Wie viel Therapie habt ihr, wie viel ist normal?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Bluemoon123
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Beitrag Sa., 25.09.2021, 22:45

urmely hat geschrieben: Sa., 25.09.2021, 10:49 Vor ca. 4 Wochen wurde ein Antrag zur Kurzzeittherapie (PTV1) gestellt. Von der Kasse bisher keine Ablehnung, aber auch noch keine Bestätigung an mich gekommen.
Das finde ich sehr seltsam und da würde ich mal genauer bei der Krankenkasse nachfragen. Ich kenne das von meiner Krankenkasse eigentlich nur, dass die fast postwendend auf die Anträge zur Kurzzeittherapie reagierten. Also ich habe jeweils an einem Donnerstag Abend den Antrag bei meinem Thera unterschrieben (da gehe ich davon aus, dass der erst am Freitag weggeschickt wurde) und am Dienstag drauf hatte ich schon die Bestätigung der Krankenkasse in meinem Briefkasten. Das war so bei der KZT1 und KZT2.
Lediglich bei der Umwandlung von der Kurz- in die Langzeittherapie hat es länger gedauert, weil da ein Gutachterverfahren mit ins Spiel kommt. Aber für die Kurzzeittherapie braucht es keinen Gutachter, die werden normalerweise von der Krankenkasse sofort genehmigt.
4 Wochen finde ich extrem lange für einen Antrag ohne Gutachter. Da hätte ich den Verdacht, dass irgendwas nicht stimmt; also vielleicht Antrag nicht eingegangen, oder die Bestätigung verloren gegangen.

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 25.09.2021, 22:54

Ich hab noch nie etwas davon gehört, dass "richtige" Therapie nur 25 min bei jemandem gedauert hätte.
Ich hatte immer 50 min/Woche. In der letzten meist 100 min alle 2 Wochen.

Würde auch meinen, dass du mit den 25 Minuten nicht weit kommst. Den Plan mit einem nicht-kassenzugelassenen finde ich auch gut.

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urmely
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Beitrag So., 26.09.2021, 08:52

Befeuert durch eure Antworten habe ich gerade die Suche nach einem Therapieplatz wieder aufgenommen. Dabei ist mir ein psychotherapeutisch tätiger Arzt, TP, untergekommen, der wohl seit kurzem hier an meinem Wohnort eine Praxis hat. In den meisten einschlägigen Portalen ist er noch mit der Adresse der Klinik vermerkt, in der er tätig war. Ich habe ihn auf der KV-Arztsuche-Seite gefunden. Dort war er im Frühjahr definitiv noch nicht gelistet.

Da seine Telefonzeiten leider so sind, dass ich ihn kommende Woche nicht anrufen kann, da ich jedes Mal selbst bei einem Arzttermin bin, habe ich gerade kurzerhand eine Anfrage per Mail geschickt.

Ich "kenne" diesen Arzt insofern, dass meine Tochter mit einem der Söhne 8 Jahre zur Schule ging und ich mit der Mutter in dieser Zeit ehrenamtlich einige Zeit in der Schulküche zusammengearbeitet habe. Ihn kenne ich nur vom Sehen.

Wenn er einen Platz frei hätte, wäre das wie ein 6er im Lotto :pfeifen:
Drückt ihr mir die Daumen?

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urmely
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Beitrag So., 26.09.2021, 08:57

Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 25.09.2021, 22:45 4 Wochen finde ich extrem lange für einen Antrag ohne Gutachter. Da hätte ich den Verdacht, dass irgendwas nicht stimmt; also vielleicht Antrag nicht eingegangen, oder die Bestätigung verloren gegangen.
Du hast recht. Ich habe in den Unterlagen meines Sohnes nachgeschaut. Der Bescheid für die KZT kam ca. 1 Woche nach Antragstellung, für die LZT waren es knapp 5 Wochen.

Dann werde ich Dienstag meinen Thera mal darauf ansprechen, wann er den Antrag weggeschickt hat. Irgendwie wird mein Gefühl, dass bei ihm irgendwas nicht stimmig ist immer stärker.

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lisbeth
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Beitrag So., 26.09.2021, 09:13

Bei Anträgen ohne Gutachter hat die Krankenkasse 3 Wochen Zeit (ab Zugang bei der KK) für eine Entscheidung. Bei Anträgen mit Gutachter sind es 5 Wochen. Manche Kassen schicken aber auch bei "gutachterfreien" Anträgen schon gar keine Bewilligungen mehr raus, was ziemlich schräg ist und sicherlich auch dann im Nachgang mehr Arbeit macht als die Kasse sich dadurch einzusparen erhofft, weil Nachfragen kommen usw. Therapeut fragen ist eine gute Idee. Oder auch bei deiner Krankenkasse mal anrufen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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urmely
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Beitrag So., 26.09.2021, 09:23

lisbeth hat geschrieben: So., 26.09.2021, 09:13 Oder auch bei deiner Krankenkasse mal anrufen.
Ich kann doch nicht mit meiner Krankenkasse telefonieren, ohne dem Herzkasper nahe zu sein :red:

Da die Bewilligung für meinen Sohn für KZT im Juni kam, gehe ich mal davon aus, dass für mich auch eine kommen sollte. Es kann aber gut sein, dass der Thera den Antrag erst nach seinem letzten Urlaub weggeschickt hat, dann wäre das erst letzte Woche gewesen. Ich hab ihn 3 Wochen vorher unterschrieben, aber das heißt ja nichts.


Waldschratin
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Beitrag So., 26.09.2021, 09:52

Bei all dem, was sich dieser Thera so leistet, würde ich den Herzkasper riskieren und selber bei der KK nachfragen, ob der überhaupt den Antrag eingereicht hat oder der noch irgendwo im Wust seines Schreibtisches vergammelt.

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass dieser andere Thera seinen Job weitaus besser macht und du einen Platz kriegen kannst bei ihm! :thumbsup:

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chrysokoll
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Beitrag So., 26.09.2021, 20:25

Körpertherapie wird sowieso nicht von der Kasse bezahlt, also auch nicht im Kostenerstattungsverfahren

Aber mit einem Plan B im Hinterkopf kannst du auf mehr Therapie beharren und eine Lösung einfordern.
Denn so bringt das nichts und du verplemperst wertvolle Therapiestunden.

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urmely
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Beitrag Mi., 22.11.2023, 18:58

Irgendwie muss ich mich leider nochmal mit dem Thema auseinandersetzen, weil der PT sich gerade durch sein Verhalten und seine "Angriffe" in Schreiben an Ämter wieder in mein Bewusstsein drängt.

Es gab nach dem letzten Posting in diesem Thread und nach meinem Klinikaufenthalt von 11/2021 bis 02/2022 eine Verbesserung in dem Sinne, dass ich dann fast immer 50-Minuten-Termine hatte, die fest geplant am gleichen Wochentag zur gleichen Uhrzeit stattfanden. Im besten Fall alle 2 Wochen, meistens kam nach 2 solchen Terminen dann aber eine 4-Wochen-Pause, weil der Therapeut seine Praxis für 1 Woche geschlossen hat und dadurch ausfallende Termine nicht irgendwo reingeschoben wurden. Letztendlich hatte ich von Anfang 02/2021 bis zum Therapieabbruch Ende 09/2022 insgesamt 25 Therapietermine + 1 Sprechstundentermin bei diesem Therapeut.

Mit dem LZT-Antrag hat er es dann ähnlich spannend gemacht, wie mit dem KZT-Antrag. Ende Mai 2022 durfte ich das Formular unterschreiben. Am 16.8.2022 hat er den Antrag dann an die Kasse geschickt. Mir hat er aber schon im Juli erzählt, dass alles schon dort sei. Dieses Mal habe ich mich aber getraut bei der Kasse anzurufen.

In seinem lange hinausgezögerten "Bericht" ans Versorgungsamt wegen meines Widerspruchs zum GdB schrieb er dann:

"[...] Im psychopathologischen Befund imponierte die Patientin als sehr misstrauisch. Es gab hier immer wieder Konflikte bezüglich der von ihr fordernd eingebrachten Forderungen nach einem engmaschigeren Therapiesetting. Ich kann ihr Kontakt [sic!] und Beziehungsverhalten mir gegenüber u.a. als wiederholt manipulativ und querulatorisch beschreiben und ansonsten waren die Therapiegespräche gekennzeichnet von häufigen Missverständnissen. Meine therapeutischen Bemühungen basale Übereinkünfte im Sinne eines Aufbaus einer konstruktiven therapeutischen Beziehung mit der Klientin zu schaffen, sind mir nicht gelungen. Ich überlasse es Ihnen, aus dieser Schilderung die alltäglichen Funktionsbeeinträchtigungen der Klientin zu ermessen, wobei ich hier nur wiedergeben kann, was ich selbst in der Praxis gesehen und gehört habe."

