Therapeut in die Augen schauen
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@candy: Du meinst damit einen Gegenstand, der mich an den Therapeuten „erinnert“? Ja, davon hab ich einige und die helfen teilweise sogar verschiedenen Anteilen. Das ist auch etwas sehr sehr Hilfreiches für mich…
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Das mache ich immerGespensterkind hat geschrieben: ↑Sa., 25.06.2022, 15:16 Ich könnte mir vorstellen, ohne Brille zu ihm zu schauen, dann sehe ich ihn nämlich so gut wie nicht.
Ich setze meine Brille zu Beginn der Stunde ab und am Ende wieder auf. Ich kann dann besser bei mir bleiben und in mich spüren. Es gab eine Zeit, in der habe ich mich zu Augenkontakt gezwungen, was aber langfristig nichts verändert hat. Zur Zeit erlaube ich mir den Brillen-Trick, solange, wie ich das brauche.
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Wenn du das gezielt üben willst:
Umgebung ändern, beim Spazierengehen testen in die Richtung zu schauen, einen Spiegel aufbauen und über den schauen, einen roten Punkt neben die Augen hinkleben (vll stuhl, wand) und dort hinsehen, erstmal klein anfangen und damit üben, wo genau was welches Problem besteht.
Im Moment hast du nur ein "ich kann nicht X tun" jetzt musst du rausfinden, was genau beim X nicht getan werden kann, was es sonst an Möglichkeiten gibt und mit Erdungsübungen dabei in der Situation bleiben.
sollte dein Therapeut alles mal in Betracht ziehen und kein "mach mal" sondern er muss ideen und kreativität anbieten.
Umgebung ändern, beim Spazierengehen testen in die Richtung zu schauen, einen Spiegel aufbauen und über den schauen, einen roten Punkt neben die Augen hinkleben (vll stuhl, wand) und dort hinsehen, erstmal klein anfangen und damit üben, wo genau was welches Problem besteht.
Im Moment hast du nur ein "ich kann nicht X tun" jetzt musst du rausfinden, was genau beim X nicht getan werden kann, was es sonst an Möglichkeiten gibt und mit Erdungsübungen dabei in der Situation bleiben.
sollte dein Therapeut alles mal in Betracht ziehen und kein "mach mal" sondern er muss ideen und kreativität anbieten.
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Liebe Gespensterkind,
wie geht ihr denn sonst bzw. grundsätzlich deine Angst/Scham/was auch immer dich wegdriften und dissozieren lässt an?
Bei mir wars nämlich so, dass ich von mir aus mich zwingen wollte zum Augenkontakt.
Hab ich auch hingekriegt, gebracht hat es allerdings nichts. Weil ich mich gezwungen hab. Das bringt dann nichts in Sachen Kontaktaufnahme, Nähe, Verbundenheit etc., weil ich ja innen drin gar nicht offen genug war, dass mein Thera da "stattfinden" durfte in meinem Innenleben.
Und kannst du unterscheiden, ob das "nur" das Gefühl Angst/Lebensgefahr ist oder noch andere Gefühle gleichzeitig dazu beitragen?
Wie gesagt : Angst ist zwar eins meiner Grundgefühle, aber da hatte ich weniger Probleme als andere, die zu überwinden. Wenn ich mich entschlossen habe, was auch immer anstand zu tun, hab ich halt "die Welt untergehen lassen", bin also bewusst volles Risiko gegangen, vielleicht, weil diese Möglichkeit eines nahen Ablebens ja eh dauernd da war meine Kindheit durch. Also, was sollte schon Schlimmes geschehen, was ich nicht eh schon zig Male so erlebt hatte?
Was mich gehindert hat zum "tatsächlichen" Augenkontakt, war durch die Bank Scham, Scham und nochmal Scham.
Und das hat auch ewig gedauert und winzelig kleine Winzig- Schrittchen gebraucht, das überhaupt auseinandergefieselt zu bekommen, wann da was wie abging in mir.
Um da einen Fuß in die Tür zu bekommen, hat mir v.a. die Methode "Innehalten" dann gut geholfen.
Also mich in aller Ausgiebigkeit und mit Nachspüren etc. an den Punkt in mir herantasten, an dem Scham und Angst und was immer auch sonst noch die Intensität erreicht haben, mich "zu kippen" in eine Disso etc.
Immer wieder ausprobieren, wo ist der "Pegel", wo ich das alles zwar wahrnehme, aber es grade noch "halten" kann, ohne in Panik zu kippen und abhauen zu "müssen". (Und mit "halten" meine ich tatsächlich "halten" und eben nicht "aus"halten im Sinne "Leistung".)
Und an diesem Punkt dann so lange "innehalten" und mir dann angucken, was eigentlich tatsächlich passiert, im Jetzt.
Sonst hab ich halt automatisch auf das, was ja immer Dauerzustand war, reagiert. Und hab somit komplett auf Vergangenes reagiert. Ohne "Neuprüfung", ob das noch nötig war.
Weil, so doof das auch klingt : Ich hatte tatsächlich auch gar keine Vorstellung davon, dass es da Alternativen geben könnte.
Das ging bei mir so kleinschrittig, dass es manchmal nur wenige Sekunden ging oder zig Anläufe hintereinander brauchte.
Was unterstützend war : Den Körper grade dann mit einbeziehen und auf dessen Impulse achten. (Nicht seine Wahrnehmungen an sich, sondern speziell die Impulse)
Dann gibt einen nämlich der Körper gute "Rückmeldung", wann man tatsächlich bereit ist für den nächsten Schritt. Denn wenn der Körper einen Impuls hat, dann bedeutet das ja "Freischaltung" einer Bewegung und man muss sich zu nichts mehr zwingen.
Noch eins, was mir auffällt : Kennst du Unterschiede in der Intensität deiner Ängste?
Oder bedeutet jeder Anflug davon absolut höchste Warnstufe?
Kenn ich nämlich auch von mir. Ich musste erst lernen, dass es Abstufungen gibt und ich nicht "immer sofort komplett" auf alles mit Disso, Flucht etc. nur reagieren brauch.
wie geht ihr denn sonst bzw. grundsätzlich deine Angst/Scham/was auch immer dich wegdriften und dissozieren lässt an?
Bei mir wars nämlich so, dass ich von mir aus mich zwingen wollte zum Augenkontakt.
Hab ich auch hingekriegt, gebracht hat es allerdings nichts. Weil ich mich gezwungen hab. Das bringt dann nichts in Sachen Kontaktaufnahme, Nähe, Verbundenheit etc., weil ich ja innen drin gar nicht offen genug war, dass mein Thera da "stattfinden" durfte in meinem Innenleben.
Und kannst du unterscheiden, ob das "nur" das Gefühl Angst/Lebensgefahr ist oder noch andere Gefühle gleichzeitig dazu beitragen?
Wie gesagt : Angst ist zwar eins meiner Grundgefühle, aber da hatte ich weniger Probleme als andere, die zu überwinden. Wenn ich mich entschlossen habe, was auch immer anstand zu tun, hab ich halt "die Welt untergehen lassen", bin also bewusst volles Risiko gegangen, vielleicht, weil diese Möglichkeit eines nahen Ablebens ja eh dauernd da war meine Kindheit durch. Also, was sollte schon Schlimmes geschehen, was ich nicht eh schon zig Male so erlebt hatte?
Was mich gehindert hat zum "tatsächlichen" Augenkontakt, war durch die Bank Scham, Scham und nochmal Scham.
Und das hat auch ewig gedauert und winzelig kleine Winzig- Schrittchen gebraucht, das überhaupt auseinandergefieselt zu bekommen, wann da was wie abging in mir.
Um da einen Fuß in die Tür zu bekommen, hat mir v.a. die Methode "Innehalten" dann gut geholfen.
Also mich in aller Ausgiebigkeit und mit Nachspüren etc. an den Punkt in mir herantasten, an dem Scham und Angst und was immer auch sonst noch die Intensität erreicht haben, mich "zu kippen" in eine Disso etc.
Immer wieder ausprobieren, wo ist der "Pegel", wo ich das alles zwar wahrnehme, aber es grade noch "halten" kann, ohne in Panik zu kippen und abhauen zu "müssen". (Und mit "halten" meine ich tatsächlich "halten" und eben nicht "aus"halten im Sinne "Leistung".)
Und an diesem Punkt dann so lange "innehalten" und mir dann angucken, was eigentlich tatsächlich passiert, im Jetzt.
