Kein Interesse an sozialen Kontakten?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

Waldschratin
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Beitrag Sa., 23.04.2022, 14:37

War bei mir ganz ähnlich, meine Mutter wäre nie auf den Gedanken gekommen, sich mit mir auseinanderzusetzen. Das kam bei ihr einfach nicht vor, weil sie mich als eigenständiges Wesen sowieso nicht wahrgenommen hat.
selenaba hat geschrieben:Eigentlich hatte ich gedacht, ihr Tod würde mich irgendwie frei machen, aber es fühlt sich eher so an, als wäre etwas noch nicht abgeschlossen.
Bei mir war das auch nicht relevant, ob sie noch am Leben war oder tot, den Abschluss zu finden mit ihr und dem, was sie mir alles "mitgegeben" hat, war schon immer alleine mein Job.

Jetzt ist halt die Frage, was du draus "basteln" willst aus alledem, was du inzwischen verstehst und als Ursache erkannt hast.
Grade im Hinblick auf deine Frage, ob du "tatsächlich" Kontakte suchst oder doch lieber alleine für dich bleiben möchtest oder ein "Mittel" darin aufbauen möchtest.

Hast du in deinen Therapien denn mal konkret an diesen Themen gearbeitet?

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selenaba
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Beitrag Sa., 23.04.2022, 18:52

Gespensterkind hat geschrieben: Sa., 23.04.2022, 14:08 So ganz klar erscheint es mir allerdings auch noch nicht, ob Du wirklich soziale Kontakte vermisst oder diese nur suchst, weil Du meinst, das sollte so sein? Es klingt ein bisschen auch danach, als würde es Dich unter Druck setzen, soziale Kontakte finden zu wollen?
Ja, das frage ich mich eben auch. Ich habe mir immer eine echte Familie gewünscht und liebe Freunde, aber nach so vielen Jahren habe ich irgendwie den Glauben verloren, dass es das für mich gibt. Vielleicht ist es eine Kombi aus Hoffnung vs negativer Grundeinstellung?
Waldschratin hat geschrieben: Sa., 23.04.2022, 14:37 Jetzt ist halt die Frage, was du draus "basteln" willst aus alledem, was du inzwischen verstehst und als Ursache erkannt hast.
Grade im Hinblick auf deine Frage, ob du "tatsächlich" Kontakte suchst oder doch lieber alleine für dich bleiben möchtest oder ein "Mittel" darin aufbauen möchtest.

Hast du in deinen Therapien denn mal konkret an diesen Themen gearbeitet?
Das Problem zu kennen, ist leider nicht das Problem lösen können. Ich hätte gern Kontakte, aber eben nicht die, ich immer finde. Manchmal habe ich das Gefühl, als hätte ich ein Schild um :"Menschen mit normalem Sozialverhalten bitte einen großen Bogen um mich machen".

Die eine Therapie, die ich gemacht habe, war halt Ursachenfindung. Der Therapeut meinte dann auch nach Ende der genehmigten Zeit, ich müsse unbedingt weitermachen und wollte einen entsprechenden Antrag stellen, hat mich aber dann immer vertröstet, er hätte noch keine Antwort. Ich habe mir dann eine neue Therapeutin gesucht, die war aber gleichzeitig Ärztin und hat mir gleich Psychopharmaka verschrieben, bei denen ich aber das Gefühl hatte, ich wäre dauerbetrunken. Ich wollte die Medikamente nicht mehr nehmen, worauf sie ärgerlich wurde und ich daraufhin die Therapie abgebrochen habe. Dann habe ich einige Jahre keine Lust mehr auf Therapie gehabt, bis der Leidensdruck wieder zu groß wurde und ein Neurologe hat mir dann eine Verhaltenstherapie verschrieben. Das war ok, hat aber auch nicht wirklich bei der Problemlösung geholfen, sondern mir eher Tipps gegeben, wie ich es besser und schneller schaffe, mich abzugrenzen. Welche Therapie(n) hast du gemacht? Wie lange haben sie gedauert? Und was hat sich an deinem Leben dadurch verbessert?


