Kursteilnehmerin triggert mich durch ihre Aggression

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Takli
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Beitrag So., 19.12.2021, 15:52

So hätte ich auch vermutet, du möchtest die Beziehung zu dieser Person schützen, deshalb ist es dir wichtig, daß sie versteht, was ihr Verhalten mit dir und anderen macht. Wenn du dich beschwerst, bist du die Böse. Die bist du aber nicht wirklich, sondern es ist diese Frau, die keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen nimmt. Sie dreht das nur geschickt um und es ist wichtig sich diesen Schuh nicht anzuziehen. Den anderen bleibt ja gar nichts anderes übrig als sich abzugrenzen. Einer kann dabei mehr dulden, wenn er gute Nerven hat, der andere weniger, wenn da ein wunder Punkt getriggert wird. Ich könnte mir vorstellen, daß diese Frau ein Selbstwertproblem hat, weshalb sie keine Kritik an ihrem Verhalten zulassen kann, weil ihr inneres Kartenhaus dann zusammenstürzt. Sowas kann sehr hartnäckig sein, selbst wenn man die Kritik in bester Absicht äußert.

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No Twist
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Beitrag So., 19.12.2021, 16:13

@Takli, danke, deine Antwort hilft sehr beim nachdenken. Ich glaube, es geht fast nicht um diese Beziehung an sich. Auch irgendwie, aber ich hab mehr das Gefühl, ich bin ein Vollassi, das ARschloch im Kurs quasi, wenn ich jetzt "petzen" gehe. Ich möchte irgendwie nicht diejenige sein, die noch mal rauftritt, nachtritt, ihr die letzte Chance vermasselt etc. Mir wäre es lieber, wenn sich andere Leute beschweren würden sozusagen. Wenn man mich dann fragen würde, würde ich auch etwas sagen, aber jetzt aktiv dagegen vorzugehen, ist für mich mit einer HEmmschwelle verbunden.

Würdet ihr euch persönlich mit der Schulleitung zusammensetzen, telefonieren oder eine Mail schreiben? Ich hab gerade das GEfühl, dass ich am klarsten per E-Mail bin, aber eigentlich will ich das nicht schriftlich machen. Und ich weiß auch nciht so genau, wie ich das Ausdrücke. Letztlich möchte ich für mich eine Lösung, weil ich sie nicht aushalte. Und dabei ist egal, ob sie fliegt, ob sie aussetzt... Aber eigentlich geht es um eine gute Lösung für mich.

Ich weiß, sie hat mit Depressionen zu kämpfen - und da dann noch einen drauflegen ist hart. Ich will nicht verantwortlich sein, wenn ihr Kartenhaus zusammenbricht und dann wirklich was ungutes passiert. Das ist vielleicht auch etwas, was mich beschäftigt, was die ganze SAche für mich vertrackt macht. Auch Depressionen sind keine Ausrede für so ein Verhalten, aber die sind letztlich lebensgefährlich und da sollte man bzw. ich auch etwas Rücksicht nehmen. Ich will halt keinen richtig heftigen Schaden anrichten. Das sind auch so Probleme in Bezug auf diese Frau; gleichzeitig würde es ihr wirklich was bringen, wenn sie merkt, dass ihr Verhalten sie in Probleme katapultiert. Falls sie das begreifen kann, aushalten kann.
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Candykills
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Beitrag So., 19.12.2021, 16:29

Ich würde das in einem persönlichen Gespräch machen, weil ich mich schriftlich damit sehr schwer tun würde mich wirklich so auszudrücken, wie ich die ganze Situation empfinde. Mit Telefon tu' ich mich selbst auch schwer. Deswegen wäre das für mich der Weg, aber letztendlich musst du für dich selbst gucken, was am besten passt und womit du dich am wohlsten fühlst.

Ich seh' das nach wie vor nicht so wirklich, warum du für irgendwas verantwortlich bist. Du entscheidest doch gar nicht, ob sie aus dem Kurs fliegt und kannst auch nicht hellsehen, ob das wirklich passieren wird.
Im Moment geht es doch vielleicht erstmal darum, dass ihr nicht mehr in einer Gruppe arbeiten müsst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


kaja
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Beitrag So., 19.12.2021, 16:51

Wichtig ist auch sich bewusst zu machen, dass das nicht deine Mutter ist.

Dieser Anspruch deinerseits, dass sie die Auswirkungen ihres Verhaltens auf dich erkennt bzw. sie das einordnen kann, ist da einfach deplatziert.

