Therapeut mit Mann befreundet

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag So., 06.02.2022, 12:16

Ich würde da gar nichts machen! Was sagt denn dein Mann dazu?

Ich denke, dass ein ordentlicher Therapeut das selbst regeln kann indem er sich von deinem Mann distanziert. Und dann ist ja ein Ende abzusehen.

Die Kinder sehe ich auch nicht als Problem. Die Freundschaften sind permanent im Wandel.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag So., 06.02.2022, 12:28

Maliaaa: Therapie ist seit 7 Monaten zu Ende. (...) Ich schätze meinen Therapeuten auch nicht so ein, dass er mich übergeht. Ich glaube schon, dass er sich korrekt verhalten möchte und er schien auch eher besorgt um mich.
Ich bin gerade verwirrt. Deine Therapie fand vor 7 Monaten ihr Ende? Wenn er sich wirklich korrekt verhalten würde, dann würde er sich an die Abstinenzregel halten, die auch nach Psychotherapie Ende gibt. Das Abstinenzgebot des Therapeuten gilt auch für Personen, die dem Patienten nahe stehen

Verstoß gegen die Berufsordnung als Anlass für offizielle Beschwerde
https://www.therapie.de/psyche/info/fra ... fsordnung/

Du hast durchaus das Recht von Deinem ehemaligen Therapeuten Kontaktabbruch zu Dir und deiner Familie zu fordern.
Allerding solltest Du darüber auch mit deiner Familie sprechen, damit es zu Hause keinen Stress gibt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag So., 06.02.2022, 12:40

candle. hat geschrieben: So., 06.02.2022, 12:16 Die Kinder sehe ich auch nicht als Problem. Die Freundschaften sind permanent im Wandel.
Wie viele Kinder hast du, dass du sagen kannst, Freundschaften seien permanent im Wandel?
Und was würdest du tun, wenn die sich gegenseitig besuchen wollen? Oder gar das Kind des Therapeuten plötzlich vor deiner Tür steht? Ich finde nicht abwegig, sich mal zu unterhalten über die Situation. Kinder können befreundet sein, ohne dass die Eltern ebenfalls Freunde sein müssen. Aber es kann weniger kompliziert sein, wenn man darüber redet, anstatt sich aus dem Weg zu gehen.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag So., 06.02.2022, 12:46

Montana sei Gewiss ich habe einige Kinder betreut und war selber eines im Sportverein.

Wie gesagt: Abwarten was der Therapeut macht. Wann ist der nächste Termin?

Abgesehen davon habe ich in jeder Therapie wo man nah beieinander wohnt Gespräche gehabt für Fälle wie diese.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

Lilien
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 319

Beitrag So., 06.02.2022, 12:48

Also ich würde meinen Therapeuten definitiv nicht melden oder anzeigen... Echt nicht!

So, wie es geschildert wurde, wusste er es ja zuvor auch nicht ( ich meine okay, vielleicht hätte er beim Nachnamen, Namen des Mannes oder des Kindes mal stutzig werden können, so etwas fällt ja bestimmt mal in zwei Jahren Therapie), aber so, wie es sich liest, wurde er selbst davon überrumpelt?

Da würde man doch nur noch mehr "Drama" hinzufügen, indem man jetzt die "Abstinenzkeule" schwingt und rechtliche Schritte einleitet bzw. damit droht. Darüber könnte man nachdenken, wenn er von sich aus den Kontakt immer wieder aufnehmen oder aufzwingen würde, obwohl Maliaaa ihn darum gebeten hätte, das zu unterlassen. Soweit ist es doch noch gar nicht gekommen und wie es klingt, wird es das vermutlich auch nicht.

Wichtig ist eben, dass Maliaaa jetzt dafür einstehen kann, dass ihr der Kontakt zwischen Mann und Therapeut nicht recht ist und dass das von beiden Seiten akzeptiert wird. Am besten wäre es, ihr Therapeut würde von alleine den Kontakt abbrechen und das aus deutlich ihrem Mann gegenüber kommunizieren. Vielleicht kommt es sogar so und die ganze "Aufregung" war umsonst...

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag So., 06.02.2022, 12:50

Ich kenne halt Leute mit jahrzehntealten Freundschaften, wo sie sich als Kinder aus Grundschule oder Sportverein kannten. Das Glück hatte ich nie, aufgrund zahlreicher Umzüge, aber so selten scheint es nicht zu sein.
Darum würde ich halt drüber reden und nicht darauf spekulieren, dass sich eine Freundschaft zwischen Kindern "von selber erledigt".


