Panik vor den letzten Stunden
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Du schreibst, dass Du in Bezug auf den Abschied von Deinem Therapeuten eben keinen "Neuanfang", sondern nur einen "Verlust" erkennen kannst. Wie wäre es, wenn Du ganz bewusst versuchst, mit "etwas Neuem" anzufangen, was auch immer das sein könnte? Änderung einer Gewohnheit? Wöchentlicher Besuch einer Selbshilfegruppe? Neue Freizeitaktivität? etc. Also das sollen nur Beispiele sein. Aber irgendetwas womit Du zumindest mal einen persönlichen Neuanfang für Dich beginnst?
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Mein Problem ist nicht, überhaupt Leute kennenzulernen. Ich bin aktiv in nem Sportverein und auch auf der Arbeit hatte ich ein paar sehr nette Kollegen, mit denen ich mich auch hin und wieder mal privat getroffen habe. Ich habe in den letzten 2 Jahren bei ein paar Leuten, die ich besonders mag, versucht auf eine freundschaftliche Ebene zu kommen und auch sehr bewusst auf meine eigenen Distanzierungsmechanismen verzichtet bzw. selbst recht offen und authentisch in die Begegnungen gegangen. Aber entweder habe ich komische Vorstellungen davon, wie eine Begegnung aussieht, bei dem ich das Gefühl habe, dass der Andere auch tatsächlich in Kontakt mit mir geht oder die betreffenden Personen können/wollen das nicht oder zumindest nicht als beständige Beziehung. Ich bekomme meistens diese Vibes von totaler Unverbindlichkeit, sobald ich etwas verbindlicher werde.chrysokoll hat geschrieben: ↑Fr., 01.04.2022, 19:43 Und @ArcticFox: Wenn du nun die Mechanismen gut kennst mit denen du Menschen auf Distanz hältst kannst du ja auch ganz bewusst gegensteuern und versuchen dich einmal anders zu verhalten.
man kann Freundschaften aufbauen! Und klar, das dauert, das ist nicht einfach, aber man kann es immer versuchen
Ich weiß, ich muss da wahrscheinlich einfach geduldiger sein und irgendwann finde ich auch mal jemanden, mit dem das dann klappt, aber das kann ich jetzt auf die Schnelle (und in den letzten 2 Jahren) auch nicht herbeizaubern
Aber es war jetzt hier auch nicht meine Absicht, über meine wenigen befriedigenden Sozialkontakte zu jammern. Mein Problem bleibt, dass ich nicht weiß, wie ich diese letzten 8 Sitzungen angehen soll. Ich fühle mich total blockiert, noch irgendwas inhaltlich zu bearbeiten. Und gleichzeitig will ich jetzt nicht die ganzen letzten Sitzungen mit dem Thema Abschied "vergeuden".
Ja, mach genau das was du hier geschrieben hast zum Thema. Also deine Verlustangst, was vielleicht dahinter steht und wie ihr dafür eine gute Lösung findet für nach der Therapie. Möchtest du Quartalsstunden nutzen um ihn als Backup hin und wieder kontaktieren zu können oder willst du schauen was an Themen noch offen ist und eventuell in eine weitere Therapie sollte (bei ihm oder jemand anderen/andere Methode). Willst du der Trauer Raum geben und diese Gefühle bearbeiten...ArcticFox hat geschrieben: Ich habe jetzt noch 8 Sitzungen übrig und ich habe gerade echt keine Ahnung, wie ich die noch aushalten und sinnvoll gestalten soll. Ich fühle mich so gestresst in den letzten 2 Sitzungen schon, weil ich weiß, dass es einfach nur noch so wenig Zeit ist, ich noch so viel sagen möchte und ich meinen Thera danach so krass vermissen werde. Ich fühle mich - etwas überspitzt gesagt - als würde ich auf meine Hinrichtung warten
[...]
Ich will ihn nicht gehen lassen
Hat irgendwer nen guten Rat?
Den Abschied von dieser Therapie, von ihm als Person zu besprechen, was es in dir auslöst, was du noch brauchst um gut loslassen zu können...
ArctivFox, das Thema Abschied ist keineswegs Vergeudung, sondern immer extrem wichtig (bei dir vielleicht besonders, wenn du es vermeiden willst!), gerade auch im Hinblick auf das reale Leben mit seinen Beziehungen - auch denen, die noch kommen werden
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...was war denn ursprünglich DEIN Plan, wie Du die letzten Stunden verbringen möchtest?
Ich finde das Thema "Abschied" so wesentlich, dass ich das eigentlich bereits seit der zweiten Therapiestunde anspreche. Abschied und Abschiedsschmerz beinhaltet so viel und ist so wesentlich.
Wielange habt ihr denn das Ende geplant gehabt, hängt das rein von den bewilligten Stunden ab? Bist du deine Probleme los geworden bzw kannst du besser damit umgehen?
Lieber ArticFox,
am Ende einer Therapie wird man leider unweigerlich mit der Tatsache konfrontiert, eben doch "nur" ein Patient gewesen zu sein.
In den Stunden dazwischen verschwimmen die Grenzen ganz oft und zumindest mir ging es häufiger so, dass ich meinen Therapeuten eher als liebgewonnene, vielleicht ab und zu auch väterliche Figur, die mir dahin immer ein wenig gefehlt hatte, wahrgenommen habe. Nicht aber als einen Dienstleister, der von meiner Krankenkasse dafür bezahlt wird. Genau das steht ja auch ein wenig im Widerspruch mit den echten Gefühlen, die man für seine Therapeuten und Therapeutinnen empfindet.
Abschied nehmen möchte das Herz eigentlich nie, auch, wenn der Verstand weiß, dass es unweigerlich darauf irgendwann hinauslaufen wird. Außer vielleicht in einigen, eher wenigen Ausnahmen.
Ablenkung ist natürlich nicht schlecht, aber der Verlust der therapeutischen Beziehung gehört betrauert.
Das Thema Abschied scheint für Dich gerade von großer Bedeutung zu sein. Ich sehe keinen Grund, warum Du es jetzt also nicht priorisieren solltest!
Mein Therapeut ist leider so gut wie nie darauf eingegangen, ich habe in den letzten Wochen vor und nach dem Therapieende sehr stark gelitten. Obwohl das Ende jetzt ein halbes Jahr her ist und ich auch so hätte Quartalsstunden nehmen können, werde ich nicht mehr zu ihm gehen, weil ich das nicht noch einmal durchmachen möchte. Mittlerweile geht es mir wieder gut! Ein zweites Mal werde ich mir das jedoch nicht mehr geben.
Ich denke, zu einer langen "Zusammenarbeit" gehört auch ein etwas längerer Abschied und damit Du am Ende nicht alleine damit stehst, versuche Deinen Therapeuten jetzt, da es noch möglich ist, mit ins Boot zu holen. Ich denke, ein wirklich guter Abschied ist eben auch immer eine tröstliche Erinnerung, auf die man zurückgreifen kann!
Ich wünsche Dir alles Liebe!
am Ende einer Therapie wird man leider unweigerlich mit der Tatsache konfrontiert, eben doch "nur" ein Patient gewesen zu sein.
In den Stunden dazwischen verschwimmen die Grenzen ganz oft und zumindest mir ging es häufiger so, dass ich meinen Therapeuten eher als liebgewonnene, vielleicht ab und zu auch väterliche Figur, die mir dahin immer ein wenig gefehlt hatte, wahrgenommen habe. Nicht aber als einen Dienstleister, der von meiner Krankenkasse dafür bezahlt wird. Genau das steht ja auch ein wenig im Widerspruch mit den echten Gefühlen, die man für seine Therapeuten und Therapeutinnen empfindet.
Abschied nehmen möchte das Herz eigentlich nie, auch, wenn der Verstand weiß, dass es unweigerlich darauf irgendwann hinauslaufen wird. Außer vielleicht in einigen, eher wenigen Ausnahmen.
Ablenkung ist natürlich nicht schlecht, aber der Verlust der therapeutischen Beziehung gehört betrauert.
Das Thema Abschied scheint für Dich gerade von großer Bedeutung zu sein. Ich sehe keinen Grund, warum Du es jetzt also nicht priorisieren solltest!
Mein Therapeut ist leider so gut wie nie darauf eingegangen, ich habe in den letzten Wochen vor und nach dem Therapieende sehr stark gelitten. Obwohl das Ende jetzt ein halbes Jahr her ist und ich auch so hätte Quartalsstunden nehmen können, werde ich nicht mehr zu ihm gehen, weil ich das nicht noch einmal durchmachen möchte. Mittlerweile geht es mir wieder gut! Ein zweites Mal werde ich mir das jedoch nicht mehr geben.
