Mein Mann wacht nicht auf..

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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lisbeth
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Beitrag Fr., 29.04.2022, 13:04

Klein-Ida hat geschrieben: Fr., 29.04.2022, 12:49 Wenn sie sich darüber nicht austauschen möchte muss sie das in einem Blog schreiben.
Klein-Ida, jetzt lass mal gut sein.
Du müsstest doch am allerbesten nachvolllziehen können, dass shelpy gerade in einer totalen Ausnahmesituation ist und vor allem emotionale Unterstützung sucht und nicht eine Grundsatzdiskussion.
Mach einen eigenen Thread auf wenn du DEINE Themen diskutieren möchtest.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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kaja
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Beitrag Fr., 29.04.2022, 18:02

Klein-Ida hat geschrieben: Fr., 29.04.2022, 12:49 Genau darum geht es hier aber:
Psychotherapie-Forum Übersicht Beziehungen & Partnerschaft Schwere Krankheit, Tod und Trauer

Wenn sie sich darüber nicht austauschen möchte muss sie das in einem Blog schreiben.
Oder man hält einfach mal den Mund und kapert nicht den Faden eines anderen um sich in den Vordergrund zu drängen.

Mach halt deinen eigenen Faden auf.

__________________________________________
@TE

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie belastend diese Situation für dich sein muss.

So eine Ungewissheit und der Schwebezustand sind nur sehr schwer auszuhalten. Da ist ein Netz das einen auffängt und stützt sehr wichtig.

Entlastende Gespräche und Aktivität können dieser aufgezwängten Hilflosigkeit evtl. ein bisschen etwas entgegen setzen.
Dann ist man nicht immer in dieses passive Warten gedrängt, sondern hat vielleicht auch mal kleine Fenster in denen man sich Entlastung verschaffen kann.
After all this time ? Always.

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Pauline
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Beitrag Sa., 30.04.2022, 05:41

@Klein-Ida: Auch wenn für Dich Dein Erleben traumatisierend war, so sind die Situationen und Menschen, in den jeweiligen Siutationen sehr different. Ich bitte Dich, das zu respektieren und der TE ihren Thread hier zu lassen und nicht mehr mitzuschreiben. Das Thema ist zu heikel und Du kannst gerne für Dich ein Eigenes eröffnen.

Pauline

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Thread-EröffnerIn
shelpy76
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Beitrag Sa., 30.04.2022, 20:50

Danke @Pauline. Ich möchte einfach ab und an schreiben können, wie es läuft. Habe keine Probleme mit Antworten etc. Nur manches ist zu viel.
Lg
Shelpy
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We stand on wings of hope and our star will rise again

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Thread-EröffnerIn
shelpy76
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Beiträge: 49

Beitrag Di., 03.05.2022, 22:11

Heute hat mich mein Mann angeguckt und er hat meine linke Hand nicht loslassen wollen, da hat er anscheinend doch auch Kraft. Rechte Seite geht gar nichts, ab und an verkrampft sich diese Seite.
Maschinell wird er unterstützt beatmet. Aber die Physiotherapeuten waren heute gnadenlos und haben ihn zu dritt ins Querbett gesetzt. Niemand kann aber sagen, ob er das überhaupt mitbekommen hat .Aber ich finde es gut so schnell wie möglich zu mobilisieren.
Meine Kinder durften Samstags mit, nach anfänglicher Schrecksekunde haben sie angefangen de Pfleger Fragen zu stellen, für was Papa dieses und jenes braucht. Am Abend haben sie wieder zwangslos miteinander gelacht.
Ich kann mich täuschen, aber stecken das Kinder einfacher weg? Überhaupt wenn man mit ihnen vorher und danach über die notwendigen Dinge die Papa an Schläuchen und Kabeln gerade so alles an sich hat. Wobei meinen Kindern die technische Funktion mehr Interessiert hat...

Obwohl mein Mann mich heute angeguckt und meine Hand gedrückt hat, geht es mir persönlich sehr schlecht. Nicht, wenn ich bei ihm bin, da versuche ich gefasst zu wirken und scherze zu machen,

Nur jetzt am Abend bin ich alleine (Ein Kind Schullandwoche, der andere schläft schon, weil er seine Lehrstelle liebt und dort geliebt und respektiert wird und um 5 Aufstehen muss.

Ich schäme mich so, ich habe mich gerade selber verletzt.. Bisschen tiefer, es blutet noch. Aber ich habe es nicht mal gespürt. Morgen habe ich Therapiestunde, soll ich es ihm zeigen? Ich dachte das mit den Selbstverletzungen hätte ich schon lange hinter mir.

Ich kann mir nicht Vorstellen, dass die Erkrankung von meinem Partner, noch mal ein Trauma ausgelöst hat, wie die kindliche Traumatisierung beim Missbrauch.

Bin verwirrt, mein Puls rast und ich habe xo ein extremes Gefühl wieder wegzutrifften.
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Candykills
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Beiträge: 5056

Beitrag Mi., 04.05.2022, 17:49

Ich glaube nicht, dass sie es in dem Sinne leichter wegstecken, dass es ihnen weniger ausmacht. Aber Kinder leben eher den Moment und reagieren darauf, was im Moment passiert. Und so kann sich eben auch die Stimmung von ein auf den anderen Moment ändern, weil sie einfach abgelenkt sind. Und das ist ja auch gut. Das ist eine Stärke der Kindheit, die wir uns als Erwachsene leider oft nicht bewahren können.
Ich bin mir aber sicher, dass sie zwischendrin immer wieder auch ihre Momente haben, wo sie betroffen an ihren Vater denken.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Tobe
Forums-Gruftie
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Beiträge: 614

Beitrag Do., 05.05.2022, 10:27

Hallo Shelpy,

ich habe lange überlegt, ob ich Dir schreibe, da mich Dein Thread sehr berührt und ich nicht so richtig weiß was ich Dir schreiben könnte. Auch um Dir ein wenig Kraft für diese sehr schwere Zeit geben zu können.

Ich kenne das Gefühl so hilflos und ohnmächtig am Bett des geliebten Partners zu stehen und nur zusehen zu können.
Man reißt sich mit aller letzter Kraft zusammen, nur um so lange wie man kann bei ihm zu sein.
Während dessen kreisen die Gedanken, wie es weiter geht. Man bangt und hofft, daß es ihm bald besser geht.
Dies ist so unwahrscheinlich kräfteraubend.
Wenn man dann wieder zuhause ist, ist man vollkommen erschöpft und das Gedankenkarussel dreht sich weiter.
Trotzdem muss man weiter "funktionieren", vor allem wegen Deiner Kinder, die Dich brauchen.

Ich kann Dir nur raten, hole Dir Hilfe und Unterstützung, soviel wie Du bekommen kannst.
Du weißt ja auch nicht wie lange dieser Zustand dauert.
Je mehr Hilfe und Unterstützung Du jetzt bekommst, desto länger wird Deine Kraft ausreichen.

Was Deine Kinder angeht...
Ich denke da ähnlich wie Candykills.
Ich denke sie sind sich der möglichen Tragweite dieser Situation noch nicht bewusst. Dies wird ihnen dann vermutlich irgendwann im Nachhinein bewusst werden. Kinder machen sich Gott sei Dank wenig Gedanken über die Zukunft
Trotzdem finde ich es gut das sie nicht aus der Situation ausgeschlossen werden und ihren Papa sehen können wenn sie möchten.
shelpy76 hat geschrieben: Di., 03.05.2022, 22:11 Ich kann mir nicht Vorstellen, dass die Erkrankung von meinem Partner, noch mal ein Trauma ausgelöst hat, wie die kindliche Traumatisierung beim Missbrauch.
Natürlich ist dies eine traumatische Erfahrung, die Du aktuell durchmachst.
Es ist sicherlich eine andere als damals in der Kindheit, aber trotzdem traumatisch.
Es ist nicht weniger schlimm, was Du jetzt durchmachst. Es ist anders schlimm.
Wie Du dies verarbeitest, oder verarbeiten wirst weißt Du noch nicht.
Deshalb ist es so wichtig, das Du Unterstützung und Hilfe bekommst.

Ob Du die Selbstverletzung Deinem Therapeuten zeigen willst, oder auch nur darüber mit ihm sprechen willst, sollte ganz alleine Deine Entscheidung sein. Dein Therapeut wird aber sicherlich damit umgehen können.
Wenn Du das Bedürfnis hast, dann solltest Du es ihm nicht verheimlichen.
Das Du mit den Selbstverletzungen wieder angefangen hast, zeigt nur wie sehr Dich das alles belastet und dafür solltest Du Dich nicht schämen :trost:

Ich wünsche Dir viel Kraft für alles. Du bist eine starke Frau.
Ich fühle mit Dir und hoffe ich konnte Dir mit meinen Zeilen ein wenig Trost geben.

Ich habe letztes Jahr meinen Lebensgefährten an Krebs verloren und kenne diese kraftraubenden Situationen im Krankenhaus.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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