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Do., 09.06.2022, 18:11
Ich finde Vergleiche von "schlimmen Kindheiten" eigentlich doof. Aber wenn du mal aus deinem Selbstmitleids-Sumpf auftauchst und dich hier mal bei anderen, die hier schreiben umschaust, dann wirst du feststellen, dass ungefähr 90 oder sogar 95 Prozent derjenigen die hier schreiben eine semi- oder total-besch.issene Kindheit hatten, mit allem was dazu gehört. Du bist nicht die einzige und anderen geht es auch nicht gut, mit dem was sie erleben mussten.
Der Unterschied: Die meisten anderen hier wollen was ändern, haben angefangen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, übernehmen Verantwortung für sich und ihr Leben, anstatt alles darauf zu schieben, dass die Kindheit scheizze war. Das ist anstrengend, schmerzhaft, und alles andere als pretty und insta-tauglich. Aber es ist die beste Chance die wir haben, um uns von der beschissenen Kindheit nicht das Leben kaputt machen zu lassen.
Deine Kindheit ist vorbei, die kannst du nicht mehr ändern. Hake es endlich ab. Ob du die nächsten 50 Jahre in diesem Sumpf verbringen willst oder etwas verändern willst, das hängt ganz alleine von dir selbst ab. Nicht von deiner Mutter. Und auch nicht von deiner Therapeutin.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott