An einer Traumatherapie-Studie teilnehmen
Es muss per Zufall sein, damit eine Vergleichbarkeit hergestellt ist. Später kann man dann sowas sagen: von 200 Leuten mit demselben Hintergrund haben 100 an A teilgenommen und 30 haben davon profitiert und 100 Leute haben an B teilgenommen und 65 haben davon profitiert. Steckt man die aufgrund ihrer Vorgeschichte alle gleich in A, weil man das für das passende Verfahren hält, dann gewinnt man gar keine Erkenntnisse.
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Das ist halt das Problem an einer Studie, es muss ja eine Vergleichbarkeit entstehen, die würde es nicht, würde man alle mit ähnlichem Hintergrund in die gleiche Variante stecken.
Das ist aber eigentlich sehr einfach zu verstehen
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Montana hat geschrieben: ↑Do., 18.11.2021, 14:36 Es muss per Zufall sein, damit eine Vergleichbarkeit hergestellt ist. Später kann man dann sowas sagen: von 200 Leuten mit demselben Hintergrund haben 100 an A teilgenommen und 30 haben davon profitiert und 100 Leute haben an B teilgenommen und 65 haben davon profitiert.
Das funktioniert aber nur wenn die Betroffenen gleiche Therapiebedürfnisse haben und zwei Methoden gegeneinander probiert werden die den selben Bedarf abdecken. Also zB zwei Verhaltenstherapieansätze für Betroffene die eine Verhaltenstherapie machen wollen.
Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Verfahren werden von Betroffenen aufgesucht, die bereits wissen welchen Typ Therapie sie in ihrer jeweiligen Situation brauchen.
Manche Leute mit Trauma brauchen mehr was ressorurcenorientiertes zur Stabilisierung und andere brauchen die Aufarbeitung von schmerzhaften Themen der Vergangenheit. Sowas kann man nicht einfach per Zufall zulosen.
In dem Szenario werden einfach alle Betroffenen die in der Gruppe gelandet sind wo sie nicht das bekommen haben was sie eigentlich gebraucht hätten die Therapie halt einfach vorzeitig abbrechen. Was keinerlei Aussagekraft über die generelle Wirksamkeit des Therapieverfahrens bringt, wenn da Leute per Zufall reingesteckt werden für die es grundlegend das falsche Verfahren ist.
Solche Abbrecher und Fälle von kein Fortschritt sagen dann nichts über die Brauchbarkeit des Therapieverfahrens generell aus. Es sagt nur aus, dass es für diese individuellen Personen nicht das richtige Verfahren war.
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Es ist eine Studie und keine selbstgewählte Therapie, da muss man halt abstriche machen.
Ansonsten kann man sich ja eine "richtige Therapie" suchen. Eine Studie kann nicht alles bieten,
aber sorry das weiss man eigentlich
Ansonsten kann man sich ja eine "richtige Therapie" suchen. Eine Studie kann nicht alles bieten,
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@münchnerkindel: Bravo, Du bringst es auf den Punkt!
Nur um mal zu verdeutlichen, welche Auswüchse das annehmen kann: Ich wurde im Rahmen eines Übergriffs gewürgt/am Hals verletzt => Stimmprobleme. Und die TfP meinte tatsächlich, ich könne nicht sprechen, weil mich meine Mutter als Kind nicht verstanden hätte und ich jetzt mit meinem Gesprächspartner die Bindungserfahrung mit meiner Mutter wiederhole. Und für solch einen Irrsinn zahlt die Kasse Geld.
Das geht jetzt aber nicht gegen die TE, die ja genau das gegenteilige Bedürfnis hat.
Nur um mal zu verdeutlichen, welche Auswüchse das annehmen kann: Ich wurde im Rahmen eines Übergriffs gewürgt/am Hals verletzt => Stimmprobleme. Und die TfP meinte tatsächlich, ich könne nicht sprechen, weil mich meine Mutter als Kind nicht verstanden hätte und ich jetzt mit meinem Gesprächspartner die Bindungserfahrung mit meiner Mutter wiederhole. Und für solch einen Irrsinn zahlt die Kasse Geld.
