Das Weinen an sich hat einen Grund, jedoch wenn dieser Grund unbewusst bleibt, scheint das grundlos zu sein... ich glaube, einer Depression muss man nicht ausgeliefert sein, doch es kann längere Zeit und Kraft in Anspruch nehmen, bis es klappt, in sich rein zu schauen und bereit sein, das für sich (und andere) zu benennen und dann etwas tun, damit es besser wird...
Weinen wenn Partner laut wird
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
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Ich denke, auch er ist hilflos und weiß sich nicht anders zu helfen als mit Schreien. Ich empfinde dein Weinen auch mitunter als aggressiv und zielgerichtet, er soll sich dadurch anders verhalten. Du möchtest durch Weinen erreichen, von ihm in den Arm genommen zu werden, statt dessen geschieht das Gegenteil. Du könntest doch auch artikulieren was du möchtest, statt etwas zu tun was ihn aggressiv macht und das Gegenteil bewirkt. Vielleicht reagiert er dann anders.
Hast du deinen Partner mal gefragt, warum ihn dein Weinen aggressiv macht? Was er daran nicht aushalten kann?
Eure Wein-Schrei-Dynamik hat meines Erachtens nach etwas von einer Täter-Opfer-Dynamik. Und weil du dich als Opfer siehst, soll er sich ändern. Für ihn ist es bestimmt genauso schwer sein Schreien abzustellen wie für dich dein Weinen. Das sind ja eure jeweiligen Strukturen oder Muster in die ihr verfallt, wenn es konflikthaft wird. Vermutlich halten sich diese Muster gegenseitig aufrecht. Er schreit sobald er dich weinen hört oder sieht, vielleicht auch schon vorher, wenn er befürchtet, dass du zu weinen beginnen könntest. Und dir geht es mit dem Schreien von ihm wahrscheinlich genauso.Sheldon hat geschrieben: ↑Sa., 31.07.2021, 16:44 Deswegen hab ich wahrscheinlich das Gefühl dass er eher etwas ändern muss und nicht ich. Grundloses Weinen ist bekanntlich ein Symptom der depression, nachdem ich die noch immer nicht in den Griff bekommen haben wird’s für mich schwer das zu abzustellen.
Von daher wäre es wichtig aus dieser Täter-Opfer-Dynamik auszusteigen. Das bedeutet, dass ihr beide Verantwortung für euer jeweiliges Verhalten übernehmt.
Hieran kannst du vielleicht erkennen, dass das Weinen für alle deine Partner unerträglich war. Ich kann mir vorstellen, dass es sie belastete, auch weil du Konflikte damit nicht austrägst, sondern in eine kindliche Rolle schlüpfst.
Ich wünsche euch, dass ihr miteinander reden lernt und Lösungen findet euch nicht gegenseitig mit dem Verhalten zu konfrontieren, welches ihr beide als unerträglich erlebt. Ich denke nicht, dass es reicht wenn sich nur eine/r ändert.
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Grundlos finde ich weder dein Weinen noch sein Losbrüllen.Sheldon hat geschrieben:Hm…ich finde halt es ist ein Unterschied ob jemand weint und sich offenbar hilflos fühlt oder ob jemand nichts in Ruhe ausreden kann und sofort ausflippt. Deswegen hab ich wahrscheinlich das Gefühl dass er eher etwas ändern muss und nicht ich. Grundloses Weinen ist bekanntlich ein Symptom der depression, nachdem ich die noch immer nicht in den Griff bekommen haben wird’s für mich schwer das zu abzustellen.
Hast du denn den Eindruck, er brüllt rein deshalb los, um dich zu ärgern oder kleinzukriegen? Also dir weh zu tun?
Wenn dem so wäre, dann würde ich an deiner Stelle schleunigst die Füße in die Hand nehmen und nix wie weg!
