Erkennt mein Therapeut den Narzissmus meiner Mutter?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:00

candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 20:45
PS: Und bedenke, wenn man jemanden Narzissmus in pathologischer Form unterstellt, fällt der Apfel auch da manchmal nicht weit vom Stamm und man trägt selber was davon mit sich. Aber so jung läßt sich noch alles ändern.

Also meine Mutter ist definitiv unter anderem ziemlich narzisstisch. Ich vermute sogar dass wahrscheinlich eine Persönlichkeitsstörung dahintersteckt, was aber niemals geklärt werden kann weil sie niemals einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufsuchen und ein Problem zugeben würde (völlig fehlende Krankeitseinsicht wie das bei stark narzisstisch gestrickten Menschen ja wirklich häufig ist, da die unfähig sind bei sich ein Problem oder Defizit anzuerkennen)

Laut deiner Logik wäre ja dann jeder der sich über das narzisstische Verhalten eines Angehörigen auslässt automatisch selbst ein Narzisst. Da erschliesst sich mir die Logik nicht. Das wäre so wie wenn ich sage "meine Mutter halt ein Alkoholproblem" und mein Gegenüber erwiedert dann "wenn du sie in der Richtung beschuldigst hast du vermutlich selbst ein Alkoholproblem"

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candle.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:11

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 21:00 Das wäre so wie wenn ich sage "meine Mutter halt ein Alkoholproblem" und mein Gegenüber erwiedert dann "wenn du sie in der Richtung beschuldigst hast du vermutlich selbst ein Alkoholproblem"
Naja, es ist ja offenbar schon so, wenn Eltern Probleme mit Alkohol lösen, die Kinder es ihnen nachtun. Ganz selten habe ich Kinder erlebt, die Alkohol dann verabscheuen und nichts trinken um mal bei diesem Beispiel zu bleiben.

Fakt ist doch, sonst wären wir alle nicht in Therapie (gewesen), dass man eine Störung abbekommt und das kann die gleiche Störung (Diagnostisch) wie bei den Eltern(-teil) sein oder andere Störungen.

candle
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Regenbogengefühle
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:21

candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 20:45 Tatsächlich habe ich das auch mal "mitbekommen", dass die Eltern- Klient hoffte das- abgewatscht werden. ..................

Na toll, einer meiner ersten Threads und ich habe schon gleich eine Zankerei in Gang gesetzt. Ich werde mir merken, in Zukunft etwas genauere, differenziertere Fragen zu stellen, damit keine Verständnisschwierigkeiten entstehen.

Candle, was willst du mir jetzt damit sagen? Dass ich auch narzisstische Züge habe, weil ich meiner Mutter "unterstelle" sie hätte welche??
Meine Lebensumstände sehen ungefähr so aus: Narzisstische Mutter (oder sollte ich besser sagen: Mutter, bei der ich narzisstische Züge beobachte?), ein Vater, zu dem ich kein wirklich gutes Verhältnis habe, weil er mich als Kind auch oft wie scheiße behandelt hat (und es teilweise immer noch tut), wenig gute Freunde, die ich leider kaum sehe...
Von daher ist mein Therapeut im Moment so ziemlich mein einziger Verbündeter und ich finde es auch ganz gut (fand es auch mit 17 gut), dass er hin und wieder mit meinen Eltern gesprochen hat oder zumindest versucht hat, dass sie ihre Tochter besser oder angemessener behandeln.

Den Satz mit der Schuld von dir habe ich nicht so ganz verstanden. Kannst du mir ja nochmal erklären...

Schönen Abend allen.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:27

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 21:00
candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 20:45
PS: Und bedenke, wenn man jemanden Narzissmus in pathologischer Form unterstellt, fällt der Apfel auch da manchmal nicht weit vom Stamm und man trägt selber was davon mit sich. Aber so jung läßt sich noch alles ändern.

Also meine Mutter ist definitiv unter anderem ziemlich narzisstisch. I.......
Sehe ich auch so. Es kann sein, dass sich aus dem Narzissmus der Mutter oder dem Alkoholproblem des Vaters das gleiche bei einem selber entwickelt - Muss aber nicht. Das kommt auch immer auf die Persönlichkeit und die Umstände an.
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candle.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:45

Genaugenommen ist jeder Mensch mehr oder weniger narzisstisch, das gehört einfach zum Menschen dazu. :!!:
Was tut denn eine narzisstische Mutter in deinem Fall? Was ist narzisstisch?

Egal wer oder was Schuld hat an deiner Problematik: Du mußt deine Probleme jetzt selber bewältigen ohne das die Eltern noch zuständig wären.

"Wie scheiße behandeln" ist ja auch keine ordentliche Ausdrucksweise. Wie hat dein Vater dich schlecht behandelt?

