Ich will keinen Sex

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Mi., 18.08.2021, 16:14

Ich übernehme doch Verantwortung.. Deshalb frage ich auch hier... Bis vor drei Wochen wusste ich nicht mal, dass er so gar nicht informiert ist. Er ist an sich ein sehr intelligenter Mann, der an die Infos kommt, die er wissen möchte. Deshalb dachte ich immer, er hätte sich informiert - weil das für mich selbstverständlich wäre. War wohl naiv und ich hätte dafür sorgen müssen, dass er informiert wird. Allerdings musste ich mich selber auch erstmal informieren und klar kommen. Mein damaliger Therapeut war da ja leider nicht so die Hilfe. Dass er mir die Diagnose per Mail schrieb und dann mehrere Wochen zur Reha war, war zb auch echt nicht gut. Aber dass das nicht professionell oder so war, hab ich erst einige Monate /Jahre später begriffen.
Anscheinend bin ich nicht gut im Denken bei so etwas. Deshalb helfen mir hier eure Gedanken sehr.

Beim neuen Therapeuten weiß ich leider nicht, ob er sich mit der Diagnose auskennt - ich hoffe, wenn nicht, dass er sich informieren wird. Und ich werde dann auch fragen, ob er mir helfen kann, es meinem Mann näher zu bringen.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Mi., 18.08.2021, 16:16

Sadako hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 15:54 Bist du sicher, dass es nicht einen Anteil gibt, der Sexualität leben will?
Das war bei mir das Problem. Ich habe Sex als Horror und kompletten Übergriff erlebt. Es hat Ekel und Selbsthass ausgelöst und immer wieder heftige Krisen. Problem war: ich bin nicht allein und andere wollten durchaus bzw. hatten sexuelle Wünsche.
Das ist dann für den Partner oder die Partnerin doppelt schwierig. Mir hat eine Partnerin mal beschrieben, wie schwierig es für sie ist, quasi verführt zu werden und sich anschließend wie eine Sexualtäterin zu fühlen angesichts meiner Reaktion danach. Worst case ist, dass sie dann noch eins zu eins die Panik von Kindanteilen mitbekommt, für die das ganz schlimm und widerlich war. Das ist nicht so ohne in einer Beziehung und hat auch schon zu Trennungen geführt.
Ich habe keine Lösung dafür gefunden, leider.

Ich denke, das ist eine Situation wo, ihr euch Hilfe holen solltet. Wenn du weiter aushältst, kann es auf Dauer nicht gut gehen.
Er wird ja quasi zum Täter, wenn du es aus Angst vor Trennung über dich ergehen lässt.
Ich würde jetzt alles von mir weisen, was sagen könnte, ja, da gäbe es Anteile. Die ihn vielleicht nicht verführen, aber währenddessen zumindest keinen Ekel verspüren.. Aber ich glaube, jetzt, wo du es schreibst, dass es tatsächlich welche gibt, die da etwas weniger angeekelt sind als ich.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:24

Unecht hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 14:45 Aber es gehört ja nun mal zu einer Partnerschaft bzw Ehe dazu. Deswegen ist es ja kein Missbrauch.. :(
Unsinn - wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert. Es gibt dank #metoo jetzt auch die Regel, dass 'nein' auch nein heißt. Zu einer Partnerschaft gehört, dass man wohlwollend aufeinander eingeht. Wenn er Sex so dringend braucht, soll er sich den woanders holen, sofern du das nicht willst von ihm. Wenn du mit ihm schläfst, aber nicht willst, wird der Ekel größer, das garantiere ich dir. Denn du belügst ihn und dich schädigst du. Wenn du so willst, missbrauchst du ihn irgendwie auch - du willst ihn behalten und alles schön für die Kinder und Tiere haben, deswegen bleibst du unter diesen für dich furchtbaren Umständen bei ihm, lässt es über dich ergehen.
Sex sollte Spaß machen und kein Zwang sein. Punkt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4650

Beitrag Mi., 18.08.2021, 17:28

candle. hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 15:14 Und jeder, der hier langjährige Beziehungen kennt, weiß, dass man auch mal mitmacht um dem Partner einen Gefallen zu tun.
Mag sein, aber wenn da so ein Ekel ist, ist das schon mehr als ein bissl Unlust. Wenn man unlustig ist, kann ja die Lust dann währenddessen durchaus kommen, aber nicht bei Ekel. Letzteres ist furchbar!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Werbung

Benutzeravatar

Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:08

Für mich ist es Mb was er macht, denn kümmert sich einen Scheiss um Deinen Wunsch. Und der ist nachvollziehbar.
Allerdings würde ich dann auch keine Beziehung / Ehe führen. Zumindest nicht ohne vorher klar abzustecken wie ich damit umgehe.

