Antwort an den Therapeuten ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Bilderbuch
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 40
Beiträge: 357

Beitrag Fr., 23.07.2021, 08:40

Hallo Waldschratin
Danke für deine Gedanken zu meinem Beitrag.
Ich denke darüber nach.

Schweigen ist heilsam. Aber in bestimmten Situationen, wie diese, verhindert es das Heilen.
Es ändert sich nichts. Zusätzlich kommen unbeantwortete Fragen. Das Schweigen hat immer einen Grund. Wenn, wie in dem Fall, aus Angst, dann ist es keine eigene Entscheidung, sondern wird diese behindert. Daher benenne ich es als Unreife. Kein elegantes Wort, gebe ich zu.

Werbung

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Fr., 23.07.2021, 09:20

Für mich ist Angst erstmal ein Hinweis auf eine potentielle Gefahr. Und wieso sollte ich mich freiwillig in eine Gefahrensituation bringen, wenn nicht ein weitere Ansporn dahinter steht?
Ich finde Schutz ebenso angemessen, reif und berechtigt wie ein klärendes Gespräch.
Das ist für mich Situations- und personenabhängig und hängt auch oftmals mit der erfahrenen Lebensgeschichte zusammen.


Bilderbuch
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 40
Beiträge: 357

Beitrag Fr., 23.07.2021, 09:39

Angst als Schutz hat viele Gesichter. Unter anderem Krankmachende.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Fr., 23.07.2021, 09:44

Und gesundmachende - gilt zumindest für mich wenn ich sie als Signal sehe.

Werbung


Bilderbuch
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 40
Beiträge: 357

Beitrag Fr., 23.07.2021, 10:00

@Waldschrattin; natürlich ist mein Gehirn durch die PA gewaschen. Mit Vorspüllprogramm und Schleuderdrama. Aber eine Unreife - zu etwas nicht bereit sein, im Gegenzug zu Dir, empfinde ich als völlig normal. Nichts bedrohliches. Nach Abschluss der Jahrelangen Therapie bin ich zu vielen nicht bereit, nicht reif. Das ist jeder gesunde Mensch auch. Mir wurde nie in der PA gesagt, ich sei nicht reif. Es hieß; Sie brauchen etwas Zeit noch. Ich fand das positiv, dass ich mir für alles Zeit nehmen kann, was ich noch nicht kann/will. Chrysokoll kann sich diese Zeit mit ihrer Thera nehmen, um die letzte Entscheidung nach ihrem Willen zu treffen. So dass es ihr danach gelingt das Thema zu verarbeiten und bestmöglich abzuschließen .
Zuletzt geändert von Bilderbuch am Fr., 23.07.2021, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

saffiatou
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 3627

Beitrag Fr., 23.07.2021, 10:02

Ich finde das Gesprächsangebot, erstmal gut. Es ist eine lange Zeit vergangen und es zeigt, daß er auch an Dir interessiert ist, warum Du dann weggeblieben bist. Vielleicht auch für Dich eine Möglichkeit einen Abschluss und Antworten zu bekommen. Vielleicht hat er das tatsächlich so gesehen, daß eine Analyse für Dich gut sein könnte. Ich würde mich zb nie wieder für eine Traumathera entscheiden, das ist mir zuviel "hokuspokus".


Ich hatte einen übergriffigen (verbal) Analytiker, von dem ich ein klärendes Gespräch verlangte, das war unmöglich. Es kam zu dem Gespräch, aber es war keine Klärung möglich. In einem Brief hat er seine Entgleisung zugegeben und dann in dem Gepräch, wa ich wieder die die die Verantwortung dafür trug und es kamen wieder Vorwürfe von seiner Seite. Da Dein ex-Thera auf Dich zugekommen ist, könnte es hilfreich sein.