Sonst hab ich halt automatisch auf das, was ja immer Dauerzustand war, reagiert. Und hab somit komplett auf Vergangenes reagiert. Ohne "Neuprüfung", ob das noch nötig war.
Weil, so doof das auch klingt : Ich hatte tatsächlich auch gar keine Vorstellung davon, dass es da Alternativen geben könnte.
Das ging bei mir so kleinschrittig, dass es manchmal nur wenige Sekunden ging oder zig Anläufe hintereinander brauchte.
Was unterstützend war : Den Körper grade dann mit einbeziehen und auf dessen Impulse achten. (Nicht seine Wahrnehmungen an sich, sondern speziell die Impulse)
Dann gibt einen nämlich der Körper gute "Rückmeldung", wann man tatsächlich bereit ist für den nächsten Schritt. Denn wenn der Körper einen Impuls hat, dann bedeutet das ja "Freischaltung" einer Bewegung und man muss sich zu nichts mehr zwingen.
Noch eins, was mir auffällt : Kennst du Unterschiede in der Intensität deiner Ängste?
Oder bedeutet jeder Anflug davon absolut höchste Warnstufe?
Kenn ich nämlich auch von mir. Ich musste erst lernen, dass es Abstufungen gibt und ich nicht "immer sofort komplett" auf alles mit Disso, Flucht etc. nur reagieren brauch.
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@Takli: ja, aber ohne Brille kommt es mir eben auch total geschummelt vor mir selbst vor, weil ich dann wirklich NICHTS sehe
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@Sinarellas: ist das nicht sehr „technisch“? Es ist ja eher ein Gefühl dazu. Wenn ich mich zwinge, dann kann ich das vielleicht auch. Aber ich denke zwingen sollte es nicht sein.
Ich erlebe meinen Therapeuten nicht so, dass er sagt „mach mal“. Er bietet mir viel an, ich lehne viel ab - aber ich denke auch, dass ich mir vielleicht auch selbst Gedanken machen sollte, was es mir leichter machen würde, weil er das doch auch nicht erraten kann?
Ich erlebe meinen Therapeuten nicht so, dass er sagt „mach mal“. Er bietet mir viel an, ich lehne viel ab - aber ich denke auch, dass ich mir vielleicht auch selbst Gedanken machen sollte, was es mir leichter machen würde, weil er das doch auch nicht erraten kann?
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@Waldschratin: ja, ich glaube es spielt ganz viel Scham eine große Rolle. Und wenn ich Dich so lese mit innehalten und auf den Körper hören komme ich mir vor wie ein gefühlloses Etwas. Weil wenn ich genauer versuche, auf irgendetwas in mir zu hören, dann spüre ich überhaupt gar nichts mehr. Das passiert fast immer so und damit beginnt dann schon das Abdriften in so ein komplettes Nichts, ohne jegliches Gefühl für irgendetwas in mir.
Ganz gut trifft es das auch, dass ich eigentlich keine Abstufungen von Angst kenne, eben weil jeder Anflug sofort Gefahr und Flucht ist. Das Komplettprogramm eben auslöst. Oder halt gar nichts mehr und wegdriften.
Ganz gut trifft es das auch, dass ich eigentlich keine Abstufungen von Angst kenne, eben weil jeder Anflug sofort Gefahr und Flucht ist. Das Komplettprogramm eben auslöst. Oder halt gar nichts mehr und wegdriften.
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Ja, also einen Gegenstand vom Therapeuten.
Wir hatten unser Übergangsobjekt die ersten zwei, drei Jahre IMMER bei uns, sei es unterwegs, Zuhause und auch im Bett. Es war keine Lösung, aber es half ein bisschen zu wissen, dass es die Therapeutin wirklich gibt.
Wir hatten unser Übergangsobjekt die ersten zwei, drei Jahre IMMER bei uns, sei es unterwegs, Zuhause und auch im Bett. Es war keine Lösung, aber es half ein bisschen zu wissen, dass es die Therapeutin wirklich gibt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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leider helfen Übergangsobjekte bei mir gar nicht.
Sie schaffen keine Verbindung.
@ Gespensterkind: Grundsätzlich ist es gut sich selber Gedanken zu machen was vielleicht gehen könnte, was möglich wäre
Und wenn es gut läuft das dann auch auszuprobieren. Nur kurz. Nur vorsichtig. Einfach schauen was passiert (ja, ist natürlich nicht einfach)
Sie schaffen keine Verbindung.
@ Gespensterkind: Grundsätzlich ist es gut sich selber Gedanken zu machen was vielleicht gehen könnte, was möglich wäre
Und wenn es gut läuft das dann auch auszuprobieren. Nur kurz. Nur vorsichtig. Einfach schauen was passiert (ja, ist natürlich nicht einfach)
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- Helferlein
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Wie interessant, dass dieses schwierige Thema hier angesprochen wird und gleich so viel Beachtung findet.
Bin auch Betroffene. Hab minus 3.5 Dioptrien und gehe deshalb seit Beginn der Therapie vor 1.5 Jahren ohne Brille in die Therapiestunden. Aus demselben Grund trage ich beruflich (viele Sozialkontakte) ebenfalls keine Brille. Auch in jeder anderen sozialen Situation, die mich anstrengt bzw. wo mich Blicke triggern könnten, vermeide ich es die Brille aufzusetzen.
Die Vermeidung von Blickkontakt ist nichts anderes als Emotionsvermeidung, d.h. ich habe Angst davor, mich, meine Emotionen zu spüren, aber auch die des anderen. Denn auch diese haben Auswirkungen auf mein Empfinden. Bin auch Traumabetroffene (menschengemachtes Trauma).
Bin auch Betroffene. Hab minus 3.5 Dioptrien und gehe deshalb seit Beginn der Therapie vor 1.5 Jahren ohne Brille in die Therapiestunden. Aus demselben Grund trage ich beruflich (viele Sozialkontakte) ebenfalls keine Brille. Auch in jeder anderen sozialen Situation, die mich anstrengt bzw. wo mich Blicke triggern könnten, vermeide ich es die Brille aufzusetzen.
Die Vermeidung von Blickkontakt ist nichts anderes als Emotionsvermeidung, d.h. ich habe Angst davor, mich, meine Emotionen zu spüren, aber auch die des anderen. Denn auch diese haben Auswirkungen auf mein Empfinden. Bin auch Traumabetroffene (menschengemachtes Trauma).
Bei mir ist es nicht ganz so schlimm. Ich habe 2 bzw. 3 Dioptrin, damit sehe ich sein Gesicht etwas verschwommen. Bei mir ist es so, daß ich mit Brille nur krampfhaft damit beschäftigt bin, wo ich hingucken soll. Hinzu kommt dann auch noch, daß ich glaube es wäre sehr unhöflich ihn nicht anzusehen. Wenn ich die Brille absetze beschäftigen mich diese Gedanken überhaupt nicht mehr. Ich kann in seine Richtung gucken ohne daß es mir unangenehm ist. Dadurch kann ich mich besser auf mich und mein Thema konzentrieren. Ich trixe damit die Symptomatik aus. Mich würde Blickkontakt nicht besser in der Gegenwart halten, dafür verunsichert es mich viel zu sehr.Gespensterkind hat geschrieben: ↑Sa., 25.06.2022, 18:40 @Takli: ja, aber ohne Brille kommt es mir eben auch total geschummelt vor mir selbst vor, weil ich dann wirklich NICHTS sehe
Aber das soll dich nicht abhalten deinen eigenen Umgang mit Blickkontakt zu finden.
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- Helferlein
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Genau so ist es bei mir auch.Takli hat geschrieben: ↑Sa., 25.06.2022, 21:29Bei mir ist es nicht ganz so schlimm. Ich habe 2 bzw. 3 Dioptrin, damit sehe ich sein Gesicht etwas verschwommen. Bei mir ist es so, daß ich mit Brille nur krampfhaft damit beschäftigt bin, wo ich hingucken soll. Hinzu kommt dann auch noch, daß ich glaube es wäre sehr unhöflich ihn nicht anzusehen. Wenn ich die Brille absetze beschäftigen mich diese Gedanken überhaupt nicht mehr. Ich kann in seine Richtung gucken ohne daß es mir unangenehm ist. Dadurch kann ich mich besser auf mich und mein Thema konzentrieren. Ich trixe damit die Symptomatik aus. Mich würde Blickkontakt nicht besser in der Gegenwart halten, dafür verunsichert es mich viel zu sehr.Gespensterkind hat geschrieben: ↑Sa., 25.06.2022, 18:40 @Takli: ja, aber ohne Brille kommt es mir eben auch total geschummelt vor mir selbst vor, weil ich dann wirklich NICHTS sehe
Aber das soll dich nicht abhalten deinen eigenen Umgang mit Blickkontakt zu finden.