Waldschratin
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Beitrag So., 24.04.2022, 09:56

selenaba hat geschrieben:Welche Therapie(n) hast du gemacht? Wie lange haben sie gedauert? Und was hat sich an deinem Leben dadurch verbessert?
Eine Traumatherapie (40 Std.), eine TfP (120 Std.) und zuletzt nochmal VT (80 Std.), ausgerichtet auf Umgang mit Schmerzen und Depression, aber "eigentlich" wars Grundsatzarbeit an Beziehungs- und Bindungsthematik.
Und grade erst abgeschlossen eine Körpertherapie (Somatic Experiencing, 30 Std.), die mir nochmal sehr weitergeholfen hat bzgl. Dissoziation.
selenaba hat geschrieben: Dann habe ich einige Jahre keine Lust mehr auf Therapie gehabt, bis der Leidensdruck wieder zu groß wurde und ein Neurologe hat mir dann eine Verhaltenstherapie verschrieben. Das war ok, hat aber auch nicht wirklich bei der Problemlösung geholfen, sondern mir eher Tipps gegeben, wie ich es besser und schneller schaffe, mich abzugrenzen.
Und hast du diese Tipps denn auch umgesetzt, ausprobiert und geguckt, auf welche Art und Weise sie dir helfen können, einen anderen Umgang mit den Verletzungen aus der Vergangenheit zu finden?

Ich habs ja oben schon mal geschrieben : Es ist tatsächlich so, dass man das ausstrahlt, was man innerlich an Haltung hat, und da drauf reagieren die Menschen um einen rum.
Deshalb zieht man "die falschen" Leute oft an.

Ich hab das selber auch so erlebt, dass es an mir und nur an mir war, da was in mir zu ändern.
Die "richtigen" Leute fanden dann von ganz alleine in mein Leben.

Und ja, für mich war das auch eins der hauptsächlichen Lernfelder, mich abgrenzen zu lernen, mich "rausdefinieren" zu lernen aus diesem ewigen "Verschmelzen" mit anderen Menschen, auf das ich halt "abgerichtet" worden war als Kind. Weil ich von daher nichts anderes kannte und natürlich war das dann ein schwerer Weg, es anders zu tun, mir da was beizubringen, was sich heftigst nach "Falsch, ganz falsch!!" anfühlte erstmal.

Hilft aber nix, denn von Nix kommt halt auch nix.
Und gedauert hat das praktisch mein Leben lang, tut es jetzt noch, weil es eben ein Prozess ist und kein punktuelles Einmal-Erleben und schon flutscht das Ding von selber in die richtige Richtung.

Hilfreich waren die Erfahrungen mit den Theras in der Therapie da natürlich. Das hat mir immer wieder die richtigen Impulse gegeben.
Aber die "ausbauen" und was für mich Taugliches draus zu formen, war ganz alleine meine Arbeit, mein (möglichst konsequentes) Umsetzen und dem Meinigen angleichen.
Das macht niemand sonst für einen, auch ein Thera nicht.

Ist wie wenn man sich einen Schal stricken will.
Mag sein, dass man von Anderen die Wolle ausgesucht bekommt, weil man sich in der Farbwahl nicht sicher ist.
Und die Stricknadeln gestellt werden, weil man sich halt nicht auskennt mit Strickerei.
Und einem dann auch immer mal wieder gezeigt wird, wie man Maschen hinkriegt und welche "Kniffs und Tricks" es beim Stricken gibt.

Aber hinsetzen und Masche für Masche zu klöppeln, das nimmt einen halt keiner ab, das muss man ganz alleine selber tun.
Und da gilt auch : Je konsequenter, desto geübter wird man, desto leichter tut man sich und desto hübscher kriegt mans fertig.
Und desto mehr wächst der Schal.

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Takli
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Beitrag So., 24.04.2022, 10:17

Ich lese hier ganz interessiert mit, weil ich ein ganz ähnliches Problem habe. Ich denke soziale Kontakte gehören zu den elementaren Grundbedürfnissen, wenn man da in der Beziehung zur Bezugsperson negative Erfahrungen gemacht hat, dann entstehen ganz ambivalente Gefühle. Das enttäuschte kindliche Bedürfnis nach nährenden, positiven Beziehungen ist weiterhin vorhanden und wird überlagert von den negativen, ausnutzenden Erfahrungen, die man gemacht hat.

Bei mir ist es so, daß Kontakte sofort meine erlernten inneren Muster aktivieren: nimm dich zurück, gehe auf den anderen ein, ignoriere deine Grenzen, vermeide Konflikte. Das ist definitiv anstrengend und mangelndes Interesse würde ich als gesunde Überforderungsreaktion deuten. Diese Muster passieren bei mir übrigens ganz automatisch, selbst bei Personen, die gar nicht so hohe Erwartungen an mich haben. Da ist es natürlich erstmal eine Entlastung, wenn man sich nicht auf nähere Kontakte einläßt, später kommen dann erst die Gefühle von Einsamkeit dazu. Dieses Grundbedürfnis nach sozialem Eingebundensein ist natürlich immer noch vorhanden. Letztlich zeigt sich darin der Schmerz einer nie vorhandenen, positiven, nährenden Beziehungserfahrung. Erst wenn man diese bittere Wahrheit vollumfänglich anerkennt und die damit verbundene Wut und den Schmerz zuläßt, ist man offen für neue Erfahrungen. So jedenfalls meine Erfahrung. Und so wie Waldschratin schreibt, es ist ein Prozeß, der vermutlich bis ans Lebensende anhält. "Gesunde" nehmen das wie selbstverständlich mit der Muttermilch auf, genauso, wie man die Muttersprache von selbst lernt. Eine später begonnene Sprache ist viel anstrengender zu lernen.

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selenaba
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Beitrag So., 24.04.2022, 12:55

Takli hat geschrieben: So., 24.04.2022, 10:17
Bei mir ist es so, daß Kontakte sofort meine erlernten inneren Muster aktivieren: nimm dich zurück, gehe auf den anderen ein, ignoriere deine Grenzen, vermeide Konflikte. Das ist definitiv anstrengend und mangelndes Interesse würde ich als gesunde Überforderungsreaktion deuten. Da ist es natürlich erstmal eine Entlastung, wenn man sich nicht auf nähere Kontakte einläßt, später kommen dann erst die Gefühle von Einsamkeit dazu. Dieses Grundbedürfnis nach sozialem Eingebundensein ist natürlich immer noch vorhanden. Letztlich zeigt sich darin der Schmerz einer nie vorhandenen, positiven, nährenden Beziehungserfahrung.
Danke, das trifft meine Gefühle zu 100%!
Waldschratin hat geschrieben: So., 24.04.2022, 09:56
selenaba hat geschrieben:Welche Therapie(n) hast du gemacht? Wie lange haben sie gedauert? Und was hat sich an deinem Leben dadurch verbessert?
Eine Traumatherapie (40 Std.), eine TfP (120 Std.) und zuletzt nochmal VT (80 Std.), ausgerichtet auf Umgang mit Schmerzen und Depression, aber "eigentlich" wars Grundsatzarbeit an Beziehungs- und Bindungsthematik.
Und grade erst abgeschlossen eine Körpertherapie (Somatic Experiencing, 30 Std.), die mir nochmal sehr weitergeholfen hat bzgl. Dissoziation.
Wow, kein Wunder, dass du so viel weiter bist als ich. Ich hatte die Grundstunden (ich glaube 20 std) bei dem ersten Therapeuten, der sich nicht mehr um eine Fortsetzung gekümmert hat, und die VT hatte auch nur ein paar Stunden, danach meinte der Therapeut, er könne mir nichts mehr vermitteln. Und gebracht hat es mir, ehrlich gesagt, nicht viel. Ich denke, dass Gleiche hätte ich mir auch mit einem Buch anlesen können. Wahrscheinlich hatte ich zu wenig Therapiestunden, oder die Therapeuten haben nichts getaugt/waren überlastet. Ich hätte mir zumindest am Anfang mehr Begleitung/Unterstützung gewünscht. So hat es sich für mich angefühlt, als hätte ich einen Grundkurs im Schwimmen absolviert und musste dann aber gleich den Ärmelkanal durchschwimmen. Ja, ich kann mich schneller abgrenzen, beende schneller toxische Bekanntschaften, aber über diesen Punkt komme ich offenbar nicht mehr weiter hinaus.


Waldschratin
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Beitrag So., 24.04.2022, 13:14

Und wenn du dich jetzt wieder auf die Suche nach einem/r geeigneten Thera/einer geeigneten Therapie machst?

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selenaba
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Beitrag So., 24.04.2022, 20:52

Waldschratin hat geschrieben: So., 24.04.2022, 13:14 Und wenn du dich jetzt wieder auf die Suche nach einem/r geeigneten Thera/einer geeigneten Therapie machst?
Ich hatte das eigentlich für.mich abgehakt, aber du hast mir einen Anstoß gegeben, es nochmal in Angriff zu nehmen. Hast du einen Tipp, wie ich einen guten Therapeuten finden kann? Bisher habe ich wohl nicht viel Glück bei der Auswahl gehabt.


Waldschratin
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Beitrag So., 24.04.2022, 23:44

Tut mir leid, da kann ich dir keinen Tipp dazu geben.
Das ist dermaßen individuell, schon alleine bei der Auswahl, welche Art der Therapie du machen möchtest.
TfP, VT, Analyse sind ja nur die übergeordneten Begriffe.

Ich hab eigentlich bei meinen ersten beiden Therapien einfach ausprobiert und halt gesucht.
Hab auch nicht immer auf Anhieb den richtigen Thera dann mir gegenüber sitzen gehabt. Da gabs manch Schräges dabei, ab und zu auch schon mal ne kräftige Retraumatisierung.
Aber eine meiner Ressourcen ist Sturheit. :->
Deshalb hab ich mich da halt durchgebissen, bis ich beim "Richtigen" gelandet bin.

Du kannst mal im Internet googeln, da gibt es mehrere Seiten dazu, auch wie die einzelnen Verfahren aufgebaut sind.
Oder frag mal bei deiner Krankenkasse nach oder bei der kassenärztlichen Vereinigung. Geht alles auch online.

Ich hab meist mir die Homepages angeguckt und dann angerufen, und dabei schon auf die Stimme geachtet, da kann man schon allerhand "ablesen", obs passen könnte oder nicht.

Und dann gibt es ja noch die probatorischen Stunden, die sind ja dafür da, dass man sich gegenseitig abcheckt, obs passt oder nicht.

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Marilu2999
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Beitrag Do., 19.05.2022, 11:17

Ich bin auch der Meinung, dass man sich nicht zu sozialen Kontakten zwingen sollte. Ich bin zB Einzelkind und kann gut alleine auskommen..habe aber auch Familie. Früher hatte ich einen kleinen Freundeskreis, der sich leider zerschlagen hat.

Moment habe ich keine Bedürfnisse nach neuen Kontakten, aber das einfach mein Wunsch.
Nun fand ich den Weg über Gesuche in der Stadtzeitung oder per Internet immer ganz gut, denn man kann offen schreiben, wie man tickt und was genau man sucht.

Finde ich nicht verkehrt. Als ich längere Zeit alleine war habe ich mich automatisch mehr nach außen orientiert ( Stadtteilcafe, Sportkurse beim Stadtteiltreff,ehrenamtliche MA) hier kann man unbelastet teilnehmen und muss nicht sofort die Kontaktsuche in den Vordergrund stellen.

Ich würde damit locker umgehen und versuchen, herauszufinden ob es wirklich Dein Wunsch ist, Kontakte haben zu wollen oder nur der Gedanke, es muss so sein, weil es anscheinend " normal " ist.

Lg

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meersein
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Beitrag Do., 19.05.2022, 21:23

selenaba, vieles was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor (natürlich nicht 1:1, aber in Grundzügen).

Ein Konflikt zwischen "einerseits wünsche ich mir nichts sehnlicher als Kontakt, Zuneigung (von der Mutter?), eine Familie" und
"andererseits sind Kontakte viel zu anstrengend".

Google mal die Beschreibung von schizoider (unschönes Wort) Persönlichkeit.
Das gibt es in Extremfall als Persönlichkeits"störung" (was ebenfalls ein unschönes Wort ist), kann aber auch einfach schwächer ausgeprägt eine Persönlichkeitsneigung sein. Würde mich interessieren, ob du dich darin wiederfindest. Besonder treffend fand ich die Beschreibung in Fritz Riemanns Buch "Grundformen der Angst". Da gibt es ein Kapitel dazu, zwar etwas altmodisch formuliert aber in der Sichtweise nicht so defizit-orientiert.
Auf jeden Fall sind diese Muster behandel- bzw. veränderbar.

Zentral scheint mir das von dir beschriebene Gefühl, sich um überhaupt Kontakt haben zu können, verstellen zu "müssen". Kein Wunder, dass dann jeder Kontakt so anstrengend und unbefriedigemd ist. Aber wenn man wirklich nie gelernt hat, dass man einfach als "man selbst" in Kontakt gehen darf (bzw. wie das überhaupt geht), kann man das auch nicht ohne weiteres. Auch nicht, indem man sich immer wieder überwindet, Leute zu treffen.

Zur Frage nach Therapie: Ich mache TfP und mache damit sehr gute Erfahrung!

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Harley Quinn78
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Beitrag Di., 05.07.2022, 06:39

also Interesse an Kontakten hätte ich EIGENTLICH schon .... zumindest bei Leuten, die die gleichen Interessen haben.. ich kann sie nur leider schwer aushalten :kopfschuettel: mich stresst Besuch, mittlerweile seit ein paar Monaten muss ich vorher erbrechen gehen vor Aufregung und denke ich ersticke... und wenn der Besuch dann 10 min da ist, wirds besser mit der Luft und der Anspannung ..
ich hab grad jemanden , die mag ich ganz gern .. aber auch da krieg ich keine Luft vor dem Besuch ... denk weil ich immer das Gefühl habe ich muss mich verstellen und was vorgeben was ich nicht bin, mich stärker geben als ich bin , meine Schwächen und Ängste drinnen behalten .. das ist anstregend
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Malia
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Beitrag Di., 05.07.2022, 09:26

Harley Quinn78 hat geschrieben: Di., 05.07.2022, 06:39 denk weil ich immer das Gefühl habe ich muss mich verstellen und was vorgeben was ich nicht bin, mich stärker geben als ich bin , meine Schwächen und Ängste drinnen behalten .. das ist anstregend
zu wem machst du damit die Menschen ?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Harley Quinn78
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Beitrag Di., 05.07.2022, 09:32

Malia hat geschrieben: Di., 05.07.2022, 09:26
Harley Quinn78 hat geschrieben: Di., 05.07.2022, 06:39 denk weil ich immer das Gefühl habe ich muss mich verstellen und was vorgeben was ich nicht bin, mich stärker geben als ich bin , meine Schwächen und Ängste drinnen behalten .. das ist anstregend
zu wem machst du damit die Menschen ?
zu WEM ich sie mache ? was soll das für eine Frage sein ?
Angst beginnt im Kopf.. Mut auch

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Sinarellas
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Beitrag Di., 05.07.2022, 11:56

Du machst das zu diesen Menschen:

Dein Gegenüber ist dann ein Mensch, der nach deinem Gefühl:
- Macht hat über dich
- Er dir sagt, wie du zu sein hast und dass er definitiv nicht damit klar käme, dich in authentisch zu erleben
- Er dich immer klein macht
-> Dein Gegenüber ist ein ziemlich böses Ungeheuer (aus der Vergangenheit übrigens)

Erlernte Mechanismen aus Erfahrung, woher auch immer sie kommen.
Da hilft nur positive Gegenerfahrungen machen. Und auch damit zurecht kommen, wenn Menschen dem entsprechen, denn die gibts auch. Resilienz stärken, Erfahrung sammeln.

Das Ding ist: Je älter man wird, desto schneller gibt man auf beim Gegenüber, desto wählerischer wird man. Man will sich auch nicht mehr aus der eigenen Komfortzone bewegen und das Gegenüber muss da genau reinpassen (was schlicht unmöglich ist).

Zu viel Ansprüche ans Gegenüber und zu wenig Mut, andere Erfahrungen kennen zu lernen. Das ist das Problem.

Geht mir auch so, nur weiß ich um meine Probleme mit Kontakten.
..:..

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Harley Quinn78
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Beitrag Di., 05.07.2022, 12:06

Sinarellas hat geschrieben: Di., 05.07.2022, 11:56 Du machst das zu diesen Menschen:

.........
ja natürlich kommt das von meiner Kindheit, das ist mir bewusst und ich weiß nach etlichen Jahren Therapie auch woher es kommt, nur hat es sich eben nicht gebessert... die eine Person , mit der ich grad gut klarkomme.. da geht es halbwegs... nur kurz Luftnot anfangs , dann legt es sich schnell und ich muss mich nicht verstellen weil wir vom Charakter recht ähnlich sind... zu gutgläubig, viel zu gut zu Menschen, die das im Endeffekt immer wieder ausnutzen .. ich kann nicht Nein sagen und keine Grenzen abstecken , hatte immer schon das Gefühl jeder möchte mit mir machen was er möchte .. wie so eine Marionette und das stresst mich ... mein Therapeut meint, die eine neue "Freundin" öfter einladen um das "zu üben" und zu intensivieren... naja mal sehen ob das was wird :)
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 07.07.2022, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte lies die Netiquette.
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