Essstörung nur langsam besser, Angst vor Reaktion

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 09:03

ich denke nicht dass du ohne Klinik auskommst, auch wenn du dir das sehr wünschst. Was ich durchaus verstehe
Aber vielleicht kannst du einen Klinikaufenthalt auch als Hilfe, als Privileg betrachten

Und von welchen Strategien sprach denn die Psychologin?
So wie ich das hier lese gibt dir der Therapeut keine Strategien an die Hand, weil er schlicht keine kennt und seine Therapieform das nicht vorsieht. Das hilft dir aber nicht.
Du fügst dir bereits massive körperliche Schäden zu, erbrichst wieder täglich, da scheint "Zeit" nicht der Faktor zu sein der dich weiter bringt. Eher im Gegenteil.
Und denk bitte auch daran (auch das meine ich nicht als Vorwurf !!) dass sowas nicht spurlos an deinen Kindern vorbei geht

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 09:24

Marlena hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 08:57 Ja ich brauche wirklich andere Strategien. Vielleicht wäre dann eine Klinik auch vermeidbar?

Schau doch mal ob du bei dir in der Gegend ambulante DBT Therapie bekommen kannst.

Selbst wenn die Klinik hilft brauchst du danach eine weiterführende ambulante Therapie damit der Fortschritt danach weitergeht. Weil nur weil du etwas in der geschützten Atmosphäre der Klinik umsetzen kannst bedeutet das nicht dass das dann wenn du heimkommst einfach so weiter funktioniert.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 09:37

Ich weiß meine Kinder spüren das, das ist nicht lustig. Und es geht jetzt schon nicht spurlos vorbei leider. Sie verstehen es nicht sind aber alt genug um zu merken, dass mit mir was nicht passt. Viel schlimmer aber wenn ich sehr instabil bin, es gibt Tage da bin ich emotional komplett daneben. Ich bin einfach froh dass mein Partner so stabil ist und ihnen Stabilität bietet.

Ja ich würde mir sehr wünschen ohne Klinik auszukommen. Es ist eher so dass ich das mache weil es von mir verlangt wird.
Er gibt mir schon Strategien in die Hand Aber ja, er ist auch kein VT aber es ist schon so dass wir sehr sehr viel drüber reden und er mir immer wieder klar macht dass ich eig schon eine schwere esss habe, ich verharmlose es hakt auch ständig selbst.
Meine psychologin hat mir unterschiedliche skills gegeben und versucht mit mir umzusetzen. Sie ist das komplette Gegenteil und pusht mich immer total in die positive Richtung. Alles negative wird umgewandelt und meine Ressourcen werden mobilisiert. Bei der tfp ist es eben eher ein beziehungsorientieres arbeiten und es geht hauptsächlich um mein Verhalten in beziehungen. Ich will ja auch gar nicht NUR an der Bulimie arbeiten. Die ist halt auch einfach ein symptom.
Ich mags nicht verharmlosen. Aber es ist echt echt viel besser geworden. Und Rückfalle sind ja irgendwie total normal. Heute starte ich wieder durch mit nicht erbrechen.
Wenn ich es nicht mache, baue ich anders meine Spannung ab. Und das gelingt mir nur hakt nicht Mega lange es ist ein üben kommt mir vor..

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 09:48

Marlena hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 09:37
Ja ich würde mir sehr wünschen ohne Klinik auszukommen.

Was konkret findest du denn an einer Klinik so schlimm?

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Shukria
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 09:56


Er gibt mir schon Strategien in die Hand
Sehr Schön.

Welche konkreten Strategien hat er dir an die Hand gegeben die du zu Hause anwendest (anwenden kannst)

Also, was tust du wenn du Druck hast zu erbrechen und das mal schaffst hinauszuzögern oder mal gar ganz zu unterlassen.