Immerhin haben sich beide Elternteile dem Therapeuten gestellt, das bedeutet doch was!? Meine hätten das niemals im Leben getan.

LG candle
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 21:51

candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 21:45 Genaugenommen ist jeder Mensch mehr oder weniger narzisstisch, das gehört einfach zum Menschen dazu. :!!:

Ja. Aber wenn man generell noch in der Lage ist zuzugeben dass man ein Problem hat und die Lösung bei sich selbst zu suchen kann es nicht gerade schlimm sein mit dem Narzissmus. :freude:

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Regenbogengefühle
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 22:01

candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 21:45 Genaugenommen ist jeder Mensch mehr oder weniger narzisstisch, das gehört einfach zum Menschen dazu. :!!:
.......
Mein Vater war halt teilweise gewalttätig und hat mich beschimpft und sehr oft abgewertet und tut es bei meinem kleinen Bruder heute immer noch und meine Mutter unterbindet halt jegliche Autonomiebestrebungen und erfüllt sonstige Kriterien wie Neid, Abwertungen etc.
Ich weiß, dass keine Eltern perfekt sind und ich habe den Thread auch nicht eröffnet, um sie abzuwerten. Auch meine Eltern und ich haben und hatten hin und wieder sehr schöne Momente. Ich bin es so leid immer wie die 18 jährige undankbare Göre da zu stehen, nur weil ich Kritik an meinen Eltern äußere. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich mich gar nicht traue, mit meinem Therapeuten darüber zu sprechen.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 15.10.2022, 06:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 22:24

Regenbogengefühle hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 22:01 Mein Vater war halt teilweise gewalttätig und hat mich beschimpft und sehr oft abgewertet und tut es bei meinem kleinen Bruder heute immer noch und meine Mutter unterbindet halt jegliche Autonomiebestrebungen und erfüllt sonstige Kriterien wie Neid, Abwertungen etc.
Ja, meine Mutter hat sich auch viel eingemischt... und das mit deinem Vater tut mir leid!
Ich bin es so leid immer wie die 18 jährige undankbare Göre da zu stehen, nur weil ich Kritik an meinen Eltern äußere.
Das kann ich nachvollziehen, ich habe das auch so empfunden und tue es jetzt noch, dass ich mich beschwere und doch alles nicht so schlimm war. Das ist sicher auch nicht gut von mir, aber ich stehe immer auf zwei Seiten, die das Gute UND das Böse sieht.

Du klingst gar nicht wie eine 18jährige Göre, sondern schon weit über das Alter hinaus und sehr kraftvoll!

Kritik äußern kann man natürlich, aber dort kann man ja nicht stehenbleiben. Es geht letztlich immer darum wie man die Situationen empfunden hat und wie man es noch empfinden kann, dass es einem "besser geht" im Nachgang. Vieles geht auch über das Verstehen.

Aber: Es ist eben alles nicht so einfach.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 22:36

Du klingst gar nicht wie eine 18jährige Göre, sondern schon weit über das Alter hinaus und sehr kraftvoll!

Kritik äußern kann man natürlich, aber dort kann man ja nicht stehenbleiben. Es geht letztlich immer darum wie man die Situationen empfunden hat und wie man es noch empfinden kann, dass es einem "besser geht" im Nachgang. Vieles geht auch über das Verstehen.

Aber: Es ist eben alles nicht so einfach.
[/quote]

Danke für das Kompliment!
Was meinst du genau mit verstehen? Dann ist es also doch ein Thema für die Therapie? Oder sollte ich das Thema mit meinen Eltern und Vergangenheit einfach sein lassen und meinen Therapeuten einfach "machen" lassen?

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candle.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 22:43

Regenbogengefühle hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 22:36 Dann ist es also doch ein Thema für die Therapie?
Ja!

Naja, bist du denn von deinen Eltern "getrennt"? Wenn nicht dann wird es wohl einfließen müssen.

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diesoderdas
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 22:53

Regenbogengefühle hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 17:35 Meint ihr, mein Therapeut weiß vom Narzissmus meiner Mutter oder ist das gar nicht wichtig, weil er ja MICH behandelt?
Ich denke schon, dass dein Therapeut sich seinen Teil denkt, wenn du ihm Situationen mit deiner Mutter erzählst, die auf Narzissmus deuten könnten.

Und ich finde auch: frag ihn einfach, was er denkt. Klar, wird er ihr keine felsenfeste Ferndiagnose verpassen, aber wie es für ihn rüber kommt, könnte er doch durchaus sagen
Candykills hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 18:08 Vielleicht würde er es mit anderen Worten beschreiben, aber in meinen Augen lenkt sowas nur von der Bearbeitung der eigenen Probleme ab bzw. der eigenen Veränderung.
Es ist aber doch nicht unerheblich, wie die Situation einer 18 Jährigen (!) daheim ist. Die vielleicht auch noch ein paar Jahre daheim wohnen wird, falls noch Schule und Ausbildung ansteht.

Da kann schon auch mal geschaut werden, was bei den Eltern alles falsch läuft und das darf auch benannt werden, finde ich. Ohne dass das Ablenkung ist. Die Eltern sind (noch)fester Teil des Lebens der TE.

Ich finde es auch total verständlich, dass du Regenbogengefühle dich fragst, ob der Therapeut das mit deiner Mutter erkennt.
Denn das hat auch etwas von dich erkennen, deine Situation zu kennen , zu sehen, wahrzunehmen.
Ich schätze, du wünschst dir das auch, dass er es sieht. Was ich auch völlig verständlich finde.

Angenommen, du hättest sexuellen Missbrauch erlebt (um ein heftiges Beispiel zu nennen), würdest du beispielsweise doch auch wollen, dass der Therapeut "das erkennt", wenn du solche Situationen schilderst. Und da käme niemand auf die Idee das Ablenkung zu nennen.

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Regenbogengefühle
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 23:09

........Vielen Dank, diesoderdas! Das ist genau die Antwort, die ich gebraucht habe... Gesehen werden. Das ist mein Thema. Ich habe mich auch als Kind nie gesehen gefühlt und jetzt ist da ein Therapeut, der seinen Job btw echt gut macht und der mir deshalb echt wichtig geworden ist und deshalb ist es mir auch wichtig, dass er meinen Schmerz sieht, was das betrifft. Tut er vermutlich auch, nur habe ich immer so ein bisschen das Gefühl, er hat so einen "Beschützerinstinkt" und will nicht so offen sagen: "Deine Mutter hat ein paar komische Verhaltensweisen und tut dir nicht gut" zumal meine Mutter und ich im Gegensatz zu meinem Vater und mir immer eher ein Team waren und ich ihr viel erzählt habe. Und wahrscheinlich auch, weil ich, wie du sagst noch eine Weile da wohnen bleibe und sie jeden Tag sehe.
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candle.
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Beitrag Fr., 14.10.2022, 23:16

Regenbogengefühle hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 23:09 Und wahrscheinlich auch, weil ich, wie du sagst noch eine Weile da wohnen bleibe und sie jeden Tag sehe.
Wahrscheinlich? Heißt es, dass du schon auf dem Weg bist "raus"? Das wäre ja eigentlich die logische Konsequenz und Möglichkeiten und Unterstützung gibt es auch.
Hat der Therapeut mal etwas dazu gesagt?

candle
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Regenbogengefühle
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Beitrag Sa., 15.10.2022, 00:02

candle. hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 23:16
Regenbogengefühle hat geschrieben: Fr., 14.10.2022, 23:09 Und wahrscheinlich auch, weil ich, wie du sagst noch eine Weile da wohnen bleibe und sie jeden Tag sehe.
Wahrscheinlich? Heißt es, dass du schon auf dem Weg bist "raus"? ......
Er hat nur mal zu mir gesagt, dass er das Gefühl hat, ich möchte manchmal von zu Hause ausziehen, aber mehr haben wir da auch noch nicht drüber gesprochen...
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 15.10.2022, 06:18

Regenbogengefühle: Meint ihr, mein Therapeut weiß vom Narzissmus meiner Mutter oder ist das gar nicht wichtig, weil er ja MICH behandelt? Ich frag mich das nur, weil er ja schließlich Psychologe ist, eigentlich sollte er es ja vor mir gecheckt haben.
Als ich deine Zeilen las musste ich unweigerlich an den Besuch des Jugendamtes in meiner Kindheit denken. In Gegenwart des Jugendamtes hat mich meine Mutter nicht eingesperrt, mich nicht angeschwiegen, mich nicht geschlagen, ... sondern lieb und nett getan und die besorgte hilflose Mutter gespielt.
Was ich damit sagen möchte: Du kannst Verhaltensweisen bei anderen nur wahrnehmen, wenn dieser diese auch an den Tag legt. Die Frage wäre deshalb, wie sich deine Mutter deinem Therapeuten gegenüber verhalten hat.
Deshalb solltest du nicht erwarten, dass dein Therapeut deine Mutter genauso wahrgenommen hat wie du sie erlebt hast.
Wichtig in deiner Therapie ist, wie es dir mit mit deiner Mutter ergeht, wie du sie wahrnimmst, was ihr Verhalten mit Dir macht, ... und zu lernen, wie du mit ihren Verhaltensweisen umgehen kannst, damit du selber nicht mehr unter diesem leidest.
Mir hat es geholfen zu verstehen, dass ich andere nicht ändern kann. Ich muss selber lernen mit dem Verhalten anderer so umzugehen, dass es mich nicht mehr belastet.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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