nicht wohlfühle, dann spiegelt sich das in meinem Verhalten wieder, etc.
Andersrum muss ich Vorrednern Recht geben, dass der schönste Raum nicht gleichzeitig bedeutet, dass deswegen alles Rund läuft. Der/die Thera bleibt nun mal Hauptfaktor in dieser Situation.
Meine Thera hat ihren Therapieraum in ihrem Haus. Das hatten auch alle anderen Theras, bei denen ich war. Bei der aktuellen ist es so, dass sie im EG arbeitet und im OG wohnt (so vermute ich zumindest). Der Therapieraum ist groß, entspricht also einem großen, einladenden Wohnzimmer. Mit großem Tisch und vielen Stühlen drum herum. Ein Schreibtisch in der Ecke, Pflanzen, Regalen mit Büchern, Stehlampen, Bildern und einem großen Fenster in den Garten. Der Platz für die Therapie ist in einer Nische. Dort stehen zwei Sofas zur Verfügung. Als Klient schaut man somit in den großen Raum, ist aber durch die Nische trotzdem geschützt. Die Thera sitzt mir auf einem gemütlichen Stuhl gegenüber, was mich auch manchmal ganz schön stresst bzgl. Blickkontakt. Zwischen uns steht ein Glastisch und eine Decke liegt auch immer bereit. Im Großen und Ganzen also wie ein gemütliches Wohnzimmer. Für mich ist dieser Raum bisher der einladenste von allen Theras, bei denen ich war. Bei den letzten Theras waren auch Familienangehörige im Haus. Die jugendlichen Kinder sind mir hin und wieder über den Weg gelaufen, das fand ich etwas befremdlich. Die aktuelle Thera hat keine Kinder mehr im Haus.
Was ich auch total einladend finde ist, dass zu dieser Zeit fast immer eine Kerze brennt. Sitzen, stehen, gehen dürfte ich sicher auch wo ich wollte. Habe ich bei ihr aber noch nicht probiert. Bei der ersten Thera saß ich auch oft am Boden.
Und Schuhe ausziehen wird hier eigentlich fast immer erwünscht. Vorallem wenn es draußen nass ist. Das war für mich aber noch nie ein Problem. Ich finde es sogar angenehmer, wenn ich meine Füße dann auf dem Sofa auch mal hochlegen kann etc.
Lg Betti
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Ich hatte/habe das Glück, bei Theras "gelandet zu sein", die mich zunächst mal so sein lassen, wie ich es brauche. Auf dem Boden sitzend war auch bei meinem klassischen Psychoanalytiker möglich, ich bin aber auch durch den Raum gelaufen etc. Jetzt bin ich bei einem Traumatherapeuten mit Fachrichtung Verhaltenstherapie und da haben wir einfach nach und nach gemerkt, dass "auf dem Boden sitzen" mich sicherer fühlen lässt.
ich würde aber auch NIEMALS bei einem neuen Therapeuten die Schuhe ausziehen, weil ich nicht schnell genug flüchten könnte. Ich hab das erste Jahr bei meinem jetzigen Therapeuten selbst meine Jacke nicht ausgezogen, damit ich sofort gehen kann. Mittlerweile traue ich mich, zumindest ab und zu die Jacke auszuziehen (aber ich behalte sie bei mir).
ich würde aber auch NIEMALS bei einem neuen Therapeuten die Schuhe ausziehen, weil ich nicht schnell genug flüchten könnte. Ich hab das erste Jahr bei meinem jetzigen Therapeuten selbst meine Jacke nicht ausgezogen, damit ich sofort gehen kann. Mittlerweile traue ich mich, zumindest ab und zu die Jacke auszuziehen (aber ich behalte sie bei mir).
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es erleichtert mich zu hören dass es anderen auch so geht!
Ich habe mich letztens zum ersten Mal getraut die Jacke an der Garderobe im Wartezimmer zu lassen!
Für mich ist das ein riesen Schritt, weil ich dann nicht mehr sofort flüchten kann
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