Nachrichten, die bewegen (10)

[thundercook]

Sehr schade, dass die Freien Wähler es nicht über die Hürde schaffen. Sehr schön dagegen, wie die Grünen aufgrund ihrer vollständigen ideologischen Verwirrung zurückgefallen sind. Mit Habeck hätte das sicherlich ganz anders ausgesehen

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[stern]

Im Vergleich zur letzten Wahl gehören die Grünen zu den Zugewinnern. Zwischenzeitliche Umfragen sahen besser aus, aber das liegt zum Teil an gewissen Verschiebungen zwischen rot und grün (Wechselwähler bzw. taktische Wähler).

Wie lange kann sich Laschet noch halten? Wie verblendet muss man sein, um aus dem Ergebnis einen Regierungsauftrag abzuleiten.

Wer wird wohl unsere nächste Regierung stellen?

Ich denke, es wird eine Ampel werden. Jamaica wird kaum zu vemitteln sein.

[saffiatou]

Vor allem, wenn Laschet gestern in die Mikrofone sagte, er will weiterhin Kanzler werden, da seine Ergebnisse ja gut genug sind, und heute behauptet, dass er so etwas nie sagte… was für ein feiger Lügner. Gut, dass die Wähler selbst in seinem ehemaligen Wahlkreis klug genug waren, nicht cdu zu wählen.

Ich finde auch interessant, welche selbst Spitzenpolitiker selbst auf so sicheren Plätzen abgewählt wurden: Klöckner zb, Altmeier,

[stern]

Maaßen und Amthor auch. Laschet ist ein Clown. Gestern fantasiert er von seinem Regierungsauftrag. Heute versucht er das wieder als anders gemeint hinzudrehen. Und so läuft das bei ihm oft. Ich denke nicht, dass er sich halten kann.

Röttgen steht schon in den Startlöchern. Mit Röttgen oder Laschet hätten sie die Wahl womöglich holen können. Und Jamaica wäre eher vorstellbar - wären da nicht noch diverse andere Gestalten.

Die Grünen und die FDP haben erwartungsgem. bei den Jüngeren gepunktet. Wäre unklug, wenn die CDU wieder Merz als Vertreter des Zukunftsteam ins Rennen schicken, um den Grünen und der FDP Paroli zu bieten, die Zukunftsthemen besetzen.

Wer macht Armin Laschet klar, dass es vorbei ist? Die Nonchalance, mit der er sein politisches Versagen zu kaschieren versucht, ist verstörend.

Kommentar von Nico Fried, Berlin

https://www.sueddeutsche.de/meinung/las ... -1.5422703

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[Fairness]

Und Jamaica wäre eher vorstellbar - wären da nicht noch diverse andere Gestalten.

Zum Beispiel noch Scheuer und Guttenberg als Politiker dazu... und Merz, Spahn. CDU als Partei hat das Soziale, Gemeinschaftliche und Ökologie kaum im Blick, das zeigten sie über viele Jahre, mit ihren Entscheidungen und ihrem Handeln.

Und dabei, war das, wie die Wahl ausging, meiner Ansicht nach gerade auch ein Signal, dass das Soziale wieder mehr gewünscht ist, von den Auftraggebern der Regierung, den Bürgern. Ich fände es auch deswegen unpassend, wenn jetzt doch CDU wieder Teil der Regierung wäre. Aber na ja, das müssen nun die Parteien mit einander aushandeln.

[stern]

Ich glaube nicht, dass die CDU Teil der nächsten Regierung sein wird. Das wäre auch der Anfang vom Ende der Grünen und der FDP. Die Grünen würden nach Umfragen deutlich entgegen der Präferenz ihrer Wähler handeln. Und wohin das führen kann, sieht man an der Union. Und Linder wird sich auch gaaanz gut überlegen, ob er es sich leisten kann, nochmals eine Regierung platzen zu lassen, die einen Rückhalt in der Bevölkerung hätte. Das und der Kemmerich-Deal wurde damals hart abgestraft. Für Auftrieb sorgte eher Corona/Digitalisierung. Linder inszeniert sich als progressiv... ob das den Jungen gefallen würde, bei denen er punktete, wenn er sich nun Laschet anbiedern würde?

Geht jetzt meiner Meinung eher darum, dass jeder noch eine möglichst gute Position für sich herausholen will.
Und wie sich Laschet und die Union möglichst gesichtswahrend agiert, um sich neu aufzustellen.