Sie verhält sich unangemessen, du reagierst darauf sehr empfindsam und das ist die Ebene auf der sich das abspielt. Alles andere ist Vergangenheitsbewältigung und die hat nichts mit dieser Frau zu tun.
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Fairness
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Beitrag So., 19.12.2021, 17:49

Hallo No Twist,

Mediation war auch das, was mir als erstes eingefallen ist. Ich sah, es gab hier auch ein paar Einwände, doch ich finde auch, das wäre ein guter nächster Schritt. Die Mediation ist doch für solche Situationen da, damit die Beteiligten die Konflikte klären probieren können. Nach dem Abschluss und Ergebnis dieser, wird man dann sowieso nochmal schauen, wie das weitergeht...

Lieben Gruß an dich.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)


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No Twist
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Beitrag So., 19.12.2021, 19:17

Ich habe jetzt eine kurze Mail an die Leitung geschrieben. Ohne dort etwas einzufordern - einzig und alleine eine Lösung für mich, erwarte ich. Was die dann vorschlagen, wie sie reagieren, werde ich sehen... Ich versuche das wirklich aus der Hand zu geben. Es braucht eine Lösung und das ist die Sache der Schulleitung. Nicht meine. Ich gucke einfach, was dabei rauskommt, ohne etwas zu fordern oder vorzuschlagen.

Ich habe geschrieben, dass ich ein Arbeitsklima brauche, dass frei von Aggressionen ist, damit mein Lernerfolg nicht gefährdet wird. Ich habe kurz und knapp geschildert, dass ein nochmaliges Gespräch nicht gewollt war, nachdem sie mich anschrie. Und dass das für mich keine Basis für eine gelingende Zusammenarbeit ist - es ist nicht gut, wenn es passiert, aber dann sollte man das klären, damit sich alle wieder wohl fühlen... Und ich schrieb, das ich dann am Wochenende noch eine sehr provokative Nachricht in einem Gruppenchat bekam. Das heißt, meine Grenzen wurden bereits zweimal überschritten. Und ich möchte, dass es nicht zu einer dritten Grenzüberschreitung kommt. Und da braucht es eine Lösung, die nicht darin liegen kann, dass ich ab jetzt ins Home Office gehe und mich einschränke, obwohl eine andere Person keine zwischenmenschlichen Regeln beachtet. Und dann habe ich eben gesagt, dass wir gerne telefonieren können oder uns zusammensetzen.

Ehrlich, ich bin so angetickt, dass meine erste Mail zwei Seiten hatte - damit mach ich mich aber auch angreifbar. Einfach so sachlich sein, wie es geht. Eigentlich ist es doch so: Sie überschreitet Grenzen und da muss ich nicht auf meine Empfindsamkeit diesbezüglich eingehen. Sowas kann man ggf. im Gespräch sagen. Jeder Mensch hat Grenzen und angeschrien werden, ist für viele Menschen eine Grenzüberschreitung. Für mich war es das eben. Jetzt ist die Mail eine Viertelseite lang. Ich glaube, dass ist sachlich genug.
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 12:30

Das Problem ist leider nur auf meine Kosten lösbar; die Schule hat keine Möglichkeiten mehr... Totaler Mist.

Ich habe gerade meiner Ärztin geschrieben, und um einen Termin gebeten.Ich hoffe, das klappt bald. Ich denke, es gibt meine enorme Empfindsamkeit und meine mangelnde Abgrenzungsfähigkeit gegen die Person. Ihr Verhalten löst bei mir reale Symptome aus. Das ist aber mein Problem. ABER natürlich ist ihr Verhalten furchtbar und ich mit dieser Einschätzung nicht alleine.

Und es ist die Frage, ob ich quasi Konfrontationstherapie machen sollte oder mich rausnehmen sollte. Vielleicht kann ich in dieser Situation Abgrenzung erlernen? Vielleicht rät meine Ärztin auch dazu, dass ich eine Auszeit nehme. Ich möchte da wirklich eine fachärztliche Sicht drauf, was jetzt ratsam ist, wie ich damit umgehe. Eigentlich will ich flüchten... Und flüchten wird schwierig, weil die Maßnahme von der ARbeitsagentur bezahlt wird und in Frage steht, ob ich später noch mal in den Genuss einer Finanzierungszusage komme... Völlig bescheidene Situation. Jetzt ist erstmal die Frage, ob ich mich rausnehmen muss oder sowas aushalten lernen sollte.
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chrysokoll
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 13:44

vielleicht gibt es noch eine dritte Möglichkeit, einen Zwischenweg für dich?
Ich finde es gut dass du einen Termin bei deiner Ärztin hast!

