Ich gehe davon aus, dass der Arzt, der diese Bonbons dann verschreibt sich was bei denkt, denn sie sind nicht freiverkäuflich und ich bin auch in einem Forum nicht in der Position zu beurteilen, ob sie sie braucht oder nicht. Das überlasse ich den Spezialisten im Umfeld der alten Dame
Medikamentenverweigerung
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Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Ja o.k. ich reagiere da ein bisschen allergisch.
Oft geht es ja um reine Ruhigstellung.
Dennoch sollte der alte Mensch ernstgenommen werden.
Ich hab mal in dem Bereich gearbeitet. Man sollte über Ängste und andere Gefühle sprechen. Gut sind so Ansätze wie: ich verstehe dich. Wenn ich in deiner Situation wäre, wäre ich auch ängstlich, wütend, verwirrt.
Anekdoten:
- Ich komme in eine Demenz-WG. Alle Bewohner dösen auf dem Sofa. Im Hintergrund tönt aus dem Radio: "you ain't seen nothin yet" genau mein Humor.
- ein anderer Fall. Eine alte Dame sagt zu mir. Sie sind so anders als die anderen Mitarbeiter. Ich so, wieso denn?
Die meisten behandeln einen wie ein Kind.
Frage sie, was sie an dem Medikament stört.
Und dich und den Arzt: was waren die Symptome, die zu einer Neuroleptika-Einnahme geführt haben? Hat sich dadurch was verbessert?
Wenn sie jetzt so sehr verwirrt ist, kann es natürlich auch eine Absetzerscheinung sein. Und dann wird schnell gesagt, sehen Sie, sie braucht das Medikament. Immer langsam ein- und abdosieren.
Bei einem Medikamenten-Mix ist halt auch schwierig, zu sagen, was von was kommt, welche gewünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen.
Oft geht es ja um reine Ruhigstellung.
Dennoch sollte der alte Mensch ernstgenommen werden.
Ich hab mal in dem Bereich gearbeitet. Man sollte über Ängste und andere Gefühle sprechen. Gut sind so Ansätze wie: ich verstehe dich. Wenn ich in deiner Situation wäre, wäre ich auch ängstlich, wütend, verwirrt.
Anekdoten:
- Ich komme in eine Demenz-WG. Alle Bewohner dösen auf dem Sofa. Im Hintergrund tönt aus dem Radio: "you ain't seen nothin yet" genau mein Humor.
- ein anderer Fall. Eine alte Dame sagt zu mir. Sie sind so anders als die anderen Mitarbeiter. Ich so, wieso denn?
Die meisten behandeln einen wie ein Kind.
Frage sie, was sie an dem Medikament stört.
Und dich und den Arzt: was waren die Symptome, die zu einer Neuroleptika-Einnahme geführt haben? Hat sich dadurch was verbessert?
Wenn sie jetzt so sehr verwirrt ist, kann es natürlich auch eine Absetzerscheinung sein. Und dann wird schnell gesagt, sehen Sie, sie braucht das Medikament. Immer langsam ein- und abdosieren.
Bei einem Medikamenten-Mix ist halt auch schwierig, zu sagen, was von was kommt, welche gewünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen.
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das sehe ich genauso!
Ich finde so ein lässiges "überliste sie halt" sehr sehr kritisch.
So möchte ich nicht behandelt werden, weder jetzt noch als alter Mensch und ich gehe davon aus dass die die das vorschlagen auch nicht so behandelt werden wollen.
Ich glaube auch nicht dass ein Neuroleptikum jetzt dazu führt dass die alte Frau wieder alleine wohnen kann, von daher wären jetzt wirklich andere Überlegungen nötig, und nicht irgendwelche Tricks
Ich finde so ein lässiges "überliste sie halt" sehr sehr kritisch.
So möchte ich nicht behandelt werden, weder jetzt noch als alter Mensch und ich gehe davon aus dass die die das vorschlagen auch nicht so behandelt werden wollen.