Du könntest ja einfach mal nachfragen und Du bist zu nichts verpflichtet!
never know better than the natives. Kofi Annan

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3916

Beitrag Fr., 23.07.2021, 10:06

candle. hat geschrieben: Do., 22.07.2021, 22:23
Also wie schon geschrieben, es geht dem Therapeuten um eine Verabschiedung, aber wohl eher nicht darum, dass du mit ihm deine damaligen Probleme aufarbeitest.

Wie kommt es, dass du so lange Wut auf ihn in dir trägst?
es ist doch gar nicht klar worum es dem Therapeuten geht.

Und selbst wenn es IHM nicht darum geht ehemalige Probleme aufzuarbeiten muss er als Therapeut mit einer nicht so wonnigen Reaktion rechnen, wir sind damals ja nicht geordnet und einig auseinander gegangen, und es gab einen langen Vorlauf den er ja sehr wohl kennt.

Ich trage auch nicht "so lange" Wut in mir.
Wie du lesen konntest trat das immer weiter in den Hintergrund, so wie die gesamte Analyse. Das war nur noch eine ferne, gelegentliche Erinnerung.

Jetzt kam manches in der aktuellen Therapie hoch, einfach weil ich jetzt merke wie Therapie auch sein kann.
Aber von mir kam trotzdem keinerlei Wunsch da was zu klären oder zu konfrontieren.
Das kam jetzt erst mit seiner Mail so heftig auf.


Bilderbuch
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 40
Beiträge: 357

Beitrag Fr., 23.07.2021, 10:50

@waldschratin
Ich nutze die Möglichkeit Dir einzeln auf deinen Text zu antworten. Das ist am Handy einfacher so.

Du meinst,

-ich manipuliere in meinem Beitrag, weil ich derart gewaschen wurde, dass ich nur „Pulver spucke“?
-Die PA ist manipultaiv und ich stelle eine übergriffige Frage.

Zum 1. Manipulation geschieht immer bewusst und mit Absicht. Dass jemand bestimmte Handlung als solche wahrnimmt, kommt vor.
Ich hatte keine solche Absicht und ich wollte lediglich bewusst und neutral meine Meinung äußern.

Zum 2. ja, der Rahmen der PA ist eine Art bewusster rücksichtsvoller Manipulation - eine Behandlung zum Zwecke der Gesundung mittels bestimmter Technik und verdeckter Strategie. Die Beziehung aber ist in dem Rahmen echt und die meisten Interaktionen auch. Nicht jeder kommt damit klar, du offenbar nicht.
Gut, dass du es rechtzeitig erkannt hast.
Meine Frage stelle ich auf Bitte der TE unsere Meinung zu äußern. Insofern greife ich nicht über, sondern ein (agiere). Auf die Weise, die ich als zielführend empfinde.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15171

Beitrag Fr., 23.07.2021, 11:45

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 23.07.2021, 10:06 es ist doch gar nicht klar worum es dem Therapeuten geht.
Also ich glaube zu wissen, dass es um die recht banale Frage geht wie es dir im Leben ergangen ist, so wie dich eine Bekannte auf der Strasse anspricht und fragt wie es dir geht und du mit "gut" beantworten würdest.
Und selbst wenn es IHM nicht darum geht ehemalige Probleme aufzuarbeiten muss er als Therapeut mit einer nicht so wonnigen Reaktion rechnen, wir sind damals ja nicht geordnet und einig auseinander gegangen, und es gab einen langen Vorlauf den er ja sehr wohl kennt.
Ich denke auch, das Wut gegenüber einen Therapeuten "auch nur" Übertragungsmodelle sind aus alten negativen Erfahrungen heraus. Damit will ich aber echte "Fehler" keinesfalls schmälern, die Wut auslösen können und die nicht irgendwie in der Beziehung reparabel sind.