Und die Schule... nunja, die kann schon was machen, will halt so nicht.

Ihr seid doch eine Gruppe wenn ich das richtig verstanden habe, wie finden die anderen denn das Verhalten dieser Frau? Solche Ausfälle will ja keiner, nur triggern die nicht alle so stark.

Vielleicht könntest du dir Verbündete suchen, Helfer?
Es hat ja jeder so seine Schwachstellen, der eine kann nicht vor Gruppen sprechen, dem anderen macht eben so ein Verhalten viel aus. Du musst da ja nicht deine ganze psychische Vergangenheit darlegen, könntest aber um Mithilfe bitten.

Und auch tatsächlich klipp und klar immer wieder an die Schule rückmelden wenn was vorkam.
Ohne viel Hintergrund, vielleicht mit mehreren Mitschülern einfach die Aufforderung dieses aggressive, störende Verhalten zu unterbinden.

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candle.
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 14:18

No Twist hat geschrieben: Mo., 20.12.2021, 12:30 weil die Maßnahme von der ARbeitsagentur bezahlt wird und in Frage steht, ob ich später noch mal in den Genuss einer Finanzierungszusage komme...
Ach das ist ja blöd.
Ich wurde auch mal getriggert von zwei Personen, einer griff mich massiv verbal an und ähm zerstörte das was wir als Team erarbeitet hatten regelmäßig, was sich dann auf eine Benotung ausgewirkt hätte und habe mich erst beschwert, dann abgelehnt mit diesen Menschen die Prüfung zu machen.
Die Beschwerde wurde abgelehnt, weil es hieß, dass ich auf diesen Menschen einen positiven Einfluß hätte... haha. Als ich die Prüfung ablehnte, wurde mein "Partner" zum Glück ausgetauscht.

Der nächste Trigger war, dass massive Alkoholiker in der Gruppe waren. Auch da konnte ich nichts gegen tun.

Was ich nicht verstehe, gerade wenn man den Alkohol Meilen gegen den Wind riecht, solche Leute für eine Maßnahme zugelassen wurden? Für mich sind die wirklich krank und so war es dann auch, dass einige von denen zwischenzeitlich wegen übermäßigen Konsum ins Krankenhaus mußten und zudem nicht wiederkamen. Ich fand das wirklich schrecklich!

Krankschreiben lassen würde ich mich an deiner Stelle auch nur, wenn die Maßnahme "nutzlos" ist. Ansonsten hilft vielleicht nur, dass du der Dame wiederholt und sonor antwortest, dass sie bitte nicht schreien möchte, weil du nicht schwerhörig bist. In den Pausen kannst du ja in jedem Fall Abstand halten.

LG candle
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No Twist
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 17:15

@ chryskoll: Ganz ehrlich, ich verstehe die Schule tatsächlich. Sie ist klein, ein Familienbetrieb. Und das Geld für einen ewig langen Prozess über Jahre fehlt. Das kostet einfach viel. So etwas, meinte die Geschäftsführerin, kann sich über mehr als 5 Jahre hinziehen und schnell mal 30.000 Euro kosten. Dann ist es so, dass dort auch die Nerven etwas blank liegen, weil die letzten Monate hinsichtlich dieser Auseinandersetzung anstrengend waren und nicht zum ERfolg führten. Die Geschäftsführerin ist schwanger und ich hab wirklich Verständnis dafür, dass sie sich am Ende ihrer Schwangerschaft nicht so belasten möchte.
Das heißt, es gab den Versuch bereits und der führte nicht zum ERfolg und die Schule hat entschieden, dass sie lieber noch einige Monate still halten wollen, statt sich in eine Endlosstory hinein zu manövrieren, die verdammt teuer wird und eben lange dauert.

Ich bin kein Typ, der sich gerne mit anderen verbündet. Das ist einfach nicht meine Art und im Prinzip komme ich so auch ganz gut klar mit Menschen. An meinem letzten Arbeitsplatz gab es auch einen Konflikt zwischen zwei KOlleginnen; Kompetenzstreitigkeiten. Eine Kollegin wollte mich auf ihre Seite ziehen; vollkommen unangenehm. Ich hab mich da rausgehalten; beiden SEiten zugehört und beiden versucht, aufzuzeigen, wo das Problem liegt, dass derjenige verursacht - also warum sie gerade im Konflikt sind. Das bin ich; ich will nicht streiten; ich verstehe oft sehr viel und alle in einer Situation. Nur: Diese Frau ist nicht normal. Ok, ich auch nicht... aber anders. Und es entspricht mir nicht, wenn ich anfange mich gegen sie zu verbünden. Ich hätte dabei ein Mobbinggefühl irgendwie. Ich hatte ja schon Probleme zur Leitung zu gehen... Es war aber richtig. Die Geschäftsfüherin hat sich lange Zeit genommen und mir, obwohl ich meinte, ich reagiere heftig und das liegt in mir, gesagt, dass ich mich nicht schlecht fühlen soll und das nicht einzig in mir liegt. Da sind schon Pädagogen am Ende gewesen und konnten einfach nicht mehr. Naja, ist jetzt wie es ist. Ich muss eine Lösung finden.

