EMDR

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Lucinda
Helferlein
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Beitrag Di., 02.09.2008, 14:27

Liebe Zerrissene,
das hört sich doch ganz gut an, was du über deinen Thera schreibst. Wie oft bist du da? Und wie lange schon?

Kann mir gut vorstellen, dass man sich überfordert fühlt, wenn man neu ist. Und so modernisiert, dann ist das ja doppelt schwierig für dich.
Ich wünsch dir dass du nette hilfsbereite Kollegen findest, auch in der kleineren Apotheke.

Vllt. ist so ein Neuanfang ja auch was Gutes, was einem Kraft und neuen Mut gibt....

Alles Liebe,
Lucinda
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.

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mia777
sporadischer Gast
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Beiträge: 19

Beitrag Di., 02.09.2008, 17:00

@ alle:
Vielen Danke für eure tröstenden Worte.
Ich habe mir relativ Schuld für das Scheitern der letzten Therapie zugeschoben (im Sinne von "Du bist nicht einmal in der Lage, eine Psychotherapie zu machen"). Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass es umgekehrt war, sie ist nicht fähig gewesen. Ich glaube, jeder einigermaßen vernünftige Therapeut hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn er mal "Mäuschen gespielt hätte"... Meine ehemalige Thera hat natürlich versucht, die Schwierigkeiten in der Therapie auf mein "Problem" zu schieben - so nach dem Motto "Ich würde einfach immer 'Ja, aber' sagen" - war schließlich auch sehr bequem für sie. Komisch nur, dass ich bei meiner neuen Thera nicht ständig alles hinterfragen möchte / muss

@ pilates:
Dass die EMDR-Therapeuten ein besonderer Menschenschlag sind, glaube ich auch. Was hast du denn z.B. von anderen Patienten darüber gehört? Würde mich ja mal interessieren...

@ Zerrissene:
Du hast Recht, es hat zwischen der Therapeutin und mir von Anfang an sicher nicht gepasst, aber ich wollte es erst einmal weiterprobieren. Hinzu kommt ja, dass man bei den langen Wartezeiten froh ist, wenn man überhaupt einen Therapeuten gefunden hat. Na ja, hinterher ist man immer klüger...

Liebe Grüße,
Mia


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Zerrissene
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Beitrag Di., 02.09.2008, 20:52

Hallöchen,

ich antworte euch morgen abend, hatte heute Spätdienst...

Nur ganz kurz, obwohl ich letzte Nacht noch Heulkrämpfe hatte, obwohl ich heute mittag alles hinschmeißen wollte, habe ich durchgehalten und kurz vor Feierabend wurde ich sogar von der Apothekerin gelobt und zw. den Zeilen gab sie mir zu erkennen, dass ich mir nicht soviel Druck machen soll. Ich weiß, ich bin sehr ehrgeizig und will perfekt sein.

Jedenfalls bin ich schon nächste Woche für einen Nachmittag verantwortl. für die große Apotheke...

Bis später.

Liebe Grüße

Zerrissene


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Zerrissene
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Beitrag Do., 04.09.2008, 19:07

Liebe Lucinda,
Lucinda hat geschrieben:
das hört sich doch ganz gut an, was du über deinen Thera schreibst. Wie oft bist du da? Und wie lange schon?
Ich bin bei ihm seit 2002. Damals war er noch Chefarzt einer Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie, die auch eine Traumaambulanz hatte. Als die Klinik vor zwei Jahren aufgekauft wurde, ist er weg und er hat sich privat niedergelassen.

Ich hatte damals verdammt viel Glück, dass es diese Ambulanz gab, denn hier vor Ort gibt es weit und breit keinen Traumatherapeuten. Meine damalige tiefenpsycholog. Therapeutin bescheinigte mir nämlich eine narzist. Persönlichkeitsstörung mit schizoiden Zügen etc. Mich störte etwa nicht die völlig danebenliegenden Diagnosen, sondern vielmehr, dass ich mich so unverstanden fühlte.

Verstehst du?
Lucinda hat geschrieben:
Vllt. ist so ein Neuanfang ja auch was Gutes, was einem Kraft und neuen Mut gibt....
Bis jetzt macht mir die Arbeit verdammt viel Spaß, weil sie echt abwechslungsreich ist. Und der PC jagt mir auch nicht mehr so viel Angst ein. Es ist bzw. war nur, dass ich mich an den ersten beiden Tagen nicht so verwirklichen und damit aus mir herausgehen konnte, wie ich es vielleicht gern gewollt hätte, weil mich diese hochmoderne Technik daran hinderte. Aber die Arbeit mit den neuen Kunden macht mir Spaß, wenn auch einige ungeduldig sind, weil ich halt noch ein bißchen langsamer arbeiten muss, um keine Fehler zu machen.

Vielen Dank für deine lieben Wünsche.

Nächsten Montag lerne ich dann die Zweigapotheke kennen. Mal sehen, wie es dort läuft.

Ich wünsche dir einen schönen Abend.

Liebe Grüße

Zerrissene

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Zerrissene
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Beitrag Do., 04.09.2008, 19:09

Ach so, wir machen 14 tägig Therapie (langer Anfahrtsweg von 1 1/2 h), dafür aber immer fast 2 Stunden.

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GoodHope
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Beitrag Sa., 06.09.2008, 13:47

Hallo!

darf ich hier kurz eine Frage einbringen? was ist das für eine Therapie? Meine Therapeutin hat die Bezeichnung MR noch, ist das daß gleiche? oder kann mir jemand sagen was die Abkürzung MR vor dem Doktor heißt?

danke.


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Zerrissene
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Beitrag Sa., 06.09.2008, 15:13

Hallo,

heißt das nicht Medizinalrat?

Gruß Zerrissene

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GoodHope
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Beitrag Sa., 06.09.2008, 17:37

danke zerrissene. medizinalrat? oh gott, bei welcher ärztin bin ich denn gelandet?


Lena
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Beitrag So., 18.01.2009, 10:30

Hallo Zerrissene,

ich wollte mal fragen, ob Du schreiben magst, wie es mit Dir weitergegangen ist - macht ihr weiter EMDR in der Therapie und wie kommst Du damit klar und was machst Du Erfahrungen damit?
Bei mir ist das auch gerade ein Thema, daher interessiert mich das.

Viele Grüße Lena


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Zerrissene
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Beitrag So., 18.01.2009, 13:07

Hallo Lena,

hatte jetzt 6 Wochen Therapiepause, und auch davor waren die Abstände etwas länger, so dass wir uns nicht an EMDR heranwagten. Außerdem waren immer wieder akute Themen zu behandeln und es wurde so etwas ähnliches wie EMDR gemacht. Ich hatte zwei reale Treffs mit meinem Vater. Begegnungen mit ihm bringen mir mittlerweile mehr als die eigentliche EMDR-Methode, weil da soviel aufgewirbelt wird und deshalb viel aufgearbeitet werden muss. Der Kontakt zu meinem Vater bringt mir mittlerweile mehr, als der Versuch in die Vergangenheit zurückzugehen. Er liefert mir ausreichenden "Stoff".

Habe hier im Forum nicht darüber berichtet, wie schlecht es mir z.T. ging, zumal ich (so dumm, naiv, und leichtsinnig ich nun mal bin), mich ihm wieder mal schutzlos ausgeliefert habe. Ich brauche anscheinend diese "Prügelstunden", um diesen Mann von seinen ganzen Seiten WIEDERZUERKENNEN.

Im Prinzip ist das wieder Neuland, welches wir betreten (in Bezug auf meine Therapie), weil wir Kontakte meines Vaters für die Verarbeitung vielseitig nutzen können und dabei ganz viele zu Wort kommen, weil alles wieder so lebendig, so wahr...

Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass mein Vater eine ganz dunkle Seite hat, die nur dann zum Vorschein kommt, wenn er sich von außen unbeobachtet fühlt und mit mir allein ist...

Und jetzt kommen mir gleich die Tränen, darum keine weiteren Worte.

Und eigentlich könnte ich mich freuen diese Wahrheit für mich als Erwachsene gefunden zu haben.

Zerrissene


Lena
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Beiträge: 921

Beitrag So., 18.01.2009, 13:13

Hallo Zerrissene,

danke für Deine Antwort, obwohl Dir das so schwer fiel!

Ich glaube, ich verstehe ganz gut, was Du meinst, etwas ähnliches erlebe ich auch zur Zeit. Leider.

Und - vielleicht kannst Du Dich irgendwann darüber "freuen", vielleicht ist es jetzt richtiger, deswegen traurig und verzweifelt zu sein!

Viele Grüße
Lena

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Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 10.03.2009, 18:31

Liebes Forum,

ich soll in 14 Tagen auch meine erste EMDR Sitzung bekommen. Mein Therapeut hat mich dahingehend sehr intensiv vorbereitet, mir gezeigt, wie es geht und mich darauf vorbereitet, dass er sehr nah an mir sitzen wird. Mir erscheint die Methode ja auch logisch, aber ich habe große Angst davor. Ich habe viel Schlechtes darüber gehört und gelesen.
Bei mir soll es auch nicht zur Traumakonfrontation dienen, sondern meine positiven Gefühle näher an mich ranbringen, für alles andere bin ich nicht stabil genug.
Trotzdem habe ich große Angst, weil mein Therapeut mir sagte, es könne bei mir sein, dass ich in schlechte Gedanken/Gefühle/Situationen falle, die für mich eine absolute Belastung darstellen könnten.
Ich vertraue meinem Therapeuten, dass er schon das Richtige für mich vorhat (er ist auch anerkannter EMDR-Therapeut), aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es für mich das Richtige ist.