Das geht jetzt aber nicht gegen die TE, die ja genau das gegenteilige Bedürfnis hat.
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In der Not und bei dem Mangel greift mensch eben zu jedem Strohhalm, es könnte ja auch sein, man wird der richtigen Gruppe zugelost. Münchnerkindel hat das m.E. ganz richtig dargestellt: Die Statistik ist m.E. für die Katz, weil man ja nicht weiss, welche Ausgangsbedingungen die TN hatten. Es sei denn, man unterstellt allen mit Gewalterfahrungen durch Bezugspersonen in der Kindheit schlimme Familien. Kann doch aber sein, es gibt gute Lehrer, Pfarrer, Heimerzieher, Onkel, Tanten...Oder stützende Eltern, wenn es der Lehrer, Pfarrer etc. war.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Do., 18.11.2021, 19:11 Es ist eine Studie und keine selbstgewählte Therapie, da muss man halt abstriche machen.
Ansonsten kann man sich ja eine "richtige Therapie" suchen. Eine Studie kann nicht alles bieten,
aber sorry das weiss man eigentlich
Da man vorher aber nicht weiss, ob nicht zufällig eine Schieflage der Ausgangsbedingungen bei der Gruppenzuteilung vorliegt, gibt das m.E. keine validierbaren Ergebnisse.Ich kann ein Lied davon singen, mit psych. krankem Familienmitglied, aber ansonsten stabilen Rahmenbedingungen werde ich immer wieder in die Bindungsgestörtenecke gestellt. Bis dahin, dass mir unterstellt wurde, das traumatische Ereignis im Erwachsenenalter hätte gar nicht stattgefunden.
Doch, natürlich weiß man, welche Ausgangsbedingungen die Teilnehmer hatten. Man braucht sie nur fragen, wenn man diese Informationen für die Studie haben möchte.
Und natürlich sind nicht alle gleich. Sie unterscheiden sich in allem, was das Leben zu bieten hat. Das ist ja das große Problem mit Studien in diesem Bereich. Die Komplexität ist quasi unendlich, eine wirkliche Vergleichbarkeit nie zu erzielen und die Anzahl der Teilnehmer sowieso auch viel zu klein für belastbare Ergebnisse. Tabletten gegen hohen Blutdruck sind leichter per Studie zu untersuchen.
Und natürlich sind nicht alle gleich. Sie unterscheiden sich in allem, was das Leben zu bieten hat. Das ist ja das große Problem mit Studien in diesem Bereich. Die Komplexität ist quasi unendlich, eine wirkliche Vergleichbarkeit nie zu erzielen und die Anzahl der Teilnehmer sowieso auch viel zu klein für belastbare Ergebnisse. Tabletten gegen hohen Blutdruck sind leichter per Studie zu untersuchen.
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Auf jeden Fall sollte man Psychotherapien in Studien ausschliesslich an Kranken ausprobieren, die genau das Therapieverfahren auch machen wollen.Montana hat geschrieben: ↑Do., 18.11.2021, 19:49
Und natürlich sind nicht alle gleich. Sie unterscheiden sich in allem, was das Leben zu bieten hat. Das ist ja das große Problem mit Studien in diesem Bereich. Die Komplexität ist quasi unendlich, eine wirkliche Vergleichbarkeit nie zu erzielen und die Anzahl der Teilnehmer sowieso auch viel zu klein für belastbare Ergebnisse. Tabletten gegen hohen Blutdruck sind leichter per Studie zu untersuchen.
Also man schreibt jede Studie aus, indem man genau erklärt wie das Verfahren funktioniert und welche Diagnose die Probanden haben sollen.
Dann sind die Ergebnisse bei Studien zu verschiedenen Therapieformen für die gleiche Diagnose komplett vergleichbar.
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mk, interessant dass du so genau weisst wie man Studien anlegt.
Eine Studie ist kein Wunschkonzert. Und da man bei einer Therapiestudie logischerweise keine Placobos einsetzen kann geht es nur so.