Kurz und gut, denke ich, dass er jeden Klienten schreiben wird und die gleiche Frage stellen wird und deinen Abbruch vermutlich gar nicht so in Erinnerung hat.
Ich trage auch nicht "so lange" Wut in mir.
Wie du lesen konntest trat das immer weiter in den Hintergrund, so wie die gesamte Analyse. Das war nur noch eine ferne, gelegentliche Erinnerung.
Ein wenig auf Treibsand gebaut... und konserviert.

Manchmal muß man auch damit leben lernen, dass es eine Konfrontation oder Aussprache einfach nie geben wird.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Fr., 23.07.2021, 14:00

Bilderbuch, wenn du mir was "erklären" möchtest oder dich rechtfertigen:
Erstens brauchst du das nicht, ich habe wie geschrieben, mich nicht auf "dich persönlich" bezogen, sondern auf meine Meinung und wenn auch nur kurze Erfahrung bzw. diverse Beobachtungen zu Analyse.

Und zweitens : Wenn es dir trotzdem "nötig" ist, dann schreib mir per PN, das hier ist chrysokoll`s Thread, den möchte ich dazu nicht hernehmen in so ausführlicher Form.

Aber wie gesagt : Alles gut! Du brauchst dich nicht zu erklären etc.

Benutzeravatar

Unecht
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 293

Beitrag Fr., 23.07.2021, 14:40

Der Therapeut beendet einen großen Abschnitt seines Lebens. Ich finde es normal, dass man dann noch mal einiges Revue passieren lässt.
Und anscheinend war es für ihn nicht Alltag, dass einer seiner Patienten einfach aufhört mit der Therapie.
Ich denke, es ist für ihn einfach ein Interesse zu wissen, was genau eigentlich dazu führte, um dann ohne Fragen in einen neuen Lebensabschnitt zu starten.

Ich finde das erstmal sehr menschlich und völlig normal.
Ob man ihm den Gefallen tut oder gar nicht antwortet und es ignoriert, muss man selber wissen.
Oder ob man nur schreibt, dass man einfach überfordert war und dass man aber mittlerweile eine andere Therapie gestartet hat und es einem gut geht... Würde ihm seinen Abschluss geben, ohne dass man jetzt wirklich alles klären und aufwühlen muss.
Oder ob man die Möglichkeit nutzt und wirklich alles klärt, was einem mittlerweile alles klar geworden ist..
Muss man halt selber wissen.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3350

Beitrag Fr., 23.07.2021, 14:41

Nicht alles gelesen, aber ich sehe hier erstmal eine Information, die zumindest sehr interessant ist. Der wird ganz sicher nicht alle ehemaligen Patienten anschreiben. Es muss also etwas sein, was ihn dazu bringt. Auch würde ich unterstellen, dass er sich in den 15 Jahren weiterentwickelt hat. Menschen tun das für gewöhnlich. Da fragt also nicht exakt dieselbe Person, die damals so schwierig war. Und daher vermute ich, dass man heute, wenn man gemeinsam an diese Analyse denkt, ganz anders darüber sprechen kann. Das könnte sehr, sehr interessant und auch hilfreich sein. Aber eine Verpflichtung, die sehe ich da natürlich auch nicht. Er hat halt mal gefragt, wohl wissend, dass eine Antwort nicht garantiert ist. Nicht wissend, ob die Kontaktdaten überhaupt noch aktuell sind. ER hat hier das Risiko, eine Abfuhr zu kriegen. Umgedrehte Verhältnisse. Spannend.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2878

Beitrag Fr., 23.07.2021, 21:30

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein bestimmter Therapeut seine Therapien noch einmal Revue passieren lässt.
Als Abschied von seinem Berufsleben.
Vielleicht sogar als Bestätigung seiner Arbeit.
Genauso kann ich mir vorstellen, dass er Fehlbehandlungen für sich gar nicht auf dem Schirm hat.

