Zwang über die Therapeutin zu sprechen.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 27.07.2021, 20:41

Alicorn hat geschrieben: Di., 27.07.2021, 19:17
Ich mache eine Analytische Therapie. Die Gefühle die sich gezeigt hatten, waren Traurigkeit und Angst. Und in der Phase hatte ich eher Rück- als Vortschritte gemacht. Ich habe mich nicht weiterentwickelt, so die Worte der Therapeutin. Vielleicht war es ihrerseits nur ein aufwecken um mich wieder auf die richtige Spur zu bringen. Zumindest hat es mich dazu bewegt mich wieder selber zusammenzureißen.
es ist absolut normal dass man in einer Therapie nicht nur Fortschritte macht.
Schon gar nicht dauernd. Vielfach gehören Rückschritte und Stagnation dazu und ein guter Therapeut weiss auch dass seine "Heilwirkung" begrenzt sein kann.

Eine Therapeutin die wegen Angst und Traurigkeit der Patientin sofort aufhören möchte?
Das ist ja furchtbar.

Es ist keine sinnvolle und gute Therapie wenn du dich mit deinen Gefühlen zusammnenreissen musst!
Da läuft was ganz ganz gehörig schief.

Klar gibt es auch Phasen in der Therapie in denen "zusammennehmen" mit dazu gehört. In denen man sich zwingt hinzugehen, gerade wenn es schwierig und schlimm ist. Aber doch nicht zusammennehmen und eine nette, unkomplizierte, brave Patientin zu sein.
Was bringt da die Therapie? Die machst du doch für dich, um weiter zu kommen, nicht um der Therapeutin zu gefallen

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chrysokoll
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Beitrag Di., 27.07.2021, 20:43

Alicorn hat geschrieben: Di., 27.07.2021, 20:39
Es ist ja nur eine Sache, wo es nicht rund läuft.
nun ja, es ist eine zentrale Sache wo es nicht rund läuft.
Du darfst nicht sein wie du bist, du darfst nicht mit deinen Gefühlen ankommen.
Das ist der Kern von Therapie

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 27.07.2021, 21:01

Wenn du das denkst? Ok, ich sehe es ganz anders. An vielen Ecken musst Du dich für sie verändern. Wäre sie eine gute Therapeutin würde sie dich vollkommen nehmen wie Du bist. Und nein ich halte sie nicht für toll
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Sadako
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Beitrag Di., 27.07.2021, 21:23

Du darfst in der Therapie nicht du selbst sein und wirst nur unter bestimmten Bedingungen angenommen.
Traurigkeit und Angst dürfen nicht sein, dann wirst du mit Verlassen werden bedroht.
Dennoch hängst du total an der Person, die dich so behandelt und hast das Bedürfnis sie anderen gegenüber zu verteidigen.

Ist das eine Konstellation, die dir (vielleicht von früher) bekannt vorkommt?

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peppermint patty
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Beitrag Di., 27.07.2021, 21:25

Alicorn hat geschrieben: Di., 27.07.2021, 20:39
Wie geht's mir mit den Meinungen der User? Es ist nicht das was ich erwartet hatte. Tatsächlich habe ich den Drang die Therapeutin in Schutz zu nehmen.
Daher wehrt sich alles in mir dagegen, das die Therapeutin nicht so gut sein sollte.
Es ist ja nur eine Sache, wo es nicht rund läuft.
Das habe ich mir gedacht, dass die Meinungen nicht das sind, was du dir erwartest oder erhofft hast. Deshalb ist es jetzt vermutlich richtig schwer oder unmöglich für dich, irgendetwas von diesen Meinungen anzunehmen. Du möchtest deine Therapeutin lieber schützen, um sie dir als "gute Therapeutin" erhalten zu können, was ich auch verstehe.

Leider nur verhindert es ein ehrliches Hinschauen können. So können wir hier viel schreiben, es wird, so glaube ich, nicht ankommen können. Das ist schade, denn es geht weder mir, noch den anderen hier (so vermute ich) darum, dir deine Therapeutin madig zu machen, sondern zu bemerken, dass irgendetwas tatsächlich richtig schief läuft.

In Therapie geht es idR immer um Gefühle, um alle Gefühle in dir, davon ist keines falsch oder schlecht oder unangemessen. Angst und Traurigkeit dürfen da sein und benannt werden. Gerade in einer analytischen Therapie dreht es sich thematisch viel um Beziehungen, viel auch um die Therapeutin-Patientin-Beziehung, die in allen Aspekten ausgeleuchtet werden (darf). Dafür, und das du Entwicklungsschritte machen kannst ist es unabdingbar, dass du alles sagen darfst was du fühlst und dich deine Therapeutin SO annimmt. Viele Menschen erleben überhaupt das erste mal in Therapie, dass sie mit ALLEM was in ihnen ist angenommen werden. Für viele ist dies zunächst gar nicht vorstellbar oder sie können es nicht aushalten. Aber wenn sie es dann wirklich spüren können, dass sie mit allem, auch das was sie an sich selbst als unausstehlich oder mangelhaft finden, willkommen sind, kann Heilung passieren.

Das zu erleben wünsche ich dir auch.

Leider geht das aber nicht, wenn jemand irgendwie sein muss oder etwas von sich unterdrücken muss. Vielleicht kannst du irgendwann darüber nachdenken - nur wenn du magst.

Sorry, dass ich bisher nicht auf deinen Zwang immer über deine Therapeutin sprechen zu wollen eingegangen bin, aber dieses Problem hier fand ich noch offensichtlicher. Wobei ich vermute, dass beide Themen miteinander zusammenhängen. Dass du den Wunsch hast, deine Therapeutin als "gut" darstellen zu wollen, bzw sie idealisieren möchtest. Vielleicht ist das in der jetzigen Phase wichtig für dich, auch wenn sie leider nicht so toll zu sein scheint.

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Montana
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Beitrag Di., 27.07.2021, 21:59

Ich möchte mal sinngemäß meinen Therapeuten zitieren. Es ging darum, dass ich vor Schreck zusammengefahren war, als es an der Tür geklingelt hatte und dann deshalb noch die Angst obendrauf kam, dass ich etwas verbotenes gemacht hatte, denn mein Schreck war unübersehbar gewesen und er hatte das prompt kommentiert. Er sagt jedenfalls, es sei in seinen Augen KEIN Therapiefortschritt, wenn ich es schaffe, solche Reaktionen zu unterdrücken. DAS ist nicht Sinn der Sache. So lange in mir drin die Angst vorhanden ist, ist es besser, wenn er das wenigstens sehen kann. Es gibt natürlich noch genug Baustellen, die nicht von außen sichtbar sind. Insofern steht das auch als Beispiel für andere Themen, die ich nicht besprechen kann, weil die Angst vor der Reaktion immer präsent ist.
In der Therapie vor dieser war es irgendwann so, dass praktisch keine "erlaubten" Themen mehr übrig waren. Ich war gegen so viele Wände gelaufen, dass keines meiner Anliegen mehr besprochen werden konnte. Alle waren unpassend. Ich wusste, was der Therapeut hören wollte und konnte dem nicht genügen ohne zu lügen. Das bringt niemanden weiter.

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Alicorn
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Beitrag Di., 27.07.2021, 23:54

Argh, mir ist nach Ohrenzuhalten zu Mute.

Auch wenn das abgedroschen klingt, die Therapeutin hat viel gutes getan, dass ich jetzt stehe, wo ich stehe, habe ich auch ua ihr zu verdanken. Darum verteidige ich sie auch, wobei es mir eigentlich gar nicht darum ging.

Ob ich etwas ähnliches von früher kenne. Ja, aber in einem ganz anderen Ausmaß. Da ist das mit der Therapeutin im Vergleich kaum der Rede wert.

Und manches von mir nicht zu zeigen, hilft mir dabei oberwasser zu behalten. Denn in dem Moment wo ichs nicht schaffe, kann sie mich nicht wirklich halten, ich schaffe es ja kaum selbst. Daher ist es mir recht, wenn da die Grenze ist und wir sie beide jetzt kennen.
Ich will die Angst und Trauer ja selber nicht fühlen noch zeigen.

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Montana
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 01:06

Es gibt aber einen Unterschied dabei, ob du etwas nicht zeigen möchtest oder es nicht darfst. Du darfst ja überhaupt nicht, auch wenn du möchtest. Es ist nicht deine Entscheidung.

Es ist auch "relativ leicht", unerwünschtes wegzudrücken, das keinen Platz haben darf. Dadurch wird es aber leider nicht weniger. Es fällt einem dann, zu einem Zeitpunkt den man nicht beeinflussen kann, wieder auf die Füße. Und wieder. Und wieder.

Und da sehe ich auch einen Zusammenhang mit dem ursprünglichen Thema dieses Threads. Du trägst nun bestimmte Bedürfnisse nach außen. Die sind ja da und wichtig. Und es ist nicht in dem Sinne verboten. Dein Umfeld lässt erkennen, dass es zu viel ist. Du bist dadurch belastet. Wenn ich das jetzt mal weiter spinne: eine dir wichtige Person sagt dir ins Gesicht, sie bricht den Kontakt ab, wenn du weiterhin von deiner Therapie erzählst. Was dann? Machst du dann das, was du aktuell in der Therapie machst? Das wäre ja dann folgendes: du sprichst nie wieder mit der Person über das unerwünschte Thema und behauptest, das sei eine gute Sache, denn das Problem sei nun gelöst, weil du ja nicht mehr drüber sprichst. Dieser Thread wird dann obsolet.

Ein weiterer Gedanke, der damit nur indirekt zu tun hat: weine ich, weil es mir schlecht geht, und da kommt einer der mich nett behandelt deswegen, dann weine ich zunächst mal noch viel mehr. Anders läuft es, wenn mich einer für mein Weinen zurechtweist. Es hört dann viel schneller auf. Was davon ist denn nun besser? Ist es wirklich das Zweite, weil dann schneller nichts mehr zu sehen ist? Was wäre denn vielleicht langfristig besser? Was könnte eher dazu beitragen, dass es mir insgesamt besser geht? Du wählst gerade das Zweite und ich verstehe auch den Punkt, dass das ganz kurzfristig erstmal dazu führt, dass man im Alltag funktioniert. Ich verstehe das deshalb, weil ich es aus eigener Erfahrung kenne. Nur, es hält nicht allzu lange vor und schon gar nicht dauerhaft und noch weniger erhöht es irgendwie die Lebensqualität.

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MerleX
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 06:47

Ach, ich weiß nicht, ob das hier nicht wieder so eine Sache ist, die total aufgebauscht wird. Darf Alicorn wirklich nicht ihre traurigen Gefühle zeigen oder ist es ein Selbstschutz, den ihre Therapeutin in diesem Moment unterstützt? So genau weiß das doch hier niemand, selbst wenn die zehnte betont, wie daneben diese Therapie doch ist. Ich wäre da doch etwas vorsichtiger, wenn es um einen scheinbar derart krassen Therapiefehler geht. Vielleicht ist es ja einer, vielleicht ist alles auch ganz anders...

@ Alicorn: ich würde dir raten, dich tatsächlich etwas stärker zurückzuhalten mit dem darüber Reden, gerade in solch einem Forum. Sonst weißt du zum Schluss nicht mehr, welche deiner Gefühle überhaupt noch richtig sind und welche deine eigenen sind.
Wenn du das Gefühl hast, im Ganzen tut dir deine Therapie gut, dann ist das die wichtigste Information. Wenn du darüber hinaus das Gefühl hast, nicht alle deine Gefühle haben darin Platz, dann wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem du ihnen entweder den richtigen Platz geben kannst - oder an dem du deine Therapeutin auf diesen Umstand und diesen Mangel in dir ansprechen kannst. Nicht alles muss unbedingt auf Anhieb gelingen, manches kann man sich auch für einen späteren Zeitpunkt vornehmen (das wäre dann eine positive Entwicklung :) ). Wenn das nicht möglich ist, dann hast du immer noch die Möglichkeit, in einer anderen Therapie weiterzukommen (wobei ich nicht das Gefühl habe, dass das Dach deiner Hütte schon brennt).

Ich würde in jeder Therapie eine Portion Lockerheit empfehlen, sonst macht man sich am Ende nur "verrückt".

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Sadako
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 06:52

Alicorn hat geschrieben: Di., 27.07.2021, 23:54 Argh, mir ist nach Ohrenzuhalten zu Mute.

Und manches von mir nicht zu zeigen, hilft mir dabei oberwasser zu behalten. Denn in dem Moment wo ichs nicht schaffe, kann sie mich nicht wirklich halten, ich schaffe es ja kaum selbst. Daher ist es mir recht, wenn da die Grenze ist und wir sie beide jetzt kennen.
Ich will die Angst und Trauer ja selber nicht fühlen noch zeigen.
Ich kann verstehen, dass du das nicht hören / nicht lesen möchtest…
Mich macht das ganz traurig, was du erzählst.
Ich weiß nicht, wie ich das schonend sagen kann, aber eine Therapeutin, die dich nicht wirklich halten kann, wenn du belastende Dinge spürst wie Angst und Schmerz, ist nicht geeignet für dich. Das ist doch eine der Kernaufgaben der Therapie, dir Sicherheit und Rückhalt zu geben belastende Dinge durchzuarbeiten. Natürlich willst du Angst und Trauer nicht spüren und zeigen. Wenn Gefühlszustände unaushaltbar sind, verbuddeln wir sie und entwickeln stattdessen Symptome. In der Therapie geht es darum sich diesen Zuständen wieder zu nähern, weil nur so Symptome losgelassen werden können.


Ich vermute, dass du deine Therapeutin so vehement verteidigst und so viel über sie reden musst, weil du dich tief drinnen von ihr verraten fühlst und dieses Gefühl aber nicht an die Oberfläche kommen darf. Ich vermute auch, dass du damit etwas Ungutes aus deiner Kindheit wiederholst.

Das heißt nicht, dass deine Therapeutin alles falsch gemacht hat und du nie von der Therapie profitiert hast. An diesem entscheidendem Punkt geht aber gerade etwas schief.

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Montana
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 07:07

MerleX hat geschrieben: Mi., 28.07.2021, 06:47 oder ist es ein Selbstschutz, den ihre Therapeutin in diesem Moment unterstützt? So genau weiß das doch hier niemand,
Diese Formulierung finde ich wirklich sehr krass daneben, muss ich sagen. Denn wenn die Therapeutin davon spricht, die Therapie zu beenden, weil die Patientin "sich nicht im Griff hat" und Gefühle zeigt, dann ist das das genaue Gegenteil von Unterstützung.

Vielleicht war es so, dass nach einiger Zeit endlich das Vertrauen da war, Gefühle zulassen zu können. Sowas ist ja keine bewusste Entscheidung, sondern es kann einfach passieren. Und sofort kam der Hammer von oben.

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Shukria
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 07:26

Also ich hab noch nicht so richtig verstanden was das Problem für dich ist, wenn du immer wieder den Drang verspürt über sie zu reden.

Kannst du das noch mal genauer erklären?
Also was daran ist dir so unangenehm. Ist es dir selbst unangenehm oder eher die Rkt deiner Mitmenschen oder die Tatsache an sich oder...?

Du schreibst ja auch von einer Verlassenheitsangst, willst du die "in den Griff" bekommen.?

Grundsätzlich ist meine persönliche Erfahrung das ich, wenn ich wichtige Dinge mit unbeteiligte Personen bespreche das nicht langfristig hilft und mich weiter umtreibt. Ein zur Ruhe kommen passiert bei mir, wenn ich die Themen mit der betreffenden Person offen klären kann. Also Verlustangst, wie ich was einordnen /verstehen kann...

LG

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Hasenmaus123
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 07:46

Du schreibst, dass u.a. deine Familie genervt ist, weil du so viel über sie sprichst. Wer ist mit Familie gemeint? Dein Mann, deine Eltern oder wer?

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Alicorn
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 14:03

Sorry, dass ich jetzt erst dazu komme zu antworten.

Mir ist es erst gar nicht so aufgefallen, dass ich viel über die Therapeutin rede. Aber nach und nach merkte ich, wie mein Umfeld (Partner/Geschwister/Freundinnen) immer genervter darauf reagierten. Bis hin dass sie sagten, dass ich sehr abhängig bin und ob es nicht an der Zeit wäre mit Therapie aufzuhören. Daraufhin habe ich bewusst darauf geachtet und festgestellt, dass ich tatsächlich sehr schnell versucht bin über die Therapeutin zu sprechen. Das ist mir äußerst peinlich, denn es ist fast schon zwanghaft, als gäbe es nichts anderes mehr. Jetzt, sobald ich wahrnehme, dass sie wieder in mir hochkommt, schlucke ich es schnell wieder runter, merke aber, dass es eigentlich ein großes Bedürfnis ist.

Ja, ich möchte meine Verlustangst in den Griff bekommen. Als sie mir sagte, sie will die Therapie beenden, war das ganz furchtbar und ich wusste nicht wohin mit mir. Da war für mich der einzige Ausweg zu unterdrücken was da ist. Und ja, kenne das leider von früher und auch aus der vorherigen Therapie. Aber da ich generell bisher viel für mich aus der jetzigen Therapie mitnehmen konnte, empfinde ich es nicht also so schlimm. Zwar gibt es jetzt Sachen die ich ausspare und bewusst vermeide, aber ich habe halt noch genug andere Themen wo wir gemeinsam mit arbeiten können. Für das was nicht geht, da muss ich dann eine andere Lösung finden.

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Montana
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Beitrag Mi., 28.07.2021, 14:32

Es wird immer mehr werden, was du nicht sagen darfst. Denn da geht es um ein grundsätzliches Problem. SIE bestimmt, was angemessen und richtig ist. Sie bestimmt dann auch, welches Problem jetzt mal langsam gut zu sein hat und welches du noch haben "darfst". Selbst erlebt. Auch bei einer Psychiaterin, die mir sagte, eine PTBS sei "nach so langer Zeit" erledigt und ich solle wieder arbeiten gehen. Da war die EM-Rente schon entfristet. Nebenbei bemerkt ist mein Problem gar keine PTBS und die DRV gewährt keine Rente ohne wirklich überzeugt zu sein von der Notwendigkeit, aber das nur am Rande. In so einem Fall kannst du nur wählen, ob du nimmst, was du bekommst, oder ob du wechselst. Ändern ist eher nicht möglich.
Du bist dir dessen bewusst und hast da für dich eine Entscheidung getroffen. Das ist prinzipiell natürlich total in Ordnung. Aber bitte denk daran, dass du jederzeit anders entscheiden darfst, wenn sich für dich etwas an der Situation ändert. Jederzeit. Das vergisst man schnell mal.

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