Abhängigkeit vom Therapeuten
Ich halte das nicht für extrem unwahrscheinlich, und mit Sympathie hat das auch gar nichts zu tun. Es handelt sich um eine Verhaltenstherapie und gerade da ist weniger damit zu rechnen, dass ein Therapeut ein Konzept dafür hat mit sowas umzugehen. Das kann auch durchaus so laufen, dass der total nett und voller Verständnis sofort abbricht, und dabei der festen Überzeugung ist, er würde der Patientin genau damit den größten Gefallen tun. Dass Sympathie vorhanden ist, auch gegenseitige, bedeutet überhaupt nicht, dass ein Therapeut genau das tut was ein Patient sich wünscht. Das liegt aber an der Ausbildung und der Auswahl von Fortbildungen. Können wir nicht einschätzen.
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Ja gut, bei einer VT kann ich es tatsächlich nicht einschätzen. In anderen Richtungen ist die Übertragung des Patienten ja durchaus Teil der Therapie und kann und sollte dann auch anders aufgefangen werden. Bei der VT steht es sicherlich nicht im Vordergrund und möglicherweise fehlt da an manchen Stellen das Wissen um den Umgang damit.
Ich drücke die Daumen, dass es hier anders ist und du gut aufgefangen werden kannst Linchen. Und falls es aus welchem Grund auch immer nicht klappt, so nimm dir die Zeit den Abschied zu betrauern und die schmerzhaften Gefühle loszulassen.
Ich drücke die Daumen, dass es hier anders ist und du gut aufgefangen werden kannst Linchen. Und falls es aus welchem Grund auch immer nicht klappt, so nimm dir die Zeit den Abschied zu betrauern und die schmerzhaften Gefühle loszulassen.
Wow, kannst du hellsehen?
Nicht jeder Therapeut oder Therapeutin handhabt das so wie bei dir, dass deiner das so gemacht hat, ist schon schön für dich, aber daraus etwas für andere Therapien ableiten zu wollen ist schlicht unmöglich.
Diese sog. Quartalsstunden werden außerdem deutlich schlechter vergütet als reguläre Therapiestunden, daher ist das für Therapeuten nicht besonders attraktiv.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Es wäre sinnvoll erst auch die neueren Beiträge zu lesen bevor wild drauflos kommentiert wird. Eine Antwort später habe ich bereits was dazu geschrieben.lisbeth hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2024, 12:17Wow, kannst du hellsehen?
Nicht jeder Therapeut oder Therapeutin handhabt das so wie bei dir, dass deiner das so gemacht hat, ist schon schön für dich, aber daraus etwas für andere Therapien ableiten zu wollen ist schlicht unmöglich.
Diese sog. Quartalsstunden werden außerdem deutlich schlechter vergütet als reguläre Therapiestunden, daher ist das für Therapeuten nicht besonders attraktiv.
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Darauf muss ich echt noch antworten, weil das ein so oft benutzter Spruch ist.
In einer Therapie sieht das grundlegend anders aus. Da kostet jede Frage etwas. Kein Geld. Aber man gibt Informationen über sich preis. Und genau das kann etwas sein, was man aus Gründen nicht möchte oder was aus Gründen kontraproduktiv sein könnte.
In einer funktionierenden Therapie gibt man als Patient ohnehin extrem viel von sich preis. So kurz vor Ende der regulären Therapie denke ich schon, dass man das Risiko eingehen kann. Sie muss ja nicht direkt nach dieser Möglichkeit der Quartalsstunden fragen aber die Frage nach dem Umgang mit dem zurecht als schmerzhaft empfundenen Verlust scheint mir legitim zu sein.Montana hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2024, 12:39Darauf muss ich echt noch antworten, weil das ein so oft benutzter Spruch ist.
In einer Therapie sieht das grundlegend anders aus. Da kostet jede Frage etwas. Kein Geld. Aber man gibt Informationen über sich preis. Und genau das kann etwas sein, was man aus Gründen nicht möchte oder was aus Gründen kontraproduktiv sein könnte.
Wenn sie nichts sagt kann er ihr nicht helfen und ja dann hat sie ihr Empfinden geheimgehalten aber was hilft das am Ende? Fairness hat an die Möglichkeit der Monatsstunden erinnert und es ist in jedem Fall nicht ausgeschlossen, dass das klappt.