Zumal Laien nicht wirklich beurteilen können was für sie besser ist, höchstens nach Geschmack, Vorliebe, Bauchgefühl. Und genau diese Auswahlmöglichkeit gibt es nunmal nicht in einer Studie.
Es wird ja niemand gezwungen teilzunehmen.
Eine Studie ist kein Wunschkonzert. Und da man bei einer Therapiestudie logischerweise keine Placobos einsetzen kann geht es nur so.
Zumal Laien nicht wirklich beurteilen können was für sie besser ist, höchstens nach Geschmack, Vorliebe, Bauchgefühl. Und genau diese Auswahlmöglichkeit gibt es nunmal nicht in einer Studie.
Es wird ja niemand gezwungen teilzunehmen.
Außerdem würden unbekannte Einflüsse auf die Wahl der Teilnehmer (z.B. Meinungen in sozialen Medien über bestimmte Therapiekonzepte) die Ergebnisse verzerren. Sie wären unbrauchbar.
Und mitmachen sollte man eben nur, wenn man mit jeder der möglicherweise zugelosten Therapieformen einverstanden ist. So wie man auch bei Medikamenten-Studien nicht entscheiden darf, ob man gern in eine Gruppe mit Wirkstoff oder ohne möchte.
Und mitmachen sollte man eben nur, wenn man mit jeder der möglicherweise zugelosten Therapieformen einverstanden ist. So wie man auch bei Medikamenten-Studien nicht entscheiden darf, ob man gern in eine Gruppe mit Wirkstoff oder ohne möchte.
Ich denke mal ganz allgemein wird ja keine Studie Therapieverfahren für eine Erkrankung einbeziehen, wo von vornherein klar ist, dass dieses Verfahren null auf die Erkrankung passt.
Natürlich muss dann der Patient randomisiert einer der möglichen Therapieformen zugeteilt werden, sonst wäre das alles komplett sinnlos. Denn es geht ja genau darum, dass die Leute einer Gruppe sich unterscheiden, und es keine systematischen Unterschiede gibt zwischen den verschiedenen Gruppen, das ist ja was alles konstant hält außer eben dem Therapieverfahren. Und da ist es für die Studie natürlich genau so wichtig zu sehen, für wen die Methode NICHT funktioniert. Also kann man das nicht perfekt zuteilen.
Kann natürlich total nach hinten losgehen im Einzelfall was sicherlich sehr mies ist, aber ich denke darüber wird man auch zu genüge aufgeklärt wenn man bei sowas teilnimmt. Das würde ich zumindest hoffen.
Natürlich muss dann der Patient randomisiert einer der möglichen Therapieformen zugeteilt werden, sonst wäre das alles komplett sinnlos. Denn es geht ja genau darum, dass die Leute einer Gruppe sich unterscheiden, und es keine systematischen Unterschiede gibt zwischen den verschiedenen Gruppen, das ist ja was alles konstant hält außer eben dem Therapieverfahren. Und da ist es für die Studie natürlich genau so wichtig zu sehen, für wen die Methode NICHT funktioniert. Also kann man das nicht perfekt zuteilen.
Kann natürlich total nach hinten losgehen im Einzelfall was sicherlich sehr mies ist, aber ich denke darüber wird man auch zu genüge aufgeklärt wenn man bei sowas teilnimmt. Das würde ich zumindest hoffen.
Das passiert in freier Wildbahn auch und die Konsequenz ist dann, dass man mit dieser Therapie aufhört. Für eine Studie ist auch ein Abbruch eine interessante Information.
@lisbeth
auch danke an dich.
Gerne versuche ich die Fragen zu beantworten.
auch danke an dich.
Gerne versuche ich die Fragen zu beantworten.