Ich denke, zu einer langen "Zusammenarbeit" gehört auch ein etwas längerer Abschied und damit Du am Ende nicht alleine damit stehst, versuche Deinen Therapeuten jetzt, da es noch möglich ist, mit ins Boot zu holen. Ich denke, ein wirklich guter Abschied ist eben auch immer eine tröstliche Erinnerung, auf die man zurückgreifen kann!
Ich wünsche Dir alles Liebe!
@alatan & Gespensterkind & Shukria
Wenn ich mir meine Beiträge nochmal aus der Distanz durchlese und mir vorstelle, jemand anderes hätte das geschrieben, dann käme ich zu demselben Schluss wie ihr. Warum sollte das Thema "Abschied" Vergeudung sein? Es scheint ja ganz im Gegenteil gerade sehr wichtig zu sein und vermutlich sehr fruchtbar und hilfreich, es einfach nächste Stunde ausführlich zum Thema zu machen.
Deine Frage, Gespensterkind, was ich denn für einen Plan für die letzten Stunden hatte, hat mich etwas ins Nachdenken gestürzt. Denn ich habe zwar die ganze Zeit das Gefühl, noch ganz dringend an anderen Themen arbeiten zu müssen. Diese Themen gibt es auch wirklich, v.a. ein Thema ist auch wirklich noch nicht ansatzweise gut bearbeitet für mich, allerdings glaube ich auch nicht, dass es in den verbleibenden Stunden noch befriedigend zu bearbeiten ist. Ich fürchte, ich muss mich damit abfinden, dass ich das mit ihm nicht mehr in der Tiefe besprechen kann, so sehr ich es mir wünschen würde. Und vor diesem Hintergrund ist wohl tatsächlich sinnvoller, meinen Abschiedsschmerz näher zu beleuchten...
Viele meiner Probleme haben sich in vergangen 4 Jahren verbessert oder sind teilweise auch komplett verschwunden. Ich fühle mich mittlerweile eigentlich schon in der Lage, ohne ihn zurecht zu kommen. Es ist nur eben ein Themenfeld übriggeblieben, dass ich leider erst recht spät ansprechen konnte (Vertrauen ist immer noch nicht sehr leicht für mich) und bei dem ich ohne Hilfe wohl auch nicht weiterkomme. Aber dafür brauche ich wohl oder übel eine neue Lösung.
Wenn ich mir meine Beiträge nochmal aus der Distanz durchlese und mir vorstelle, jemand anderes hätte das geschrieben, dann käme ich zu demselben Schluss wie ihr. Warum sollte das Thema "Abschied" Vergeudung sein? Es scheint ja ganz im Gegenteil gerade sehr wichtig zu sein und vermutlich sehr fruchtbar und hilfreich, es einfach nächste Stunde ausführlich zum Thema zu machen.
Deine Frage, Gespensterkind, was ich denn für einen Plan für die letzten Stunden hatte, hat mich etwas ins Nachdenken gestürzt. Denn ich habe zwar die ganze Zeit das Gefühl, noch ganz dringend an anderen Themen arbeiten zu müssen. Diese Themen gibt es auch wirklich, v.a. ein Thema ist auch wirklich noch nicht ansatzweise gut bearbeitet für mich, allerdings glaube ich auch nicht, dass es in den verbleibenden Stunden noch befriedigend zu bearbeiten ist. Ich fürchte, ich muss mich damit abfinden, dass ich das mit ihm nicht mehr in der Tiefe besprechen kann, so sehr ich es mir wünschen würde. Und vor diesem Hintergrund ist wohl tatsächlich sinnvoller, meinen Abschiedsschmerz näher zu beleuchten...
Ja, im Grunde hängt das Ende ausschließlich von den bewilligten Stunden ab. Ich könnte mir in einem gewissen Umfang zwar auch Selbstzahlerstunden leisten, aber das möchte mein Therapeut nicht, weil er Angst hat, dass wir dann kein Ende finden. Da scheint er weder viel Vertrauen in mich noch in sich selbst zu haben.
Viele meiner Probleme haben sich in vergangen 4 Jahren verbessert oder sind teilweise auch komplett verschwunden. Ich fühle mich mittlerweile eigentlich schon in der Lage, ohne ihn zurecht zu kommen. Es ist nur eben ein Themenfeld übriggeblieben, dass ich leider erst recht spät ansprechen konnte (Vertrauen ist immer noch nicht sehr leicht für mich) und bei dem ich ohne Hilfe wohl auch nicht weiterkomme. Aber dafür brauche ich wohl oder übel eine neue Lösung.
Das hat mich beim Lesen gerade sehr getroffen, daher sprichst du da wohl einen wichtigen Punkt an. Mir gehts da wie dir. Rational weiß ich natürlich, dass ich nur Patient bin, aber währenddessen ist es phasenweise in den Hintergrund getreten, auch weil ich mich sonst niemals auf die Beziehung hätte einlassen können, denke ich.Lilien hat geschrieben: ↑So., 03.04.2022, 11:09 Lieber ArticFox,
am Ende einer Therapie wird man leider unweigerlich mit der Tatsache konfrontiert, eben doch "nur" ein Patient gewesen zu sein.
In den Stunden dazwischen verschwimmen die Grenzen ganz oft und zumindest mir ging es häufiger so, dass ich meinen Therapeuten eher als liebgewonnene, vielleicht ab und zu auch väterliche Figur, die mir dahin immer ein wenig gefehlt hatte, wahrgenommen habe. Nicht aber als einen Dienstleister, der von meiner Krankenkasse dafür bezahlt wird. Genau das steht ja auch ein wenig im Widerspruch mit den echten Gefühlen, die man für seine Therapeuten und Therapeutinnen empfindet.
Ich glaube schon, dass mein Therapeut sich auf das Thema einlässt, wenn ich es explizit anspreche. Er ist zumindest bisher nie Beziehungsthemen ausgewichen. Nur muss ich es vermutlich selbst in aller Deutlichkeit ansprechen. Von sich aus würde er damit vermutlich nicht anfangen. Und auch auf meine bisherigen zaghaften Versuche ist er nicht tiefer eingegangen. Muss ich mich wohl überwinden...
Was ich im Nachgang mit den Quartalsstunden mache, weiß ich gerade noch nicht so genau. Er hat mir schon angeboten, die bei Bedarf in Anspruch nehmen zu können oder ggf. auch ein paar unserer Stunden jetzt übrig zu lassen bzw. auf viel größere Abstände zu strecken. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es mir da so ähnlich geht wie dir, Lilien, und mich das erneute Treffen nach einiger Zeit einfach emotional in meinem Trennungsprozess behindern und wieder zurückwerfen würde. Kann ich gerade schlecht einschätzen.
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ich denke wichtig wäre jetzt wirklich ein gutes Ende hinzukriegen und auch genau das zu thematisieren.
Warum nicht die letzten Stunden genau darauf verweden?
Weiss dein Therapeut denn so klar dass da ein bestimmtes Themenfeld unbearbeitet übrig geblieben ist?
Er hat ja schon recht deutlich gesagt er will dich nicht als Selbstzahler - was ich echt komisch und hart finde.
Aber das ist eine klare Ansage.
Mir geht es da wie dir, ich würde nicht Stunden noch aufheben um da in langen Abständen immer mal hinzugehen, das ist ja nichts halbes und nichts ganzes.
Wenn für dich klar ist dass da noch ein Themenfeld bearbeitet werden soll: Wer hindert dich daran gleich im Anschluss an diese Therapie oder später einen neuen Therapeuten aufzusuchen?
Du kennst ja die Möglichkeiten, andere Therapierichtung, Selbstzahler... dazu müsstest du bei einer Privatpraxis dann auch gar nicht warten.
Wenn ich eins gelernt habe dann das: Keine Therapie muss die letzte sein und es gibt nie nur diesen einen Therapeuten!
Warum nicht die letzten Stunden genau darauf verweden?
Weiss dein Therapeut denn so klar dass da ein bestimmtes Themenfeld unbearbeitet übrig geblieben ist?
Er hat ja schon recht deutlich gesagt er will dich nicht als Selbstzahler - was ich echt komisch und hart finde.
Aber das ist eine klare Ansage.
Mir geht es da wie dir, ich würde nicht Stunden noch aufheben um da in langen Abständen immer mal hinzugehen, das ist ja nichts halbes und nichts ganzes.
Wenn für dich klar ist dass da noch ein Themenfeld bearbeitet werden soll: Wer hindert dich daran gleich im Anschluss an diese Therapie oder später einen neuen Therapeuten aufzusuchen?
Du kennst ja die Möglichkeiten, andere Therapierichtung, Selbstzahler... dazu müsstest du bei einer Privatpraxis dann auch gar nicht warten.
Wenn ich eins gelernt habe dann das: Keine Therapie muss die letzte sein und es gibt nie nur diesen einen Therapeuten!
Hi!
Ich hatte nach einer längeren Therapie auch ziemlich Angst vor der letzten Stunde. Das hat so etwas ultimatives. Die letzten Stunden davor konnte ich im Grunde auch nicht mehr richtig nutzen. Immerzu war diese letzte Stunde im Raum, die unaufhaltsam immer näher kam. Ich konnte nicht so wirklich über den Abschied sprechen, weil es dann nur noch schwieriger geworden wäre. Aber dann war die letzte Stunde da. Erstaunlicherweise war es gar nicht so schlimm dann, vermutlich weil ich die ganze Zeit schon ohnehin darauf gewartet hatte und es nur noch hinter mich bringen wollte. Sehr seltsam war dann der Heimweg von der Stunde. Ich wusste, dass ich jetzt nicht mehr hingehen kann. Allerdings blieb dieser gefühlte Kontakt noch relativ lange bestehen. Das hätte ich nicht gedacht. Ich hatte dann öfter noch das Bedürfnis immer wieder mal in die Nähe zu der Praxis zu gehen. Hatte ich anfangs öfter dann auch tatsächlich gemacht. Irgendwann hörte das aber zum Glück auf. Aber ganz lange hatte mir das sogar sehr geholfen so eine Art symbolische Anlaufstelle zu haben. Tja, ein bisschen erstaunlich was einem dann noch so einen emotionalen Halt geben kann.
Vermutlich kann darüber sprechen schon auch helfen, aber bestimmte Sachen waren mir einfach auch krass peinlich. Wer gibt schon gerne zu, so kindliche Bedürfnisse gegenüber einem Therapeuten zu haben. Und vor allem was soll der dann darauf sagen - hmm. Vermutlich kann es schon gut sein darüber zu reden, gleichzeitig muss es aber auch nicht unbedingt sein, denke ich. Irgendwie hatte ich damals den Eindruck dass der schon weiß wies mir damit geht. Und irgendwie hat er auch darauf regiert, aber eher so indirekt.
Was mir danach eigentlich am meisten geholfen hat waren ab und zu so Seminare mit persönlichkeits-Themen oder so psychologischen Themen zu machen. Habe z.B. auch einfach mal was bei der VHS gemacht, was erstaunlich gut und nachhaltig war. Da hat mir dann vor allem der Input von den anderen Teilnehmern sehr geholfen. Und dadurch fühlte ich mich dann auch nicht mehr ganz so im Bann einer/eines Kursleiters bzw. eines bestimmten Therapeuten.
Ich hatte nach einer längeren Therapie auch ziemlich Angst vor der letzten Stunde. Das hat so etwas ultimatives. Die letzten Stunden davor konnte ich im Grunde auch nicht mehr richtig nutzen. Immerzu war diese letzte Stunde im Raum, die unaufhaltsam immer näher kam. Ich konnte nicht so wirklich über den Abschied sprechen, weil es dann nur noch schwieriger geworden wäre. Aber dann war die letzte Stunde da. Erstaunlicherweise war es gar nicht so schlimm dann, vermutlich weil ich die ganze Zeit schon ohnehin darauf gewartet hatte und es nur noch hinter mich bringen wollte. Sehr seltsam war dann der Heimweg von der Stunde. Ich wusste, dass ich jetzt nicht mehr hingehen kann. Allerdings blieb dieser gefühlte Kontakt noch relativ lange bestehen. Das hätte ich nicht gedacht. Ich hatte dann öfter noch das Bedürfnis immer wieder mal in die Nähe zu der Praxis zu gehen. Hatte ich anfangs öfter dann auch tatsächlich gemacht. Irgendwann hörte das aber zum Glück auf. Aber ganz lange hatte mir das sogar sehr geholfen so eine Art symbolische Anlaufstelle zu haben. Tja, ein bisschen erstaunlich was einem dann noch so einen emotionalen Halt geben kann.
Vermutlich kann darüber sprechen schon auch helfen, aber bestimmte Sachen waren mir einfach auch krass peinlich. Wer gibt schon gerne zu, so kindliche Bedürfnisse gegenüber einem Therapeuten zu haben. Und vor allem was soll der dann darauf sagen - hmm. Vermutlich kann es schon gut sein darüber zu reden, gleichzeitig muss es aber auch nicht unbedingt sein, denke ich. Irgendwie hatte ich damals den Eindruck dass der schon weiß wies mir damit geht. Und irgendwie hat er auch darauf regiert, aber eher so indirekt.
Was mir danach eigentlich am meisten geholfen hat waren ab und zu so Seminare mit persönlichkeits-Themen oder so psychologischen Themen zu machen. Habe z.B. auch einfach mal was bei der VHS gemacht, was erstaunlich gut und nachhaltig war. Da hat mir dann vor allem der Input von den anderen Teilnehmern sehr geholfen. Und dadurch fühlte ich mich dann auch nicht mehr ganz so im Bann einer/eines Kursleiters bzw. eines bestimmten Therapeuten.
Hm, ich bin mir nicht so sicher. Was wahrscheinlich ein guter Hinweis darauf ist, dass ich es in dieser Deutlichkeit nicht ausgesprochen habe... Er weiß aber zumindest, dass es dieses Themenfeld gibt und dass wir darüber noch nicht viel gesprochen haben. Allerdings nehme ich an, dass er glaubt, dass es mir gerade auch nicht so wichtig ist, eben weil ich es erst so spät angesprochen habe.chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 03.04.2022, 16:27 Weiss dein Therapeut denn so klar dass da ein bestimmtes Themenfeld unbearbeitet übrig geblieben ist?
Er hat ja schon recht deutlich gesagt er will dich nicht als Selbstzahler - was ich echt komisch und hart finde.
Aber das ist eine klare Ansage.
Und zum Thema "er will mich nicht als Selbstzahler": Ja, find ich auch hart, auch weil er es nie wirklich begründet hat. In einem älteren Thread von mir hat jemand hier mal vermutet, dass es etwas mit seiner Gegenübertragung zu tun haben könnte, die er in der Vergangenheit nicht immer ganz sauber aus unserem Verhältnis raushalten konnte und das jetzt quasi seine Absicherungsmaßnahme ist. Ich möchte ihn eigentlich auch nicht nochmal drauf ansprechen, weil die Diskussion darüber vor einem Jahr doch einigermaßen schmerzhaft für mich war. Ist jetzt halt so.
@Alani
Ich kenne das punktuell aus meiner Therapie tatsächlich, dass ich in ganz miesen Zeiten manchmal abends, wenn ich wusste, dass er nicht mehr in der Praxis ist, zu seiner Praxis gefahren bin und da einfach ne Weile vorm Haus gesessen hab, weil ich mich ihm so näher gefühlt und mich irgendwie beschützt gefühlt habe und ich mich so beruhigen konnte. Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich mich getraut habe, ihm das zu "gestehen", aber er fands nicht weiter schlimm. Nur in der Hinsicht, dass er betroffen darüber war, wie schlecht es mir gegangen sein musste, ohne dass er das in dem Ausmaß mitbekommen hatte. Ich glaube allerdings, dass es mir nach dem Ende der Therapie erstmal v.a. weh tut, in seiner Nähe zu sein, sei es jetzt symbolisch vor seiner Praxis oder tatsächlich.
Wegen einer direkten Folgetherapie bei jemand anderem im Einzelsetting bin ich mir leider mittlerweile wieder sehr unsicher, v.a. wegen des Arguments meines Therapeuten, dass es so einen Beigeschmack hätte, dass ich dann ja einfach nur die eine Beziehung (zu ihm) durch eine neue ersetzen würde, in etwa so wie manche Menschen ohne Pause von einer Partnerschaft in eine andere fallen.
Dass ich mich mit einer neuen Beziehung vom Trennungsschmerz ablenken würde, dass glaube ich zwar nun wirklich nicht, weil ich dafür definitiv nicht der Typ bin. Aber ich fürchte, dass quasi das Gegenteil der Fall sein könnte: Dass ich mich auf eine neue Therapiebeziehung gerade überhaupt noch nicht einlassen könnte, weil ich noch so sehr an meiner alten Therapiebeziehung hänge und mir dann diese Therapie auch nichts bringt. Hat dazu jemand Erfahrungen?
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Du könntest das Geschlecht des Therapeuten wechseln. Bei mir ist es so, dass ich mich ziemlich leicht von männlichen Therapeuten trennen kann (ich bin lesbisch).
Wie funktioniert das?Lady Nightmare hat geschrieben: ↑Do., 07.04.2022, 18:34 Du könntest das Geschlecht des Therapeuten wechseln.
alatan hat geschrieben: ↑Do., 07.04.2022, 19:02Wie funktioniert das?Lady Nightmare hat geschrieben: ↑Do., 07.04.2022, 18:34 Du könntest das Geschlecht des Therapeuten wechseln.
(vor meinem inneren Auge ist jetzt ArcticFox in wilden Diskussionen mit dem Therapeuten, um ihn von einer Geschlechtsumwandlung zu überzeugen ... )
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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