Ich glaube auch nicht dass ein Neuroleptikum jetzt dazu führt dass die alte Frau wieder alleine wohnen kann, von daher wären jetzt wirklich andere Überlegungen nötig, und nicht irgendwelche Tricks
Gestern habe ich den ganzen Tag auf den Rückruf des Hausarztes gewartet. Er hat sich nicht gemeldet. Heute Morgen wurde in der Praxis gesagt, er hätte zweimal vergeblich versucht mich zu erreichen. Mein Telefon hat keine Anrufe registriert. Ich habe meiner Tante jetzt gesagt, sie soll den Notruf wählen, wenn sie den Eindruck hat, daß es nicht mehr geht. Dann käme sie ins örtliche Krankenhaus.
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Ich selbst habe mal im Krankenhaus und auch im Seniorenheim auf einer Dementenstation gearbeitet.
Ich kann gar nicht ausholen, was ich auf der Dementenstation erlebt habe.
Nein, man sollte einen gesunden Menschen nicht überlisten irgendwelche Medikamente zu nehmen.
Und man sollte Menschen auch nicht einfach ruhig stellen.
Aber im Alltag sieht das dann einfach auch anders aus, weil die Tochter, die die Mutter pflegt, vielleicht auch mal 10 Minuten Pause am Tag braucht und auch auf einer Dementen-Station nur eine gewisse, geringe Anzahl an Pflegern sind, aber allein 3 Patienten, die ständig versuchen zu türmen, ihre Scheizze auf der Station verteilen und so weiter und so fort.
Man muss immer beide Seiten sehen.
Man darf nicht pauschal jemanden ruhig stellen, aber man muss wirklich auch die Not des Personals und der pflegenden Angehörigen mit einbeziehen.
Und keiner von uns weiß, ob die Frau nicht eine psychotische Störung hatte oder dement ist und gegen die unerträgliche (oft auch innerliche) Unruhe dieses Medikament bekommt.
Also: ja, es ist gut, wenn hingeschaut wird und nicht einfach gegeben wird.
Aber: keiner kennt hier wirklich die Situation!
Und: die werden sich schon was dabei denken und es muss nicht immer ein Fall von "es wird jemand mal pauschal ruhig gesteltl" sein.
Die TE erzählt ja auch, dass du Mutter gleichzeitig extrem abbaut.
Ich kann gar nicht ausholen, was ich auf der Dementenstation erlebt habe.
Nein, man sollte einen gesunden Menschen nicht überlisten irgendwelche Medikamente zu nehmen.
Und man sollte Menschen auch nicht einfach ruhig stellen.
Aber im Alltag sieht das dann einfach auch anders aus, weil die Tochter, die die Mutter pflegt, vielleicht auch mal 10 Minuten Pause am Tag braucht und auch auf einer Dementen-Station nur eine gewisse, geringe Anzahl an Pflegern sind, aber allein 3 Patienten, die ständig versuchen zu türmen, ihre Scheizze auf der Station verteilen und so weiter und so fort.
Man muss immer beide Seiten sehen.
Man darf nicht pauschal jemanden ruhig stellen, aber man muss wirklich auch die Not des Personals und der pflegenden Angehörigen mit einbeziehen.
Und keiner von uns weiß, ob die Frau nicht eine psychotische Störung hatte oder dement ist und gegen die unerträgliche (oft auch innerliche) Unruhe dieses Medikament bekommt.
Also: ja, es ist gut, wenn hingeschaut wird und nicht einfach gegeben wird.
Aber: keiner kennt hier wirklich die Situation!
Und: die werden sich schon was dabei denken und es muss nicht immer ein Fall von "es wird jemand mal pauschal ruhig gesteltl" sein.
Die TE erzählt ja auch, dass du Mutter gleichzeitig extrem abbaut.
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Sie hat Paranoia, fühlt sich beobachtet und ausspioniert. Leider spricht sie kaum noch, so daß man schlecht herausfinden kann, was in ihr vorgeht. Das hat sich langsam entwickelt, nachdem das Neuroleptikum abgesetzt wurde. Bei ihrer ersten Psychose hatte sie einen Vergiftungswahn, Paranoia, hat Kameras vermutet und sehr merkwürdige Geschichten erzählt.
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Danke für die Aufklärung, genau an eine psychotische Störung (vielleicht auch im Zusammenhang einer anfhänglichen oder fortgeschrittenen Demenz) hatte ich auch vermutet bzw. meinte mich auch zu erinnern, dass du das schon mal wo erwähnt hattest.Takli hat geschrieben: ↑Mi., 03.08.2022, 09:03
Sie hat Paranoia, fühlt sich beobachtet und ausspioniert. Leider spricht sie kaum noch, so daß man schlecht herausfinden kann, was in ihr vorgeht. Das hat sich langsam entwickelt, nachdem das Neuroleptikum abgesetzt wurde. Bei ihrer ersten Psychose hatte sie einen Vergiftungswahn, Paranoia, hat Kameras vermutet und sehr merkwürdige Geschichten erzählt.
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Es geht auf keinen Fall darum sie ruhig zu stellen, sie ist ja viel zu ruhig, bewegt sich kaum noch, geht nicht mehr selbstständig auf Toilette und das Bett ist auch unberührt. Außerdem spricht sie kaum mehr. Sie hat das Neurolepikum in den vergangenen Jahren gut vertragen und hatte keine Nebenwirkungen.
Eine Demenz kann ausgeschlossen werden. Sie hat beim Psychiater einen Demenztest gemacht. Mir wurde gesagt ihre kognitive Leistung ist altersgerecht.
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Olanzapin kann solche Symptome aber auch auslösen, also es macht sehr ruhig teilweise, sehr schläftig, sehr müde. Vielleicht spürt sie das und es käme ein anderes Neuroleptikum eher in Frage. Bei älteren Menschen wird häufig Risperdal gegeben, weil das wohl erwiesen ist, dass das meist gut vertragen wird und es ist auch ein stark wirksames Neuroleptikum gegen Psychose.Takli hat geschrieben: ↑Mi., 03.08.2022, 09:10 Es geht auf keinen Fall darum sie ruhig zu stellen, sie ist ja viel zu ruhig, bewegt sich kaum noch, geht nicht mehr selbstständig auf Toilette und das Bett ist auch unberührt. Außerdem spricht sie kaum mehr. Sie hat das Neurolepikum in den vergangenen Jahren gut vertragen und hatte keine Nebenwirkungen.
Es wäre sicher nicht falsch sie in die Psychiatrie zu bringen und mal zu schauen, was denen da medikamentös noch einfällt.
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Danke Candy. Sie nimmt das Olanzapin schon seit April nicht mehr. Meine Tante ruft jetzt den Notdienst. Sie steht schon auf der Warteliste für die Gerontopsychiatrie. Mir wurde vor 10 Tagen gesagt, daß es etwa drei bis vier Wochen dauern kann, bis sie aufgenommen wird.
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Viel Glück, dass das mit einer Aufnahme klappt und deiner Mutterr da wirklich medikamentös auch nochmal geholfen werden kann und sich das alles wieder beruhigt und bessert!
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Danke dir Candy ❤, das hoffe ich auch!Candykills hat geschrieben: ↑Mi., 03.08.2022, 09:28 Viel Glück, dass das mit einer Aufnahme klappt und deiner Mutterr da wirklich medikamentös auch nochmal geholfen werden kann und sich das alles wieder beruhigt und bessert!
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Candykills hat geschrieben: ↑Mi., 03.08.2022, 09:19
Olanzapin kann solche Symptome aber auch auslösen, also es macht sehr ruhig teilweise, sehr schläftig, sehr müde. Vielleicht spürt sie das und es käme ein anderes Neuroleptikum eher in Frage. Bei älteren Menschen wird häufig Risperdal gegeben, weil das wohl erwiesen ist, dass das meist gut vertragen wird und es ist auch ein stark wirksames Neuroleptikum gegen Psychose.
Ich bin relativ sicher, dass alle Neuroleptika auch wie Benzos die Sturzgefahr vergrössern weil sie eben sedieren.
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Eh nein, es sedieren nicht alle Neuroleptika….
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