p.s. wenn du dann "mitmachst" machst Du dich auch selbst zum Opfer. Denn du stehst nicht zu Dir und Deinem Wunsch.
Wenn Du ein Nein kommunizierst und er nimmt es sich, ist es Vergewaltigung.

p.s. auch in einer Ehe gibt es Missbrauch !!!!
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Tupsy71
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1248

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:31

Hallo unecht. Ich kenne deine Situation etwas an mir. Also ich hasse Sex, doch körperliche Anzeichen und Anteile in mir sagen was anderes. Ich lasse Sexualität zu, obwohl ich es nicht wirklich will. Es ist sehr verwirrend. Mein Partner würde aber ein Nein akzeptieren, wenn ich das tun würde. Ich denke halt immer- er kann ja nix dafür- darum lasse ich es zu.
Doch was dein Mann macht, empfinde ich als Erpressung und Missbrauch.
Bitte hol dir wirklich Hilfe und bitte ihn, dass er sich genauer informiert. Viel Kraft
Tupsy

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:43

Ich danke euch sehr für eure Sichtweisen. Wirklich. Sie helfen mir, selber herauszufinden, was ich möchte, nicht möchte, ändern kann und nicht ändern kann.
Vorhin hatte ich zb meinem Mann gesagt, dass ich es erschreckend finde, dass er sich nie informiert hat und er sagte nun, ich solle ihn links zusammen stellen, von denen ich meine, dass sie es gut beschreiben. (Ist wohl ganz sinnvoll, weil es auch echt viel Murks im Internet gibt, finde ich.)

Vielleicht, wenn da mehr Verständnis kommt, kann auch für den Rest mehr Verständnis kommen.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Benutzeravatar

Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:45

glaubst du selber da dran? Oder machst Du dir da nicht selber etwas vor?
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:49

Ich weiß nicht.
Es ist verfl*cht schwer hier eindeutig zu beurteilen, was zwischen unecht und ihrem Mann passiert.
Mit einer DIS ist man oft ganz schön widersprüchlich. Weil halt die Bedürfnisse und das Verhalten einzelner Anteile nicht aufeinander passen.
Vielleicht ist ihr Mann klar grenzüberschreitend und fordert Sex ein, weil der zur Ehe gehört und brettert über alles, was sie äußert hinweg.
Denkbar ist aber auch, dass er von Unecht widersprüchliche Signale bekommt (und sich dann das rauspickt, was zu seinen Wünschen passt.)

Auf jeden Fall bin ich ziemlich baff, dass sich seine Auseinandersetzung mit der Situation von Unecht auf das Lesen eine Wikipediaartikels beschränkt. Das ist wirklich wichtig, dass er besser verstehen lernt, was da los ist und dass ihr dann auch über so etwas reden könnt.
Die Erpressung, die sie da andeutet, ist in jedem Fall ziemlich übel.

Mensch…noch so eine Baustelle, du hast es gerade nicht leicht, Unecht.

Benutzeravatar

Tupsy71
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1248

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:49

Hallo Unecht, na das ist ja schon mal einen kleinen Schritt. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass es ihn nicht wirklich interessiert, denn du sollst ihm alles zusammenstellen- sorry
Mein Partner ging zu meiner Thera mit um eben aufgeklärt zu werden über meine Schwierigkeiten. Das war von Thera und mir so besprochen. Ich denke, das würde deinem Mann auch helfen, also Thera Gespräch mit dir gemeinsam. Ist halt die Frage, inwieweit er wirkliches Interesse daran hat dir zu helfen

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15178

Beitrag Mi., 18.08.2021, 19:57

Unecht hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 19:43 ich solle ihn links zusammen stellen, von denen ich meine, dass sie es gut beschreiben. (Ist wohl ganz sinnvoll, weil es auch echt viel Murks im Internet gibt, finde ich.)

Vielleicht, wenn da mehr Verständnis kommt, kann auch für den Rest mehr Verständnis kommen.
Das mit den Links kann aber nur der erste Schritt sei. Ich halte die ärztliche/ psychologische Beratung für dringend wichtig, damit er auch die Chance hat Fragen zu stellen.

Ich habe immer Probleme zu verstehen warum du oder allgemein lese ich das immer so, dass Therapie immer mit sich allein gemacht wird. Bei allen anderen Erkrankungen ist es selbstverständlich sich gegenseitig zu unterstützen.(Aber vielleicht täusche ich mich auch und es ist doch allgemein üblich, dass Partner alleine mit ihrer Erkrankung fertig werden müssen? Ich weiß es nicht.)

Und wenn er dann kein Verständnis entwickeln kann und sich nimmt was er braucht, dann kann man wohl erst sagen, ob die Beziehung scheitert.

Man kann sich ja auch räumlich im Haus trennen.

Und wenn du jetzt denkst, dass es wirklich nie nie nie Aussicht auf Sex geben wird, dann ist das für ihn ja auch eine Möglichkeit, dass er reagieren muß. Aber ob du das für so endgültig erklären solltest, weiß ich nicht. Es gibt bestimmt Hoffnung auf Besserung deines Zustandes.

LG candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Mi., 18.08.2021, 20:05

Ich habe, ehrlich gesagt, auch nicht das Gefühl, dass er sich dafür interessiert. Aber was soll ich da tun?
Und mit zum Therapeuten nehmen, würde ich gerne.. Aber ich kenne den neuen Therapeuten noch nicht mal. Ich hab auch Angst, es hier so öffentlich zu schreiben. Aber ich habe sonst gerade niemanden, mit dem ich reden /schreiben kann über so etwas. Es fühlt sich ständig alles so kompliziert an.
Und auch so, als würde mein Mann nur mich als funktionierenden Mensch mögen. Während er bei anderen immer Verständnis hat. Aber auch das habe ich ihm mal ehrlich gesagt. Vielleicht ist er nach all den Jahren auch einfach abgestumpft und hat keine Lust mehr auf mein Psychobla oder so. Keine Ahnung. Vielleicht jammer ich zu viel und er hat keine Lust auf das alles.

Dass er sich nicht informiert hatte, war aber wirklich wie ein Schlag ins Gesicht. :(
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Benutzeravatar

Tupsy71
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1248

Beitrag Mi., 18.08.2021, 20:16

Wie war das am Anfang eurer Ehe? Wolltest du da Sex auch sonst nicht? Bei mir war es am Anfang der ersten 12 Jahre so dass ich es zulassenkonnte, der Frauenanteil manchmal teilgenommen hatte, doch nach dem Aufbrechen der Altlasten, ist es nur mehr ein Zulassen.
Ab wann war es für dich Ekel?

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15178

Beitrag Mi., 18.08.2021, 20:18

Naja, ich bin auch heute etwas erschrocken, dass sich bei euch über Jahre keine Entwicklung aufgetan hat. Ich wundere mich auch, dass du nie vom Therapeuten gefragt wurdest, ob man den Partner mal mit einbezieht.
Und irgendwie nimmst du ihn da ja auch was oder weißt du wie er sich fühlt? Ich fand das echt hilfreich das mal von meinen Mann zu hören, weil er ja auch keine Ahnung hat was da los ist. Und Links helfen da wirklich nur bedingt, weil man so selten etwas findet was auf einen recht gut paßt.
Unecht hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 20:05 Ich habe, ehrlich gesagt, auch nicht das Gefühl, dass er sich dafür interessiert. Aber was soll ich da tun?
Ja, da wäre eben eine schnellere Reaktion besser gewesen. Kann es auch sein, dass du das ein kleines bißchen nicht "willst". So ein bißchen Verweigerungshaltung lese ich bei dir auch raus.
Ich hab auch Angst, es hier so öffentlich zu schreiben.
Warum?
Und auch so, als würde mein Mann nur mich als funktionierenden Mensch mögen.
Ja, der Eindruck kann ganz arg trügen. Aber warst du nicht immer schon nicht ganz funktional?
Dass er sich nicht informiert hatte, war aber wirklich wie ein Schlag ins Gesicht. :(
Naja, da müßt ihr euch schon gegenseitig an die Hand nehmen. Ich sage ja, dass du Verantwortung übernehmen mußt. Das klingt so blöd, aber ihr wurschtelt euch da wirklich was zurecht und kommt nicht von der Stelle. Ich wüßte ja nicht mal wonach ich suchen sollte so vielfältig ist dein "Beschwerdebild". Es ist schwer für Psychologen und Ärzte zu diagnostizieren und du erwartest, dass er das von alleine kann. Nein, so einfach ist es nicht.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Mi., 18.08.2021, 21:29

@Tupsy : Nein, ich wollte es von Anfang an nicht. Ich wollte auch eigentlich keinen Freund, aber er war da etwas hartnäckig und mir ging es damals noch bei meiner Mutter wohnend sehr, sehr schlecht. Als wir offiziell zusammen waren, dachte ich mir, dass ich 3 Monate durch halte. Das ist eine gute Länge für die erste Beziehung, nicht zu kurz. Aber auch nicht zu lang.
Habe ihn dann aber doch nach und nach lieb gewonnen 😅
Nach 9 Monaten hatten wir das erste Mal, weil ich wusste, dass es dazu gehört und er schon so lang gewartet hatte. Aber von Anfang an mit Ekel.

@candle : Was meinst du denn mit "keine Entwicklung"? Ich habe so verdammt viel über mich und meine Vergangenheit gelernt, immer mehr zugelassen. Ich erbreche seit über 3 Jahren nicht mehr, wenn auch eher den äußeren Umständen geschuldet. Trotzdem kostet das Energie, die woanders fehlt. Nach außen haben wir ein Haus gekauft, ich habe mir da eine Tierpension aufgebaut. Wir sind als Eltern zusammen gewachsen. Und letztendlich habe ich mit rund 50 Tieren, viele davon alt oder krank, und 3 Kindern und Haus viel zu tun, sodass auch da die Energie fehlt, 100% Therapie zu machen. Zumal ich kaum schlafe und mein Hirn immer in action ist, was wenig Ruhe für tiefergehende Therapie zulässt.
Das Funktionieren in den Bereichen klappt aber und würde ich mit meinem Mann schlafen wollen, gäbe es für ihn keinerlei Probleme mit mir. Das meine ich mit funktionieren.
Emotionale Einbrüche, psychische und psychosomatische Symptome usw gab es aber schon immer, das stimmt.

Aber ich hatte eben auch drei Jahre lang keine Therapie. Und nach der Diagnose hatte ich "nur" zwei Jahre Therapie, wo vom Therapeuten kein Vorschlag kam, meinen Mann mal einzuladen oder so.
Zwei Jahre DIS - Therapie. Dafür finde ich mich gar nicht so "unweit" 😅

Ich, so wie ich hier schreibe, möchte durchaus, dass mein Mann das alles mehr versteht, sich informiert, sich drauf einlässt usw. Gibt aber auch was in mir, dass das alles natürlich für Quatsch hält und auch was, was sich schämt, wenn er mehr erfahren würde.
Ich vermute, weil in meiner Vergangenheit kein "guter Helfer" dabei war. Und ich sehr früh sehr viel allein gemacht habe. Elterliche Fürsorge gab es nicht. Andere Helfer haben auch nicht geholfen, sondern es teilweise noch schlimmer gemacht. Freunde gab es irgendwann durch die ständigen Umzüge nicht mehr greifbar.

Und warum ich Angst habe öffentlich zu schreiben? Hm.. Weil ich Angst habe, jemand könnte mich erkennen. Vor allem jemand meiner Ursprungsfamilie, meiner Verwandten. Das würde sofort die Runde machen und alle Verwandten wüssten Bescheid. Und es gäbe Vorwürfe, weil das alles nicht stimmt. Das hatte ich schon als Kind gehasst, dass es da diesen "Familien - Clan" gibt und alle immer alles gesagt bekommen haben. Meine Gedichte und meine Mails ausgedruckt wurden und mit allen geteilt wurden, ich beim Schreiben am Computer festgehalten wurde, um meine Nachrichten zu lesen usw.
Geht es mir nach außen gut und niemand merkt etwas von denen, gibt es nichts, worüber sie sich ihre Mäuler zerreißen können.

Ich bin aber auch etwas überrascht, dass du schon so viel von mir gelesen zu haben scheinst. Auch schon über meinen Mann.. Wobei ich vor paar Monaten schon bewusst wahrgenommen habe, dass ich hier anscheinend in unterschiedlichen Zuständen schreibe, die vom Lesen hier kaum zu unterscheiden sind. Aber ich hatte vor paar Monaten eine pn bekommen und dadurch gesehen, dass ich zb mit dir, Philosophia, früher geschrieben hatte. Das war mir vollkommen neu.

Ich hatte hin und wieder durchaus gute Seiten im Internet gefunden - hätte ich gewusst, dass er es nie versucht hat zu verstehen, hätte ich ihm gute Seiten immer gleich zukommen lassen können.
Und ob er weiß, wonach er suchen soll oder nicht, ist letztendlich egal, wenn er es nie wollte. Zumal er einen naturwissenschaftlichen Doktor hat und alles andere als dumm ist. Er weiß, wie er und wo er an Informationen kommt und versteht schnell. Merkt sich auch alles. Er hat nie einen IQ Test gemacht, aber ich bin mir sicher, dass er bei über 130 liegt, locker.
Nur emotional ist er etwas unbeholfen 😅
Vielleicht sind wir aber auch gerade deshalb noch zusammen. Er hat eine sehr praktische und trockene Sicht. Umso schwieriger seine Emotionen auszuhalten, die wegen fehlenden Geschlechtsverkehr zum Vorschein kommen.

Ich würde am liebsten, dass mein alter Therapeut mal mit ihm redet. Aber ich glaube, das wäre irgendwie mies. Ich suche mir einen anderen, aber dafür ist er noch gut genug.. Allerdings kennt er mich und uns sehr lang und sehr gut. Könnte es bestimmt besser rüber bringen und erklären und eben auch den "ernst der Lage" besser verständlich machen als ich.
Wäre es blöd, ihn zu fragen? :/
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag