Patientinnen klingeln früher/ Therapiestunde wird gestört

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 16:24

münchnerkindl hat geschrieben: Sa., 10.09.2022, 15:43 Natürlich nur wenn sich die Sache nicht in einem Gespräch klären und abstellen lässt. Aber die ganzen schwarzen Schafe der Profession können ja nur tun und lassen was sie wollen
ich glaube du mischst da im Übereifer wieder mal völlig unzulässig Dinge
Was willst du denn da melden ? Dass EINMAL eine Patientin zu früh geklingelt hat?
Ja, das ist natürlich ein total schwarzes Schaft als Psychotherapeut wenn das mal passiert.

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Werweißes
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 16:25

So wie ich das verstanden habe ist das Kunsttherapie und die geht glaube ich wie auch Ergotherapie 60 min.

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Liya1997
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 16:27

Ja, die Kunsttherapie dauert 60 Min. Z.B. von 16:00-17:00 Uhr und um 17:00 Uhr klingelt normalerweise der nächste Patient.
Aber ich finde die Aufteilung auch nicht gut. Da sie dazwischen ja keine Pause hat. Aber sie wirkt trotzdem auf mich wachsam und präsent. Aber immer hat sie nicht ein Patient nach mir. Montags z.B. Ich gehe zweimal die Woche zu ihr. Und vor meiner Stunde bin ich in der letzten Zeit auch niemandem begegnet.

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Nutriaa
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Beitrag Sa., 10.09.2022, 20:57

Hallo Liya,

in meiner Therapie ist es auch vorgekommen bzw. war so ungünstig vom Therapeuten gelegt, dass meine Sitzung um XX.50 h aufhörte, der nächste Patient aber bereits um XX.50 h bestellt war, somit mehrfach in meine Sitzung "hineingeklingelt" hatte, und mein Therapeut unterbrach auch jedes Mal, um an der Tür den Summer zu drücken. Ich hatte mir das 3 - 4 Mal angeschaut und ihn dann daraufhin angesprochen.

Ich habe ihm gesagt, dass mir das aufgefallen ist, und dass ich zwar kein Problem damit habe, falls so etwas ausnahmsweise mal passiert, aber befürchte, dass es nun zur Regel wird, und dass ich mich davon gestört fühle, weil es mich jedes Mal rausbringt. Dass ich meinerseits ja auch darauf achte, meinen Vorgänger/in nicht zu stören, und mir wünschen würde, dass das für mich auch so gilt, zumal mir so zusätzlich noch etwas von meiner Sitzungszeit verloren geht, was sich auch über die Therapiedauer summiert, und ich wäre auch bereit, das mit dem Pateinten selbst zu klären.

Er hat verständnisvoll reagiert, seinen Anteil an der Sache auch gesehen und das entsprechend geändert. Mit meiner Aussage, das auch selbst in die Hand zu nehmen, habe ich vielleicht auch signalisiert, dass es mir absolut ernst ist.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound

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Liya1997
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Beitrag So., 11.09.2022, 11:54

Nutriaa hat geschrieben: Hallo Liya,

in meiner Therapie ist es auch vorgekommen bzw. war so ungünstig vom Therapeuten gelegt, dass meine Sitzung um XX.50 h aufhörte, der nächste Patient aber bereits um XX.50 h bestellt war, somit mehrfach in meine Sitzung "hineingeklingelt" hatte, und mein Therapeut unterbrach auch jedes Mal, um an der Tür den Summer zu drücken. Ich hatte mir das 3 - 4 Mal angeschaut und ihn dann daraufhin angesprochen.

Ich habe ihm gesagt, dass mir das aufgefallen ist, und dass ich zwar kein Problem damit habe, falls so etwas ausnahmsweise mal passiert, aber befürchte, dass es nun zur Regel wird, und dass ich mich davon gestört fühle, weil es mich jedes Mal rausbringt. Dass ich meinerseits ja auch darauf achte, meinen Vorgänger/in nicht zu stören, und mir wünschen würde, dass das für mich auch so gilt, zumal mir so zusätzlich noch etwas von meiner Sitzungszeit verloren geht, was sich auch über die Therapiedauer summiert, und ich wäre auch bereit, das mit dem Pateinten selbst zu klären.

Er hat verständnisvoll reagiert, seinen Anteil an der Sache auch gesehen und das entsprechend geändert. Mit meiner Aussage, das auch selbst in die Hand zu nehmen, habe ich vielleicht auch signalisiert, dass es mir absolut ernst ist.
Hallo Nutria, danke für deine Antwort. Wie hast du es thematisiert und kommt jetzt direkt im Anschluss keine neue Patientin.

Ich schäme mich das anzusprechen.

Ich finde meine Gefühle sehr peinlich, aber vor allem sehr anstrengend. Wenn ich mich zum Schlafen hinlege, kommen sehr starke Emotionen hoch.


Ich habe gestern von Verena König eine Übung zum Regulieren meiner Gefühle ausprobiert. Leider hat es nicht so gut funktioniert. Erstmal ist sehr viel Schmerz hochgekommen und danach ist es mir sehr viel schwerer gefallen, runterzukommen. In diesem Augenblick als ich zu Verena bzw. in meinen Bildschirm schaute, wünschte ich mir so sehr eine Umarmung und die Tränen hörten nicht auf zu fließen. Da ich niemanden hatte, wurden die Emotionen stärker.So wie die Wellen am Meer 🌊 .

Vielleicht hat es auch andere Gründe.


Ich bin irgendwie wütend auf meine Therapeutin.


Die Eifersucht ist aktuell neben den Themen wie Vertrauen/ Angst ein sehr wichtiges Thema. Derzeit arbeiten wir an meiner Angst, da meine inneren Anteile oft Angst haben, sich einzulassen oder glauben, dass meine Therapeutin ähnlich reagieren würde.


Meiner Therapeutin ist das Thema schon bekannt.


Meine Therapiestunde dauert immer 60 Minuten. Sie beginnt um 16:00 und endet um 17 Uhr. Danach ist die nächste Klientin da. Meine Therapeutin hat dazwischen keine Zeit Pause zu machen.


Manchmal überzieht sie die Therapiestunde. Wir sehen uns immer zweimal wöchentlich.

Sie ist für mich da zweimal wöchentlich. Dennoch reagiere ich mit so überwältigenden Gefühlen. Ich fühle mich bei meiner Therapeutin sehr wohl und sicher und brauche noch Zeit, mich bei ihr einzulassen, da ich noch große Ängste aufgrund von früheren Beziehungserfahrungen habe.


Ich reagiere nicht immer so. Nur, bei jüngeren Patientinnen oder bei Patienten*innen, die jünger wirken ( und am Mittwoch habe ich mich das 1. Mal so gefühlt, als eine Patientin eher geklingelt hat.)


Vielleicht weil sie sie geduzt hat und jüngere verletzte Anteile das Gefühl hatten, dass sie sie mehr mag und dass die Verbindung enger ist.


Aber auch vielleicht, weil ich ein sehr schwieriges Thema anvertraut habe. Nämlich, dass ich mich traurig fühle, weil die Sitzung gleich endet. Plötzlich klingelte es.
Danach ist meine Therapeutin aufgestanden hat das Fenster geöffnet und sagte der Patientin "C. du hast noch bisschen Zeit."

Aber auch evtl. weil meine Therapeutin mit der Patientin in meinem Beisein gesprochen hat. Es hat wahrscheinlich viele Gründe.

Findest du meine Reaktion übertrieben oder zu sensibel.


Ich werde darüber am Montag sprechen. Wenn ich meine Gefühle ausblende, dann wäre die Sitzung nicht authentisch.


•Wie könnte ich das Thema ansprechen, also dass ich es nicht mag, wenn andere früher klingeln, obwohl ich noch Zeit habe mit meiner Therapeutin. Ich schäme mich dafür.





Einerseits möchte ich hin und darüber sprechen. Andererseits möchte ich auf Abstand gehen und den Termin absagen. Ich hatte schon mehrmals Emails formuliert und nicht abgeschickt. Mir ist das zu viel. Daher mag ich irgendwie nicht hin, aber jetzt ist es für eine Absage zu spät. Und ich möchte ja nicht irgendeine Ausrede finden und ehrlich sein.


kaja
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Beitrag So., 11.09.2022, 12:05

Liya1997 hat geschrieben: So., 11.09.2022, 11:54 •Wie könnte ich das Thema ansprechen, also dass ich es nicht mag, wenn andere früher klingeln, obwohl ich noch Zeit habe mit meiner Therapeutin. Ich schäme mich dafür.
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass da eine kurze Mitteilung ausreicht. Da muss nicht lange drum herum geredet werden.
After all this time ? Always.

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ENA
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Beitrag So., 11.09.2022, 12:08

Naja, immerhin überzieht sie bei Dir manchmal. Das gleicht "mal weniger Zeit haben" aus, wenn es passend ist. Ändert nur nichts am Gestört-werden-Gefühl" durch das Klingeln, kurz vor Ende der Sitzung. Vielleicht gibt es da auch eine praktische Lösung für, auf die sich die Therapeutin einlassen kann.
Das Thema Eifersucht ist noch einmal "extra" finde ich. Das finde ich passend, in der Therapiestunde zu besprechen.
Wenn ein Therapeut im Beisein eines anderen Klienten noch mit Klient 1 spricht, finde ich das nicht schlimm, solange es zeitlich nicht in die Zeit der Sitzung von Klient 2 rein geht und solange es keine Themen sind, die nicht für Klient 2 gedacht sind. Also die Frage "Haben Sie einen Regenschirm dabei?" und die Aussage:"Dann sehen wir uns also nächste Woche Mittwoch wieder", finde ich dagegen nicht verwerflich, wenn die Klient 2 noch mitbekommt.

Nachtrag:
Aber auch vielleicht, weil ich ein sehr schwieriges Thema anvertraut habe. Nämlich, dass ich mich traurig fühle, weil die Sitzung gleich endet. Plötzlich klingelte es.
Danach ist meine Therapeutin aufgestanden hat das Fenster geöffnet und sagte der Patientin "C. du hast noch bisschen Zeit."
Das finde ich sehr verständlich,...dass das grade in diesem Moment ungünstig war. Sie hat ja dann auch gesagt, dass Du noch etwas Zeit hast. Das finde ich gut. ...Bleibt noch das Problem mit dem vorzeitigen Klingeln übrig. Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung dafür.

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Sydney-b
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Beitrag So., 11.09.2022, 12:18

Druck doch das hier von dir Geschriebenen aus und nehme es mit zur nächsten Stunde.
Dann könnt ihr das gemeinsam lesen und besprechen.

Ob hier irgendjemand deine Gefühle/Reaktion zu bestimmten Themen als zu sensibel oder übertrieben findet, hilft dir kein bisschen weiter.
Die Gefühle hast du ja trotzdem und gehen nicht einfach so weg, nur weil jemand sagt, sie seien übertrieben.

Scham kennen Therapeuten von den meisten ihrer Patienten.
Ist zwar kein wirklicher Trost für dich, aber vielleicht hilft es dir ein wenig, dieses Thema gemeinsam mit der Therapeutin anzugucken.

Es ist auf jeden Fall so: Sprichst du das Thema aus Scham/Angst nicht an, wird es sich auch nicht ändern....Es bleibt dann alles so, wie es momentan ist.
Möchtest du das es so bleibt?

Wenn NEIN, dann bleibt dir nur ansprechen übrig.
Aber dafür gehst du ja zur Therapie.
Um deine Bedürfnisse zu erspüren und zu äußern.

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~~~
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Beitrag So., 11.09.2022, 17:22

Liya1997 hat geschrieben: Sa., 10.09.2022, 10:40

Mir ist das Thema unangenehm das anzusprechen
Also mir wurde von meiner Therapeutin gleich am Anfang sehr eindringlich mitgeteilt, dass ich auf KEINEN FALL eher klingeln soll, als mein Termin ist. Also wenn mein Termin ist klingel ich MAXIMAL 2 bis 3 Min. vorher.
Ich sage mal so eine einjgermaßen mittelmäßige Therapeutin kann sich in andere hin versetzen und weiß, dass das unangenehm für die Personen ist.

Und ich will auch niemanden treffen dort. Wenn sie mal die Stunde überzieht, warte ich im Treppenhaus oben, wo mich die Vorgängerin nicht sieht. So wenig Bock hab ich auf Begegnungen :lol:
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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münchnerkindl
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Beitrag So., 11.09.2022, 18:51

Liya1997 hat geschrieben: So., 11.09.2022, 11:54
Ich finde meine Gefühle sehr peinlich, aber vor allem sehr anstrengend. Wenn ich mich zum Schlafen hinlege, kommen sehr starke Emotionen hoch.



Ich vermute mal dass die Emotionen so hochkommen wenn du schlafen gehst weil du den ganzen Tag damit verbracht hast sie zu unterdrücken/auszublenden/wegzuschieben/so zu tun als gäbe es sie nicht so gut es geht.

Je mehr man Emotionen unterdrückt umso virulenter werden sie. Und je virulenter sie dann werden umso mehr versuchst du sie zu unterdrücken. Und so weiter.

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Nutriaa
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Beitrag So., 11.09.2022, 18:59

Wie hast du es thematisiert und kommt jetzt direkt im Anschluss keine neue Patientin.
Ich habe ihm gesagt, dass ich gern etwas besprechen möchte, was mich jetzt seit einiger Zeit beschäftigt und es dann wie in meinem obigen Beitrag begründet. Und ja, er hatte es zur nächsten Sitzung abgeändert. Seither hat niemand mehr in die Sitzung geklingelt und ich sehe auch niemanden vor der Tür warten.

Außerdem ist es unangemessen, die Terminplanung auf Kostenträger oder eines selbst zahlenden Patienten zu stützen. Das mit dem Überziehen ist auch so eine Sache. Mag sein, dass das in Einzelfällen für den Patienten bzw. seine Thematik gerade wichtig und richtig ist, aber wenn das durch einen fehlenden Zeitpuffer die Sitzung eines nächsten Patienten stört, ist das ebenfalls ein No-Go.
... dass ich es nicht mag, wenn andere früher klingeln, obwohl ich noch Zeit habe mit meiner Therapeutin. Ich schäme mich dafür.
Es geht nicht darum, dass du noch Zeit mit ihr hast, sondern es geht darum, dass dir per Gesetz für diese Stunde die kompletten 60 Minuten u n g e s t ö r t zustehen, deine Therapeutin wird dafür bezahlt, und es ist ihre Aufgabe, die Termine so zu legen, dass keinem Patienten ein Nachteil daraus entsteht. Wie sie das macht, ist ihr Problem, nicht deines, es ist deine Zeit, und darauf musst du dich weitestgehend (von dringenden Ausnahmen abgesehen) verlassen können. Der erste Schaden entsteht, weil du in deinem Thema gestört wurdest, der 2. Schaden, dass du womöglich bewusst oder unbewusst auf die störende Klingel wartest , und wenn die Unterbrechungen zeitlich nicht vernünftig ausgeglichen werden, entsteht der 3. Schaden, nämlich dass dir am Ende deiner Therapie dann in Summe vielleicht 1 ganze Sitzung oder mehr fehlt. Deine Therapiesitzung ist in jeder Hinsicht ein geschützter Rahmen, und es ist die Verantwortung deiner Therapeutin, dafür zu sorgen, dass das so bleibt und nicht ihrer Bequemlichkeit zuliebe zu opfern.
Findest du meine Reaktion übertrieben oder zu sensibel.
Keineswegs, denn jeder Mensch hat seine Bereiche, die ihm wichtig sind, und wo er entsprechend aufmerksamer reagiert. Oder anders gesagt: Deine Frage lässt sich nicht objektiv beantworten, denn jeder kann anders reagieren.
A: Ja, du bist zu sensibel. B: Na ja, geht so. C: Also ich wäre im Dreieck gesprungen. D: Wieso? War was?
Frage 10 Leute und du wirst 10 Meinungen bekommen. Nach welcher willst du dich dann richten? Du bist du, und das, was du fühlst, gehört zu dir und in der Therapie überprüft ihr gemeinsam, was dir guttut, oder ob es sich lohnen könnte, hier und da die Wogen ein wenig zu glätten.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound

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