Das ist mehr oder weniger der komplette Bericht, den er nach 4 Monaten ans Versorgungsamt geschickt hat.

Was mich im Nachhinein wundert: wieso hat er überhaupt noch den Langzeittherapieantrag gestellt, wenn die Arbeit mit mir so schrecklich war? Er hätte sich den Gutachterbericht ja sparen und sagen können, dass eine Therapie mit mir nicht möglich ist.

Ich denke, dass dieser Bericht von ihm die Reaktion darauf ist, dass ich nach der 1. LZT-Stunde die Therapie abgebrochen habe (wobei er mich selbst dadurch unfreiwillig "unterstützt" hat, dass ich 3 Termine hintereinander mit jeweils 1 Monat Abstand hatte und so emotional Abstand zu ihm gewinnen konnte).

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Kreativus50
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Beitrag Mi., 22.11.2023, 20:58

Oh, man, liebe Urmely! Was ich da lese, macht mich so wütend und betroffen. Wenn Du da nicht schon weg wärest, würde ich laut rufen "Renn, so schnell Du kannst!" Die Gestaltung des Settings, die Schlampereien und Lügen bei den Beantragungen und als Gipfel der absolut unverschämte Bericht ans Versorgungsamt! Ich komme aus dem Kopfschütteln gar nimmer raus.

Gut, dass Du gegangen bist. Hast Du jetzt Unterstützung und wie kommst Du mit den Vorfällen klar?
Ich finde das so gravierend, dass ich Dir eine Beschwerde bei der Kammer oder zunächst eine Beratung beim Ethikverein nahelegen möchte. Natürlich nur, wenn das für Dich infrage kommt. Nur, dass Du um die Möglichkeiten weißt.

Habe ähnliches selbst erlebt (bzw. durchlitten) und damit auch Jahre danach punktuell noch zu kämpfen, zusätzlich zu dem anderen Mist, der schon da war.
Es tut mir leid, dass er mit Dir so umgesprungen ist. Das ist unter aller Würde.

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urmely
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Beitrag Mi., 22.11.2023, 21:51

Kreativus50 hat geschrieben: Mi., 22.11.2023, 20:58 Hast Du jetzt Unterstützung und wie kommst Du mit den Vorfällen klar?
Ich hatte lange Zeit gedachte, dass ich es gut verwunden habe. Aber gerade ist alles wieder sehr präsent, was aber auch daran liegt, dass ich auf Herausgabe einer Kopie der Krankenakte gegen ihn klage, weil er mir diese mit fadenscheinigen Begründungen und Hinweisen auf meine angeblich nicht vorhandene psychische Stabilität verweigert.

Nach 2maliger Aufforderung, mir eine Kopie zukommen zu lassen (die 1. hat er ignoriert, bei der 2. hat er versucht, mich hinzuhalten, indem er immer wieder zurück geschrieben hat, ich möge bitte benennen, welche Dokumente aus der Akte ich haben möchte, meine Anforderung war "eine Kopie der kompletten Akte"), habe ich alles einem Anwalt übergeben mit der Bitte, Klage einzureichen. Der Anwalt hat es auch noch einmal mit einer Aufforderung versucht, die mit einem 2,5 seitigen Schreiben beantwortet wurde, wie kaputt ich sei und wie belastend seine Arbeit mit mir war. Außerdem schrieb er, dass er nur eine Aktenkopie an mich gibt, wenn ihn ein Gericht dazu verurteilt.
Mein Anwalt hatte bis zu diesem Zeitpunkt mit mir nur per Email Kontakt und bat mich aufgrund des Schreibens, zu ihm in die Kanzlei zu kommen, damit er mich persönlich kennenlernen kann. Wir verstehen uns seither blendend :-D