Meine Lösung ist gerade, dass ich die Schule online besuchen werde. Ist nicht in meinem Sinne; ich schränke mich da sehr ein, aber ist wahrscheinlich die beste Lösung. Bis die nächsten Module angeboten werden, die mir fehlen, dauert es einfach zu lange. Und ich will auch keine Probleme mit der ARbeitsagentur. Aber, bevor ich endgültig entscheide, werde ich mit meiner Psychiaterin Rücksprache halten. Einfach die Frage klären, ob ich pausieren muss, weil das wirklich alte Themen und damit Symptome antickt. Heute hab ich innerlich schon wieder gebrochen; ich merke, ich ertrage die Person kein Stück. Der Kurs war zu Ende und sie schreibt in einen Gruppenchat: Hilfe. Eine andere Teilnehmerin antwortet, dass der Kurs bereits vorbei ist. Und sie schreibt wieder: Hilfe. Ich möchte mittlerweile zuschlagen. Der Dozent muss nach seiner Arbeitszeit nicht mehr für sie da sein; aber das versteht sie nicht, hat kein Gespür für Situationen. Und ja, ich bin wirklich extrem empfindlich gerade. Das würde mich bei anderen Menschen nicht tangieren, hier bekomme ich direkt ganz miese Laune.



@ Candle: Da hattest du aber auch Pech! Du hast einen guten Einfluss... Das gibts doch nicht.
Dein Vorschlag ist gut, sonor antworten. Aber da liegt viel mehr im argen. Ich weiß seit heute, dass sie vollkommen falsche Behauptungen tätigt und dass vieles, was sie erzählt hat, völlig anders ist; ich nenne die Frau jetzt einfach mal extrem manipulativ. Ich wusste nicht, dass sie sich zurückgeklagt hat - ihre Story ging anders. Solche Menschen muss man einfach vollkommen meiden. Gar nicht reagieren.

Und ja, irgendwas ist bei mir schräg, weil ich wirklcih nicht gemerkt habe, was das für eine Frau ist, bzw. ausgeblendet. Und es ist nicht das erste Mal, dass ich an schwierige Frauen gerate. Ich nehme an, ich kenne das halt und kann deshalb mit solchen Leuten genau so umgehen, wie es notwendig ist für die. Ich bin echt sehr freundlich und sensibel und hab eben früh gelernt, mich zurückzunehmen. Gefundenes Fressen... Wobei sie mir am ersten Tag schon schwierig erschien, aber ich verdränge sowas dann... Aber das gehört in einer Therapie mal aufgedröselt, warum ich an sowas gerate.
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Takli
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 18:04

Meist neigt man dazu sich im Außen an dem zu stören, was man bei sich selbst verurteilt. D.h. wenn du dazu neigst dich zurückzunehmen, rücksichts- und verständnisvoll zu sein und andere nicht zu belasten, wirst du dich über manipulatives, rücksichtloses und egoistisches Verhalten empören. Du suchst den Fehler eher bei dir und übernimmst vielleicht sogar Verantwortung, die nicht gut für dich ist, sie entlastet sich und sucht den Fehler als erstes bei anderen. Die Be-/Abwertung ihres Verhaltens sagt aus, daß du ein Problem mit deinen Durchsetzungsimpulsen hast.


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No Twist
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 18:30

Stimmt vermutlich. Ich kann mich durchsetzen, wenn ich eine soziale Rolle im Job "spiele", aber privat besonders gegenüber schwierigen Frauen ist das kaum möglich. Dann renne ich, wenn es möglich ist eben einfach...
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lisbeth
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Beitrag Di., 21.12.2021, 11:18

Hallo No Twist,

es ist doof, dass der Kursveranstalter da nicht weiter aktiv für dich werden kann. Uff.