Hilft dir dein Therapeut da nicht raus? Bzw hilft das was er anbietet da nicht raus? Mich entsetzt das wenn ich sowas lese. Stunden in der Therapie dasitzen und nicht rauskommen... Das grenzt schon an fahrlässig, dein Gehirn speichert immer wieder ab: Gefahr. Den Pfad schreibst /vertieft du mit jeder Dissoziationen neu.Gespensterkind hat geschrieben: ↑Sa., 25.06.2022, 15:20 Würde mir einfach wünschen, dass ich das besser in mir halten kann. Und weniger dissoziiere. Und ich ihn dauern verliere. Und ich teilweise dann Stunden da sitze und nicht mehr rauskomme aus Bildern. Weil ich nicht checke, dass ich gerade in Sicherheit bin.
Wie sollst du ihn anschauen solange du in der Stunde so krass dissoziierst, dich in Gefahr fühlst. Und! solange du noch real Kontakt zur Sekte hast?
Die Dissoziationen werden ja erst kleiner wenn du dich sicher fühlst, wenigstens vom Kopf her weißt das du in Sicherheit bist. Also du erlebst das dein Therapeut dich immer gut aus den Dissoziationen raus holen kannst, du das zunehmend selber übernehmen kannst. Und dabei hilft, das du keine Kontakte mehr zu Sekte hast.
Da hilft auch Anschauen wenig wenn du denen (Dissos und Sekte) real in Anteilen noch so hilflos ausgeliefert bist. Wie soll das gehen?
Du hast ja vor realen Dingen Angst. Angst und damit das Vermeidungsverhalten überwinden gelingt nicht, wenn der reale Auslöser noch besteht. Es ist dann eine schützende Angst die ihren Zweck noch erfüllt. Sie ist noch nicht überflüssig.
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Ja, es ist zum einen Vermeidung von Emotionen. Aber vor allem Vermeidung von Kontakt und Nähe in beide Richtungen.
Wobei Kontakt und Nähe ja auch verknüpft sind mit Emotionen.
Wir haben auch verschiedene Übergangsobjekte. Die helfen eher in dem Bewusstsein, dass es Dinge sind, die ich zurückgeben muss. Weniger dabei, den Therapeuten in mir zu halten vom Gefühl her. Oder wie immer das gehen mag. Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen.
Shukria, ich verstehe wie Du das meinst. Dieses stundenlang dasitzen und nicht rauskommen ist eher außerhalb der Stunde. Es ist sicher irgendwie gestört, aber ich tue oft in der Stunde so, als sei alles in Ordnung und gehe dann so, obwohl gar nichts in Ordnung ist. Und es ist schon so, dass mein Therapeut das merkt und fragt und Sachen anbietet. Er merkt wenn ich abdrifte, er merkt wenn ich switche. Es lässt sich vielleicht nicht so schnell verändern.
Genauso wie der anhaltende Täterkontakt. Natürlich ist das nicht gut. Und natürlich würde es viel mehr bringen ohne Sektenkontakt. Aber soll ich deswegen besser keine Therapie machen bis ich den Absprung geschafft habe? Würde es das irgendwie besser machen ohne Therapie? Es ist suboptimal und der Ausstieg ist das erste Ziel. Aber bis dahin sind noch viele Schritte erforderlich. Denn das ist bei einer noch nicht wirklich geordneten DIS nicht so möglich. Ich selbst könnte das vielleicht noch am ehesten. Aber es gibt eben auch ganz andere Anteile. Und die müssen erst mal irgendwie eine Allianz bilden.
Es ist komplex.
Und mit Therapie sicher einfacher als ohne. Auch wenn die Ziele ohne Sektenkontakt bestimmt andere wären.
Das war jetzt OT.
Es geht ja eher darum, in die Augen zu schauen. Die bisherigen Regeln in Frage zu stellen im Rahmen der Therapie und einen eigenen Wunsch und Weg zu finden.