Psychologische Unterstützung habe ich keine. Ich habe im März eine neue Therapeutin gefunden. Sie hat auch das Kontingent übernehmen können, das von diesem Psycho noch da war. Allerdings hatte sie dann am Tag vor meiner ersten Therapiestunde Anfang April einen Unfall und ist seither AU, noch mindestens bis zum Ende dieses Jahres. Ich stehe in losem Mailkontakt mit ihr und könnte sicher im Notfall irgendeine Unterstützung von ihr bekommen.
Kreativus50 hat geschrieben: Mi., 22.11.2023, 20:58 Ich finde das so gravierend, dass ich Dir eine Beschwerde bei der Kammer oder zunächst eine Beratung beim Ethikverein nahelegen möchte. Natürlich nur, wenn das für Dich infrage kommt. Nur, dass Du um die Möglichkeiten weißt.
Bei der Kammer habe ich mich schon 2x über ihn beschwert, da geht nix mehr. Die erste Beschwerde habe ich geschrieben, als er mich mit seinen Rückfragen hinhalten wollte, anstatt mir eine Aussage dazu zu geben, bis wann ich die Akte bekomme. Die Kammer sah darin kein Vergehen und meinte, ich könnte ja mit einem Anwalt dagegen vorgehen.

Die 2. Beschwerde schrieb ich, als ich vom Versorgungsamt erfahren habe, dass über meinen Widerspruch gegen den GdB seit Monaten nicht entschieden werden konnte, da von diesem Psycho die Anfragen nach einem Bericht trotz Mahnung nicht beantwortet wurden. Die Kammer hat nachgehakt, vom Psycho-Anwalt ein Schreiben bekommen, dass das Versorgungsamt an der Verzögerung schuld sei und mir das so weiter gegeben. Ich hatte zwischenzeitlich mit dem Versorgungsamt telefoniert, hatte alle Daten, wann wer was geschickt hat und habe diese, zusammen mit dem unsäglichen "Bericht" an die Kammer geschickt, um darzulegen, dass das Versorgungsamt nichts verzögert hat und dass der Bericht das Papier nicht wert ist, auf dem er getippt wurde. Vor ein paar Tagen kam die Antwort: über den Inhalt des Berichts könnte man nichts sagen und der Rest wäre wohl nicht zu beanstanden, letztendlich wäre ja ein Bericht ans Amt gegangen. Irgendwas stand noch im letzten Absatz, dass ich klagen könnte oder so, aber dafür sind mir letztendlich meine Nerven zu schade. Am 9.1.2024 haben wir Gerichtstermin, mein Anwalt ist zuversichtlich, dass wir die Akte bekommen und danach habe ich keinen Grund mehr, an diesen Psycho auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
Meinem Widerspruch gegen den GdB30 wurde stattgegeben, ich habe jetzt 50.

Manchmal hätte es mich schon gereizt, nach anderen "Opfern" zu suchen. Ich kann nicht die einzige sein, die er so "behandelt" hat. Wenn ich die Akte habe, werde ich auf jeden Fall die eine oder andere Bewertung im Netz schreiben.
Kreativus50 hat geschrieben: Mi., 22.11.2023, 20:58 Habe ähnliches selbst erlebt (bzw. durchlitten) und damit auch Jahre danach punktuell noch zu kämpfen, zusätzlich zu dem anderen Mist, der schon da war.
Es tut mir leid, dass er mit Dir so umgesprungen ist. Das ist unter aller Würde.
Das tut mir leid für dich, dass du auch so einen Mist erleben musstest. Leider gibt es wohl mehr narzisstische Therapeut:innen, als man wahr haben möchte. Mir hat währen der Zeit geholfen, dass ich andere Therapeut:innen getroffen habe, die mir gesagt haben, dass da enorm etwas schief läuft. Trotzdem habe ich über 1 Jahr gebraucht, um diese Therapie zu beenden. Aus Erzählungen des Psychos weiß ich, dass er viele Patient:innen hat, denen er auch diese sporadischen Termine gibt und die laut seiner Aussage dafür dankbar sind (ich war ja immer nur fordernd und querulatorisch).

Was lässt dich auch Jahre danach noch damit kämpfen?

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SinnIch
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Beitrag Do., 23.11.2023, 10:34

Ich glaube, da gibt es so einige TherapeutInnen, die total ihr Ego-Ding fahren und dies vielleicht selber nicht mal merken. Und das oft nicht mal aus Boshaftigkeit, glaube ich, sondern weil diesen Leuten ja auch einfach niemand mal ihre Grenzen aufzeigt, dass sie es selber merken. In dem Job kann man es ja irgendwie immer zu Ungunsten des Patienten drehen.
Bei instabilen Patienten echt einfach gruselig. 25 Minuten ist ein Witz, da lohnt ja keine Anfahrt für. Zudem ist es ja total blöd, wenn man da keinerlei Sicherheit hat.

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Shukria
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Beitrag Do., 23.11.2023, 12:14

Was ist dir denn jetzt (noch) wichtig?

Solange du mit einem Anwalt gegen ihn vorgehst kommst du ja emotional auch nicht zur Ruhe und kannst nicht abschließen. Es wird ja alles kontinuierlich wieder aufgewühlt.

Was wünschst du dir denn zur Zeit und was konkret erwartest oder anders formuliert hättest du gerne an Unterstützung durch das Forum hier?

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Thread-EröffnerIn
urmely
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Beitrag Do., 23.11.2023, 12:26

Shukria hat geschrieben: Do., 23.11.2023, 12:14 Was ist dir denn jetzt (noch) wichtig?

Solange du mit einem Anwalt gegen ihn vorgehst kommst du ja emotional auch nicht zur Ruhe und kannst nicht abschließen. Es wird ja alles kontinuierlich wieder aufgewühlt.

Was wünschst du dir denn zur Zeit und was konkret erwartest oder anders formuliert hättest du gerne an Unterstützung durch das Forum hier?
Ich glaube, ich wünsche mir einfach Entlastung und vielleicht jemand, der das liest und sagt: so etwas habe ich auch erlebt (ist ja gestern schon passiert).

Abschließen kann ich das Ganze tatsächlich erst mit dem Gerichtstermin am 9.1.24.
Ich glaube, ich bin einfach auch ein bisschen fassungslos, dass eine Person, der ich mal zutiefst vertraut und Dinge anvertraut habe, die sonst keiner weiß, so mit mir umgeht. Im Wissen, dass ich eine Bindungsstörung/kPTBS habe und dass das Verhalten mich weiter retraumatisiert.

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Montana
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Beitrag Do., 23.11.2023, 14:07

Im Moment denke ich viel darüber nach, dass einen guten Therapeuten ausmacht, welche Haltung er seinen Patienten (und Menschen generell) gegenüber hat. Und das meint ausdrücklich keine erlernten Regeln dazu, wie man miteinander umgeht. Sondern eher sowas wie das eigene Bild, das man vom Menschen hat, und ob man Menschen mag und Patienten als gleichwertig wahrnimmt.

Dein ehemaliger Therapeut hat ein ganz gruseliges Menschenbild. Mit diesem kann er höchstens aufgrund von erlerntem Verhalten einen Therapeuten vorspielen, aber niemals einer sein.

Du bist wahnsinnig unbequem, weil du ihm das vor Augen geführt hast. Ich kann mir fast nichts schlimmeres vorstellen, was du ihm hättest "antun" können. Jetzt geht die Geschichte ja weiter damit, dass er der Reihe nach vor verschiedenen Institutionen bloßgestellt wird. Er kann keine vernünftigen Berichte schreiben, hat vermutlich keine vernünftige Dokumentation der Therapie, hat mit den wenigen und kurzen Stunden ja sowieso schon einen Fehler gemacht, weil das anerkanntermaßen keine wirksame Therapie überhaupt zulässt. Seine Versuche der Schadensbegrenzung haben nicht funktioniert, so dass er dazu verurteilt werden wird, die Akte rauszurücken. Die ist entweder nicht existent oder nicht vorzeigbar.

Du hast überhaupt nichts falsch gemacht, außer der Grund dafür zu sein, dass ihm jetzt seine Fehler schmerzhaft auf die Füße fallen. Das ist ihm zu gönnen, denn das hat er sich redlich verdient.

Vielleicht gelingt es dir irgendwann mal, das auch so zu sehen. Es ist ungewöhnlich und mutig, dass du das bis vor Gericht durchziehst. Das macht kaum jemand und damit hat er sicher nicht gerechnet, dass das jetzt wirklich ernsthaft mal einer macht. Das ist eine richtig gute Sache und ich wünsche dir Kraft und Durchhaltevermögen, und eine Gerichtsentscheidung, die in die richtige Richtung weist. Wobei ich ganz ehrlich glaube, dass es keine Akte gibt, oder falls ja, der Inhalt nicht dazu geeignet ist, Frieden mit der Angelegenheit zu schließen. Sie könnte vielmehr der Anlass für weiteren Ärger sein, weil da Sachen drinstehen, die dich zurecht auf die Palme bringen. Das ist dann aber erst dran, wenn es dran ist.

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