Wie mit Übertragungschmerzen umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Laralove
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Beitrag Do., 25.11.2021, 17:23

lisbeth hat geschrieben: Do., 25.11.2021, 10:58
Montana hat geschrieben: Mi., 24.11.2021, 16:42 Dass man sich etwas sehnlich wünscht, kann ich nachvollziehen, aber es dürfte doch auch in diese Richtung nur eine Ahnung sein von dem, was hätte sein können.
Deshalb kann ich es mir doch trotzdem wünschen, diese Erfahrung gemacht zu haben?
Oder betrauern, dass ich diese Erfahrung nicht machen konnte, weshalb auch immer?
Das finde ich "gesünder" und heilsamer, weil es den Mangel, den ich als Kind hatte, anerkennt anstatt mir einzureden, dass ich es gar nicht vermissen kann, weil ich es ja nicht kenne...
Montana hat geschrieben: Mi., 24.11.2021, 16:42 Dass man einem Therapeuten gegenüber auch nur annähernd etwas empfinden kann wie für einen Elternteil, das glaube ich nicht. Als Kind hat man ja auch ein ganz anderes Weltbild. Da sind die Eltern noch diejenigen, die alles im Griff haben und die absolute Sicherheit in einer großen, unbekannten Welt garantieren. Als Erwachsene wissen wir, dass das nie stimmt.
Und trotzdem kann ich einem/einer Therapeuten/in gegenüber solche Gefühle entwickeln. Auch wenn ich weiß, dass die nicht allmächtig sind. Nennt sich ganz banal Übertragung.
Ich kann sogar für eine weibliche Therapeutin eine Vater-Übertragung entwickeln, obwohl ich ganz genau weiß, dass sie eine Frau ist.... Das funktioniert eben alles nicht komplett rational.
Und was mache ich dann mit dieser blöden Übertragung? :(

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Grinse_Katze
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Beitrag Fr., 26.11.2021, 08:38

Laralove hat geschrieben: Do., 25.11.2021, 17:23 Und was mache ich dann mit dieser blöden Übertragung? :(
Ich glaube erstmal gar nichts. Ich denke, wie schon einige hier erwähnt haben, dass es richtig ist es vielleicht mal in der Therapie anzusprechen.

Wenn du hingehen eine Lösung finden solltest, teile sie hier gerne mit. Ich kenne dieses von dir beschriebene Gefühl auch sehr gut und kann momentan an fast gar nichts anderes mehr denken. Auch obwohl ich einen Mann und ein kleines Kind habe und eigentlich glücklich sein sollte :neutral:

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 26.11.2021, 18:55

nun, du allein wirst damit überhaupt nichts bewirken können.
Eine Übertragung löst sich nur durch das Gegenüber und das sprechen darüber
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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lisbeth
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Beitrag Sa., 27.11.2021, 10:42

Laralove hat geschrieben: Mi., 24.11.2021, 10:02 Die Therapie wird das Loch nicht weg zaubern, ich kann nicht für immer hingehen und mir Wärme geben lassen. Und diese Erkenntnis trifft mich gerade am meisten.
Nein, die Therapie wird das Loch nicht wegzaubern. Und sie wird auch nicht endlos weiter gehen.
Aber du kannst nach und nach lernen, dich selbst besser zu umsorgen und liebevoller mit dir selbst umzugehen.
Ein (gestopftes) Loch oder eine Narbe wird immer bleiben. Aber das muss dich nicht daran hindern ein gutes Leben zu haben.

Und gleichzeitig kann die Therapie auch ein Raum sein, um das zu betrauern, was du nicht haben konntest. Ich habe für mich gemerkt, dass es für mich schon wichtig ist, das anzuerkennen, bevor ich weiter nach vorne schauen kann.

Und um beim Socken-Bild zu bleiben: das ist dann vielleicht so, als ob man die Ränder des Lochs ein wenig begradigt und die ausgefransten Stellen ein wenig glättet, weil sonst ein vernünftiges Stopfen des Loches und Fädenspannen und Verweben gar nicht möglich ist. Und das tut auch erstmal ziemlich weh. Und gefühlt wird das Loch dann auch erstmal noch größer.

Sprichst du mit deiner Therapeutin darüber? Was sagt sie dazu?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Laralove
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Beitrag Sa., 27.11.2021, 16:20

lisbeth hat geschrieben: Sa., 27.11.2021, 10:42
Laralove hat geschrieben: Mi., 24.11.2021, 10:02 Die Therapie wird das Loch nicht weg zaubern, ich kann nicht für immer hingehen und mir Wärme geben lassen. Und diese Erkenntnis trifft mich gerade am meisten.
Nein, die Therapie wird das Loch nicht wegzaubern. Und sie wird auch nicht endlos weiter gehen.
Aber du kannst nach und nach lernen, dich selbst besser zu umsorgen und liebevoller mit dir selbst umzugehen.
Ein (gestopftes) Loch oder eine Narbe wird immer bleiben. Aber das muss dich nicht daran hindern ein gutes Leben zu haben.

Und gleichzeitig kann die Therapie auch ein Raum sein, um das zu betrauern, was du nicht haben konntest. Ich habe für mich gemerkt, dass es für mich schon wichtig ist, das anzuerkennen, bevor ich weiter nach vorne schauen kann.

Und um beim Socken-Bild zu bleiben: das ist dann vielleicht so, als ob man die Ränder des Lochs ein wenig begradigt und die ausgefransten Stellen ein wenig glättet, weil sonst ein vernünftiges Stopfen des Loches und Fädenspannen und Verweben gar nicht möglich ist. Und das tut auch erstmal ziemlich weh. Und gefühlt wird das Loch dann auch erstmal noch größer.

Sprichst du mit deiner Therapeutin darüber? Was sagt sie dazu?
Nein ich spreche bisher nicht darüber.. Weil es jetzt erst so stark aufgetreten ist und weil ich mich schäme

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 27.11.2021, 16:36

Laralove hat geschrieben: Sa., 27.11.2021, 16:20 Nein ich spreche bisher nicht darüber.. Weil es jetzt erst so stark aufgetreten ist und weil ich mich schäme

Ich würde mal sagen, der wachgerufene Schmerz gehört mit der Scham zusammen zu einem ganzen Konglomarat an in einer eher miesen Kindheit von zurückweisenden, abwertenden, desinteressierten, gewalttätigen etc Bezugspersonen verursachten Emotionen.

Ich würde die Sehnsucht/Schmerz und Defizitgefühl/Scham thematisch nicht getrennt sehen. Das eine ist halt eher nach aussen projiziert und das andere nach innen.

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