Wie ist denn das innerhalb des Kurses? Seid ihr in Arbeitgruppen eingeteilt? Könntest du eventuell die Gruppe wechseln, so dass du mit dieser Person nicht mehr ganz so eng zusammen arbeiten musst?
Kannst du diese Person im Chat vielleicht blockieren (wirkt Wunder, mache ich hier im Forum auch manchmal, wenn mich jemand antickt oder nervt...) - dann würde es dir vielleicht leichter fallen, sie einfach links liegen zu lassen? Und dir einfach sagen, dass die anderen auch auf ihre Fragen antworten können, dafür bist du jetzt einfach nicht zuständig.

Ich finde zwischen Unterstützung von den Kolleg:innen einfordern und mobben ist nochmal ein großer Unterschied. Den anderen muss diese Frau doch auch gehörig auf den Zeiger gehen, auch wenn sie vielleicht nicht so sehr getriggert sind wie du. Und ich finde es völlig legitim, wenn auch mal jemand aus der Gruppe sagt: "Hör mal, XY, schreien bringt nix. Hör bitte auf damit, No Twist anzuschreien. Wir können darüber weiter reden, wenn du wieder ruhiger bist." Das hat mit Mobben nix zu tun in meinen Augen. Damit hast du außerdem Unterstützung die du auch spüren kannst und ihr wird eine Grenze gesetzt, das heißt auch, du bist nicht mehr ganz allein mit diesem "Grenzproblem". Wäre es so schlimm für dich, wenn du dich gegenüber anderen Kursteilnehmern, die dir halbwegs sympathisch sind, ein wenig öffnest und sagst, dass dich das sehr mitnimmt, dass XY dich immer wieder anschreit und du dich dagegen nur schlecht wehren kannst? Und sie bittest, einfach von außen ein "Stop" und ein "Timeout" zu setzen, wenn ihnen das auffällt?

Ich drücke dir die Daumen, dass du noch einen Termin bei deiner Ärztin bekommst. Die kennt dich ja hoffentlich gut genug, um dir noch weitere Unterstützung geben zu können. Letztlich *kann* das auch eine Chance sein, um das mit der Abgrenzung zu üben, aber so wie sich das liest, ist das ganz schön viel auf einmal, verbunden mit einer sozialen Situation, die sowieso schon etwas stressig für dich ist.

LG von lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


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No Twist
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Beitrag Di., 21.12.2021, 11:54

Liebe Lisbeth,

vielen Dank! Die ganze Chose in der Arbeitsgruppe war, dass wir alle viel zu nett sind. Die eine Kollegin hat sie mehr oder weniger beruhigt, fast wie man ein Kind beruhigen muss. Andere Leute würden sich eben einfach weigern, mit der Frau zu arbeiten. Das werde ich jetzt auch tun. Ich bin gestresst, aber gut, das ist auch meine Sache irgendwie. Ich muss rausbekommen, wie ich ihren Ton abschalte, wie ich die Chatnarichten nicht sehe etc. Muss ich wirklich. Ich bin gerade einfach so angepiekt, dass alles, was von ihr kommt, ungute Gefühle auslöst. Aber: Das ist natürlich mein Problem.

_____________

Ich überlege, ob es von Seiten der Schule doch Möglichkeiten gibt, die sie unternehmen können. Ich denke dabei daran, dass die Schulleitung sich von sozialpsychiatrischen Dienst beraten lassen könnte, dass ggf. in deren Beisein Gespräche geführt werden und dann vielleicht auch dokumentiert wird etc. Das würde nichts kosten, aber eigentlich kann die Schulleitung auch nicht vollkommen untätig bleiben. Das ist auch nicht ganz so fair, wenn die sich jetzt rausnehmen und quasi wegsehen. Ob das eine Möglichkeit ist?
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pandas
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Beitrag Di., 21.12.2021, 14:04

Hi NoTwist, ich habe nicht alles gelesen, aber zu Deinem letzten Post stellt sich mir die Frage, und als Hinweis an Dich: offensichtlich möchte die Schulleitung nicht zu sehr Position beziehen. Sie war ja auch schon Mal draussen und wurde dann wieder hineingeholt, weil sie eine Klage gestellt hat. Wenn die Schulleitung den SPD dazu holt, wäre das ein massiver Schritt von der Schulleitung, fraglich, ob sie das macht, so wie die Schulleitung sich bisher verhalten hat.

Möglicherweise macht es mehr Sinn, wenn Du Dich an dem Auftraggeber der Schule wendest, die Arbeitsagentur. So wie Du es schilderst, scheint diese Teilnehmerin den Erfolg der anderen Teilnehmer sehr zu gefährden, insbesondere Deinen. Und Du als junge Teilnehmerin hast eigentlich die größten Chancen, das Du von dem Kurs so profitierst, dass Du danach wieder im 1. Arbeitsmarkt tätig wirst.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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