Wobei Kontakt und Nähe ja auch verknüpft sind mit Emotionen.
Wir haben auch verschiedene Übergangsobjekte. Die helfen eher in dem Bewusstsein, dass es Dinge sind, die ich zurückgeben muss. Weniger dabei, den Therapeuten in mir zu halten vom Gefühl her. Oder wie immer das gehen mag. Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen.
Shukria, ich verstehe wie Du das meinst. Dieses stundenlang dasitzen und nicht rauskommen ist eher außerhalb der Stunde. Es ist sicher irgendwie gestört, aber ich tue oft in der Stunde so, als sei alles in Ordnung und gehe dann so, obwohl gar nichts in Ordnung ist. Und es ist schon so, dass mein Therapeut das merkt und fragt und Sachen anbietet. Er merkt wenn ich abdrifte, er merkt wenn ich switche. Es lässt sich vielleicht nicht so schnell verändern.
Genauso wie der anhaltende Täterkontakt. Natürlich ist das nicht gut. Und natürlich würde es viel mehr bringen ohne Sektenkontakt. Aber soll ich deswegen besser keine Therapie machen bis ich den Absprung geschafft habe? Würde es das irgendwie besser machen ohne Therapie? Es ist suboptimal und der Ausstieg ist das erste Ziel. Aber bis dahin sind noch viele Schritte erforderlich. Denn das ist bei einer noch nicht wirklich geordneten DIS nicht so möglich. Ich selbst könnte das vielleicht noch am ehesten. Aber es gibt eben auch ganz andere Anteile. Und die müssen erst mal irgendwie eine Allianz bilden.
Es ist komplex.
Und mit Therapie sicher einfacher als ohne. Auch wenn die Ziele ohne Sektenkontakt bestimmt andere wären.
Das war jetzt OT.
Es geht ja eher darum, in die Augen zu schauen. Die bisherigen Regeln in Frage zu stellen im Rahmen der Therapie und einen eigenen Wunsch und Weg zu finden.
Das Problem ist, Therapie funktioniert nicht so wirklich, solange du noch real in Gefahr bist. Da ist in die Augen schauen das geringste Deiner Probleme. Das hat mich so überrascht, dass ihr an diesen Details arbeitet, wenn Ausstieg grad das Ziel ist.
Mir ist schon klar das du hoffst mit Unterstützung raus zu kommen, letztendlich kann das der Therapeut aber nicht für dich übernehmen. Ihr könnt sortieren was du brauchst, wie du die Anteile zusammen bekommst damit sie dir nicht quer schießen aber Fakt ist einfach, solange es realen Täterkontakt gibt, ist Therapie in Form von Aufarbeitung und Stabilisierung oder gar Konfrontation nicht möglich. Und auch nicht wenn du nicht ehrlich bist ihm gegenüber.
Ohne Ausstieg versanden alles Stabilisierungsversuche, das funktioniert nur über Herstellung von Sicherheit, realem äußeren Schutz und dann innerem.
Ich hoffe das Dein Therapeut von den noch bestehenden Kontakten weiß und Dich wirklich nicht nur begleitet sondern das mit Dir kritisch reflektiert, obwohl dafür müsstest Du ihm eben auch sagen das Du nach den Stunden so absäufst...
Mir ist schon klar das du hoffst mit Unterstützung raus zu kommen, letztendlich kann das der Therapeut aber nicht für dich übernehmen. Ihr könnt sortieren was du brauchst, wie du die Anteile zusammen bekommst damit sie dir nicht quer schießen aber Fakt ist einfach, solange es realen Täterkontakt gibt, ist Therapie in Form von Aufarbeitung und Stabilisierung oder gar Konfrontation nicht möglich. Und auch nicht wenn du nicht ehrlich bist ihm gegenüber.
Ohne Ausstieg versanden alles Stabilisierungsversuche, das funktioniert nur über Herstellung von Sicherheit, realem äußeren Schutz und dann innerem.
Ich hoffe das Dein Therapeut von den noch bestehenden Kontakten weiß und Dich wirklich nicht nur begleitet sondern das mit Dir kritisch reflektiert, obwohl dafür müsstest Du ihm eben auch sagen das Du nach den Stunden so absäufst...
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