Irgendwie liest du dich für mich mit so einem vorwurfsvollen Unterton dabei, als wäre Person x (also derzeit dein Freund) dran schuld, dass du z.B. zu kurz kommst, es dir nicht so geht wie du es möchtest, du nicht das kannst, was du eigentlich willst etc.pp.
Also ähnlich dem, was peppermint patty grade schon geschrieben hat : Du hast da so ne Täter-Opfer-Haltung in dir und "brauchst" da jemanden, der dir den "Täter" machen kann, damit...
Kann das sein?
Ich finde nämlich nicht, dass es einen Unterschied macht, ob jemand weint und sich hilflos fühlt, oder ob jemand schreit und sich hilflos fühlt.
Für mich kommt es weitaus mehr auf das an, was jemand "transportiert" durch sein Tun, an innerer Haltung.
Wenn jemand schreit und ich merke dessen Hilflosigkeit und Überforderung, hab ich persönlich eher den Impuls, denjenigen in die Arme zu nehmen, als wenn jemand weint und ich merke die "Nötigung" dieser Person dahinter : Jetzt tröste mich endlich, schone mich endlich, ich weine doch!
Kommt also mehr auf das Mitgelieferte, den "Subtext" bei mir an, als auf das, was derjenige dann grade tut.
Das widerspricht sich für mich.Sheldon hat geschrieben:Was mich noch bei ihm hält kann ich gar nicht genau sagen, eine Trennung wäre jedenfalls nicht so einfach. Fakt ist aber dass ich mich nach jedem mal schreien emotional entferne von ihm.
Wenn ich mich jedes Mal mehr von jemandem emotional entferne, fällt mir doch ne Trennung auch jedes Mal mehr leichter. Egal, was die Umstände sonst sein mögen.
Darf ich mal deutlicher nachfragen?Sheldon hat geschrieben:ich hab trotzdem die Hoffnung dass mir vielleicht irgendwann doch noch der Knopf aufgeht.
Siehst du denn da auch deine/n Thera als den/die Verantwortliche/n, der/die dir "den Knopf aufgehen" lassen muss?
Also nein…er schreit grundsätzlich schnell, eben auch mit seinen Kindern und da ist er in meinen Augen gar nicht hilflos sondern eher die Kinder. So jemand möchte ich sicher nicht in den Arm nehmen.
Ich glaube wirklich nicht dass ich das mit dem heulen unbewusst absichtlich mache aber nachdem jetzt schon so viele darauf hingewiesen haben werde ich mal drüber nachdenken. Es ist so dass ich dabei einfach so eine Kränkung und einen Schmerz empfinde dass ich gar nicht anders kann als nicht zu heulen. Ich habe schon oft versucht mich zusammenzureißen.
Meine Therapeutin seh ich nicht als verantwortlich, ich weiß schon dass ich im Grunde selber drauf kommen muss. Aber langsam wärs halt an der Zeit wenn das endlich passieren würd. Offensichtlich steh ich mir selber im Weg.
Ich glaube wirklich nicht dass ich das mit dem heulen unbewusst absichtlich mache aber nachdem jetzt schon so viele darauf hingewiesen haben werde ich mal drüber nachdenken. Es ist so dass ich dabei einfach so eine Kränkung und einen Schmerz empfinde dass ich gar nicht anders kann als nicht zu heulen. Ich habe schon oft versucht mich zusammenzureißen.
Meine Therapeutin seh ich nicht als verantwortlich, ich weiß schon dass ich im Grunde selber drauf kommen muss. Aber langsam wärs halt an der Zeit wenn das endlich passieren würd. Offensichtlich steh ich mir selber im Weg.
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Naja, überlege mal, wie es deinen Kindern mit dir gehen mag... Eine Mama, die sich schnell gekränkt und verletzt empfindet und dann losweint.
Das macht Kinder doch erst recht hilflos. Und zwingt sie ebenso in die Verantwortung, was zu "tun", dich wieder stabil zu bekommen und evtl. dann auch noch zu trösten, wieder aufzurichten etc.
Ein schreiender unbeherrschter Papa destabilisiert die Kinder, das ist klar. Auch offensichtlich und noch dazu ist das gesellschaftlich anerkannt als Gewalt.
Aber eine leicht kränkbare Mutter, die sich schnell als verletzt erlebt und nicht damit umgehen kann, macht die Welt für die Kinder halt ebenso instabil und ständig bedroht und wackelig etc.
Es hilft übrigens gar nichts, wenn du dich zusammenreißt und das Weinen unterdrückst. Weinen ist nur das Symptom.
Es ist und bleibt das, was du im Herzen trägst. Deine innere Haltung, deine Einstellung, was da transportiert wird. Und da haben halt nicht nur Kinder ein ganz feines Gespür dafür.
Hast du in der Therapie schon mal deine leichte Kränkbarkeit angegangen? Wie du da besser umgehen kannst damit?
Das macht Kinder doch erst recht hilflos. Und zwingt sie ebenso in die Verantwortung, was zu "tun", dich wieder stabil zu bekommen und evtl. dann auch noch zu trösten, wieder aufzurichten etc.
Ein schreiender unbeherrschter Papa destabilisiert die Kinder, das ist klar. Auch offensichtlich und noch dazu ist das gesellschaftlich anerkannt als Gewalt.
Aber eine leicht kränkbare Mutter, die sich schnell als verletzt erlebt und nicht damit umgehen kann, macht die Welt für die Kinder halt ebenso instabil und ständig bedroht und wackelig etc.
Es hilft übrigens gar nichts, wenn du dich zusammenreißt und das Weinen unterdrückst. Weinen ist nur das Symptom.
Es ist und bleibt das, was du im Herzen trägst. Deine innere Haltung, deine Einstellung, was da transportiert wird. Und da haben halt nicht nur Kinder ein ganz feines Gespür dafür.
Hast du in der Therapie schon mal deine leichte Kränkbarkeit angegangen? Wie du da besser umgehen kannst damit?
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Sheldon,
hast du dich in letzter Zeit körperlich mal gründlich durchchecken lassen? Vielleicht liegt zusätzlich zur Depression ein Mangel vor. Wenn du den beheben würdest, könnte das zu deiner Stabilität beitragen. Mir ging es jedenfalls so.
hast du dich in letzter Zeit körperlich mal gründlich durchchecken lassen? Vielleicht liegt zusätzlich zur Depression ein Mangel vor. Wenn du den beheben würdest, könnte das zu deiner Stabilität beitragen. Mir ging es jedenfalls so.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
Ich muss dazu sagen dass es nicht meine Kinder sind und genau das der Grund ist warum ich keine eigenen Kinder möchte, weil ich ihnen das nicht zumuten möchte. Seine Kinder haben mich noch nie weinen gesehen, das habe ich immer versucht zu vermeiden.
Ich werde das nochmal konkret ansprechen in der therapie. Bis jetzt hat es immer geheißen so quasi es ist kein Wunder dass ich weine wenn ich angeschrien werde oder wenn ich wegen Kleinigkeiten zu weinen beginne weil einfach das Ganze rundherum sehr stressig und belastend ist. Also es wundert meine thera nicht. Wenn ich ihr sage dass ich mich schnell angegriffen fühle und das ändern möchte heißt es dass es ein normales Verhalten ist dass man sich wehren will wenn einem etwas an den Kopf geworfen wird. Und das ist genau das was ich meine mit der therapie dass ich den Sinn (noch) nicht erkennen kann. Ich sehe meine Fehler durchaus und möchte dran arbeiten aber ich brauche definitiv Hilfe bei der Umsetzung.
@ Kirchenmaus (cooler Nickname übrigens): wirklich? Und was hat dir da gefehlt wenn ich fragen darf? Ich muss ehrlich sagen ich war jetzt schon länger nicht mehr Gesundenuntersuchung weil eh nie was raus kommt. Ich hatte wie meine depression ganz schlimm war auch die Hoffnung dass es noch was anderes ist, dann hatte ich sogar einen Vitamin D Mangel, der ja auch aufs Gemüt schlägt aber leider hat sich nach dem Ausgleich nichts merklich verändert :(
Ich werde das nochmal konkret ansprechen in der therapie. Bis jetzt hat es immer geheißen so quasi es ist kein Wunder dass ich weine wenn ich angeschrien werde oder wenn ich wegen Kleinigkeiten zu weinen beginne weil einfach das Ganze rundherum sehr stressig und belastend ist. Also es wundert meine thera nicht. Wenn ich ihr sage dass ich mich schnell angegriffen fühle und das ändern möchte heißt es dass es ein normales Verhalten ist dass man sich wehren will wenn einem etwas an den Kopf geworfen wird. Und das ist genau das was ich meine mit der therapie dass ich den Sinn (noch) nicht erkennen kann. Ich sehe meine Fehler durchaus und möchte dran arbeiten aber ich brauche definitiv Hilfe bei der Umsetzung.
@ Kirchenmaus (cooler Nickname übrigens): wirklich? Und was hat dir da gefehlt wenn ich fragen darf? Ich muss ehrlich sagen ich war jetzt schon länger nicht mehr Gesundenuntersuchung weil eh nie was raus kommt. Ich hatte wie meine depression ganz schlimm war auch die Hoffnung dass es noch was anderes ist, dann hatte ich sogar einen Vitamin D Mangel, der ja auch aufs Gemüt schlägt aber leider hat sich nach dem Ausgleich nichts merklich verändert :(
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wenn es nicht deine Kinder sind sieht die Sache nochmal anders aus.
Und dann wäre es ja auch leichter sich zu trennen wenn ihr keine gemeinsamen Kinder habt und du auch keine allein.
Was mir bei dir auffällt ist eine starke Passivität.
Was wirst DU denn tun? Du liest dich als wäre alles eine unveränderbare Tatsache, die du nicht beeinflussen kannst.
Paartherapie wird ja sowieso nicht helfen, deine eigene Therapie siehst du auch seltsam passiv, so als müsste da halt mal irgendwie was von aussen kommend passieren. Was tust du dafür?
Und warum bleibst du bei einem Partner der dich so behandelt?
Und dann wäre es ja auch leichter sich zu trennen wenn ihr keine gemeinsamen Kinder habt und du auch keine allein.
Was mir bei dir auffällt ist eine starke Passivität.
Was wirst DU denn tun? Du liest dich als wäre alles eine unveränderbare Tatsache, die du nicht beeinflussen kannst.
Paartherapie wird ja sowieso nicht helfen, deine eigene Therapie siehst du auch seltsam passiv, so als müsste da halt mal irgendwie was von aussen kommend passieren. Was tust du dafür?
Und warum bleibst du bei einem Partner der dich so behandelt?
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Naja, mir fällt da auch v.a. auf, dass du eben keine eigene Verantwortung für irgendwas übernimmst, zu allem eine Begründung findest, warum du nicht bei dir anfangen brauchst etc.
Du wirst deine Gründe haben dafür.
Mir tusts leid, dass du dich so im Kreis drehst mit dir selber. Das macht sicher nicht grade Spaß. Und ich wünsch dir auch, dass du mal tatsächlich aktiv wirst in Richtung Veränderung.
Alles Gute für dich!
Du wirst deine Gründe haben dafür.
Mir tusts leid, dass du dich so im Kreis drehst mit dir selber. Das macht sicher nicht grade Spaß. Und ich wünsch dir auch, dass du mal tatsächlich aktiv wirst in Richtung Veränderung.
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Bei mir war vieles im Ungleichgewicht. Das passiert, wenn man langer Zeit wie auch immer geartetem Stress ausgesetzt ist.
Ich war neben Psychotherapeutin bei Hausarzt, Psychiaterin, Heilpraktikerin. Nebenbei noch verschiedene körpertherapeutische Ansätze ausprobiert.
Mittlerweile habe ich passende Psychopharmaka, Nahrungsergänzungsmittel und Spurenelemente. Ich weiß, welche Ernährung mein Nervensystem beruhigt. Ich weiß, welcher Sport mir gut tut etc.
Der Körper kann vieles ausgleichen und die Seele unterstützen. Dieses dauernde Weinen hat sich bei dir schon so eingegraben, dass du vielleicht die Hilfe deines Körpers brauchst, um dem entgegenzuwirken.
Ich war neben Psychotherapeutin bei Hausarzt, Psychiaterin, Heilpraktikerin. Nebenbei noch verschiedene körpertherapeutische Ansätze ausprobiert.
Mittlerweile habe ich passende Psychopharmaka, Nahrungsergänzungsmittel und Spurenelemente. Ich weiß, welche Ernährung mein Nervensystem beruhigt. Ich weiß, welcher Sport mir gut tut etc.
Der Körper kann vieles ausgleichen und die Seele unterstützen. Dieses dauernde Weinen hat sich bei dir schon so eingegraben, dass du vielleicht die Hilfe deines Körpers brauchst, um dem entgegenzuwirken.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
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Mich würde ja mal konkret interessieren, was die Therapeutin denn genau rät? Denn von Schultertätscheln alleine (hier: Verständnis und Mitgefühl zeigen) ändert sich ja nichts.
Siehe meinen ersten Beitrag zum Thema Konfliktvermeidung/Konfliktmanangement.Beispiele, diemir spontan in den Sinn kommen:
- den Raum verlassen bzw. die Wohnung (Spazieren gehen, eine Freundin besuchen)
- eine Auszeit erbeten
- eine Ansage machen:"Ich rede erst weiter mit dir, wenn du dich beruhigt hast"
- wenn die Aug-in-Aug-Kommunikation nicht funktioniert, dann es später schriftlich in Worte fassen
- usw.
Auf jeden Fall ERST MAL aus der Situation rausgehen. Sich beruhigen.DANN kann man vernünftig drüber nachdenken, was als Nächstes kommt.
Ist mir gerade ein wenig schleiferhaft, wieso solche naheliegende Tipps nicht von der Thera kommen?
Ihr könntet auch gemensam analysieren, wieso du so passiv bist und scheinbar glaubst, so eine Situation erdulden/ertragen zu müssen. Erworbene Hilfslosigkeit ist ein erlerntes Gefühl; man kann es mit Hilfe von Therapie aber auch wieder verlernen. Die Zauberworte lauten "Eigenverantwortung" und "Selbstwirksamkeit".
Was allgemeine Weinerlichkeit angeht: ja, das kann auch körperlich bedingt sein, und ja, es kann auch eine Odysee sein, bis man beim richtigen Arzt ist bzw. was findet. Muss man halt die Zähne zusammen beissen und durch.
Alles Gute auf deinem weiterem Weg.
Siehe meinen ersten Beitrag zum Thema Konfliktvermeidung/Konfliktmanangement.Beispiele, diemir spontan in den Sinn kommen:
- den Raum verlassen bzw. die Wohnung (Spazieren gehen, eine Freundin besuchen)
- eine Auszeit erbeten
- eine Ansage machen:"Ich rede erst weiter mit dir, wenn du dich beruhigt hast"
- wenn die Aug-in-Aug-Kommunikation nicht funktioniert, dann es später schriftlich in Worte fassen
- usw.
Auf jeden Fall ERST MAL aus der Situation rausgehen. Sich beruhigen.DANN kann man vernünftig drüber nachdenken, was als Nächstes kommt.
Ist mir gerade ein wenig schleiferhaft, wieso solche naheliegende Tipps nicht von der Thera kommen?
Ihr könntet auch gemensam analysieren, wieso du so passiv bist und scheinbar glaubst, so eine Situation erdulden/ertragen zu müssen. Erworbene Hilfslosigkeit ist ein erlerntes Gefühl; man kann es mit Hilfe von Therapie aber auch wieder verlernen. Die Zauberworte lauten "Eigenverantwortung" und "Selbstwirksamkeit".
Was allgemeine Weinerlichkeit angeht: ja, das kann auch körperlich bedingt sein, und ja, es kann auch eine Odysee sein, bis man beim richtigen Arzt ist bzw. was findet. Muss man halt die Zähne zusammen beissen und durch.
Alles Gute auf deinem weiterem Weg.
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Ich möchte dich bestärken. Schreien, laut, aggressiv werden ist nie okay.Sheldon hat geschrieben: ↑Sa., 31.07.2021, 10:54 Natürlich kann jeder mal laut oder wütend werden, um das geht es mir auch gar nicht. Mir geht es darum dass er gar nicht anders kann und zu schnell die Beherrschung verliert. Selbst seine Kinder haben teilweise Angst vor ihm weil er sie wegen Kleinigkeiten anschreit und der Rest der Familie kommt auch oft in Streit mit ihm weil man eben nichts in Ruhe ausreden kann. Also ich ziehe mir den Schuh mit emotionaler Erpressung sicher nicht an, was ich zugebe ist dass ich nah am Wasser gebaut bin und sehr schnell zu weinen beginne. Aber wenn ich angeschrien werde fühlt sich das so furchtbar an für mich als würde er auf mich einprügeln. Genau, emotionale Gewalt hat ja schon jemand erwähnt. Und nein, im Gegensatz zu ihm darf ich nicht auch mal laut oder wütend werden. Das verträgt er nämlich dann nicht.
Und heftig wirds dann, wenn der Partner das rechtfertigt mit: "Du machst mich agressiv" oder "ich bin halt so" etc.
Na sonst noch was. Nein, er hat die Verantwortung, seine Emotionen zu regulieren, was er offenbar nicht ausreichend kann, wenn er, wie du schreibst, schnell die Beherrschung verliert.
Ich würde auch sagen: Erstmal Grenzen setzen, indem du dich dem nicht weiter aussetzt.
Ich würde da auch konsequent sagen: "Das machst du nicht mit mir". Es gibt nur noch Gespräche in normalem Tonfall. Wenn es laut wird, ist das Gespräch beendet. Ich würde mich da einfach in Sicherheit bringen.
Wie lernt man seine Grenzen spüren.
Mir haben körperorientierte Übungen geholfen, z.B. einen Kreis um mich zeichnen, der meinen Raum um mich symbolisiert und dabei zu spüren, wie fühle ich mich dabei. Meinen "Raum" um mich körperlich zu spüren.
Damit ich mich besser abgrenzen kann, mich sicherer, geschützter fühle, nicht so verletzbar, angreifbarer bin.
Die Therapeutin sollte übrigens mehr drauf haben, als nur zu sagen, dass deine Reaktion verständlich ist, sondern dir helfen, andere Verhaltens- und Gefühlsmuster zu entwickeln, sodass du konkret etwas an deiner Situation verändern kannst.
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Ungestümes Pferd, die TE kann ihre Emotionen aber genauso wenig regulieren. Denn sie weint ja ständig. Das ist auch eine Emotion. Da sind beide im selben Takt. Daher ihr seid beide genau gleich an der Situation "schuldig"
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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- Helferlein
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seh ich nicht so.
Mir geht dieser Thread eindeutig zu sehr in die Richtung, dass sie jetzt schuld dran ist, wenn er sie anschreit.
Und das geht mal nicht. Agressives Verhalten des Partners kann nicht gerechtfertigt werden.
Das klingt schon fast wie Opfer-Täter-Umkehr.
Sie beschreibt es auch so, dass er ZUERST laut wird und wegen Kleinigkeiten rumschreit, DANN weint sie.
Klar, wenn sie möchte, dass sich an der Beziehung oder ihrem Leben was ändert, dann muss sie aktiv werden.
Aber dazu brauch ich ihr nicht die Schuld geben an seinem Kontrollverlust wegen Kleinigkeiten.
Und deshalb hab ich ja auch in der zweiten Hälfte meines Posts einen Rat gegeben, was mir geholfen hat, nämlich körperorientierte Übungen, die ich mit einem Therapeuten gelernt habe, um mich besser abzugrenzen, meinen Raum besser zu spüren. Das hilft sehr gut, um sich weniger verletzlich und "ausgesetzt" zu fühlen und besser "Halt" zu sagen.
Drittens hab ich auch noch drauf hingewiesen, dass die therapeutin ihr eigentlich helfen sollte, andere Gefühls- und Verhaltensmuster zu entwickeln.
Ja liebe Te, vielleicht wären zum besseren Verständnis ein, zwei Beispiele, was denn so Situationen sind, wo er laut wird, also was sind Kleinigkeiten?
Mir geht dieser Thread eindeutig zu sehr in die Richtung, dass sie jetzt schuld dran ist, wenn er sie anschreit.
Und das geht mal nicht. Agressives Verhalten des Partners kann nicht gerechtfertigt werden.
Das klingt schon fast wie Opfer-Täter-Umkehr.
Sie beschreibt es auch so, dass er ZUERST laut wird und wegen Kleinigkeiten rumschreit, DANN weint sie.
Klar, wenn sie möchte, dass sich an der Beziehung oder ihrem Leben was ändert, dann muss sie aktiv werden.
Aber dazu brauch ich ihr nicht die Schuld geben an seinem Kontrollverlust wegen Kleinigkeiten.
Und deshalb hab ich ja auch in der zweiten Hälfte meines Posts einen Rat gegeben, was mir geholfen hat, nämlich körperorientierte Übungen, die ich mit einem Therapeuten gelernt habe, um mich besser abzugrenzen, meinen Raum besser zu spüren. Das hilft sehr gut, um sich weniger verletzlich und "ausgesetzt" zu fühlen und besser "Halt" zu sagen.
Drittens hab ich auch noch drauf hingewiesen, dass die therapeutin ihr eigentlich helfen sollte, andere Gefühls- und Verhaltensmuster zu entwickeln.
Ja liebe Te, vielleicht wären zum besseren Verständnis ein, zwei Beispiele, was denn so Situationen sind, wo er laut wird, also was sind Kleinigkeiten?
Zuletzt geändert von Ungestümes Pferd am Mi., 04.08.2021, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich zitiere Sheldon mal aus ihrem ersten Post:
Es geht dabei eben nicht drum, wer da "anfängt" oder "der Bösere" ist oder oder.
Es zeigt einfach die Dynamik zwischen beiden.
Da beschreibst sie in meiner Wahrnehmung sehr deutlich, dass sie sich mit dem Partner gut in die Hand gibt.Sheldon hat geschrieben:Ich habe immer wieder depressive Phasen und bin grundsätzlich nicht sehr lebensfroh, labil und verliere wegen Kleinigkeiten schnell die Nerven und beginne schnell zu heulen. Mein Partner weiß das und verliert leider sehr schnell die Beherrschung und wird bei einem Streit schnell laut oder schreit mich an. Ich habe ihn immer wieder gebeten das zu unterlassen weil ich das nicht aushalte und dann erst recht zu weinen beginne. Er schafft es nicht. Im Gegenteil, ich mache ihn aggressiv mit meiner Heulerei.
Es geht dabei eben nicht drum, wer da "anfängt" oder "der Bösere" ist oder oder.
Es zeigt einfach die Dynamik zwischen beiden.
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