Natürlich kann sie fragen und natürlich ist so eine Frage auch legitim. Es stimmt nur nicht, dass sie nichts kostet. Doch, tut sie. Und auch, wenn man in einer Therapie viel von sich mitteilt, so ist es doch immer noch weit entfernt von "alles". Man überlegt normalerweise ziemlich genau, was und zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist. Und das hört doch nicht auf, wenn man sich dem Ende nähert. Es ist auch nichts negatives, sondern entspricht dem, was man im Umgang mit anderen Menschen macht und was angemessen ist.
Dann haben wir unsere Therapie unterschiedlich gestaltet was ja auch vollkommen in Ordnung ist. Ich finde es wichtig, sich nicht die Möglichkeit zu verwehren das für sich mitzunehmen, was man für die Heilung benötigt. Und wenn der Abschied so schwer fällt dann bleibe ich bei meinem Standpunkt das dieser in jedem Fall thematisiert werden sollte sofern Linchen das für sich auch so sieht.Montana hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2024, 13:04 Natürlich kann sie fragen und natürlich ist so eine Frage auch legitim. Es stimmt nur nicht, dass sie nichts kostet. Doch, tut sie. Und auch, wenn man in einer Therapie viel von sich mitteilt, so ist es doch immer noch weit entfernt von "alles". Man überlegt normalerweise ziemlich genau, was und zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist. Und das hört doch nicht auf, wenn man sich dem Ende nähert. Es ist auch nichts negatives, sondern entspricht dem, was man im Umgang mit anderen Menschen macht und was angemessen ist.
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Doch, genau genommen kostet so eine Frage auch Geld, denn jede Therapiestunde kostet nunmal Geld. Auch wenn das meist die KK bezahlt.
Natürlich ist das nicht der Rede wert wenn man "nur" eine kurze Frage stellt und dann eine kurze Antwort bekommt. Dann ist das in einer Minute erledigt. Das dürfte aber eher für reine Sachfragen gelten, also sowas wie ob die nächste Stunde trotz Brückentag stattfindet oder sowas. Und dann sagt der Therapeut ja oder nein.
Aber hier geht es ja um grundlegende Dinge, das dürfte kaum in einer Minute abgehakt sein.
Es kann gut sein dass man Stunden mit der Klärung verbringt, und das kostet Zeit, Geld und so prinzipiell eben wertvolle Therapiezeit.
Ich rate schon trotzdem dazu sowas anzusprechen. Aber es "kostet" nunmal schon auch ganz konkret Geld.
Also eigentlich ist der Therapieabschluss ein wichtiges Thema on der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeute in Deutschland.
Und eine gewisse Abhängigkeit ist immer gegeben. Deshalb bin ich etwas verwundert, wo du das her hast.
Und in der Praxis hatte ich schon insgesamt 4 "Therapieabschlüsse" und das war aus meiner Sicht immer professionell und hatte nichts mit Holzhammermethode zu tun.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
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Ich habe erlebt, wie Therapeuten mit Themen nicht gut umgehen konnten und führe das darauf zurück, dass die Ausbildung da nicht ausreichend war. Finde ich jedenfalls sinnvoller, als dem Therapeuten irgendwas zu unterstellen. Ich gehe einfach davon aus, dass es mangels Wissen so gemacht wird, wenn es zur Anwendung der Holzhammer-Methode kommt. Mit dem Thema Abhängigkeit habe ich keine Erfahrung aus Sicht eines Patienten, aber andere Themen können genauso dazu führen, dass etwas schiefgeht. In meinem Fall wurde z.B. mitgeteilt, ich könne wiederkommen, wenn Dissoziation kein Thema mehr ist. Das soll ein Psychiater mit Medikamenten regeln und dann könne die Therapie weitergehen. Damit war sie dann zuende, denn sowas kann man nunmal nicht wie gewünscht mit Medikamenten abstellen. Ein weiterer Therapeut verweigerte die Auskunft darüber, wie viele Stunden noch übrig waren, trotz mehrfacher Nachfrage meinerseits. Bis dann sehr plötzlich das Ende kam. Kann man so machen, aber ist halt nicht das, was hier im Forum immer als "normal" hingestellt wird. Unterschiedliche Therapeuten handhaben das unterschiedlich.
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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten!
Es hilft sehr zu wissen das ich nicht alleine damit bin…
Ich glaube das mit den Quartalsstunden trau ich mich nicht zu fragen… Aber danke für den Tipp. Ich überlege mal.
Ich kann mir nicht vorstellen das er sofort die Therapie abbrechen würde nur weil ich so empfinde. Aber ich habe Angst das er nicht mehr die ganzen restlichen Stunden machen möchte oder es für besser hält wenn wir das Ende dann jetzt schon einleiten. Ich möchte aber die Stunden die ich noch zur Verfügung habe auch komplett nutzen…
Ich glaube auch er würde da einen guten Umgang mit finden. Ich glaube nicht das ihn das grundsätzlich abschreckt. Er weiß auch glaube ich ich mir Sorgen um das Ende mache, also die Info ist nicht ganz neu für ihn. Nur wie stark es ist weiß er halt nicht und das ich in so einem schlechten Zustand deshalb bin…
Ich überlege ob ich es ansprechen, aber vielleicht warte ich noch etwas damit. Vielleicht noch ein paar Sitzungen damit es nicht so schnell passiert falls er es früher beenden will…
Ich weiß nicht… Ich glaube auch das er mich mag denn er hat sich schon oft für mich eingesetzt und auch gesagt das er mich sympathisch findet und ich einen tollen Charakter habe. Auf der anderen Seite bestärken Therapeuten ja alle ihre Patienten… Also würde das nicht unbedingt ein Hinweis darauf sein das er die Quartalsstunden machen würde.
Danke für eure ganzen Tipps!! Ich freue mich über weitere Empfehlungen wie ich mit der Situation umgehen kann…
vielen Dank für eure Antworten!
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Ich glaube das mit den Quartalsstunden trau ich mich nicht zu fragen… Aber danke für den Tipp. Ich überlege mal.
Ich kann mir nicht vorstellen das er sofort die Therapie abbrechen würde nur weil ich so empfinde. Aber ich habe Angst das er nicht mehr die ganzen restlichen Stunden machen möchte oder es für besser hält wenn wir das Ende dann jetzt schon einleiten. Ich möchte aber die Stunden die ich noch zur Verfügung habe auch komplett nutzen…
Ich glaube auch er würde da einen guten Umgang mit finden. Ich glaube nicht das ihn das grundsätzlich abschreckt. Er weiß auch glaube ich ich mir Sorgen um das Ende mache, also die Info ist nicht ganz neu für ihn. Nur wie stark es ist weiß er halt nicht und das ich in so einem schlechten Zustand deshalb bin…
Ich überlege ob ich es ansprechen, aber vielleicht warte ich noch etwas damit. Vielleicht noch ein paar Sitzungen damit es nicht so schnell passiert falls er es früher beenden will…
Ich weiß nicht… Ich glaube auch das er mich mag denn er hat sich schon oft für mich eingesetzt und auch gesagt das er mich sympathisch findet und ich einen tollen Charakter habe. Auf der anderen Seite bestärken Therapeuten ja alle ihre Patienten… Also würde das nicht unbedingt ein Hinweis darauf sein das er die Quartalsstunden machen würde.
Danke für eure ganzen Tipps!! Ich freue mich über weitere Empfehlungen wie ich mit der Situation umgehen kann…
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Er muss dich nicht "außergewöhnlich sympathisch" finden, um dir Quartalsstunden anzubieten. Die gehören durchaus zu einer normalen Standart-Psychotherapie dazu, wenn eben dir reguläre Psychotherapie ausgelaufen ist. Diese Quartalsstunden kann jeder Patient/Klient in Anspruch nehmen und es spricht ja überhaupt nichts dagegen, wenn du sowieso so mit dem Ende haderst.
Ehrlich gesagt sehe ich jetzt auch keinen Grund, warum er früher beenden wollen sollte. Ich vermute eher, dass er bedauert, dass du die Problematik erst jetzt kurz vor Schluss ansprichst und dir damit sehr viel Zeit selbst genommen hast, um diese adäquat zu bearbeiten. Aber das könnt ihr ja über das Ende hinaus in den Quartalsstunden noch nachträglich etwas tun, nur halt mit mehr Abstand.
Du hast es in der Hand, es anzusprechen und auch deine Wünsche/Gedanken/Bedenken zu äußern.
Es wäre dir zu wünschen, dass du was draus machst, statt dich jetzt mit irgendwelchen (unrealistischen) Befürchtungen zu quälen.
Ehrlich gesagt sehe ich jetzt auch keinen Grund, warum er früher beenden wollen sollte. Ich vermute eher, dass er bedauert, dass du die Problematik erst jetzt kurz vor Schluss ansprichst und dir damit sehr viel Zeit selbst genommen hast, um diese adäquat zu bearbeiten. Aber das könnt ihr ja über das Ende hinaus in den Quartalsstunden noch nachträglich etwas tun, nur halt mit mehr Abstand.
Du hast es in der Hand, es anzusprechen und auch deine Wünsche/Gedanken/Bedenken zu äußern.
Es wäre dir zu wünschen, dass du was draus machst, statt dich jetzt mit irgendwelchen (unrealistischen) Befürchtungen zu quälen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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du bist in der Therapie nicht die Bittstellerin und auch nicht (nur) die arme abhängige Patientin.linchen12345 hat geschrieben: ↑Sa., 19.10.2024, 19:47 Ich glaube das mit den Quartalsstunden trau ich mich nicht zu fragen… Aber danke für den Tipp. Ich überlege mal.
Ich kann mir nicht vorstellen das er sofort die Therapie abbrechen würde nur weil ich so empfinde. Aber ich habe Angst das er nicht mehr die ganzen restlichen Stunden machen möchte oder es für besser hält wenn wir das Ende dann jetzt schon einleiten. Ich möchte aber die Stunden die ich noch zur Verfügung habe auch komplett nutzen…
Du bist da letztlich auch "Kundin" und du bist erwachsen, es ist deine Therapie, dein Leben, deine Verantwortung.
Ich möchte dich ermuntern sehr wohl klar zu sagen was Sache ist und auch was du brauchst und möchtest. Wo wenn nicht in einer Therapie sollte das passieren? Ich habe sehr gute Erfahrungen genau damit gemacht und ich kann dir nur raten genau das mitzuteilen was du hier auch schreibst: Nämlich dass du die Stunden bis zum Ende sinnvoll für dich nutzen möchtest. Und zudem Hilfe brauchst diese Abhängigkeit aufzulösen.
Es kann natürlich nicht der Sinn sein z.B. weiter Quartalsstunden zu nehmen weil du dich nicht lösen magst. Aber ich hielte es für sehr wichtig jetzt mal unabhängig davon genau hinzuschauen ob die Depression ausreichend behandelt wurde und gebessert ist. Falls nicht wäre das sehr wohl ein Grund da jetzt etwas zu machen. Und das muss nicht Quartalsstunden bei genau diesem Therapeuten heißen. Kann es aber. Z.B. auch in Kombination mit einer Gruppe, Selbsthilfegruppe, eventuell Medikamenten und anderen Dingen.
Wichtig ist dann auch, dir Dinge aufzubauen die dich freuen, dir gut tun, und zwar jenseits vom Therapeuten. Auch hier ist aber die Frage wie sehr du das z.B. wegen der Depression nicht gut kannst.
Stell dir vor, Du hast dein Bein gebrochen, wurdest gerade operiert und bittest nun deinen Arzt dir Physiotherpapie, Reha, Massage oder was auch immer zu verordnen.linchen12345 hat geschrieben: Ich glaube das mit den Quartalsstunden trau ich mich nicht zu fragen
Auch wenn in einer Psychotherapie die emotionale Beziehung in einer Psychotherapie zum Therapeuten einen großen Stellenwert hat, so ist diese Bezeihung dennoch eine Beziehung zwischen einem, der hilft und einem Patienten, der Hilfe braucht, und diese auch erbitten, erfragen und annehmen muss. Genauso wie du einen Physiotherapeuten um Hilfe bitten würdest.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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