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag So., 06.02.2022, 12:55

Lilien: Also ich würde meinen Therapeuten definitiv nicht melden oder anzeigen... Echt nicht!
Es sollte vom Therapeuten selber kommen. Er sollte die Konsequenzen ziehen und sagen "Ich bin an meine Berufsordnung gebunden und muss den Kontakt zu meiner ehemaligen Klienten und zum Mann meiner ehemaligen Klientin abbrechen".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag So., 06.02.2022, 13:24

Ich sehe das wie Jenny!

Immer noch Corona und da wird sich so locker getroffen. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Und der 3. Fred wo eine Trennung vom Therapeuten wegen der Kinder nicht möglich ist. Aber auch für Kinder besteht nun mal das Leben aus vielen Trennungen.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


pandas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag So., 06.02.2022, 14:34

Die Frage ist, wie man es dem Kind erklären soll, dass es nicht mehr mit dem anderen Kind spielen soll?
Die Theorie der therapeutischen Abstinenz wegen Therapie der Mama ist für das Kind sicherlich zu abstrakt und verwirrend.
Spiel- und Freundschaftsverbote haben für Kinder immer hohe Grübelordnung. Emotionale Bindungen sind nicht einfach so einstellbar, weil die Eltern das vorschreiben und das ist ja auch gut so. Traditionell kam es zu solchen Spielverboten ja eher, wenn die Eltern es wegen Schichtunterschieden oder rassistischen Vorurteilen nicht wollten etc.
Glücklicherweise hinterfragen Kinder so etwas, und hören nicht einfach so auf, mit einem anderen Kind besonders gern zu spielen, Freundschaftswünsche etc. zu haben.

Die Freundschaft der Kinder wird fortbestehen, solange die Kinder nicht selbst entscheiden sie aufzulösen.
Dennoch kann man ja auch Freundschaftsaufbau zwischen den Eltern verzichten. Man muss nicht unbedingt mit den Eltern der Freunde der Kinder selbst gesellige Abende verbringen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15219

Beitrag So., 06.02.2022, 14:57

pandas hat geschrieben: So., 06.02.2022, 14:34 Die Frage ist, wie man es dem Kind erklären soll, dass es nicht mehr mit dem anderen Kind spielen soll?


Ich würde da wohl gar nicht eingreifen.

Wie tief die Freundschaft nun gewachsen ist, wissen wir ja nicht. Ob das ein Vater/ Kind Sport sein soll oder ob "die" sich lediglich mal am Rand des Fußballspieles sehen die Väter? Who knows? Ich denke, dass hier "Freundschaft" schon benutzt wird um dem Thread eine gewisse Aufmerksamkeit zu geben.

Und es gibt ja auch noch eine Mutter...

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Sydney-b
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 50
Beiträge: 3676

Beitrag So., 06.02.2022, 19:32

Wenn die Freundschaft zum Therapeuten Kind bereits stark gewachsen wäre, hätten die zwei Kids sich schon öfters getroffen.
Machen Kinder so, auch wenn sie erst vier oder fünf sind.
Die sagen dann einfach: Ich will mit dem Tim spielen, wann kann er kommen?
Ob die zwei Kinder sich dann auf Dauer super verstehen steht auf einem anderen Blatt.
Da wechselt das gerne mal schnell. Es ist auch nicht schwierig, dass in dem Alter zu unterbinden. Während dem Fußball spielen zB kicken die ja, da ist keine Zeit für private Gespräche. So eine tiefe Freundschaft entsteht da nicht wirklich.

Wenn die zwei Männer sich mit den Kids beim Vereinssport getroffen haben und die Mutter noch nie davon gehört hat, werden auch die Männer noch keine tiefe Freundschaft geschlossen haben.
So schnell passiert das nicht.

Von daher: dann lässt man diese Treffen halt.
Der Therapeut hört sich sehr vernünftig an, dies wird auch in seinem Interesse sein.

Ich gehe davon aus, dass ihr als Familie noch andere Freunde und Bekannte sowie weitere Familienmitglieder habt. Da ist man meistens eh schon eingebunden genug.

Sprich nochmals in Ruhe mit deinem Mann darüber, ihr werdet eine Lösung finden.
Außerdem hat der Therapeut da auch noch mitzureden.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Maliaaa
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 35
Beiträge: 6

Beitrag So., 06.02.2022, 20:29

Vielen Dank für euren Input.
Es gibt auch Etwas mehr Klarheit. Vielleicht beruhigen sich dann die Gemüter hier auch wieder etwas.
Vorneweg: Ich werde meinen Ex Therapeuten nirgendwo melden oder anzeigen und hatte das auch niemals vor. Er hat mir sehr geholfen und sich immer korrekt verhalten. Das gestern war eine blöde Situation. Auch für ihn.

Mein Mann hat heute den Therapeuten kontaktiert. Und der konnte ihm meine und auch seine Situation wohl ganz gut verdeutlichen. Der Therapeut wird die Vereinsgeschichte in Zukunft überwiegend seiner Frau überlassen. Mein Mann findet das zwar Schade und dieses Abstinenzdings übertrieben, aber er versteht es.

Mit den Kindern mal sehen. Ich finde die Situation immer noch komisch. Ich hoffe, dass sie nicht die besten Freunde werden.

Ich werde mich wohl auch daran gewöhnen müssen, dass ich dem Therapeuten ab und zu mal begegnen werde. Ich hoffe es wird mit der Zeit einfacher. Ich ärgere mich etwas, dass ich mir keine Therapie weiter weg gesucht habe. Das kann ich nun nicht mehr ändern und hinterher ist man leider immer schlauer.
Wie ist das denn bei euch? Begegnet ihr manchmal euren Therapeuten / Ex Therapeuten und wie sind diese Begegnungen für euch?

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag So., 06.02.2022, 20:58

Maliaaa hat geschrieben: So., 06.02.2022, 20:29 Es gibt auch Etwas mehr Klarheit. Vielleicht beruhigen sich dann die Gemüter hier auch wieder etwas.
Vorneweg: Ich werde meinen Ex Therapeuten nirgendwo melden oder anzeigen und hatte das auch niemals vor. Er hat mir sehr geholfen und sich immer korrekt verhalten. Das gestern war eine blöde Situation. Auch für ihn.


Das wäre ja auch nur für das schlimmste Szenario gewesen, wenn er absolut nicht einsieht, dass eine Freundschaft zwischen ihm und deinem Mann professionell problematisch ist.

Evtl kannst du ja auch nochmal eine Stunde mit ihm machen wo ihr das klären könnt wie das in Zukunft aussehen wird.

Benutzeravatar

Winni
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 60
Beiträge: 129

Beitrag So., 06.02.2022, 21:42

Maliaaa hat geschrieben: So., 06.02.2022, 20:29 Wie ist das denn bei euch? Begegnet ihr manchmal euren Therapeuten / Ex Therapeuten und wie sind diese Begegnungen für euch?
Mein Ex-Thera wohnt nicht weit von mir. Wir laufen uns gelegentlich über den Weg. Beim Einkaufen z.B. oder beim Konzert. Das hat sich anfangs - noch zu Therapiezeiten - schon seltsam angefühlt.

Aber wir haben das besprochen. Er sagte, er würde niemals von sich aus - auf privatem Terrain - mich grüßen. Denn es könnte mir unangenehm sein. Das hat mir viel Sicherheit gegeben.

Seitdem grüßen wir uns, winken mal kurz oder wechseln - selten - ein paar Worte Smalltalk. Es hat mir vor allem nach der Therapie geholfen, ihn als Mensch wahrzunehmen. Mit Toilettenpapier im Einkaufswagen und ungeduldig anstehen an der Wursttheke :)

Für Thera ist es sicher genauso seltsam, Patienten zu begegnen. So „schutzlos“ im Alltagslook. Aber sie sind im Regelfall routiniert und „erwachsen“ genug, sich auch als Mensch zu präsentieren. Wir - als Patienten - schaffen das auch!
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Mo., 07.02.2022, 08:41

Ich habe mal vor einem Umzug geschaut (im Telefonbuch), wo der Therapeut wohnte. Ich wollte keinesfalls in seine Nachbarschaft ziehen. Dabei kam raus, dass wir vorher ganz nah beieinander wohnten, und mich der Umzug weiter weg brachte. Trotzdem schaute ich irgendwann am neuen Wohnort aus dem Fenster und direkt auf sein Auto, das in der Einfahrt von Nachbarn stand. Das lässt sich halt nicht komplett verhindern, sowas. Normale Leute haben Familie und Freunde und Hobbys.
Das einzige, was ich wirklich richtig doof fände: eine Begegnung im Schwimmbad. Das ist mir mehrfach mit Kollegen passiert und das, obwohl ich sowieso schon selten schwimmen gehe.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag