Woke
Bevormundung! Man lässt sich doch nicht von woken Waschlappen sagen, was man sagen darf! Ich friere doch nicht für die Öko-Faschisten! Woke-Wahnsinn! Freiheit! Usw. - liest man zumindest unter dem entsprechenden Hashtag auf Twitter öfters.
(Da ich zunächst gar nicht wusste, was damit gemeint ist, hatte ich es mal angeklickt. Ich glaube, als "woke" noch nicht erfunden war, hieß es Gutmensch.)
(Da ich zunächst gar nicht wusste, was damit gemeint ist, hatte ich es mal angeklickt. Ich glaube, als "woke" noch nicht erfunden war, hieß es Gutmensch.)
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
- Werbung
Hallo Hiob,
nö, ich persönlich habe all die Sätze, die du zuletzt hier – immer mit „ich“ beginnend – gepostet hast, in meinem realen Leben weder selbst zu jemandem gesagt, noch äußerte irgendein Mensch mir gegenüber solche Sätze. Wenn das wirklich Zitate aus Gesprochenem, Geschriebenem sein sollen, dann ….. ???… … glaub ich dir schlicht nicht, so spricht, redet niemand (den ich kenne/höre/lese).
Noch mal vom Beginn an: Ich bin auf diesen Thread nur aufgrund seines Titels gestoßen.
„woke“ machte mich deshalb neugierig, weil mir das Wort nix sagte, ich zunächst spekulierte, ob es hier ums Essen geht, um Wok-Gerichte, woke(n) = kochen mit nem Wok?!
Wenn mir das bereits so geht, dann gehe ich davon aus, dass sehr viele Personen aus meinem persönlichen Umfeld bereits mit dem Threadtitel nix anfangen können und – anders als ich – schon deshalb gar nicht erst weiter lesen würden.
Die diversen Themen, die anscheinend alle zu „woke“ gerechnet werden?
Die sind sicherlich immer mal wieder Gesprächsthema, auch in meinem Umfeld.
Gibt dann auch nicht nur eine Position, Meinung, zu dem jeweiligen Thema. Aber… so wie ich es erfahre, wahrnehme? Nicht wenig, das eher für Verwunderung sorgt, das bereits als „wichtiges Thema“ gar nicht gesehen wird. Z.B. Versuche, irgenwelche Hauptworte geschlechtsneutral(er) zu sprechen? Kommt in meinem Umfeld schlicht nicht vor. Allenfalls gibts Witze über so was, oder Kommentare in der Richtung, haben die nix Besseres/Wichtigeres zu tun.
Es regt aber auch niemanden wirklich auf! Ist in meinem Umfeld halt nicht wichtig.
Gleiches gilt für so einiges andere, zumindest ab dem Punkt, ab dem es mit der realen Lebenswirklichkeit hier kaum noch was zu tun hat, bzw. die Leute persönlich meinen, es beträfe sie gar nicht.
Die meisten deiner „Ich Sätze“, auch dein Threadanfang?
Ich mag falsch liegen, aber mir kommt es so vor, dass all das nur für einen arg kleinen Kreis so richtig wichtig ist, bzw. als wichtig gepusht wird. Mein Vorurteil? Eher wichtig für ziemlich Gebildete. Nicht immer, aber ….; auch sonst, allzu divers scheint mir der Kreis derer, die sich an den jeweiligen Diskussionen beteiligen, nicht zu sein. Auf beiden Seiten der jeweiligen Dispute nicht. Das eine Extrem: die, die den Begriff „woke“ kennen, die sich gegen „wokeness“ wehren?
Für mich grob all die, die ihre bisherigen Privilegien bedroht sehen, schwinden sehen.
Die „stay woker“, die, die vieles nun ganz anders wollen, (vermeintlich) gerechter, gleicher, emanzipierter? Manches für mich durchaus ok, von den Zielen her nachvollziehbar. Aber…
für mich heute oft ähnlich problematisch, wie so einige Ziele, Weltverbesserungsideen, die manch 68er, später mach „Friedensbewegter“ hatte. Gedacht und formuliert in einem „intellektuellen Elfenbeinturm“. Studenten u. ä., die z.B. die Arbeiter vom „Joch des Kapitalismus“ befreien wollten? Die Arbeiter selbst wollten aber gar nicht befreit werden, Wollten für sich eher mehr als weniger Kapitalismus, wollten „nur“ einen, der ihnen mehr Wohlstand versprach/einbrachte.
Alles darüber hinaus, heute und gestern? Für viele persönlich viel zu aufwändig, zu unverständlich (abgehoben), zu fern ihrer eigenen Realitäten.
Deswegen: Ab und an finde ich selbst so ein Thema, wie dies hier, ganz interessant, unterhaltsam.
Vielleicht auch, weil ich in meinem persönlichen Umfeld schon das Thema „woke“ gar nicht bringen würde. Denn ich gehe davon aus, es würde die Leute eher langweilen, mehr noch, ich würde mich schnell in der Rolle eines „Spinners“, eines „merkwürdig Verkopften“ wiederfinden, nehm ich jedenfalls stark an.
LG hawi
nö, ich persönlich habe all die Sätze, die du zuletzt hier – immer mit „ich“ beginnend – gepostet hast, in meinem realen Leben weder selbst zu jemandem gesagt, noch äußerte irgendein Mensch mir gegenüber solche Sätze. Wenn das wirklich Zitate aus Gesprochenem, Geschriebenem sein sollen, dann ….. ???… … glaub ich dir schlicht nicht, so spricht, redet niemand (den ich kenne/höre/lese).
Noch mal vom Beginn an: Ich bin auf diesen Thread nur aufgrund seines Titels gestoßen.
„woke“ machte mich deshalb neugierig, weil mir das Wort nix sagte, ich zunächst spekulierte, ob es hier ums Essen geht, um Wok-Gerichte, woke(n) = kochen mit nem Wok?!
Wenn mir das bereits so geht, dann gehe ich davon aus, dass sehr viele Personen aus meinem persönlichen Umfeld bereits mit dem Threadtitel nix anfangen können und – anders als ich – schon deshalb gar nicht erst weiter lesen würden.
Die diversen Themen, die anscheinend alle zu „woke“ gerechnet werden?
Die sind sicherlich immer mal wieder Gesprächsthema, auch in meinem Umfeld.
Gibt dann auch nicht nur eine Position, Meinung, zu dem jeweiligen Thema. Aber… so wie ich es erfahre, wahrnehme? Nicht wenig, das eher für Verwunderung sorgt, das bereits als „wichtiges Thema“ gar nicht gesehen wird. Z.B. Versuche, irgenwelche Hauptworte geschlechtsneutral(er) zu sprechen? Kommt in meinem Umfeld schlicht nicht vor. Allenfalls gibts Witze über so was, oder Kommentare in der Richtung, haben die nix Besseres/Wichtigeres zu tun.
Es regt aber auch niemanden wirklich auf! Ist in meinem Umfeld halt nicht wichtig.
Gleiches gilt für so einiges andere, zumindest ab dem Punkt, ab dem es mit der realen Lebenswirklichkeit hier kaum noch was zu tun hat, bzw. die Leute persönlich meinen, es beträfe sie gar nicht.
Die meisten deiner „Ich Sätze“, auch dein Threadanfang?
Ich mag falsch liegen, aber mir kommt es so vor, dass all das nur für einen arg kleinen Kreis so richtig wichtig ist, bzw. als wichtig gepusht wird. Mein Vorurteil? Eher wichtig für ziemlich Gebildete. Nicht immer, aber ….; auch sonst, allzu divers scheint mir der Kreis derer, die sich an den jeweiligen Diskussionen beteiligen, nicht zu sein. Auf beiden Seiten der jeweiligen Dispute nicht. Das eine Extrem: die, die den Begriff „woke“ kennen, die sich gegen „wokeness“ wehren?
Für mich grob all die, die ihre bisherigen Privilegien bedroht sehen, schwinden sehen.
Die „stay woker“, die, die vieles nun ganz anders wollen, (vermeintlich) gerechter, gleicher, emanzipierter? Manches für mich durchaus ok, von den Zielen her nachvollziehbar. Aber…
für mich heute oft ähnlich problematisch, wie so einige Ziele, Weltverbesserungsideen, die manch 68er, später mach „Friedensbewegter“ hatte. Gedacht und formuliert in einem „intellektuellen Elfenbeinturm“. Studenten u. ä., die z.B. die Arbeiter vom „Joch des Kapitalismus“ befreien wollten? Die Arbeiter selbst wollten aber gar nicht befreit werden, Wollten für sich eher mehr als weniger Kapitalismus, wollten „nur“ einen, der ihnen mehr Wohlstand versprach/einbrachte.
Alles darüber hinaus, heute und gestern? Für viele persönlich viel zu aufwändig, zu unverständlich (abgehoben), zu fern ihrer eigenen Realitäten.
Deswegen: Ab und an finde ich selbst so ein Thema, wie dies hier, ganz interessant, unterhaltsam.
Vielleicht auch, weil ich in meinem persönlichen Umfeld schon das Thema „woke“ gar nicht bringen würde. Denn ich gehe davon aus, es würde die Leute eher langweilen, mehr noch, ich würde mich schnell in der Rolle eines „Spinners“, eines „merkwürdig Verkopften“ wiederfinden, nehm ich jedenfalls stark an.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Ich denke, bei diesen Eingangssätzen geht es nur um ein Manipulationsbedürfnis .
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
Malia,
läuft zwar vielleicht aufs gleiche hinaus, aber mir klingen die Sätze nach etwas, das seinen Ursprung in rechten Online-Zirkeln, „rechts alternativen Meinungsmedien“ hat.
„Manipulationsbedürfnis“? Kann sein?! So einige, die so was verbreiten, glauben es aber genauso. Selbst manipulieren wollen die dann gar nicht.
Genau das macht es ja oft schwer. Schon die Gesprächsgrundlage fehlt, wenn es nicht gelingt, sich auf eine gemeinsame Grundlage zu verständigen.
LG hawi
läuft zwar vielleicht aufs gleiche hinaus, aber mir klingen die Sätze nach etwas, das seinen Ursprung in rechten Online-Zirkeln, „rechts alternativen Meinungsmedien“ hat.
„Manipulationsbedürfnis“? Kann sein?! So einige, die so was verbreiten, glauben es aber genauso. Selbst manipulieren wollen die dann gar nicht.
Genau das macht es ja oft schwer. Schon die Gesprächsgrundlage fehlt, wenn es nicht gelingt, sich auf eine gemeinsame Grundlage zu verständigen.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
- Werbung
Was z.B. Winnetou angeht, war es eher die BIlD, die eine Shitstorm in Fahrt brachte. Vielleicht auch in Fahrt bringen wollte. Die Erregungskurve muss ja hoch gehalten werden.
( https://www.derstandard.de/story/200013 ... m-in-fahrt )
Es gab wohl im Vorfeld etwas Kritik, aber nicht von woken Aktivisten, whatever. Aber das öffentliche Interesse daran war genauso wie an Winnetou selbst sehr überschaubar (geworden). Und mal Butter bei die Fische: Für welches Kind sind Winnetou bzw. Old Shatterhand heute noch Idole der Kindheit?! Das hat längst der Markt geregelt, dass die Nachfrage nicht mehr wirklich hoch war und ist. Winnetou/Karl May war auch noch vor meiner Zeit. Ich bekam als Kind mal ein paar Bücher geschenkt. Vielleicht habe ich die noch und würde sie heute nochmals mit anderem Blick lesen.. Fand ich schon damals recht sperrig geschrieben und nicht wirklich attraktiv (für mich), so dass ich nicht nicht wirklich dazu durchringen konnte. Die kitschigen, verklärten und romantisierten Filme mit Pierre Brice gingen (aus damaliger Sicht. Allerdings können sich Bewertungen ändern. Z.B. bei der 80iger Mode denkt man heute auch oft: Was konnte man damals nur daran finden. So auch bei einigen Filmen. Manches fällt halt irgendwann aus der Zeit. Viel Neues kommt nach. Mit dem Schuh des Manitu konnte ich z.B schon immer mehr anfangen).
Erst als sich BILD einschalte ging die übliche Leier los. Details in dem Link auf den auch der Standard verweist:
Für mich läuft sowas, wie ich es vielmehr wahrnehme, wieder unter inszenierter Shitstorm und Opferinszenierung.
Eine Kritik oder ein Vorwort zu einem Buch oder Film zu schreiben, kann man genauso wie ein Kino eröffnen, da sich auf ein entsprechendes Genre spezialisiert.
Mich interessieren Debatten auch nicht sonderlich, in denen (und das auch nur) angeblich etwas genommen wird, wonach eh kein Hahn (mehr) krähte. Oder das etwas nicht gesagt werden darf, dass sehr wohl gesagt werden darf - um dann mit Erregten konfrontiert zu werden. Muss aber nicht jeder alles gut finden (und kann das idR ebenfalls äußern). Über ein paar Hashtags, die ich nur amal anklickte, weil ich mich wunderte, kam ich darauf. Sonst wäre das ganz an mir vorbeigegangen. Zwecks Überblick schaute ich dann mal kurz die Berichterstattung.
( https://www.derstandard.de/story/200013 ... m-in-fahrt )
Es gab wohl im Vorfeld etwas Kritik, aber nicht von woken Aktivisten, whatever. Aber das öffentliche Interesse daran war genauso wie an Winnetou selbst sehr überschaubar (geworden). Und mal Butter bei die Fische: Für welches Kind sind Winnetou bzw. Old Shatterhand heute noch Idole der Kindheit?! Das hat längst der Markt geregelt, dass die Nachfrage nicht mehr wirklich hoch war und ist. Winnetou/Karl May war auch noch vor meiner Zeit. Ich bekam als Kind mal ein paar Bücher geschenkt. Vielleicht habe ich die noch und würde sie heute nochmals mit anderem Blick lesen.. Fand ich schon damals recht sperrig geschrieben und nicht wirklich attraktiv (für mich), so dass ich nicht nicht wirklich dazu durchringen konnte. Die kitschigen, verklärten und romantisierten Filme mit Pierre Brice gingen (aus damaliger Sicht. Allerdings können sich Bewertungen ändern. Z.B. bei der 80iger Mode denkt man heute auch oft: Was konnte man damals nur daran finden. So auch bei einigen Filmen. Manches fällt halt irgendwann aus der Zeit. Viel Neues kommt nach. Mit dem Schuh des Manitu konnte ich z.B schon immer mehr anfangen).
Erst als sich BILD einschalte ging die übliche Leier los. Details in dem Link auf den auch der Standard verweist:
https://scompler.com/winnetou/Zwang, Zensur, Gedankenkontrolle, Cancel Culture, Sprechverbote, Bücherverbrennung, Woke-Wahnsinn, linke Aktivistengruppen und eine angebliche Bedrohung der Demokratie.
Für mich läuft sowas, wie ich es vielmehr wahrnehme, wieder unter inszenierter Shitstorm und Opferinszenierung.
Eine Kritik oder ein Vorwort zu einem Buch oder Film zu schreiben, kann man genauso wie ein Kino eröffnen, da sich auf ein entsprechendes Genre spezialisiert.
Mich interessieren Debatten auch nicht sonderlich, in denen (und das auch nur) angeblich etwas genommen wird, wonach eh kein Hahn (mehr) krähte. Oder das etwas nicht gesagt werden darf, dass sehr wohl gesagt werden darf - um dann mit Erregten konfrontiert zu werden. Muss aber nicht jeder alles gut finden (und kann das idR ebenfalls äußern). Über ein paar Hashtags, die ich nur amal anklickte, weil ich mich wunderte, kam ich darauf. Sonst wäre das ganz an mir vorbeigegangen. Zwecks Überblick schaute ich dann mal kurz die Berichterstattung.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Auf Twitter wird ein Interesse am Klimaschutz i.w.S. schon auch als woke (bis hin zur Woke-Dikataur) attributiert. Eigentlich vieles, das als linksgrünversifft (wie man es früher nannte) wahrgenommen wird.
Was Gendern angeht, kann, man natürlich geteilter Meinung bis hin zum Nichtinteresse. Dass man sich wahrscheinlich tendenziell weniger an der Sprache stört, wenn die Anrede immer passt bzw. als passend empfunden wird, liegt in der Natur der Sache. Aber gerade im Zusammenhang mit dem Attribut "woke" läuft die Debatte dann nicht so, dass der feministischen Sprachwissenschaftlerin Frau Soundso inhaltlich widersprochen wird. Sondern auch hier wird eher die Erregung hochgehalten. Wer erinnert sich noch an den Protest eines Politikers gegen "Fahrspurende" und "Hähncheninnenfilet". Fällt für mich wiederum unter ein Aufbegehren ohne praktische Relevanz. Ich kenne zumindest niemand (außer dieser Person) die diese Formulierungen je forderte bzw. beide Begriffe überhaupt als gegendert wahrnimmt (was wirklich Gaga wäre). Aber die Dauererregern habe wieder eine Weile Futter.
Auch Formulierungen wie Woke-Wahnsinn oder XY-Dikatur dienen m.E. einer maßlosen Übertreibung und Emotionalisierung.
Was Gendern angeht, kann, man natürlich geteilter Meinung bis hin zum Nichtinteresse. Dass man sich wahrscheinlich tendenziell weniger an der Sprache stört, wenn die Anrede immer passt bzw. als passend empfunden wird, liegt in der Natur der Sache. Aber gerade im Zusammenhang mit dem Attribut "woke" läuft die Debatte dann nicht so, dass der feministischen Sprachwissenschaftlerin Frau Soundso inhaltlich widersprochen wird. Sondern auch hier wird eher die Erregung hochgehalten. Wer erinnert sich noch an den Protest eines Politikers gegen "Fahrspurende" und "Hähncheninnenfilet". Fällt für mich wiederum unter ein Aufbegehren ohne praktische Relevanz. Ich kenne zumindest niemand (außer dieser Person) die diese Formulierungen je forderte bzw. beide Begriffe überhaupt als gegendert wahrnimmt (was wirklich Gaga wäre). Aber die Dauererregern habe wieder eine Weile Futter.
Auch Formulierungen wie Woke-Wahnsinn oder XY-Dikatur dienen m.E. einer maßlosen Übertreibung und Emotionalisierung.
Zuletzt geändert von stern am So., 04.09.2022, 09:34, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hä. Jetzt fehlt doch ein Beitrag?? Mit dem die Bezugspunkte zu meinem Beitrag verschwunden sind (wie Gender-Gaga oder das Attribut "woke" im Zusammenhang mit Klimaschutzthemen).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Eine gewisse Gefahr besteht darinnen, dass die neue Woke-Kultur keinen Streit, keine Kontroverse, keine unterschiedlichen Standpunkte mehr aushalten kann. Man ist nicht mehr in der Lage, Interessen anzuhören, abweichende Interessen anzuhören, nachzudenken und kurz zu nicken, bevor man seine eigenen Interessen darlegt. Hört man ein Argument oder einen Tatsachenbericht und er stimmt nicht mit dem inneren Denkmuster/Überzeugungssammelsurium überein, scheut man sich, den entstehenden Widerspruch auszuhalten. Die Wokebewebung postuliert, diverse Geschlechteridentitäten anzuerkennen, erkennt jedoch keine diversen Ansichten darüber an. Sie postuliert, andere vor Falschwörtern schützen zu wollen, entmündigt diese jedoch von ihrer Fähigkeit der eigenen Einschätzung. Man postuliert, die Bevormundung und Benachteiligung beseitigen zu wollen, bevormundet jedoch den 12-jährigen Pippilangstrunmpfleser und benachteiligt den Freund alter Darstellungen der Dreifaltigkeitssänger (Mohr, als Vertreter des schwarzafrikanischen Kontinents). Indem man den Mohr einfach löscht. Löscht und schützt? Wie würde ein Linker darüber wohl denken.
Wie kann man diesen Menschen helfen, kontroverse Meinungen wieder auszuhalten ohne dass sie ihre eigene Integrität, ihr inneres Gleichgewicht, ihre Absicht, ihren Standpunkt und ihre Einstellungen unerträglich stark in Gefahr sehen.
Wie kann man diesen Menschen helfen, kontroverse Meinungen wieder auszuhalten ohne dass sie ihre eigene Integrität, ihr inneres Gleichgewicht, ihre Absicht, ihren Standpunkt und ihre Einstellungen unerträglich stark in Gefahr sehen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
Stern, damit bringst Du eine paradoxe Konstellation genial auf den Punkt. Einer der nicht zuhören kann, der die Kultur der anderen schon begriffen hat, bevor er mit deren Vertreter*innen gesprochen hat, der Lehnstuhlethnologie nicht unähnlich, der sich hinter man-Sätzen versteckt und sich mit der Selbstgewissheit des alten weißen Sackes einfach mal so als Erlöser aufdrängt, will anderen das Zuhören und das Aushalten von Konflikten beibringen... Köstlich.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Erzähl noch mehr von dir selbst.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka
Franz Kafka
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 51
- Beiträge: 3514
Vielleicht reden wir mal über diese Prügelkultur
https://forum-opferhilfe.de/leben-im-da ... eitschaft/
https://forum-opferhilfe.de/leben-im-da ... eitschaft/
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Abwertungen, Stereotype oder gar Gewalt gegen z.B. Homosexuelle, Transmenschen, PoC, etc. würde ich auch nicht als "andere Ansicht" beschönigen.
Wieso soll sich das jemand, der das zum drölfzigsten Mal gehört hat (zum Beispiel wie widernatürlich er bzw. seine Sexualität doch sei), sich das zum drölfzig+1 Mal antun?
Oder was meinst du mit "diversen anderen Ansichten"?
Der Freund alter Darstellungen der Dreifaltigkeitssänger, der sich davon bevormundet fühlt, wird sicherlich selbstbestimmt oder mit Hilfe von Werbeeinblendungen z.B. den Kopp-Verlag finden, der dessen Spektrum bestätigt, das andere als Ausdruck deren Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstachtung ablehnen.
Wieso soll sich das jemand, der das zum drölfzigsten Mal gehört hat (zum Beispiel wie widernatürlich er bzw. seine Sexualität doch sei), sich das zum drölfzig+1 Mal antun?
Oder was meinst du mit "diversen anderen Ansichten"?
Der Freund alter Darstellungen der Dreifaltigkeitssänger, der sich davon bevormundet fühlt, wird sicherlich selbstbestimmt oder mit Hilfe von Werbeeinblendungen z.B. den Kopp-Verlag finden, der dessen Spektrum bestätigt, das andere als Ausdruck deren Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstachtung ablehnen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
-
- sporadischer Gast
- , 25
- Beiträge: 21
Kontextunabhängig sehe ich darin vielleicht ein größeres Problem als in unterschiedlichen Meinungen oder sogar Polarisierung generell. Ich muss gestehen, dass ich zum Begriff "Woke" (Der meiner Kenntnis nach ursprünglich eine eher abwertende Fremdzuschreibung war/ist?) eine geteilte Meinung habe: Rational war es schließlich immer der Fall, dass die jüngere Generation mitsamt einiger einzelner Mitstreiter gegen Missstände protestiert, alleine der Abgrenzung willen, aber auch weil man sich in jüngeren Jahren vielleicht eher neue Verhaltensweisen und Routinen angewöhnen kann. Und rein prinzipiell möchte ich ohnehin niemanden davon abhalten sich für Klimaschutz, Tierwohl oder Frieden einzusetzen, ganz im Gegenteil. Gleichzeitig muss ich ehrlich zu mir selbst offenbaren: Rein emotional fühle ich, dass ich mich verärgert von der "Woke Kultur" abgrenzen möchte, die mir zum Teil realitätsfern und idealistisch, vor allem aber auch dogmatisch erscheint. Ich glaube jedoch, dass der Grund dafür sehr stark im Frust über meine eigene Situation liegt: Ich sehe, wie mein studentisches Umfeld sich in der Gruppe engagiert, die Kohäsion und das miteinander, den Aktivismus und den Glauben an das Gute. Umgekehrt ziehe ich mich zurück, mein Waschzwang und meine Essstörung sorgen für Unmengen an Müll und Verschwendung. Blicke ich zurück, erinnere ich mich daran, dass ich selbst vor einem Jahrzehnt noch idealistischer war als heute und von daher sollte ich mich eher kritisch fragen, was nun aus dem geworden ist, denn mit als Realismus getarntem Pessimismus ändert sich nunmal auch nie etwas.
Sogesehen: Ich fühle mich der Woke Kultur nicht zugehörig, obwohl mein Umfeld hier sehr aktiv ist und ich gelegentlich zur Teilnahme an Demos oder anderen Aktivitäten gedrängt werde. Allerdings stört mich der Aktivismus sonst auch nicht. Den Tieren und dem Klima wird es ja nicht schaden.
Was mich hingegen "heutzutage" stört, ist die Polarisierung. Ich bin heute erst auf ein Interview mit Juli Zeh gestoßen, die von ihrer Sorge über den Drang zu den Extremen und dem Zwang sich einer Seite anzuschließen, erzählte. Da ich kein einziges Buch von ihr gelesen habe, kann ich zur Autorin selbst nichts sagen, aber in dieser Hinsicht gebe ich ihr recht: Wie gerade schon erwähnt, nehme auch ich diesen Entscheidungsdrang wahr. Nun lebe ich eher in einer Welt der Graustufen als von Schwarz und Weiß und sehe mich irgendwo zwischen Tradition und Aufbruch. Und obwohl ich denke, dass die Mehrheit für sich individuell nuanciert auf einer Zwischenstufe steht, wird man leicht nur in ein Lager eingeordnet, zum Teil anhand simpler Kriterien wie sozialökonomischer Charakteristik.
Die Jugend hat immer polarisiert und die Alten bestanden im Sinne der Reaktanz auf ihrer Position, das finde ich recht natürlich. Am Ende sollte man sich in einer umsetzbaren Mitte treffen. Heute werden Meinungen und Politik aber nicht mehr nur im kleinen Kreis betrieben und insgesamt scheint es immer eine "moralisch korrekte" Position zu geben und jene, die sie vielleicht auch aufgrund der eigenen Benachteiligung dabei dann gänzlich ablehnen. Nuancen werden schwieriger und werden oft missverstanden. Tatsächlich habe ich zumindest den vagen Eindruck, dass beispielsweise das Wissen um die eigene moralische Position oder den eigenen Realismus bzw. die eigene Erfahrung die Toleranz und Kompromissbereitschaft einschränken. Gibt es dafür aber von vorweg keine Offenheit, scheitert jeder Dialog und am Ende setzt sich eine extremere Position durch, als es sonst vielleicht der Fall gewesen wäre. Auf jeden Fall aber gibt es mehr Aufregung und mehr Streit. Beiderseits nimmt man die eigenen Ansichten auf alle Fälle sehr wichtig, obgleich Meinungen objektiv eigentlich kaum zu beurteilen sind. Für den Zweck ist dieser Einsatz vielleicht gut, gesellschaftlich und im Sinne eigener Vulnerabiliät auch persönlich kann es hingegen durchaus negative Konsequenzen mit sich bringen.
Gewalt oder Feindlichkeit gegenüber anderen sehe ich übrigens gar nicht zwingend als Problem, das per se mit Woke zusammenhängt - für mich ist das immer die individuelle Auslegung einer These und damit in der Verantwortung des jeweiligen Handelnden bzw. Täters, je nach Kontext (Was nicht heißt, dass ich bestimmte Ansichten gut finde - Ich toleriere sie jedoch so lange sie sich nicht in schädlichen Verhaltensweisen gegenüber anderen äußern).
- Werbung