Die Klöcknerin tritt von sich aus nicht mehr in RLP an. Guttenberg wird keine Ambitionen mehr haben, aber wer weiß, wer sich jetzt alles ins Spiel bringt.^^ Müsste jemand sein, der wirklich Erneuerung verkörpern kann. Das sind nicht Leute wie Merz, Schäuble, Scheuer, Klöckner und wie sie alle heißen. Die Union punktete bei Älteren und im Süden... aber das bricht weg.
Vielleicht klappt es für Röttgen im dritten Anlauf, wer weiß.

Euphorisch sind aktuell wahrscheinlich die wenigsten. Auch die AfD ist nicht so wirklich glücklich. Köstlich, dass sie mit einem öffentlich ausgetragenen Machtkampf starteten (Meuthen versus Weidel).

[Fairness]

Euphorisch sind aktuell wahrscheinlich die wenigsten. Auch die AfD ist nicht so wirklich glücklich. Köstlich, dass sie mit einem öffentlich ausgetragenen Machtkampf starteten (Meuthen versus Weidel).

Das ist mir auch öfters aufgefallen, dass sie es irgendwie schaffen, sich selbst zu zersetzen. Meine Hypothese dazu ist, dass es damit zu tun haben könnte, dass es hauptsächlich der Hass ist, welcher sie verbindet, anstatt produktive Lösungen und Ideen. Dieser wirkt sich langfristig dann auch partei-intern aus... denn ich glaube, Hass hat noch nie was Produktives und Dauerhaftes erschaffen.

[stern]

Die Macht- und Richtungsfragen waren von Anfang an prägend. Unvergessen auch der Showdown zwischen Lucke und Petry, Petry und Meuthen and so on. Schlimm finde ich, dass sie in Sachsen und Thüringen so stark sind. Eine Partei mit rechtsextremen Strömungen in den Reihen, die vom Verfassungsschutz ja auch beobachtet werden.

Ich denke, der eine oder andere treue Corona-Ausschuss-Zuhörer wird "Die Basis" gewählt haben, die Querdenkerpartei. Die werden der AfD auch manche Stimme abgeluchst haben. Die Basis erhält jetzt zu allem Überfluß auch noch Geldmittel für die Parteifinanzierung, weil sie mehr als 1% der Stimmen holten. Die AfD wird bleiben.

[saffiatou]

Das und der Kemmerich-Deal wurde damals hart abgestraft. Für Auftrieb sorgte eher Corona/Digitalisierung. Linder inszeniert sich als progressiv... ob das den Jungen gefallen würde, bei denen er punktete, wenn er sich nun Laschet anbiedern würde?

Der Denkzettel an Lindner ist meiner Meinung nach zu klein gewesen, es hat mich gewundert, wie viele diese Partei noch gewählt haben, aber vielleicht auch nur, weil sie Laschet nicht wollten. Ihn zu verhindern war tatsächlich entscheidend. Aber ich traue Lindner alles Böse zu um an die Macht zu kommen und durchzusetzen was ER will. Lieber hätten die Grünen und die SPD mehr Stimmen bekommen sollen und wären nicht auf Lindner angewiesen. Wenn er nicht wäre und Kubicki nicht, wäre die Partei vielleicht nicht so grausig.

Wie traurig finde ich Laschet, dem sollte wirklich mal jenden schütteln, damit er wieder aufwacht und in der Realität landet. Ich bin gespannt, wie da die Aufarbeitung stattfindet.

[stern]

Die Linke hat auch verloren. Ein Teil wird zu Scholz übergesiedelt sein, um Laschet zu verhindern. Mit den Fantasien eines Nato-Austritts, usw. wird sie sich auch selbst geschadet haben. Wagenknecht hat auch teils gegen die eigene Partei agiert, usw.

Ich hoffe, wir haben noch dieses Jahr eine Regierung. Aber solange Merkel noch da ist, ist das hoffentlich zu überbrücken.

Ich denke, eine Partei erhält den Kanzler (Scholz), eine den Vize (Habeck) und die FDP beansprucht dann vllt. den Bundespräsidenten. Aber bitte nicht Kubicki.

[saffiatou]

Ich finde auch ein Bundespräsident soll präsidial sein und zuhören können, Kubick hört sich selbst zu gerne, außerdem ist er ein Chauvinist und Sexist. Er hat auch ein paar Altlasten in seiner Vergangenheit (Mülldeponie).

Scholz als Kanzler, ist gut, Harbeck als Außenminister super, aber auch Umwelt. Lindner als ?? Finanzen denke ich wird er fordern, oder Verteidigung, Inneres?? oh nein! die Schuhe sind alle viel zu groß für ihn. Landwirtschaft? Leider gibt es keinen Postminister mehr: ab und zu das Porto erhöhen und eine schöne Briefmarke wählen, das wäre das Richtig für ihn, da kann er wenig Dummheiten machen.

[Fairness]

Was mich noch besorgt macht, ist der heutige Zeitgeist, die gesellschaftlichen Werte, welche sich in den bisherigen Prioritäten vieler Länder spiegeln, welche das einfacher zulassen, dass es Gruppen von Menschen gibt, welche leicht zu manipulieren und für phantastische Hypothesen zu begeistern sind.

Das hat für mich doch mit Armut, fehlender Bildung und Chancenungleichheit zu tun, mit dem Umfeld, in welchem sie sich befinden. Und ich glaube, je mehr sich diese Faktoren verfestigen oder sogar verstärken, desto mehr Konspirationstheoretiker- und querdenken-ähnlicher Gruppen werden sich bilden.

Ich finde das sehr erstrebenswert, dass die Unterschiede möglichst klein werden. Das ist ein der Gründe, warum ich mich da irgendwie über die Querdenker auch kaum aufregen kann, ich finde, für diese Entwicklung trägt die gesamte Gesellschaft die Verantwortung. Und damit auch, wenn man sie auslacht, lacht man sich selbst aus.

Ich habe den Eindruck, dass das, was einem Menschen als Grundrecht zusteht, wird in einer guten Qualität zunehmend zu einem Luxusgut.

[saffiatou]

Da stimme ich dir zu, es muss mehr in Bildung investiert werden und auch die Chancengleichheit. Es muss mehr gegen Armut getan werden und dass es für Menschen nicht dramatisch ist, wenn der Winter kalt wird etc.

Aber ich denke nicht, dass alle die zu diesen Gruppierungen tendieren, abgehängt sind, da sind auch viele, die aus der oberen Mittelschicht kommen, so auch der Partner einer ehemaligen Freundin, er fühlt sich abgehängt, ist es aber mit einem Jahresgehalt von ca 120.000 € eher nicht. Auch Nachbarn einer anderen Freundin, die Ärzte sind und an der Uni unterrichteten, gehören nicht zu denen, die Angst vor einem wirtschaftlichen Abrutsch haben müssen. Auch mein Bruder tendiert in diese Richtung. Viele sind einfach nazis. Aber da ist mehr. Ich glaube dass sicher einige, die zu diesen Parteien oder Gruppen tendieren, Angst vor Verlusten haben. Angst vor Veränderung. Manche laufen einfach ohne zu denken den leichten Parolen hinterher.

Ich bin wie du der Meinung, dass da viel Arbeit wartet, denn diese Polarisierung und diese Bereitschaft zu Gewalt und Hass macht mir schon Angst und Sorgen.

[Fairness]

Da könnten wir sicherlich tiefer reingehen und auch dann, würden wir das hier nur bedingt ergründen können. Mir fiel als Erstes, Mangel an empathischer Erziehung ein (wo außer Familie, wieder auch erzieherische Institutionen und Freizeitgestaltung einen Einfluß haben).

Was ich passend zu deinen Worten mehrmals mitbekommen habe, war die Argumentation, "ich las einen Artikel vom Arzt/Rechtsanwalt" und es kam mir so vor, dass schon allein diese Tatsache, dass das irgendwo geschrieben ist, von einer Autorität kam und einfach verständliche Gedanken beinhaltete, hat einige Menschen dazu bewegt, dem Glaubwürdigkeit zu schenken. Es ging bestimmt einfacher, wenn sie durch das Abgehängtsein, kein Vertrauen mehr in die Politik haben und etwas suchten, wo sie sich hinwenden können und ernst genommen fühlen. Und da werden dann, wie ich das sehe, wieder die oben genannten Faktoren wichtig.

Die Uneinigkeit in den Parteien selbst und ihr öffentliches Austragen, die Versprechungen und das fehlende Einhalten von ihnen jetzt während der Pandemiezeit fand auch ich kaum vertrauensfördernd.

Übrigens denke ich, dass es ein der Punkte war, welcher CDU langfristig geschadet hat. Weil sie zeigten, wie gespalten und dadurch auch handlungsunfähig sie manchmal sein können, nachdem sich Bundeskanzlerin Merkel zurückgezogen hat und weniger Aufwand da rein steckte, eine Einigung zu finden.

[saffiatou]

Genau, diese eigene Spaltung und die vergebliche Suche nach einem Vorsitzenden, der die Karrenbauer, die es versiebte und trotzdem Verteidigungsministerin blieb, dann Laschet, der wie eine zweite Wahl war, und so unglücklich und ungeschickt darstellte… wie soll man so einer Partei vertrauen, wenn das ihr „Spitzenpersonal“ sein soll.

Bei den anderen ist es sicher die einfache Erklärung: „für alles sind die anderen schuld“, und sie bekommen zu hören, was sie hören wollen auch ein Grund, warum sie solchen Zulauf bekommen.

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