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Philosophia
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:03

Solche Strategien geben analytisch arbeitende Therapeuten nicht, Shukria. Die Antwort, was einem selbst helfen könnte, wächst im Laufe der Therapie in einem selbst - wenn es gut läuft. Ebenso der Wunsch, das dann wirklich zu ändern, und auch der entsprechende Antrieb.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:03

Shukria hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 09:56

Er gibt mir schon Strategien in die Hand
Sehr Schön.

Welche konkreten Strategien hat er dir an die Hand gegeben die du zu Hause anwendest (anwenden kannst)

Also, was tust du wenn du Druck hast zu erbrechen und das mal schaffst hinauszuzögern oder mal gar ganz zu unterlassen.
Duschen gehen, Gummiband, laufen gehen, atmen und aushalten, hab auch komische ammoniakampullen, solche typischen Sachen, eh das was die Psychologin mir auch gesagt hat. Auch sollte ich yoga und meditation machen. Komm nur so selten dazu

Welche hattest du?

Ich denk leider nur ganz oft dass ich mich schneide (also sowieso sehr oft) und habe es auch wiese getan, aber ich mach das so minimal dass man das kaum sieht aber das tut auch gut. Ich hab das aber wie gesagt nie so regelmäßig gemacht, aber die Gedanken sind extrem stark und das ist ja wieder ne blöde Strategie aber es würde auch nie mehr werden
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:03

Also ich kann von mir sagen, Anspannung wird bei mir angetrieben von dem Gefühl dass ich hier in dieser Existenz fundamental nicht sicher bin. Was halt blöderweise auch im Lauf meines Lebens regelmässig immer wieder durch reale Ereignisse Bestätigung gefunden hat.

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:06

Philosophia hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 10:03 Solche Strategien geben analytisch arbeitende Therapeuten nicht, Shukria. Die Antwort, was einem selbst helfen könnte, wächst im Laufe der Therapie in einem selbst - wenn es gut läuft. Ebenso der Wunsch, das dann wirklich zu ändern, und auch der entsprechende Antrieb.
Ja. Es waren wie gesagt nur sehr wenige wie oben beschrieben. Aber die Psychologin hat mir auch nicht unbedingt mehr gesagt. Aber von ihr hab ich einen pack Zettel voll mit skills bekommen.

Und das ist es eben. Der Wunsch es 100% sein zu lassen ist ehrlich gesagt noch nicht da. Eher 89%

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:08

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 10:03 Also ich kann von mir sagen, Anspannung wird bei mir angetrieben von dem Gefühl dass ich hier in dieser Existenz fundamental nicht sicher bin. Was halt blöderweise auch im Lauf meines Lebens regelmässig immer wieder durch reale Ereignisse Bestätigung gefunden hat.
Ich glaub so geht's mit auch. Deshalb hab ich mich In eine massive Abhängigkeit zum Therapeuten gestürzt diese mich bei Veränderung immer wieder in Krisen gestürzt hat. Das hätte er nicht zulassen dürfen, aber vl ja doch. Und welche Strategien hattest du dann? Das würd mich schon interessieren.....

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:09

einen Pack Zettel - das hilft dir doch nicht. Dafür brauchst du keine Psychologin, das kannst du dir auch einfach aus dem Internet rauskopieren.
Sowas muss man doch durchsprechen, rausfinden was für einen passt, und üben üben üben
Immer unter Anleitung, begleitet von weiteren Strategien. Das ist wirklich nicht hilfreich so. natürlich klappt das dann nicht

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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:13

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 09.05.2022, 10:09 einen Pack Zettel - das hilft dir doch nicht. Dafür brauchst du keine Psychologin, das kannst du dir auch einfach aus dem Internet rauskopieren.
Sowas muss man doch durchsprechen, rausfinden was für einen passt, und üben üben üben
Immer unter Anleitung, begleitet von weiteren Strategien. Das ist wirklich nicht hilfreich so. natürlich klappt das dann nicht
Du hast aber schon den Rest auch gelesen oder? Sicher bespreche ich das durch anhand der beschrieben alternativen. Ich sitz ja nicht bei 2 Therapeutin und Red dort nix. Aber ja den pack Zettel hab ich nie angeschaut. Da gings auch darum was ich gegen dissoziative Zustände tun kann.