Mag vielleicht noch jemand von Euch hier seine Erfahrungen niederschreiben?

Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*


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Zerrissene
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Beitrag Mi., 11.03.2009, 16:11

Hallo Xanny,
Xanny hat geschrieben:
ich soll in 14 Tagen auch meine erste EMDR Sitzung bekommen. Mein Therapeut hat mich dahingehend sehr intensiv vorbereitet, mir gezeigt, wie es geht und mich darauf vorbereitet, dass er sehr nah an mir sitzen wird. Mir erscheint die Methode ja auch logisch, aber ich habe große Angst davor. Ich habe viel Schlechtes darüber gehört und gelesen.
du schreibst, du "sollst", dies irritiert mich.
Weißt du, mein Thera hat mich vor ungefähr einem halben (oder sogar vor einem dreiviertel?) Jahr ganz behutsam an EMDR herangeführt und bis heute haben wir es nicht geschafft so EMDR zu machen, wie es vielleicht in den Büchern steht. Bis heute war es ein vorsichtiges Herantasten, Hingucken, und abundzu bekam ich auch mit, wie sich EMDR anfühlt. Ich meine, dies muss wohl auch ein "bißchen" trainiert werden. Oft bin ich auch geflüchtet, wenn es mir zu eng wurde und das hatte zu Recht was mit meinem Sicherheitsbedürfnis zu tun.

Und den Zeitpunkt genau festzulegen, also wie bei dir in vierzehn Tagen, finde ich nicht o.k. Irgendetwas ist da nicht stimmig, sonst würdest du nicht mit großer Angst reagieren. Dafür ist nämlich dein Thera da, nämlich dir deine Angst zu nehmen. Und was die EMDR-Methode angeht, so scheinst du auch nicht richtig davon überzeugt zu sein, weil du ja viel Schlechtes darüber gehört und gelesen hast. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dich dein Thera nicht ausreichend darauf vorbereitet hat. Wer hatte denn die Idee? Du oder er? Ich meine, du allein entscheidest, OB du EMDR willst und WANN.
Xanny hat geschrieben:
Bei mir soll es auch nicht zur Traumakonfrontation dienen, sondern meine positiven Gefühle näher an mich ranbringen, für alles andere bin ich nicht stabil genug.
Trotzdem habe ich große Angst, weil mein Therapeut mir sagte, es könne bei mir sein, dass ich in schlechte Gedanken/Gefühle/Situationen falle, die für mich eine absolute Belastung darstellen könnten.
Ich vertraue meinem Therapeuten, dass er schon das Richtige für mich vorhat (er ist auch anerkannter EMDR-Therapeut), aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob es für mich das Richtige ist.
Bei EMDR kann wirklich viel ausgelöst werden, was man vorher nicht voraussehen oder gar überblicken kann. Auf der einen Seite schreibst du, für alles andere bin ich nicht stabil genug, andererseits, dass ich in schlechte Gedanken/Gefühle/Situationen falle, die für mich eine absolute Belastung darstellen könnten.

Merkst du was?

Ich glaube, deine Angst ist berechtigt...

Zerrissene

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Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 11.03.2009, 17:29

Hallo Zerrissene,

mein Therapeut hat es mir vorgeschlagen, um mich besser zu stabilisieren. Ich glaube schon, dass er mich gut vorbereitet hat, ich vertraue ihm jedenfalls. Er sagte mir auch, es wäre ein Versuch und er würde es langsam angehen lassen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen will und kann.

Vielleicht auch, weil ich Angst vor den Gefühlen habe, die da hochkommen könnten. Und alles, was ich gelesen habe, beunruhigt mich. Da ich immer noch sehr instabil bin, habe ich große Angst wieder abzurutschen. Diese Angst konnte mein Therapeut mir auch nicht nehmen. Er versprach zwar, auf mich aufzupassen, aber oft genug bin ich schon nach den normalen Sitzungen kaum ansprechbar.

Ich werde hier auf jeden Fall berichten, wie es war. Und vielleicht gibt es ja hier Menschen, die mal positives berichten können!!!

Herzliche Grüße
Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*


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Zerrissene
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Beitrag Mi., 11.03.2009, 19:59

Hi Xanny,

ja so, wie du es beschreibst, kann ich dich jetzt besser verstehen. Bei deinen Worten: Es ist ein Versuch mußte ich sogar schmunzeln. Hat mich sehr an meinen Thera erinnert.
Wenn es so ist, mußt du keine Angst haben.
Und ich kann mich nicht daran erinnern, Schlechtes über EMDR geschrieben zu haben. Aus deinen Zeilen entnehme ich jetzt, dass dein Thera auch sehr vorsichtig ist.

Übrigens ist dein Eintrag Anlass für mich, wieder an EMDR zu denken.

Habe in etwa 2 Wochen Therapie.

Zerrissene

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