Ja, da denke ich jetzt mal die nächsten Tage in Ruhe drüber nach.lisbeth hat geschrieben: ↑Di., 16.11.2021, 07:45Der Grund war relativ schnell eine Trauma-Therapie beginnen zu können."Was waren deine Gründe für die Teilnahme? "
Nach einer sehr schlimmen Therapieerfahrung vor einigen Jahren, mit der ich nicht abschließen konnte, war ich getrieben von eine "Sinnsuche", in der Hoffnung dass dann endlich Ruhe einkehren möge. Wenns schon für mich so schlecht lief, wollte ich durch die Teilnahme dazu beitragen, Therapien zu verbessern damit traumatisierten Menschen in Zukunft hoffentlich bessere Hilfe bekommen.
ca. dreiviertel Jahr"Wie lange läuft die Studie schon (für dich)?"
Ich merke, dass man die Therapie nicht so gut an meine Bedürfnisse anpassen kann aufgrund der wissenschaftlichen Vorgaben. Auch bin ich zwischenzeitlich nicht mehr so verbissen hinter dieser Sinnsuche als Ziel her, mit dem ich ja eher bei anderen als bei mir selbst bin. Das Erkennen und angstfreie Formulieren von eigenen Bedürfnissen lerne ich jetzt erst so langsam. Als sehr belastend erlebe ich die Diagnostiktermine, da sind dann eben wissenschaftliche Mitarbeiter, das sind keine Therapiestunden. Was mir wirklich Angst macht ist die bevorstehende Traumakonfrontation, von der ich meine sie ist nicht die richtige Vorgehensweise für mich. Außerdem denke ich zwischenzeitlich, dass ich was anderes brauche."Magst du vielleicht ein bisschen mehr über die Gründe schreiben, warum du über einen Studienausstieg nachdenkst?
Was läuft gut, was läuft für dich weniger gut?"
Weil ich eine Verschlechterung befürchte und keine weitere Traumatisierung IN der Therapie möchte."Und warum wäre das, was nicht so gut läuft ein "dealbreaker" für dich?"
Auch in "normalen" Therapien (also ohne Studienteilnahme) gibt es Phasen, die weniger gut laufen, wo es an allen Ecken hakt, wo man den ganzen Prozess in Frage stellt. Wäre vielleicht nicht verkehrt, für sich die Frage zu stellen, ob das so ein "Zwischenhänger" ist, oder ob es grundsätzlich nicht gut für dich passt.
Zuletzt geändert von pustefix am Do., 18.11.2021, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
@ mk
danke auch für deinInteresse.
Ich muss erst noch lernen was mir gut tut und probieren geht über studieren.
danke auch für deinInteresse.
Da bist du halt einfach weiter als ich.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Di., 16.11.2021, 22:01 Ich würde sowas auch nur machen, wenn ich mir denke, genau die hier getestete Therapieform könnte für meine Problematik die passende sein.
Ich muss erst noch lernen was mir gut tut und probieren geht über studieren.
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Angst vor der Traumakonfrontation ist sehr sehr normal!
Nur sollte ein Konfrontation nur bei ausreichender Stabilität erfolgen und wenn Therapeut wie Patient sich wirklich einig sind, das wirklich wollen. Nicht weil es in Stunde xy in der Studie dran ist.
ich hab irgendwo gelesen das sind insgesamt nicht viele Therapiestunden, finde es aber nicht mehr.
Wie viele Stunden sind es denn insgesamt?
Du MUSST auch in dieser Studie keine Konfrontation mitmachen.
Du kannts das ablehnen, du kannst die Konfrontation jederzeit abbrechen / unterbrechen
Und du kannst und solltest das so lange vorab mit der Therpeutin klären wie es für DICH passt!
Nur sollte ein Konfrontation nur bei ausreichender Stabilität erfolgen und wenn Therapeut wie Patient sich wirklich einig sind, das wirklich wollen. Nicht weil es in Stunde xy in der Studie dran ist.
ich hab irgendwo gelesen das sind insgesamt nicht viele Therapiestunden, finde es aber nicht mehr.
Wie viele Stunden sind es denn insgesamt?
Du MUSST auch in dieser Studie keine Konfrontation mitmachen.
Du kannts das ablehnen, du kannst die Konfrontation jederzeit abbrechen / unterbrechen
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