Was ich nicht verstehe, es wird ja besser. Habt ihr alle eure ess gleich 100% in den Griff bekommen? Meine psychologin und der therapeut meinten beide es kann leider Jahre dauern und das lese ich auch so im Internet. Ich arbeite 2 Jahre daran. Noch nicht mal ganz. Und es ist so viel besser. Vielleicht schaff ich es ja. Aber ich hab mir mit Mai ja selbst ein Ultimatum gestellt und mir gesagt dass ich eben diese Klinik besuche wenn ich im Mai immer noch kotze. Drum mach ich das jetzt einfach. Ich glaub ich häng zu weit drin. Und auch ein Grund für die Klinik ist weil ich ei. Bisschen vom Therapeuten weg will... Andererseits mag ich diese enge Bindung. Aber mein nähe distanz problem wird sich auch in 8 wochen nicht lösen. Aber ich hab auch Ressourcen es zu verändern.

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Shukria
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:15

Marlena hat geschrieben: Duschen gehen, Gummiband, laufen gehen, atmen und aushalten, hab auch komische ammoniakampullen, solche typischen Sachen, eh das was die Psychologin mir auch gesagt hat. Auch sollte ich yoga und meditation machen. Komm nur so selten dazu

Welche hattest du?
Andere, die da oben haben bei mir nicht funktioniert bzw waren nur ganz kurze Ablenkung. Das ist typisch Lehrbuch und nicht individuell erarbeitet... Kenne gar niemanden persönlich bei dem das überhaupt funktioniert...

Tiefe Bauchatmung
Klopfen
individuelle maginationen zum Beruhigen und Trösten
individuelle Imaginationen um belastende Sachen wegzupacken bis zur nächsten Stunde
Freunde treffen und mit denen drüber reden
Freunde treffen und bewusst nicht mit denen drüber reden, nur abhängen und Spass haben
Spazieren gehen
Belastendes auf Realität überprüfen
Bewusst Gegensätzlich handeln
Badewanne und entspannen
Film schauen zum Ablenken
sporteln im Verein
Assoziatives Schreiben
Gartenarbeiten
...

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:16

Marlena, was redest du dir da ein?
Da wird doch nichts besser wenn du wieder jeden Tag erbrichst.

Nein, ich hab meine Bulimie nicht von jetzt auf gleich in den Griff bekommen und ich hatte auch mehrere Klinikaufenthalte (nicht nur deswegen)
Ohne würde ich heute noch kotzen, ritzen, dissoziieren und vermutlich gar nicht mehr leben

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 09.05.2022, 10:27

Danke shukria.
Freunde treffen, Freizeit, Arbeit und viel viel Schreiben tu ich auch und hilft mir. Ich hab das in den 2 Wochen kaum ausgehalten. Diese Leere und irgendwie diese Angst. Aber icb habs geschafft und irgendwann hats nachgelassen. Aber es kam immer wieder das Gefühl und das immer wieder aushalten ist so anstrengend.
Aber es wird leichter nur hatte ich dann keine Motivation mehr und jetzt fang ich wieder von vorne an. Ich beschäftige mich echt intensiv damit.

Chrysokoll. Ja das glaube ich dir, gut dass du dann in der Klinik (oder eben öfter warst)

Ich bin jetzt nicht sooooo extrem instabil. Und doch, es verändert sich was. Ich finde vieles was du schreibst extrem hilfreich, aber wenn du drauf drückst und sagst es verändert sich überhaupt nix nur weil ich wieder jeden tag erbrochen habe, finde ich dann irgendwie etwas übergriffig. Ich kotze jetzt ja nicht täglich weiter so wie die Jahre davor sondern Kampf mich wieder raus und das ist halt so anstrengend

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