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3996

Beitrag Fr., 23.07.2021, 21:35

Huhu chrysokoll,
chrysokoll hat geschrieben: Do., 22.07.2021, 16:03 Habt ihr schon mal eine Therapie abgebrochen? Und das irgendwann geklärt?
Habe eine TfP-Therapie vor ca. 4 Jahren abgebrochen.
In der Therapie ist ziemlich viel schräg gelaufen, schon von Anfang an.
Eskaliert ist es, als die Therapeutin, entgegen ihrer Zusage, über längere Zeit (wir reden nicht über ein paar Wochen) keinen Verlängerungsantrag gestellt hatte, wir aber weiter wöchentliche Termine hatten. Was irgendwann dazu führte, dass ich mich nicht mehr traute, Konflikte anzusprechen, weil ich gefühlt von ihrem guten Willen abhängig war.
Zwischen uns gab es kein klärendes Gespräch. Ich hatte ursprünglich um eine Pause gebeten und in dieser Pause dann per Brief die Therapie beendet. Sie kennt also meine Sicht (von damals), wobei ich mir sicher bin, dass das für sie auch nur wieder die Bestätigung ihrer Sicht war, dass ich all die "guten Dinge", die sie mir geben möchte, abwehren muss, weil xyz... Eskaliert ist es auch, weil sie sämtliche Verknotungen und Verwicklungen, die wir miteinander hatten, ausschließlich mir und meinen Defiziten zugeschrieben hatte. Ihren eigenen Anteil konnte oder wollte sie nicht benennen, auch dass der nicht gestellte Verlängerungsantrag in dieser Konstellation eine Rolle spielte, durfte nicht so richtig benannt werden.

Trotzdem glaube ich, dass ich inzwischen sowas wie Klärung gefunden habe. Für mich. Ich weiß zwar immer noch nicht, wo es bei ihr gehakt hat und was von ihrer Seite zu dieser Zuspitzung führte. Für mich selbst kann ich aber manche der Konfliktfelder inzwischen klarer benennen und auch besser eingrenzen (und hoffentlich ein kleinwenig anders navigieren).

In meiner aktuellen Therapie (Analyse) geht es immer wieder um diese abgebrochenen Therapie. Und vor einigen Monaten gab es mit der Analyitkerin eine Zuspitzung, die sehr viele Parallelen zu den Konflikten mit der Ex-Therapeutin hatte. Wenn ich es nicht schon vorher gewusst hätte, wäre mir spätestens da klar geworden, dass ich da auch einen ordentlichen Eigenanteil zur Eskalation beigetragen habe.
Diesen Mechanismus habe ich inzwischen deutlich besser verstanden, auch emotional.

Inhaltlich lag die Ex-Therapeutin gar nicht so weit entfernt von dem was die Analytikerin mir auch immer wieder sagt. Aber der große Unterschied ist für mich, dass die Analyitkerin durchaus bereit und in der Lage ist, bei Konflikten auch ihren eigenen Beitrag zu beleuchten und zu benennen, sofern das für den Prozess wichtig ist.

Anfangs, kurz nach dem Abbruch, war ich auf die Ex-Therapeutin ziemlich wütend. Und ich wollte unbedingt verstehen, wie es dazu kommen konnte. Obwohl wir beide das nicht wollten.
Als ich nach ein paar Monaten Pause die Analytische Therapie angefangen hatte, fragte die Analytikerin immer wieder, ob es nicht gut wäre, ein Abschlussgespräch zu führen. Damals war das für mich unvorstellbar. Ich hatte viel zuviel Angst vor der Ex-Therapeutin.

Die aktuelle Analytikerin hatte mir mal in einer Phase, wo es zwischen uns auch ziemlich konfliktträchtig zuging, das Versprechen abgenommen, dass ich sie nicht "ghoste". Dass wir uns, falls ich die Therapie einseitig abbreche, trotzdem für ein Abschlussgespräch verabreden. Notfalls mit einem gewissen zeitlichen Abstand. Sie meinte damals zur Begründung, dass es für sie genauso wichtig wäre, so eine Therapiebeziehung "abzuschließen", wie für den Patienten auch. Dass dein Analytiker nach dieser langen Zeit nochmal auf dich zukommt, deutet für mich irgendwie darauf hin, dass da für ihn irgendwie noch etwas offen ist.

Als ich deinen Beitrag las, habe ich mich gefragt, wie ich reagieren würde, wenn die Ex-Therapeutin jetzt mit einem ähnlichen Anliegen auf mich zukommen würde. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich wäre im ersten Moment glaube ich ein wenig geschockt, dass sie sich meldet.

Und ich würde mir auf alle Fälle Zeit nehmen mit meinen Überlegungen. Es gibt jetzt, nach 15 Jahren, keinen Grund da in Hektik zu verfallen. Von daher kannst du auch ruhig warten, bis deine aktuelle Therapeutin aus dem Urlaub zurück ist und das mal ausgiebig dort mit ihr beleuchten.

Was ich mich fragen würde, in deiner Situation:
- was macht das mit mir, dass mein Ex-Therapeut nach 15 Jahren nochmal auf mich zukommt und Interesse an mir und meiner Situation zeigt?
- Oder findest du, dass ihn das alles nichts mehr angeht?
- was möchte ich ihm mitteilen? wenn überhaupt?
- und warum? oder warum nicht?
- ist das zu diesem Zeitpunkt noch irgendwie sinnvoll? (zB wäre das Anliegen, dass er versteht, dass Analyse nicht für jeden oder zu jedem Zeitpunkt das richtige ist vor 15 Jahren sicher noch wichtig gewesen. Jetzt wo er in den Ruhestand geht ist das wohl weniger relevant...)
- hilft dir das, mit diesem Therapeuten/Therapie abzuschließen?
- oder öffnet das neue Baustellen, weil du ja auch nicht unbedingt mit einer Antwort von ihm rechnen kannst? Also dass es nicht unbedingt eine Klärung geben wird?
- gibt es eventuell Dinge, die du andersherum von ihm wissen möchtest? Und ist es realistisch zu erwarten, dass du das von ihm bekommen könntest?

Und: Es hilft bei solchen Dingen auch, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass es da nicht "richtig" oder "falsch" gibt. Sondern einzig und allein das, was für dich - hier und jetzt und heute - stimmig ist. Und da bin ich mir sicher, dass du dich dem früher oder später annähern wirst.

Alles Gute dafür. LG
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

Le_na
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 26
Beiträge: 1842

Beitrag Fr., 23.07.2021, 21:48

Liebe chrysokoll,

ich vertrete da vielleicht eine etwas andere Meinung als manche andere hier. Ich finde es nämlich nicht gut, dass er dir überhaupt geschrieben hat. Aus meiner Sicht ist das übergriffig und dient dem Zwecke seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die Therapie wurde vor 15 Jahren von dir abgebrochen, seither gab es keinen Kontakt mehr. Er kann also davon ausgehen, dass von deiner Seite kein Kontaktwunsch besteht. Und was wäre, wenn er mit dieser Email alte Wunden aufreißen würde? Was, wenn du in eine Krise geraten würdest weil der damalige Grund für den Abbruch so schwerwiegend war? Er steht kurz vor der Pension, ich denke nicht, dass er das dann noch in irgendeiner Form auffangen könnte.
Ich finde auch nach 15 Jahren ist so eine Kontaktaufnahme nicht mehr wirklich angebracht, zumal du dich in diesen 15 Jahren nach Abbruch nie bei ihm gemeldet hast.

Ich würde mir an deiner Stelle auch Zeit lassen mit einer Entscheidung was du nun damit machst (denn die Mail ist bei dir gelandet und natürlich beschäftigt sie dich nun) und das mit der aktuellen Therapeutin auch ein bisschen anschauen.

Alles Liebe,
Le_na

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag